R
ruyven_macaran
Gast
fordern und fördern und strafen
moin, da mir der gedanke in den letzten tagen dreimal gekommen ist (im steuerthread, bezüglich algII und heute im zusammenhang mit bachelor/master und im zuge dessen auch der umstrukturierung der schulsysteme), mach ich mal nen thread draus:
grundsätzlich sind menschen ja in unterschiedlichem maße dazu bereit und in unterschiedlichem maße dazu in der lage, etwas bestimmtes zu machen (lernen, zahlen, arbeiten,...)
ein grundsatz des kapitalismus ist dabei, dass man die, die sich mühe geben und erfolg haben, besser stellt, als die, die nichts tun. (meist ohne rücksicht darauf, ob sie nicht können oder nicht wollen - aber das ist ein anderes thema)
da ein weiterer grundsatz "alles meins" lautet wird das i.d.r. gemacht, in dem der schlechtere gestraft wird, nicht in dem der bessere belohnt wird.
(mit dem hintergedanke, dass der "faule" sich dann mehr mühe gibt, wenn seine chancen schlechter stehen. dass das nicht ganz klappt weiß jeder civ spieler - aber auch dass ist hier eher randbereich)
ummgekehrt ist es aber auch ein immer wiederkehrender grundsatz in unserer gesellschaft, dass alle die gleichen chancen haben und niemand unter ein minimum abfallen soll.
und irgendwie hab ich den eindruck, dass diese beiden wiedersprüche vollkommen willkürlich und meist kompromisslos anwendung finden:
jahrelang wurde in den schulen größerer lehraufwand nur für die besseren (gymnasium) betrieben, das die schlechteren unten durch fielen war egal. umgekehrt wurde an den unis jeder mit durchgeschleift, der es bis dahin geschafft hatte.
jetzt wollen die politiker alles besser machen.
an den schulen heißt das: möglichst viele schulformen zusammenlegen, damit die schlechten nicht mehr ganz abgehängt werden, ob man die besseren bremst, ist egal.
an den unis dagegen werden zusammen mit dem bachelor master system (DAS ist ein thema für sich) quotenregeln durchgedrückt, die es nur den besten ermöglichen sollen, tatsächlich einen hochwertigen (in vielen bereich: "überhaupt etwas werten") abschluss zu machen - die schlechten sind egal.
in die ähnliche kerbe schlugen ja auch schon die studiengebühren, die auch primär die jenigen treffen sollten, die für ihr studium länger brauchen. (dass sie in erster linie diejenigen trafen, die sich den studienanfang kaum leisten können ist - ein anderes thema )
ähnlich das weite feld arbeitsförderung:
auf der einen seite werden unsummen in konjunkturschwache gegenden gesteckt, damit es den leuten da besser geht - auf der anderen seite werden leute, denen es schlecht geht, mit hartzIV überwacht und an den rande des existenzminimums gebracht.
am anderen ende des reichtum-spekturms gibt es unterstützungen für neue firmen, unterstützung bei börsengängen (bahn), unterstützung bei den verhandlungen mit den gewerkschaften - und neue verordnungen, steuern, verbote,...
ohne über den sinn der einzelnen maßnahmen zu streiten (soweit hatten wir offtopic "nicht können/nicht wollen?", "einmal hinten immer hinten", "bachelor master", "schulreform", "studium nur für reiche", "hartzIV", "staatliche wirtschaftsförderung", "halbstaatliche unternehmen", "(groß)gewerkschaften" und "staatliche regulierung" - von "verbraucherschutz" bis "kampf gegen den klimawandel" ) :
ihnen ist fast durchgängig gemeinsam, dass sie entweder dem einen oder dem anderen leitfaden folgen - aber nie einen kompromiss suchen.
was haltet ihr von dieser bigotrie?
oder seht ihr die sache ganz anders?
moin, da mir der gedanke in den letzten tagen dreimal gekommen ist (im steuerthread, bezüglich algII und heute im zusammenhang mit bachelor/master und im zuge dessen auch der umstrukturierung der schulsysteme), mach ich mal nen thread draus:
grundsätzlich sind menschen ja in unterschiedlichem maße dazu bereit und in unterschiedlichem maße dazu in der lage, etwas bestimmtes zu machen (lernen, zahlen, arbeiten,...)
ein grundsatz des kapitalismus ist dabei, dass man die, die sich mühe geben und erfolg haben, besser stellt, als die, die nichts tun. (meist ohne rücksicht darauf, ob sie nicht können oder nicht wollen - aber das ist ein anderes thema)
da ein weiterer grundsatz "alles meins" lautet wird das i.d.r. gemacht, in dem der schlechtere gestraft wird, nicht in dem der bessere belohnt wird.
(mit dem hintergedanke, dass der "faule" sich dann mehr mühe gibt, wenn seine chancen schlechter stehen. dass das nicht ganz klappt weiß jeder civ spieler - aber auch dass ist hier eher randbereich)
ummgekehrt ist es aber auch ein immer wiederkehrender grundsatz in unserer gesellschaft, dass alle die gleichen chancen haben und niemand unter ein minimum abfallen soll.
und irgendwie hab ich den eindruck, dass diese beiden wiedersprüche vollkommen willkürlich und meist kompromisslos anwendung finden:
jahrelang wurde in den schulen größerer lehraufwand nur für die besseren (gymnasium) betrieben, das die schlechteren unten durch fielen war egal. umgekehrt wurde an den unis jeder mit durchgeschleift, der es bis dahin geschafft hatte.
jetzt wollen die politiker alles besser machen.
an den schulen heißt das: möglichst viele schulformen zusammenlegen, damit die schlechten nicht mehr ganz abgehängt werden, ob man die besseren bremst, ist egal.
an den unis dagegen werden zusammen mit dem bachelor master system (DAS ist ein thema für sich) quotenregeln durchgedrückt, die es nur den besten ermöglichen sollen, tatsächlich einen hochwertigen (in vielen bereich: "überhaupt etwas werten") abschluss zu machen - die schlechten sind egal.
in die ähnliche kerbe schlugen ja auch schon die studiengebühren, die auch primär die jenigen treffen sollten, die für ihr studium länger brauchen. (dass sie in erster linie diejenigen trafen, die sich den studienanfang kaum leisten können ist - ein anderes thema )
ähnlich das weite feld arbeitsförderung:
auf der einen seite werden unsummen in konjunkturschwache gegenden gesteckt, damit es den leuten da besser geht - auf der anderen seite werden leute, denen es schlecht geht, mit hartzIV überwacht und an den rande des existenzminimums gebracht.
am anderen ende des reichtum-spekturms gibt es unterstützungen für neue firmen, unterstützung bei börsengängen (bahn), unterstützung bei den verhandlungen mit den gewerkschaften - und neue verordnungen, steuern, verbote,...
ohne über den sinn der einzelnen maßnahmen zu streiten (soweit hatten wir offtopic "nicht können/nicht wollen?", "einmal hinten immer hinten", "bachelor master", "schulreform", "studium nur für reiche", "hartzIV", "staatliche wirtschaftsförderung", "halbstaatliche unternehmen", "(groß)gewerkschaften" und "staatliche regulierung" - von "verbraucherschutz" bis "kampf gegen den klimawandel" ) :
ihnen ist fast durchgängig gemeinsam, dass sie entweder dem einen oder dem anderen leitfaden folgen - aber nie einen kompromiss suchen.
was haltet ihr von dieser bigotrie?
oder seht ihr die sache ganz anders?