Auch hier, wie in der NEWS Meldung auf Gamestar.de, muss ich diese unkritische Einstufung bzgl. dieser Meldung kritisieren. Der Mangel an Reflexion und Einordnung dieses exzessiven Komsumverhaltens finde ich doch arg simpel. Ich verstehe ja, dass auch ihr finanziell von diesem Hype um den Launch von Diablo IV lebt, aber so völlig unkritisch dies zu beurteilen, dann noch von einer beachtichen Leistung zu schreiben, finde ich einfach eines Spielemagazins nicht gut zu heißen. (ich beachte, also nehme diese Leistung war - ich achte diese Leistung - ich schätze diese Leistung...)
Es wirkt sehr Diablo positiv positioniert mit allen Folgen und Unlogiken.
Der Hintergrund:
57h Dauerkonsum bei fantastischem Wetter am Wochenende, sich dann freiwillig, mit Freunden im Dunkeln einzuschließen und mit massivem Schlafmangel durch zu zocken, wahrscheinlich begleitet durch mega schlechter Ernährung und Energiedrinks bis zum Abwinken kann einfach nicht gut für den Körper oder deren Gesundheit sein.
Mir fehlen einfach die Einordnungen zum und dex Streamers, der dies eventuell mit Vorbereitung etc. gemacht und es sein Geschäftssinn ist, diesen Rekord zu bekommen. Aber ein Spiel, welches die USK Freigabe von 16 bekommen hat, ergo Jugendliche die Kaufkundschaft sind, mit dementsprechenden Präpositionen, dann solch ein Dauerkonsumverhalten als ausschließlich positiv anzusehen oder null Erwähnung einzubringen, dass sowas nicht geil ist, sondern nur unter solch einem Duktus zu tolerieren wäre (Profi-Streamer) und dies für Jugendliche und Jung-Erwachsene nicht zu empfehlen sei, dies gleich zu tun, dies finde ich einfach PC Games nicht würdig.
Wo ist denn der journalistische Wille zur kritischen Begleitanalyse solch eines Spiel vor dem Hintergrund mittlerweile gut erforschter psychologischer Folgen?
(einschränkend sei hier zu erwähnen, dass ich auf die Schnelle keine Studien einbringen kann, um meinen Punkt mehr Gewicht zu verleihen)
Dauerkonsum und negative Folgen für die Adoleszenz (Thema Spielesucht, Konzentrationsschwächen und Leistungsabfälle im schulischen Alltag, eventuell sozialer Kontaktabbrüche) nehmen bzgl. Gaming seit Jahren zu und können nicht ignoriert werden.
Wenn schon Gaming ein zentrales Element der heutigen Jugend ist und immer mehr an Bedeutung und Relevanz als Mainstream Element einnimmt, dann kann der gesamte Verband oder einzelne Elemente (und PC Games gehört dazu) dies nicht einfach, besonders bei diesem Spiel, ignorieren.
Es wirkt ansonsten alles andere als neutral von euch bzgl. dieses Games und dann müsst ihr euch nicht wundern, wenn Ablehnung zu nimmt.
Ihr zeigt bzgl. des Launches und der Shop Politik Blizzard ja eine neutrale Position und berichtet gut über deren Modalitäten, aber hier suggeriert ihr eben keine neutrale Position, sondern befeuert passiv diesen Run als erstrebenswert.
Was soll daran gut sein, sich das gesamte Wochenende bei absolutem Schlafmangel ein Spiel rein zu pfeifen, um dann eventuell als Erster durchs Ziel gekommen zu sein? Der Name geht nun in die Geschichte ein, dass er wohl der Erste war. Aber ob es gut war und wie viele andere Leute, dies auch machten und eben nicht schneller waren, das wird null beleuchtet oder hinterfragt. Es zählen nur Stunden und Rankings.
Konsumgeilheit, koste was es wolle, gewinnt!
kl Hintergrund zu mir:
Ich arbeite in einem Medienpädagogischem Rahmen mit Jugendlichen und führe auch Spieletestungen durch.
Natürlich habe ich privat auch in meiner Jugend solche Exzesse mitgemacht und in der Vergangenheit unkritisch behandelt und hab seit den 90ern eure Zeitschrift erworben.