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Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Karrenschieber

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Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Mir fehlen die Worte


http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,429323,00.html
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Und?

Wer sich einen Kredit beschafft nur weil man unbedingt ein "Eigenheim" haben will ist immer auch zum Teil selbst schuld.

Dass einige Kreditinstitute nicht ganz sozialverträglich hantieren ist zwar ärgerlich, aber gibt weit schlimmeres auf dieser Welt.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Soki am 31.07.2006 14:50 schrieb:
Und?

Wer sich einen Kredit beschafft nur weil man unbedingt ein "Eigenheim" haben will ist immer auch zum Teil selbst schuld.

Dass einige Kreditinstitute nicht ganz sozialverträglich hantieren ist zwar ärgerlich, aber gibt weit schlimmeres auf dieser Welt.
Also ich find es schon ein Ding, dass man (obwohl sämtliche Raten ständig und pünktlich gezahlt worden sind) plötzlich wortwörtlich "auf der Strasse" steht ...

Ich kenne übrigens nicht viele, die sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Fremdfinanzierung leisten können. Insgesamt gesehen ist dies ja auch keine falsche Richtung auf dem Weg zur (teilweisen) Altersvorsorge ...

Und ebenfalls kann ich es mir als Schock vorstellen, wenn man Jahre lang sein Haus nutzt (und ja auch dafür zahlt), und mir nichts, Dir nichts aus den - fast - eigenen vier Wänden herausgeschmissen wird. Damit ist ja quasi ein Lebenswerk, wenn man es so nennen will, zerstört. Selbstverständlich gibt es Schlimmeres, auf verharmlosen würde ich es IMO auch nicht ...

Gruß
Memphis
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Die "Heuschrecke" macht auch nur das, was das Gesetz hergibt.

Was ich an der Sache heftig finde ist, dass die Hausbanken die Kredite einfach weiter verscherbelt haben, was zumindest bei "sauberen" Krediten eigentlich nicht erlaubt ist.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Loosa am 31.07.2006 14:59 schrieb:
Die "Heuschrecke" macht auch nur das, was das Gesetz hergibt.

Was ich an der Sache heftig finde ist, dass die Hausbanken die Kredite einfach weiter verscherbelt haben, was zumindest bei "sauberen" Krediten eigentlich nicht erlaubt ist.

Wo ist das geregelt? Davon ist mir nichts bekannt.

Ich wüsste auch nicht, das sowas gemessen würde. Kredite an Privatleute werden nur selten geratet und haben folglich meist einen sehr geringen "Handelswert".

Ich frage mich aber, wieso die Leute keine Umschuldung durchgeführt haben wenn ihnen die Folgekreditbedingungen nicht passen?
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

memphis76 am 31.07.2006 14:56 schrieb:
Ich kenne übrigens nicht viele, die sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Fremdfinanzierung leisten können. Insgesamt gesehen ist dies ja auch keine falsche Richtung auf dem Weg zur (teilweisen) Altersvorsorge ...
Genau das stört mich an Deutschland: Jeder Hinz und Kunz will ein Eigenheim für die Altersvorsorge. Ansich keine schlechte Sache, aber viele kaufen sich schon mit 30 auf Pump ein Häusle wo man dann 20 oder 30 Jahre abbezahlen muss. Für mich total unverständlich, zumal man dadurch die Gesamtkosten mehr als vervielfacht. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Jobs nicht sicher sind und man flexibel sein muss kann man doch nicht schon mit 30 standortgebunden sein. Was soll man dann bei der Arbeitssuche sagen? "Den Job in Norddeutschland kann ich nicht annehmen weil ich in Süddeutschland ein Häuschen zu bezahlen habe"?

