Z
Zybba
Gast
Wir schreiben das Jahr 2017. Bald erscheint Destiny 2. Das erste externe Spiel, das Blizzard über seine Plattform vertreiben wird. Meine Vorfreude ist groß, das Spiel wird die Leere in mir füllen!
Dass der Vorgänger von vielen aufgrund kritisiert wird, stört mich nicht. Schließlich wird das Spielgefühl mit seinem befriedigenden Trefferfeedback immer wieder gelobt.
Es ist nur fair, dass wir PC Spieler das endlich auch erleben werden!
Wenig später erscheint die Open Beta. Perfekt, um das Feuer des Hypes weiter zu entfachen!
Ich möchte sie unbedingt spielen und versuche andere aus meinem Umfeld mobil zu machen.
Ausgezeichnet, Julian ist dabei.
Das Schießen macht Spaß. Wir beenden die Beta mit dem enthaltenen Maximallevel.
Was bleibt ist Ratslosigkeit.
Das Spiel war in Ordnung, hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Feuer ist erloschen, glimmt nicht mal mehr.
Dann muss mich eben kurz nach Destiny erscheinende Divinity: Original Sin 2 unterhalten. Zu dem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, wie gut es das tun wird. Fast schon ein Gegenentwurf zu Destiny, mein Spiel des Jahres 2017.
2018.
Knapp ein Jahr nach dem ursprünglichen Release erscheint die mittlerweile 3. Erweiterung für Destiny 2, "Forsaken".
Im Zuge der Blizzcon wird angekündigt, dass das Hauptspiel zeitlich begrenzt für alle frei erhältlich ist.
Die anscheinend nicht zufriedenstellenden Absatzzahlen rund um Destiny 2 stehen damit bestimmt nicht in Verbindung.
Sicher wollen die großen Anleger dem kleinen Mann einfach mal was gönnen.
Schließlich ist bald Holiday Season. Diese Ehrenmänner!
Mittlerweile hat sich bei mir schon lange der Gedanke gefestigt, dass das Spiel sein Geld und sogar meine Zeit nicht wert ist.
Aber wie war das noch mit dem geschenkten Gaul...
Also entscheiden Julian und ich uns, mal wieder reinzuschauen.
Unsere Charaktere aus der Beta existieren noch. Sehr praktisch.
Daniel als erfahrener Destiny Spieler begleitet uns. Wir spielen einen Abend über mit ihm und er erklärt uns spätestens auf Nachfrage begeistert jegliche Features und Möglichkeiten.
Teils interessiert, teils ungläubig, lausche ich.
Das Spiel ist an Profanität und Interfacemacken oft kaum zu überbieten.
Meine Meinung hat sich nach der Session nicht groß verändert. Das Spiel ist die Zeit kaum wert.
Die Hauptstory schwankt zwischen bedeutungsschwangeren Zwischensequenzen in und Audionachrichten von größtenteils gesichtslosen Charakteren.
Der schelmische Roboterboy Cayde-6 soll die Stimmung immer mal wieder auflockern. Gegenüber dem Grundtenor wirkt er allerdings fehl am Platze, wenn er mal wieder einen Spruch loslässt. Meist sind sie nicht lustig. Oft regelrecht peinlich.
Die recht ausdrucksschwachen deutschen Sprecher tragen zum negativen Gesamtbild bei.
Dennoch beschließen wir, die Kampagne fortzuführen oder sogar zu beenden.
Einen weiteren Abend spielen wir zu zweit. Erledigen Aufgaben und erkunden die schön gestalteten Welt.
Dann spielen wir erst mal nicht mehr gemeinsam, da uns hardwareseitig technische Probleme uns einen Strich durch die Rechnung machen.
Da wir die Story ja gemeinsam durchleben wollten, spiele ich alternativ ein paar der Singleplayer Missionen.
Schließlich kann ich damit neue Spielelemente freischalten.
Schnell erreiche ich damit und ein paar Nebenaufgaben die Maximalstufe, 20. Für höhere Level müsste ich die DLC kaufen, die vorigen sind im aktuellen enthalten. Sehr klug, liebe Anleger.
Aber ich bleibe eisern. Lang werde ich das Ding doch sicher eh nicht mehr spielen.
Langsam aber sicher verstehe ich mehr und mehr Elemente des Spiels. Wie sie funktionieren und ineinander greifen.
Man landet auf einem der Planeten und spricht dort mit dem jeweils einzigen NPC, den man dort antreffen kann.
