Zu der Frage, ob die Rennen früher spannender waren - ja, schon allein deswegen weil es mehr technische Defekte gab, die einen unvermittelt anderen Rennverlauf einleiteten. Die Autos waren da ganz anderen Belastungen ausgesetzt.
Da gab es regelmäßig Rennen wo gerade mal 10 Rennwagen (oder weniger) die Zielflagge sahen.
Dass die Autos zuverlässiger sind, hat halt auch mit den Kosten zu tun.
Denn nach dem Bankencrash waren auf einmal nicht mehr alle Teams mehr in der Lage oder gewillt finanziell einigermassen mit den grossen 2-3 grosse mithalten zu können.
Früher wurden Motoren gewechselt am laufenden Band, weils die Kosten hergaben.
In den unlimitierten Tests wurde der Asphalt mit Helikoptern trockengeweht, wenns feucht war, etc
Die Tabakwerbung wurde verboten, welche Millionen brachten.
Das ganze war auch den Grund, dass ein BMW ausgestiegen ist von einem Tag auf den anderen... die Kosten standen in keinem Verhältnis mehr und wirkt irgendwie aus heutiger Sicht auch ziemlich komisch:
Wie soll das Werbung sein, wenn ein Auto zu 30% ins Ziel kommt?
Auch muss man mal in Relation setzen, was die Piloten damals noch für einen Einfluss auf das Auto hatten. Senna hat einen völlig unterlegenen Lotus in den 80igern nach vorne gepeitscht, selbst oder gerade im Regen.
Ich will die Leistung eines Sennas (bei Lotus) ja nicht schmälern.
Aber: im ersten Jahr war er knapp vor DeAngelis, danach hatte er noch Dumfries und Nakajima als Teampartner, welche die Messlatte nicht sooo hoch gesetzt haben. Von dem her ist da der Vergleich recht schwierig, zu was der Lotus "fähig" war.
Und im Regen sieht man auch heute noch, wer was kann.
Erstaunlicherweise gehört da eben eine Stroll auch dazu
Ein Michael Schumacher hat sukzessive aus Benetton und Ferrari ein konkurrenzfähiges Auto gemacht.
Jup, das Team Schumacher/Brawn war schon klasse. Die haben ja praktisch mit dem ganzen Erfolgsteam von Benetton zu Ferrari gewechselt
Was zeigt, dass Kontinuität zu Erfolg führt.
Beispiel: Mercedes, Redbull.
Dauerwechsel funzt nicht
Beispiel: Ferrari
Zur Zeit rumorts allerdings:
Audi und Aston Martin werben ab.
Hamilton saß seit er in der Formel 1 einstieg immer in einem Auto mit dem man mindestens in die Top 5 fahren konnte und jeder hält ihn für einen ganz großen, weil er 7 mal Weltmeister wurde.
Früher war das so ein 40/60 Verhältnis zwischen Fahrer und Auto, was den Erfolg ausmachte, in den 70igern und davor sogar noch ein 50/50. Heute ist das Auto zu 80 oder 90 % für den Erfolg entscheidend und der Fahrer muss nur noch gucken, dass er es auf der Strecke halten kann.
Die Anforderungen sind sicherlich ganz andere.
Wie gut ein heutiger Fahrer im Vergleich zu früher ist, kann man mMn nie eruieren.
Wenns so wäre: Schumacher hat gegen Rosberg bei Mercedes den kürzeren gezogen (im selben Auto)
Hamilton war über Jahre hinweg besser als Rosberg -> Hamilton ist der bessere Fahrer wie Schumacher
Dass ein Alonso ein guter Fahrer ist, würde wohl auch niemand bestreiten...und trotzdem hat ihn Hamilton geschlagen.
Bestes Beispiel dafür ist Jenson Button, der 2009 nur deswegen Weltmeister wurde, weil sein Auto dermaßen überlegen zu den anderen war, dass er in der ersten Saisonhälfte damit genug Siege einfahren konnte. Von den ersten 7 Rennen gewann er 6 und war für den Rest der noch 10 ausstehenden Rennen nur noch 2x in den Top 3. Dank der Punkte bis Platz 10 Regelung konnte er so Weltmeister werden. Was sagt denn das über den modernen Formel 1 Motorsport aus? Nichts gutes, meiner Meinung nach.
Darum wurden die Regeln ja auch immer wieder erneuert.
Entweder man lässt alles offen und hat einen Brawn oder Newey, welche mit "Tricks" die Kisten uneinholbar machen, oder man gibt ein engeres Kroset und dann machen halt auch die Fahrer wieder einen Teil des Erfolgs aus.