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Erfahrungsbericht - Sapphire Radeon HD3850

darky1982

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01.07.2005
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Hallo zusammen.
Vor kurzem bin ich von meiner uralten Gigabyte 6600GT auf die brandneue HD3850 (256MB) von Sapphire umgestiegen. Das und der Umstand, dass mir hier im Forum bei der Installation so gut geholfen wurde, hat mich auf die Idee gebracht, hier einen Erfahrungsbericht zu posten.

Vielleicht im Voraus ein paar Worte dazu: Ich habe ein Midrange-System, dass nicht nur fürs Zocken ausgelegt ist. Vornehmlich mache ich mit meinem Rechner Musik, also muss er besonders diesbezügliche Attribute erfüllen (schnelle Audioanwendungen, geringe Latenzen, Stabilität), zusätzlich ist er mein Multimedia-Mädchen für alles (auch wenn ich zum Surfen und für Filme jetzt einen Laptop hab, da geht das von der Couch aus ^^), zocken ist also nur ein Teilaspekt meines Arbeitstierchens. Ich denke, gerade deswegen könnte dieser Bericht für einige hier interessant sein, weil bestimmt nicht jeder eine sündhaft teure hochgezüchtete Gaming-Maschine sein eigen nennt.

Zum System:
Herz ist das günstige, aber stabile Asrock 4Core Dual SATA2, damals gekauft, weil ich den alten (und damals sündhaft teuren) DDR-Speicher noch eine Weile weiter verwenden wollte. Darauf pulsieren inzwischen ein Core 2 Duo 4400 @ den regulären 2000 Mhz sowie 2048MB DDR2-667 von Aeneon. Betriebssystem ist Win XP Professional, SP2.
Übertaktet ist nichts, wird’s auch nicht.


Zum Kauf genau dieser Karte haben mich verschiedene Umstände bewogen.
1. Die Inkompatibilität der neuen Geforce 8800-Serie mit meinem Mainboard.
2. Die laut Tests für diesen Preis herausragende Leistung.
3. Die positiven Berichte über den Lüfter.
Bezahlt habe ich für das Baby 159 Euronen, die ich im Nachhinein für mehr als fair erachte. Nachdem ich meinen neuen Liebling stolz wie Oskar nach Hause getragen hatte (Vorfreude ist doch was schönes), ging es ans Eingemachte:

1. Lieferumfang
Zunächst war ich bei dem kleinen Karton sehr skeptisch, war die Verpackung meiner alten 6600GT doch so groß wie eine Mainboardschachtel. Doch das Auspacken machte wirklich Spass. Zunächst stieß ich auf eine Lage Schaumstoff, die alles sicher vor etwaigen Stößen und Malheuren bewahrt. Darunter befindet sich die eigentliche Karte, eingehüllt in die typische antistatische Tasche, hier die Luxusausgabe mit Luftpolstern. Hui, dachte ich, ganz schön schwer, das gute Teil, und der Kühler sieht nicht nur wertig aus, er fühlt sich auch solide an.
Darunter ist eine Lage Pappe, unter der sich das Zubehör verbirgt.
Eine gefaltete Schnellanleitung (unbebildert), eine CD mit den Treibern (und dem ausführlichen Handbuch als PDF), ein Stromadapter für den 6-pin-Anschluss (kommt an einen 4-pin vom Netzteil), eine Crossfire-Brücke, ein DVI/VGA-Adapter, ein DVI/HDMI-Adapter, ein S-Video-Kabel. Weitere Software in Gestalt von Spielen oder Power DVD gibt’s leider nicht. Macht aber nicht unbedingt viel, zumindest mit nicht.

2. Einbau und Installation
Der Einbau gestaltete sich nicht anders als bei allen Grafikkarten, nur eine Festplatte musste ich versetzen, da sie der langen Karte in die Quere kam. Ausserdem musste ich eine der Connector-Schrauben neben dem zweiten DVI-Anschluss aus der Karte drehen, damit sie durch das Gehäuse passte. Das liegt aber mehr an meinem schrottigen Billig-Case als an der Karte. Als ich danach den Rechner anmachte, bekam ich zunächst einen Schock. Nichts rührte sich. Moment, tat es doch. Es blieb nur das enorme Röhren des 6600GT-Lüfters aus, so einen flüsterleisen Start kannte ich vorher nicht. Hier sei erwähnt, dass der Lüfter auch unter Höchstlast nicht zum Propeller mutiert und in allen Situationen angenehm zurückhaltend bleibt.
Also angenehm überrascht ans Setup. Hier folgte die erste Ernüchterung. Die mitgelieferte CD funktionierte nicht (Setup brach mit leerer Fehlermeldung ab), ich zog also den aktuellen Treiber von der AMD-Page. Der ließ sich ohne Probleme installieren. Danach warf ich einen weiteren Blick auf die CD, aber viel war darauf nicht zu finden. Der Catalyst in der veralteten Version 7.10 und das Handbuch. Im Übrigen frage ich mich, warum man im Menü für dieses Handbuch seine Sprache aus einigen auswählen kann, wenn dieses dann doch bei allen in Englisch ist. Lustigerweise ist das nicht nur ein falscher interner Link, es liegt tatsächlich immer in Englisch in den verschiedenen Sprachenordnern, ziemlich ulkig.
Voller Vorfreude startete ich nach der Installation neu und warf danach Hellgate:London an. Und war schon wieder schockiert: Bildblitzer überall, teilweise verzerrte Texturen. Treiberproblem? Also Bioshock ausprobiert. Flimmernde Videos und fehlerhafte Lightmaps. Langsam wurde mir mulmig. Crysis Demo ausprobiert. Selbe Probleme, nur noch viel schlimmer. Jetzt bekam ich Angst, ich könnte beim Einbau einen Kontakt oder den Speicher zerstört haben. Also habe ich Hilfe in diesem Forum gesucht, ein paar Stunden später war ich schlauer: Der Übeltäter war mein nicht aktuelles BIOS. Nach dem Flash waren alle Probleme verschwunden. Puuhhh…