Der gibt einem tägliche Aufträge, die erfüllt werden müssen. Das sind Dinge, die meist ohne Mühe auch neben anderen Aufträgen erfüllt werden können - z.B. 15 Präzisionskills, 3 Multikills oder aberdas Öffnen von 5 Truhen in der Welt.
Für diese Sammelaufgaben erhält man Ressourcen, die man auch verstreut in der Welt finden kann.
Damit befriedigt man die Habgier des NPC und verbessert so sein Standing bei ihm.
Ungewollte Items werden verschrottet und die verbleibenden Teile in einen anderen NPC investiert. Schließlich wollen die alle gelevelt werden.
Ist ja logisch.
Jede gesteigerte Stufe bringt ihn dazu, mich mit einem neuen Item zu belohnen. Das fühlt sich gut an!
Dabei erhalte ich dauernd Duplikate, die sich nur in Schadenswerten unterscheiden. Meinem Dopaminhaushalt fällt das aber gar nicht auf.
Auf einmal reise ich Abend für Abend von Planet zu Planet, von NPC zu NPC.
In diese Sammelaufgaben flechte ich alles ein, was mir in den Weg kommt.
Andere Miniquests, Zufallsbosse, öffentliche Events. Scheißegal.
Hauptsache es geht schnell und verspricht mir eine Belohnung.
Diese Aufträge aus dem Zufallsgenerator werden zusammengehalten von dem guten und direkten Shootergefühl.
Außerdem ist das Spiel so schön gefällig und anspruchslos. Mittlerweile kenne ich gefühlt jeden Winkel des Universums.
Während ich Dutzende Aufgaben erledige, habe ich auf dem zweiten Bildschirm wirklich interessante Dinge laufen.
Da höre ich mit einem Ohr zu. Ich kann aber auch jederzeit das Spiel ignorieren. Meist kostet mich das nicht mal mein virtuelles Leben.
Sterben hat in der Regel eh keine Konsquenzen, da ich einfach respawnen kann.
Casual to the fullest.
Selbst wenn ich eigentlich schon vor einer Stunde hätte ins Bett gehen sollen, starte ich Destiny.
Noch schnell ein paar Daily Quests erledigen, bevor sie nicht mehr verfügbar sind.
Zwei Stunden später gehe ich dann schlafen. Immerhin habe ich es noch geschafft, ein paar NPCs zu Leveln!
Einige Abende später kommt auch Julian zurück und wir beenden gemeinsam die Story.
Diese spitzt sich nach gefühlt insgesamt 3 Missionen dimmer weiter zu. Ungläubig fragen wir uns, ob das Spiel hier tatsächlich enden wird.
In der Story ist uns doch nur eine der vielen und teilweise billig remodelten Alienrassen so wirklich begegnet.
Doch tatsächlich: Nach einer zugegebenermaßen schön strukturierten letzten Mission treten wir zum finalen Bosskampf an.
Der sehr enttäuschend ist und uninspiriert wirkt.
Die grellen Schreie des Antagonisten werden nur noch von unserem Gelächter übertönt.
Nachdem die Story beendet ist, scheint eine Sperre aufgehoben zu werden.
Auf einmal bietet sich wieder Progression bei den Gegenständen.
Wir steigern unser Powerlevel weiter und spielen hier und da auch mal einen Strike. Die sind etwas fordernder, aber immer noch nicht der Rede wert.
Allein spiele ich das Spiel wohl aber immer noch am liebsten.
Hirn aus, Spiel an.
Kill, Loot, Level, Repeat.
Das dumme System habe ich durchschaut und eigentlich für schlecht befunden.
Aber die System funktionieren halt, weil sie funktionieren.
Mal schauen, wie lange ich diesen Loop noch aushalte oder ob ich ihn durchbrechen kann. Vielleicht kaufe ich ja sogar Forsaken. Die Anleger würde es freuen.
Falls nicht, könnte ich die enstandende Leere ja mit einem neuen vielversprechenden Anwärter füllen: ANTHEM.
Grafisch noch besser! Spieldesigntechnisch mindestens genauso schlecht?
Dass der Vorgänger von vielen aufgrund kritisiert wird, stört mich nicht. Schließlich wird das Spielgefühl mit seinem befriedigenden Trefferfeedback immer wieder gelobt.
Es ist nur fair, dass wir PC Spieler das endlich auch erleben werden!
Wenig später erscheint die Open Beta. Perfekt, um das Feuer des Hypes weiter zu entfachen!
Ich möchte sie unbedingt spielen und versuche andere aus meinem Umfeld mobil zu machen.
Ausgezeichnet, Julian ist dabei.
Das Schießen macht Spaß. Wir beenden die Beta mit dem enthaltenen Maximallevel.