Grundsätzlich vertrete ich den Standpunkt, dass man 2/3 der Kosten direkt ohne Kredit zahlen sollte. Wenn man dann noch 5 Jahre einen kleinen Kredit zurückzahlt ist das in Ordnung. Aber für dieses "mit 30 Haus, Familie und Auto trotz schlecht bezahlten Job" habe ich kein Verständnis.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Soki am 31.07.2006 15:41 schrieb:
memphis76 am 31.07.2006 14:56 schrieb:
Ich kenne übrigens nicht viele, die sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Fremdfinanzierung leisten können. Insgesamt gesehen ist dies ja auch keine falsche Richtung auf dem Weg zur (teilweisen) Altersvorsorge ...
Genau das stört mich an Deutschland: Jeder Hinz und Kunz will ein Eigenheim für die Altersvorsorge. Ansich keine schlechte Sache, aber viele kaufen sich schon mit 30 auf Pump ein Häusle wo man dann 20 oder 30 Jahre abbezahlen muss. Für mich total unverständlich, zumal man dadurch die Gesamtkosten mehr als vervielfacht. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Jobs nicht sicher sind und man flexibel sein muss kann man doch nicht schon mit 30 standortgebunden sein. Was soll man dann bei der Arbeitssuche sagen? "Den Job in Norddeutschland kann ich nicht annehmen weil ich in Süddeutschland ein Häuschen zu bezahlen habe"?

Grundsätzlich vertrete ich den Standpunkt, dass man 2/3 der Kosten direkt ohne Kredit zahlen sollte. Wenn man dann noch 5 Jahre einen kleinen Kredit zurückzahlt ist das in Ordnung. Aber für dieses "mit 30 Haus, Familie und Auto trotz schlecht bezahlten Job" habe ich kein Verständnis.

Genau das stört mich an Deutschland: Die vorherrschende Meinung, sein Leben lang an eine Wohnung oder ein Haus gebunden zu sein, wenn man sie/es gekauft hat. In England geht man damit viel entspannter um... und mit welcher Begründung sollte man 2/3 Eigenkapital mitbringen, wenn man einen realistischen Rückzahlungsplan hat? Klar, die Leute, die sich hoffnungslos überschulden und glauben, mit den verbleibenden 100 Euro könnten sie ihre Lebenshaltungskosten bestreiten, sind selber schuld. Aber i. d. R. verhindert die Bank das.

Kann mir eigentlich jemand erklären, warum die meinen, sie könnten eigentlich keine Kreditverträge abschließen, und nehmen das als Begründung dafür, dass sie die Konditionen nur zum Nachteil des Kreditnehmers "anpassen" können? :B

Mal ehrlich, was die abziehen, ist einfach ne ganz große Sauerei. Mit über 9% Zinsen für eine BauFi ist einfach im Moment überhaupt nicht zu rechnen.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Moe910 am 31.07.2006 16:14 schrieb:
Kann mir eigentlich jemand erklären, warum die meinen, sie könnten eigentlich keine Kreditverträge abschließen, und nehmen das als Begründung dafür, dass sie die Konditionen nur zum Nachteil des Kreditnehmers "anpassen" können? :B

Die wollten eben lieber direkt ausbezahlt werden als auf die Raten zu warten, und wollen erreichen, dass sich der Schuldner einen anderen Kreditgeber sucht der den Kredit ablöst ... warum das nicht gemacht wurde ist mir ein Rätzel?

Banken die günstigere Kredite anbieten müssten doch zu finden sein, zumal ja eine erstklassige Sicherheit (das Haus) vorhanden ist. Und wenn die Abzahlung wirklich so reibungslos verläuft gäbe es auch an den Schuldnern nichts auszusetzen :confused:
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Soki am 31.07.2006 15:41 schrieb:
memphis76 am 31.07.2006 14:56 schrieb:
Ich kenne übrigens nicht viele, die sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Fremdfinanzierung leisten können. Insgesamt gesehen ist dies ja auch keine falsche Richtung auf dem Weg zur (teilweisen) Altersvorsorge ...
Genau das stört mich an Deutschland: Jeder Hinz und Kunz will ein Eigenheim für die Altersvorsorge. Ansich keine schlechte Sache, aber viele kaufen sich schon mit 30 auf Pump ein Häusle wo man dann 20 oder 30 Jahre abbezahlen muss. Für mich total unverständlich, zumal man dadurch die Gesamtkosten mehr als vervielfacht. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Jobs nicht sicher sind und man flexibel sein muss kann man doch nicht schon mit 30 standortgebunden sein. Was soll man dann bei der Arbeitssuche sagen? "Den Job in Norddeutschland kann ich nicht annehmen weil ich in Süddeutschland ein Häuschen zu bezahlen habe"?

