Natürlich wird es auch immer die geben, die nicht in der Lage sind konstruktive Kritik in Worte zu fassen und einfach nur frustriert sind, aber was will man denn machen - denen den Mund verbieten?
Hängt davon ab ob es strafrechtlich relevant ist oder nicht. So oder so führt das aber irgendwann dazu, das Entwickler sich einfach ein Betätigungsfeld suchen werden, wo sie nicht ständig mit Hass, Mord und Totschlag bedroht werden. Was da in letzter Zeit in diversen Spieleforen abgeht, ist einfach nur noch unterste Schublade und dafür gibt es keine Entschuldigung. Kein Entwickler hat Bock diese Klientel einfach nur zu ignorieren, weil es ja auch ein paar gute Menschen da draußen gibt. Es ist einfach demotivierend und nervenaufreibend. Und dann quält man sich für solche Leute auch noch durch Crunch Times.
Wenn alle ständig nur über den Kuchen meckern, dann gibt es halt irgenwann eben keinen Kuchen mehr, ganz egal wer letztendlich an der Ausgangslage schuld daran ist. Und das wird dann auch die Guten treffen.
Ich bin selbst Softwareentwickler, würde aber aktuell nicht in der Spieleindustrie arbeiten wollen. Ich bevorzuge Arbeit mit Kunden die ihr Mißfallen gut formuliert und artikuliert rüber bringen können, damit ich effektiver etwas dagegen tun kann, was dann beide Seiten glücklich macht. Und zum Glück habe ich so einen Job. Spieleentwickler tun mir einfach nur noch leid mittlerweile, zerrieben zwischen Bossen und schlecht erzogenen Konsumenten.
Wieso sollte ich es als Entwickler besser wissen, wenn mir der noch nicht fertige Kuchen jedesmal für den vollen Preis abgenommen wird.
Ich persönlich gebe auch den Konsumenten die (Haupt-)Schuld. Kaum ein Mensch würde auf die Idee kommen, ein Auto oder auch Hardware blind zu kaufen oder seine Urlaubsreise blind zu buchen. Man informiert sich vorher aus seriösen Quellen. Aber ausgerechnet bei Computerspielen wird einfach vorbestellt oder am Releasetag gekauft als gäbe es eine Knappheit und man könnte leer ausgehen. Da habe ich für Gemecker hinterher von Konsumentenseite kein Verständnis. Es ist mir schleierhaft warum man nicht einfach abwarten kann was die Reviews sagen und bis das Produkt die passende Qualität hat. Oder man akzeptiert einfach, daß komplexe Softwareprodukte quasi nicht (mehr) perfekt auf den Markt kommen, weil das einfach mittlerweile nahezu unmöglich bzw unbezahlbar geworden ist, Software wird einfach immer komplexer und 100 Tester im Studio können nicht alles finden was sich Millionen Spieler später ausdenken oder an unterschiedlichen Konfigurationen an den Start bringen. Selbst das zu Recht hochgelobte Baldurs Gate 3 war verbuggt. Bis KI das Testen übernehmen kann werden verbuggte Spiele nicht die Ausnahme sondern die Regel bleiben. Und wenn man dann ständig Hass über die Entwickler auskippt wie ein verzogenes Kind das keinen Lolli im Supermarkt bekommen hat, dann wird die Qualität nicht besser sondern nur noch schlechter. Ein Shitstorm ist einfach keine konstruktive Kritik. Und irgendwann können wir uns unsere Spiele dann selbst programmieren, weil kein anderer mehr Bock darauf hat. Da hilft es dann auch nicht, daß man ja eigentlich schon ein fehlerfreies Produkt erwarten kann, denn niemand ist verpflichtet überhaupt etwas zu produzieren.
Ich persönlich habe mit verbuggten Spielereleases daher kein echtes Problem und auch Geduld mit den Entwicklern, solange sie sich nach Release weiter engangiert um ihr Produkt kümmern (die meisten tun das glücklicherweise). Ich kaufe dann einfach später und warte ab. Oder ich helfe beim Bug finden und mit konstruktiver Kritik.