Ach, dieses ewige Gejammer. Man muss auch mal den Kindheits-Bonus abziehen, den die Folgen 4-6 bei den meisten Jammerern haben.
Gut, kein Problem. Hab ich nicht. Hab die Filme in meine Kindheit nie gesehen, sondern erst mit 20+ Jahren. Und besondes beeindruckt hatten die mich da auch nicht.
Neutral betrachtet war Episode 1 ziemlich gut.
in dem
Plinkett/Red Letter Media Review werden ziemlich viele Punkte angesprochen, die dem widersprechen.
Zum Beispiel Charaktergestaltung: Han Solo ist ein böser Bube, ein Frauenheld, der zwar auch eine dunkle Seite hat (siehe umstrittene "Wer schießt zuerst?" Szene), aber ein Herz aus Gold.
Qui-Jon (oder wie Liam Neeson in dem Film heißt) oder Prinzessin Amidala hingegen bleiben völlig farblos. Von deren Charakter weiß man letztendlich gar nichts.
Diverse Szenen/Handlungen ergeben keinen Sinn:
- Eine Handelsblockade, die wie ein Ring um den Planeten um den gefühlten Äquator liegt. Wie wird damit der Handel über den Nord-/Südpol verhindert? Welche lebensnotwendigen Güter werden damit abgeschirmt, die man nicht auf dem Planeten selbst herstellen kann?
- Es wird "tödliches" Gas in den Warteraum der Jedis gepumpt. Praktischerweise kann man das Gas a) sehen, b) riechen und c) identifizieren, ohne daran zu sterben.
- Nach einer kurzen Zeitspanne beschließt man, daß die Jedis jetzt ja tot sein müßten. Da Jedis nicht dafür bekannt sind 10 Minuten lang die Luft anhalten zu können, ist die vergangene Zeit relativ kurz. a) wieso wartet man nicht länger, zB 10 Minuten? b) haben die keine Lebenszeichenscanner in dem Schiff? Wie wäre es mit Überwachungskameras?
- Qui-Jon und Obi-Wan entdecken die Armee und beschliessen, die Naboo zu warnen.
Indem sie nichts tun. Sondern mit der Armee auf dem Planeten ankommen. Außerdem trennen sie sich und kommen mit verschiedenen Schiffen auf den Planeten. Sinn?
- Nun gut. Sie sind auf dem Planeten angekommen. Jetzt brauchen sie eine Transportmöglichkeit, die sie durch den Kern des Planeten auf die andere Seite bringt ... wieso landet die Armee der Handelsföderation
auf der engegengesetzten Seite des Planeten statt direkt vor den Toren der Stadt?
- Am Anfang rennen die Jedi übermenschlich schnell, um den Droiden zu entkommen (kurz nach der Gasattacke auf dem Schiff der Handelsföderation) - beim Kampf gegen den Doppellichtschwert Typen jedoch dackelt Obi Wan jedoch fast schon in einem gemütlichen Dauerlauf zu dem in Not geratenen Qui-Jon
- Die Prinzessin spielt "wechsel dich" mit einer ihrer Dienerinnen. Diese schickt sie dann zum Droiden Putzen. Dann geht sie noch hierhin und dorthin ... wäre es in einer Krisensituation nicht sinnvoll, in der Nähe der Dummy Prinzessin zu bleiben, um über wichtige Veränderungen sofort informiert zu sein?
...
Und selbst wenn Episode 1-3 schlecht gewesen sien sollten, weil man eben die schwierige aufgabe hatte die Vorgeschichte zu etwas bereits Bekanntem zu erzählen:
So schwierig ist das nicht. Was hatte man denn als notwendige Anknüpfpunkte?
- Das Duell zwischen Obi-Wan und Anakin
- Da Verhältnis zwischen Anakin und Padmé und die Zeugung von Luke und Leia
- Irgendwelche Kindheitserlebnisse mit Luke und Padmé
- Die Auslöschung der Jedi => Yoda's Exil
- Anakin's Weg zur dunklen Seite in den Dienst des Imperators
Sehr viel mehr mußte man doch nicht beachten. Und selbst diese Liste wurde ja nicht vernünftig beachtet, so daß man Stellen in der alten Trilogie ändern mußte.
Neutral betrachtet ist Episode 1 eine ziemlich farblose Effektorgie mit ebenso farblosen Charakteren und teilweise sehr unlogischem Verhalten der Charaktere.