Grundsätzlich vertrete ich den Standpunkt, dass man 2/3 der Kosten direkt ohne Kredit zahlen sollte. Wenn man dann noch 5 Jahre einen kleinen Kredit zurückzahlt ist das in Ordnung. Aber für dieses "mit 30 Haus, Familie und Auto trotz schlecht bezahlten Job" habe ich kein Verständnis.
Meine Eltern haben sich jetzt mit 44 Jahren ein Haus zugelegt.
Mein vater ist Selbständig ,also eine wirkliche Sicherheit hat er nicht.
Aber das Geld was wir im Monat an die Bank zurückzahlen ist weniger als unsere damalige Miete . Wir haben mal gerechnet und festgestellt,dass wir in 10 Jahren 120000 Euro an Miete gezahlt haben. Nach den 10 Jahren hatten wir gar nix vom Haus .
Wenn man das mal von diesem Standpunkt betrachtet finde ich es schon sinnvoll ein haus zu kaufen , man bezahlt dann das monatliche Geld nicht für irgendwelche Immobilien Besitzer sondern für sich.
Ich finde es macht schon genug Sinn , aber man sollte es doch erst ab 40 Jahren in in erwägung ziehen , weil heutzutage soviele Ehepaare sich scheiden lassen .
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

TBrain am 31.07.2006 15:23 schrieb:
Loosa am 31.07.2006 14:59 schrieb:
Die "Heuschrecke" macht auch nur das, was das Gesetz hergibt.

Was ich an der Sache heftig finde ist, dass die Hausbanken die Kredite einfach weiter verscherbelt haben, was zumindest bei "sauberen" Krediten eigentlich nicht erlaubt ist.

Wo ist das geregelt? Davon ist mir nichts bekannt.
"Der Rechtsanwalt Ingo Schulz-Hennig hält die Methoden für illegal. Die Abtretung intakter Darlehensforderungen an Inkassogesellschaften sei "eindeutig rechtswidrig und wegen Gesetzesverstoßes unwirksam", argumentiert er in mehreren Gerichtsverfahren."

TBrain am 31.07.2006 16:26 schrieb:
Banken die günstigere Kredite anbieten müssten doch zu finden sein, zumal ja eine erstklassige Sicherheit (das Haus) vorhanden ist. Und wenn die Abzahlung wirklich so reibungslos verläuft gäbe es auch an den Schuldnern nichts auszusetzen :confused:
"Immobilienbesitzer etwa, die in einer Krisenregion wohnen oder als Selbständige kein regelmäßiges Einkommen vorweisen können, finden oft nicht schnell genug einen neuen Finanzpartner."

Beides aus dem Spiegel-Artikel von oben.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

undergrounderX am 31.07.2006 16:43 schrieb:
Soki am 31.07.2006 15:41 schrieb:
memphis76 am 31.07.2006 14:56 schrieb:
Ich kenne übrigens nicht viele, die sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Fremdfinanzierung leisten können. Insgesamt gesehen ist dies ja auch keine falsche Richtung auf dem Weg zur (teilweisen) Altersvorsorge ...



Meine Eltern haben sich jetzt mit 44 Jahren ein Haus zugelegt.
Mein vater ist Selbständig ,also eine wirkliche Sicherheit hat er nicht.
Aber das Geld was wir im Monat an die Bank zurückzahlen ist weniger als unsere damalige Miete . Wir haben mal gerechnet und festgestellt,dass wir in 10 Jahren 120000 Euro an Miete gezahlt haben. Nach den 10 Jahren hatten wir gar nix vom Haus .
Wenn man das mal von diesem Standpunkt betrachtet finde ich es schon sinnvoll ein haus zu kaufen , man bezahlt dann das monatliche Geld nicht für irgendwelche Immobilien Besitzer sondern für sich.
Ich finde es macht schon genug Sinn , aber man sollte es doch erst ab 40 Jahren in in erwägung ziehen , weil heutzutage soviele Ehepaare sich scheiden lassen .

Kommt drauf an wie hoch die Tilgung ist.
Nehmen wir mal die 120.000€ als Hypothek auf 10 Jahre.
Bei den marktüblichen 1% Tilgung zahlen Deine Eltern in 10 Jahren 108.000€ Zinsen.
Nur 12.000€ wurden dann getilgt. Bleiben immer 108.000€ Schulden.

