Es war einmal vor langer, langer Zeit im verwaschenen Wald der geipselten Streuzeichen. Dort lebte
eine Buchstabenkette und versuchte, herauszufinden, wie sie denn enden sollte. Einige ihrer Bekannten
hatten sich oft in der Nähe des Vulkans aufgehalten, wo es eine Höhle gab, in der die Luft ganz heiß war.
Sie wurden später zu endlos langen Reden von Politikern. Aber das war nichts für unsere Buchstabenkette,
sie mochte zwar das Inhaltslose, war aber gleichzeitig auf ein sich wiederholendes Muster versessen.
So wie ihre Mutter, die Text eines Popliedes wurde und nur aus zwei sich ständig wiederholenden
Zeilen bestand. Als sie noch ein kleines [I]"b" [/I]war, wollte sie daher schon ein Blindtext werden.
Tag und Nacht sinnierte sie über Sinnhaftigkeit, Sein, Bedeutung, Abwechselung, Reimschemata
und Wortmelodie, bis sie Gefallen an der sinnleeren Lautmalerei [I]"bli bla blubb" [/I]gefunden hatte.
Dennoch: irgendwas fehlte ihr ...
Sie traf eine Aussage. Diese sagte ihr: [I]"Du bist so inhaltsleer, daß keiner weiß was du sein sollst.
Du könntest glatt die Rede eines Politikers sein."[/I] Direkt danach wandte diese sich von ihr ab und
ging zur nöchsten Wortkette und sagte dieser: [I]"Du bist so inhaltsleer, daß keiner weiß was du sein
sollst. Du könntest glatt die Rede eines Politikers sein."[/I] und dann ging sie zur nächsten. und so
weiter und so fort. Ihr könnt euch sicherlich denken, daß das Leben einer Wortkette ganz schön lang-
weilig sein kann. Um so wichtiger ist es, daß man die richtige Aussage wählt, denn schließlich muß man
mit dieser den Rest seines Lebens klarkommen.
Inmitten ihrer Selbstreflektion kam ein guter Ratschlag um die Ecke und sagte:
[I]"Sei einfach du selbst und steh dazu!"[/I]
Und genau das hatte [I]"bli bla blubb"[/I] dann auch getan, noch fleißig ein [I]"ich bin ein Blindtext" [/I]
gesammelt und repitierte den Rest ihres Daseins in einem Absatz vor sich hin.
Und wenn sie nicht geendet ist, dann ist sie immer noch ein Blindtext.