Vielleicht haben wir einfach ein anderes Verständnis von dumm. Fehlende Charaktertiefe oder mäßige CGI Effekte sind jedenfalls objektiv kein Argument für diese Zuordnung. Selbst der reiche Schnösel kann einfach nur gut geerbt haben und es war ja auch für die Geschichte nicht entscheidend, wie er zu diesem Reichtum kam. Keines deiner Beispiele spricht dafür, dass es sich um einen dummen Film gehandelt hat.
Meg ist mit Sicherheit ein anspruchsloser Film, und das untermauerst du auch richtigerweise mit deinen Aussagen. Ähnlich wie die letzten Filme der Fast & Furious Reihe lockt dieser eher mit dem Ambiente und Action und nicht damit, dass man jetzt tiefgreifende Charakterentwicklungen pushen will. Es ist halt nur ein Monster-Film. Warum man hier die Messlatte so hoch legt, versteh ich nicht.
Da kannst du recht haben, dass wir das unterschiedlich bewerten.
Fehlende Charaktertiefe und schlechtes CGI ist aber auch nur eines von vielen Argumenten und nicht die beiden einzigen die ich genannt habe.
Aber ein Film der vermeintlich in unserer Welt spielt und dann so unlogisch daher kommt, das kann man nicht anders als dumm bezeichnen, denn die Buchvorlage und auch der Film bezieht sich auf ein tatsächlich existierendes Wesen bzw. dass es mal existiert hat.
Ich hab hier aber auch noch ein paar Sachen die man durchaus bemängeln kann, denn das Gesamte macht einen Film "dumm" (ich schreibe das jetzt absichtlich in Anführungszeichen, wegen der unterschiedlichen Definition).
1. Der Protagonist, dessen Namen ich tatsächlich wieder vergessen habe, rettet zu Anfang in knapp 10 km Tiefe fast eine ganze Crew aus einem Atom-U-Boot. Dann sind einige der geretteten Leute auf ihn sauer, weil er welche zurück lassen musste, obwohl unmittelbar nach dem Schließen der Luke das U-Boot in die Luft geflogen ist, weswegen offensichtlich gar keine Zeit mehr war alle zu retten, da er 2 Mal hin und her schippern müsste. Aber Hauptsache man versucht damit Pseudo-Tiefe zu generieren in dem er unnötige Schuldgefühle hat, obwohl der Protagonist alles Menschenmögliche getan hat.
2. Einige können auf einer UNTERWASSERSTATION nicht schwimmen. Ich würde mal behaupten, dass das Voraussetzung sein müsste, denn es kann unter Wasser immer etwas mit Wasser passieren. Und es sind sogar Meeresbiologen...
3. Dann halt nochmal der Milliardär der mehrere Meeresbiologen beschäftigt, die aber nicht den Unterschied zwischen einem Wal und dem Megalodon kennen. Also gerade der Milliardär ist ja wohl die inkompetenteste Person überhaupt, dicht gefolgt von seinen "Experten".
4. Warum schickt man zuerst Menschen in die Tiefen und danach die Drohne? Wäre es nicht sicherer gewesen das umgekehrt zu machen? Sowas läuft normalerweise immer nach Protokoll ab um Gefährdung auszuschließen.
5. Wenn wir mal beiseitelassen, dass sich der Hai evolutionsbedingt überhaupt nicht verändert hat, obwohl es eigentlich hätte geschehen müssen (Anpassung an die neuen klimatischen und grundsätzlichen evolutionären Bedingungen), ist es überhaupt ein Wunder, dass der so gut sehen kann, denn im Film wird gesagt, dass er weit weit weit unten im Mariannengraben sein Zuhause hat und man ihn vorher nie zu Gesicht bekam, was sagt, dass er nie ans Tageslicht gekommen ist und deswegen seine Augen verkümmert sein müssten. Na ja, jedenfalls wird im Film ein Roboter und das U-Boot angegriffen, weil der Megalodon alles angreift oder frisst was Licht erzeugt. Wir wissen, dass Haie ganz gut sehen können aber in 11km Tiefe ist die Sicht gleich null, sie extrem Lichtempfindlich sind und schwache Tiere als Beute bevorzugen, also kein agiles Gerät.
Ich könnte das noch verstehen, wenn sie ihn dann als mega Überhai hingestellt hätten, also dass die Evolution aus ihm ein fast unzerstörbares Wesen gemacht hätten und dann auch noch zum Nachtjäger. Gerade letzteres wäre als Horrorfilm eine deutlich bessere Idee gewesen, denn damit kann man wunderbar spielen (hat ja bei der Fensterszene fast geklappt, weil da auch mit der Dunkelheit der Tiefe gespielt wurde). Ersteres wäre als Tierterrorfilm noch viel besser gewesen (ironischerweise ist Statham in dem Film unzerstörbarer als der Hai selber).
6. In dem Film kommt die beste Bierwerbung für Männer und Frauen. Drei Jahre saufen und man ist in Top Verfassung, durchtrainiert mit Waschbrettbauch, obwohl es nicht einmal einen Grund für seine Schuldgefühle gab.
7. Kommen wir nochmal zur Fensterscheibenszene: Er beißt genau da rein wo das Kind war und verschwindet wieder. So etwas passiert NIE WIEDER, er frisst alles was in Plastikkugeln, Käfigen, Booten, etc. ist und wird sogar als mega intelligent hingestellt aber eine Fensterscheibe kaputt machen kann er anscheinend nicht. Das ist fast der gleiche Blödsinn wie bei "Signs" bei dem die Aliens zu blöd sind eine Türklinke zu benutzen.
8. Alle U-Boote der Forschungsstation sehen so aus, als ob sie für niedrige Tauchtiefen geeignet wären aber können für die Tiefsee genutzt werden.
9. Der Hai verfolgt das U-Boot das man ohne Umgebungskenntnisse zum Riff steuert. Das Boot schafft es gerade so sich dadurch zu zwängen. Aber der Hai ist dann auf einmal in Lichtgeschwindigkeit auf die andere Seite.
Also für einen Film der sich viel ernster nimmt und einen auf "realistisch" machen will benimmt sich jeder und alles unglaublich "dumm", was das Drehbuch und somit auch den Film "dumm" macht. Der Film möchte einfach mehr sein als er ist. Tierterror, Horror, Trash, eine Familiengeschichte/-Tragödie, bisschen Drama und und und aber man kennt das ja, mit dem zu viele Köche verderben den Brei.