Mal ganz abgesehen von Instandhaltungskosten und im Vergleich zu einer Mietwohnung höheren Nebenkosten.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Loosa am 31.07.2006 16:44 schrieb:
"Der Rechtsanwalt Ingo Schulz-Hennig hält die Methoden für illegal. Die Abtretung intakter Darlehensforderungen an Inkassogesellschaften sei "eindeutig rechtswidrig und wegen Gesetzesverstoßes unwirksam", argumentiert er in mehreren Gerichtsverfahren."

Das ist verwirrend geschrieben. Der Handel mit Krediten ist grundsätzlich erlaubt (egal ob die Kredite faul sind oder nicht), desshalb ist der Verkauf der Kredite von der Hypo Real Estate an Lone Star grundsätzlich legal (Lone Star ist keine Inkassogesellschaft sondern ein Investor).

Was allenfalls strittig sein könnte ist die Freigabe zur Vollstreckung, das wäre erst legal, wenn der Schuldner den Kreditforderungen nicht nachkommen kann.

Aber deine Aussage, dass der Verkauf von "sauberen" Krediten rechtswiedrig wäre stimmt nicht, solche Geschäfte werden täglich vorgenommen. Das hast du offensichtlich falsch aus dem Artikel herausgelesen.

"Immobilienbesitzer etwa, die in einer Krisenregion wohnen oder als Selbständige kein regelmäßiges Einkommen vorweisen können, finden oft nicht schnell genug einen neuen Finanzpartner."

Beides aus dem Spiegel-Artikel von oben.

Das weist (für mich) darauf hin, dass die Kredite doch nicht soo sauber sind. Vielleicht wurden auch "blind" die neuen Kreditbedingungen akteptiert, ohne sich wirklich Gedanken zu machen.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Hausbesitzer (einer verwertbaren Imobilie) keinen Kredit bekommt, insbesondere wenn der Kredit schon teilweise abgezahlt, die Immobilie noch in Ordnung ist, und der Schuldner sonst sauber ist.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Karrenschieber am 31.07.2006 17:05 schrieb:
Kommt drauf an wie hoch die Tilgung ist.
Nehmen wir mal die 120.000€ als Hypothek auf 10 Jahre.
Bei den marktüblichen 1% Tilgung zahlen Deine Eltern in 10 Jahren 108.000€ Zinsen.
Nur 12.000€ wurden dann getilgt. Bleiben immer 108.000€ Schulden.

Mal ganz abgesehen von Instandhaltungskosten und im Vergleich zu einer Mietwohnung höheren Nebenkosten.

Das ist nur so wenn du mit 9% Zinsen rechnest und die Tilgung außer acht lässt. Die 9% sind unrealistisch für Immobilienkredite. Normalerweise steigt die Tilgung ständig an um durch die sinkenden Zinszahlungen gleichbleibende Raten gewährleisten zu können.

Du glaubst doch nicht, dass sich seine Eltern zu solchen Bedingungen einen Kredit besorgen, wenn eindeutig günstigere vorhanden sind.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

TBrain am 31.07.2006 16:26 schrieb:
Moe910 am 31.07.2006 16:14 schrieb:
Kann mir eigentlich jemand erklären, warum die meinen, sie könnten eigentlich keine Kreditverträge abschließen, und nehmen das als Begründung dafür, dass sie die Konditionen nur zum Nachteil des Kreditnehmers "anpassen" können? :B

Die wollten eben lieber direkt ausbezahlt werden als auf die Raten zu warten, und wollen erreichen, dass sich der Schuldner einen anderen Kreditgeber sucht der den Kredit ablöst ... warum das nicht gemacht wurde ist mir ein Rätzel?

Was die wollen, ist mir klar. Ich bezog mich auf die dreiste, da nicht im mindesten logische Begründung.

TBrain am 31.07.2006 17:14 schrieb:
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Hausbesitzer (einer verwertbaren Imobilie) keinen Kredit bekommt, insbesondere wenn der Kredit schon teilweise abgezahlt, die Immobilie noch in Ordnung ist, und der Schuldner sonst sauber ist.