3. Spiele – Erster Eindruck
Generell muss ich sagen, dass ich, nachdem ich die 6600GT gewohnt war, förmlich von dem Performance- und Bildqualitätsschub erschlagen wurde. Höchste Details, teilweise Antialiasing und Anisotrope Filter, alles flüssig und es sah so guuuuut aus.
Ich spiele wegen meinem 20-Zoll-Widescreen auf 1680x1050 (auch mit der 6600GT), was natürlich einiges an Leistung braucht. Ich habe lieber die Details runtergeregelt und dafür die native Auflösung des TFTs benutzt, wegen der besseren Bildschärfe. Alle Aussagen beziehen sich also auf diese Auflösung.
Titan Quest – Immortal Throne läuft bei maximalen Details selbst bei den fiesen Stellen im Hades butterweich, vorher hats in max. Quali überall geruckelt, mittlere Details waren gut möglich.
Command And Conquer 3 geht in höchsten Details auch in extremen Situationen nicht die Puste aus, was das spielen viel entspannter und flüssiger macht als vorher.
Hellgate:London im DX9-Modus lief vorher mit Texturen und Modell-Details auf Hoch, aber Schatten niedrigst mögliche Option, alle Filter sowie dynamische Lichter und Wettereffekte aus. Damit war Spielen recht gut möglich, bis auf gelegentliche Framerateneinbrüche bei viel Feuer oder Mobs/NPCs. Jetzt sind alle Details und Shader auf „sehr hoch“ (höchste Option in DX9), alle Bildqualitätsoptionen sind an. Es läuft trotzdem viel flüssiger als vorher, und der optische Unterschied ist in Worten schwer zu beschreiben, es ging von „ganz nett“ nach „wow wie krass“.
Bioshock hatte ich mir extra für die neue Karte aufgehoben, da es auf dem Laptop (Core 2 mit 2000Mhz, 2048MB DDR2, 8600GS) immer abgestürzt ist. Es sind auf jeden Fall alle Optionen auf höchstem Wert, und es hat bis jetzt nicht einmal geruckelt. Beeindrucken sieht es aus…
Die Crysis-Demo zeigte mir das erste Mal mit der neuen Karte die Zähne. In 1680x1050 waren Medium-Details butterweich möglich, was meiner Meinung nach gut genug aussieht, um das Spiel doch noch zu kaufen (nächsten Monat also 50 Tacken einplanen). Für hohe Qualität müsste ich die Auflösung runterdrehen, 1024x768 läuft dann problemlos, aber wie gesagt, ich nutze lieber meinen Monitor und habe dann halt ein paar Details weniger…

Alle diese Einschätzungen beziehen sich auf das subjektive Spielerlebnis, konkrete Benchmarks habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Ich denke, dass für Spieler, die noch einen Röhrenmonitor haben und auf 1024x768 oder 1280x1024 spielen können, generell noch einiges mehr an Leistung drin ist.



4. Vorläufiges Fazit
Ich habe selten ein so gutes Preis/Leistungs-Verhältnis gesehen und bin mit der Karte mehr als zufrieden. Die Performance und der gute und leise Lüfter sprechen für sich, ich bin begeistert. Trotzdem frage ich mich, warum bei einer so aktuellen Karte, sie ist ja gerade erst erschienen, Treiber aus Mitte 2007 beiliegen müssen, und warum bei der Zusammenstellung der Installations-CD so geschludert wurde. Wer das verschmerzen kann, bekommt eine gute Karte zum fairen Preis, andere sollten vielleicht 20 Euro mehr ausgeben und ein Konkurrenzprodukt mit besserer Ausstattung kaufen.

Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht euch zusagt, bei Interesse liefere ich in den nächsten Tagen gerne aussagekräftigere Benchmarks nach.
 
möchte diesem erfahrungsbericht etwas hinzufügen

einer HD3850 mit 512 MB geht bei so hohen auflösungen die puste noch einen tick später aus, für leute die also hiernach eine hd3850 in erwägung ziehen, nehmt besser die 512 MB variante
 
Zum Treiber "Problem":

Man sollte immer die aktuellen Referenztreiber runterladen, oder, wenn man Zusatzfeatures auf der Karte verbaut hat, die aktuellen Herstellertreiber.

Das die Treiber auf der mitgelieferten CD veraltet sind, ist normal und nicht umgehbar.

Die Karte ist ja im November(?) letzten Jahres erschienen. Davor hatte sie auf ihrem Transport vom Hersteller zu Großhändlern usw. einiges von der Welt gesehen.
Da neue Treiber heutzutage recht zügig erscheinen, sind die damals aktuellen und auf Brauchbarkeit getesteten natürlich schon wieder veraltet.
Und dass die Hersteller nicht bei jeder neuen Version wieder neue CDs beilegen, kann man ihnen, denke ich, nicht verübeln.


So, insgesamt ein schöner Bericht, der auch die oft verkannte Leistungsfähigkeit der 3850 schön herausstellt - es muss nicht immer ein Ultra-SLI Gespann sein.
Von Vorteilen wie dem leisen Betriebsgeräusch und der geringen Leistungsaufnahme v.a. im Idle ganz zu schweigen.
 
Du könntest das ganze auch zu einem Lesertest machen. :)
Die Karte ist leider noch nicht in der Liste, aber du kannst der PCGH vorschlagen, dass sie die Karte in die Datenbank aufnimmt.
http://www.pcgameshardware.de/?menu=050100
 
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