Dann geh Du als Student mal zur Bank... selbst wenn Du 50% des Kaufpreises selber aufbringen kannst: Die werden Dir sagen, dass ihnen das zu unsicher ist. Du weißt doch sicher, wie vorsichtig Banken inzwischen sind (Basel II schießt ja auch übers Ziel hinaus). Außerdem haben die lieber einen sicheren, reibungslosen Ablauf als die Abwicklung einer Zwangsversteigerung, das kostet die Banken ja auch. Und wenn jemand selbständig ist, kann er eben nicht garantieren, die Raten immer zahlen zu können.

Natürlich wirds auch Leute gegeben haben, die eine Umschuldung problemlos hinbekommen haben. Aber alleine die genannten Fälle gibts halt auch, und sofort "Raus!" zu schreien ist - sorry wenns naiv klingt - asozial.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

TBrain am 31.07.2006 17:14 schrieb:
Loosa am 31.07.2006 16:44 schrieb:
"Der Rechtsanwalt Ingo Schulz-Hennig hält die Methoden für illegal. Die Abtretung intakter Darlehensforderungen an Inkassogesellschaften sei "eindeutig rechtswidrig und wegen Gesetzesverstoßes unwirksam", argumentiert er in mehreren Gerichtsverfahren."

Das ist verwirrend geschrieben. Der Handel mit Krediten ist grundsätzlich erlaubt (egal ob die Kredite faul sind oder nicht), desshalb ist der Verkauf der Kredite von der Hypo Real Estate an Lone Star grundsätzlich legal (Lone Star ist keine Inkassogesellschaft sondern ein Investor).
Da geb' ich gerne zu, mit dem Rechtlichen kenne ich mich nicht aus.
Ich bin mir aber sicher, das mit dem "abtreten intakter Kredite" vor einer Weile schonmal wo gelesen zu haben. Find's leider nicht mehr... hmm, ah ich hab's.

Süddeutsche, in dem Fall geht's um einen Mittelständler vs. Lone Star, auch 'ne "nette" Geschichte.
Es gibt jedoch ein Problem: Normalerweise ist beim Übertragen von nicht notleidenden Krediten die Zustimmung des Darlehensnehmers erforderlich.
aber
Die HRE beruft sich [...] auf das Umwandlungsgesetz. Danach könnten Banken Kredite bündeln und auf eine eigens gegründete Gesellschaft ausgliedern und dann diese an einen Dritten übertragen, ohne die Darlehensnehmer fragen zu müssen. Und genau so lief der Deal ab.
Wird wohl gerade drum geklagt.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Moe910 am 31.07.2006 19:21 schrieb:
Natürlich wirds auch Leute gegeben haben, die eine Umschuldung problemlos hinbekommen haben. Aber alleine die genannten Fälle gibts halt auch, und sofort "Raus!" zu schreien ist - sorry wenns naiv klingt - asozial.

Dass das nicht die feine Art ist ist klar, die habens offensichtlich auch nicht nötig, leider.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Loosa am 31.07.2006 20:13 schrieb:
Süddeutsche, in dem Fall geht's um einen Mittelständler vs. Lone Star, auch 'ne "nette" Geschichte.
Es gibt jedoch ein Problem: Normalerweise ist beim Übertragen von nicht notleidenden Krediten die Zustimmung des Darlehensnehmers erforderlich.
aber
Die HRE beruft sich [...] auf das Umwandlungsgesetz. Danach könnten Banken Kredite bündeln und auf eine eigens gegründete Gesellschaft ausgliedern und dann diese an einen Dritten übertragen, ohne die Darlehensnehmer fragen zu müssen. Und genau so lief der Deal ab.
Wird wohl gerade drum geklagt.

Ja stimmt das meinte ich, als ich schrieb dass diese Deals täglich ablaufen.

Ich hab auch mal gehört, dass diese "Zustimmung zur Abtretung" mittlerweile eine Standartklausel in Kreditverträgen ist, wenn es jetzt noch strittige Fälle geben sollte wird es sie in Zukunft nicht mehr geben.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

Karrenschieber am 31.07.2006 14:32 schrieb:
Mir fehlen die Worte


http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,429323,00.html

Also ich halte diese Geschichte für äußerst dubios. Wenn ich mir den reißerischen Spiegelartikel so durchlese, dann fallen mir schon einige Ungereimtheiten auf wie z.B.

Ein Vergleichsangebot von Biermann-Römmer, mit Hilfe von Freunden 33.000 Euro der Hauptforderung von 35 900 Euro zurückzuzahlen, war Hudson zu wenig. Nachdem ein zweiter Vergleich die Frau überforderte, weil sie durch den negativen Eintrag bei der Kreditauskunft Schufa keinen anderen Bankkredit bekam, schalteten die Eintreiber auf stur.

Es ist durchaus ok, daß die nicht auf die 2.900€ verzichten, nur bitte warum nimmt sich die Dame nicht einen Kredit bei einer anderen Bank? 2900€ Kredit mit einer Immobilie als Sicherheit sind wohl kein Probelm, negativer Krediteintrag hin oder her.

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Leider zeigt sich hier wieder einmal, daß die Menschen zu gutgläubig sind. Wie kann man denn nur einen Kreditvertrag für eine Immobilie (also um die 20 Jahre) abschließen, wenn darin die Zinsen nicht genau geregelt sind? Es interessiert niemanden, was man mit dem Berater bei der Bank ausgemacht hat, es zählt nur der Vertrag.

Ok, ist passiert, kann man nachträglich nicht ändern, dennoch ist die Sache nicht verloren. Eine Zwangsversteigerung geht relativ schnell über die Bühne und kann in rund 6 Monaten abgewickelt werden - wenn man sich nicht zu wehren weiß.
Ein Bekannter von mir hatte einmal das Problem und wir haben die Bank in die Knie gezwungen. Die wollen nur ihr Geld zurück und das schnell. Genau das darf man ihnen nicht erlauben und muß folglich auf Zeit spielen. Wenn man es darauf anlegt, kann man so ein Verfahren locker auf 3-4 Jahre ausdehnen (zumindest in Österreich), wenn man es von Haus aus darauf anlegt. Dazu benötigt man natürlich eine gewisse Nervenstärke und das nötige Wissen. Letzteres kann man in Form eines guten Anwaltes zukaufen, ersteres muß man selbst mitbringen.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

kiljeadeen am 01.08.2006 08:44 schrieb:
Leider zeigt sich hier wieder einmal, daß die Menschen zu gutgläubig sind. Wie kann man denn nur einen Kreditvertrag für eine Immobilie (also um die 20 Jahre) abschließen, wenn darin die Zinsen nicht genau geregelt sind? Es interessiert niemanden, was man mit dem Berater bei der Bank ausgemacht hat, es zählt nur der Vertrag.
genau, also beim hausbau oder -kauf schliesst man doch eine festhypothek ab, nicht? deren zins darf dann über die ganze laufzeit nicht einfach verändert werden, weil er im vertrag steht.
ich habe auch ne festhypothek, die nächstes jahr abläuft. werde ich verlängern.
steuertechnisch ist es in der schweiz nach wie vor nicht das klügste, ein eigenheim komplett abzuzahlen, da man ja bekanntlich die zinsen vom einkommen abziehen kann.
 
AW: Eine Heuschrecke frißt den kleinen Mann

HanFred am 01.08.2006 10:51 schrieb:
kiljeadeen am 01.08.2006 08:44 schrieb:
Leider zeigt sich hier wieder einmal, daß die Menschen zu gutgläubig sind. Wie kann man denn nur einen Kreditvertrag für eine Immobilie (also um die 20 Jahre) abschließen, wenn darin die Zinsen nicht genau geregelt sind? Es interessiert niemanden, was man mit dem Berater bei der Bank ausgemacht hat, es zählt nur der Vertrag.
genau, also beim hausbau oder -kauf schliesst man doch eine festhypothek ab, nicht? deren zins darf dann über die ganze laufzeit nicht einfach verändert werden, weil er im vertrag steht.
ich habe auch ne festhypothek, die nächstes jahr abläuft. werde ich verlängern.
steuertechnisch ist es in der schweiz nach wie vor nicht das klügste, ein eigenheim komplett abzuzahlen, da man ja bekanntlich die zinsen vom einkommen abziehen kann.

Je kürzer die im Vertrag vereinbarte Zinsbindung ist, desto niedriger sind i.d.R. die Zinsen. Man hat wohl darauf vertraut, dass im Anschluss die Zahlungen zu ähnlichen Bedignungen fortgeführt werden.
 
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