Was bleibt ist Ratslosigkeit.
Das Spiel war in Ordnung, hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Feuer ist erloschen, glimmt nicht mal mehr.
Dann muss mich eben kurz nach Destiny erscheinende Divinity: Original Sin 2 unterhalten. Zu dem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, wie gut es das tun wird. Fast schon ein Gegenentwurf zu Destiny, mein Spiel des Jahres 2017.
2018.
Knapp ein Jahr nach dem ursprünglichen Release erscheint die mittlerweile 3. Erweiterung für Destiny 2, "Forsaken".
Im Zuge der Blizzcon wird angekündigt, dass das Hauptspiel zeitlich begrenzt für alle frei erhältlich ist.
Die anscheinend nicht zufriedenstellenden Absatzzahlen rund um Destiny 2 stehen damit bestimmt nicht in Verbindung.
Sicher wollen die großen Anleger dem kleinen Mann einfach mal was gönnen.
Schließlich ist bald Holiday Season. Diese Ehrenmänner!
Mittlerweile hat sich bei mir schon lange der Gedanke gefestigt, dass das Spiel sein Geld und sogar meine Zeit nicht wert ist.
Aber wie war das noch mit dem geschenkten Gaul...
Also entscheiden Julian und ich uns, mal wieder reinzuschauen.
Unsere Charaktere aus der Beta existieren noch. Sehr praktisch.
Daniel als erfahrener Destiny Spieler begleitet uns. Wir spielen einen Abend über mit ihm und er erklärt uns spätestens auf Nachfrage begeistert jegliche Features und Möglichkeiten.
Teils interessiert, teils ungläubig, lausche ich.
Das Spiel ist an Profanität und Interfacemacken oft kaum zu überbieten.
Meine Meinung hat sich nach der Session nicht groß verändert. Das Spiel ist die Zeit kaum wert.
Die Hauptstory schwankt zwischen bedeutungsschwangeren Zwischensequenzen in und Audionachrichten von größtenteils gesichtslosen Charakteren.
Der schelmische Roboterboy Cayde-6 soll die Stimmung immer mal wieder auflockern. Gegenüber dem Grundtenor wirkt er allerdings fehl am Platze, wenn er mal wieder einen Spruch loslässt. Meist sind sie nicht lustig. Oft regelrecht peinlich.
Die recht ausdrucksschwachen deutschen Sprecher tragen zum negativen Gesamtbild bei.
Dennoch beschließen wir, die Kampagne fortzuführen oder sogar zu beenden.
Einen weiteren Abend spielen wir zu zweit. Erledigen Aufgaben und erkunden die schön gestalteten Welt.
Dann spielen wir erst mal nicht mehr gemeinsam, da uns hardwareseitig technische Probleme uns einen Strich durch die Rechnung machen.
Da wir die Story ja gemeinsam durchleben wollten, spiele ich alternativ ein paar der Singleplayer Missionen.
Schließlich kann ich damit neue Spielelemente freischalten.
Schnell erreiche ich damit und ein paar Nebenaufgaben die Maximalstufe, 20. Für höhere Level müsste ich die DLC kaufen, die vorigen sind im aktuellen enthalten. Sehr klug, liebe Anleger.
Aber ich bleibe eisern. Lang werde ich das Ding doch sicher eh nicht mehr spielen.
Langsam aber sicher verstehe ich mehr und mehr Elemente des Spiels. Wie sie funktionieren und ineinander greifen.
Man landet auf einem der Planeten und spricht dort mit dem jeweils einzigen NPC, den man dort antreffen kann.
Der gibt einem tägliche Aufträge, die erfüllt werden müssen. Das sind Dinge, die meist ohne Mühe auch neben anderen Aufträgen erfüllt werden können - z.B. 15 Präzisionskills, 3 Multikills oder aberdas Öffnen von 5 Truhen in der Welt.
Für diese Sammelaufgaben erhält man Ressourcen, die man auch verstreut in der Welt finden kann.
Damit befriedigt man die Habgier des NPC und verbessert so sein Standing bei ihm.
Ungewollte Items werden verschrottet und die verbleibenden Teile in einen anderen NPC investiert. Schließlich wollen die alle gelevelt werden.
Ist ja logisch.
Jede gesteigerte Stufe bringt ihn dazu, mich mit einem neuen Item zu belohnen. Das fühlt sich gut an!
Dabei erhalte ich dauernd Duplikate, die sich nur in Schadenswerten unterscheiden. Meinem Dopaminhaushalt fällt das aber gar nicht auf.
Auf einmal reise ich Abend für Abend von Planet zu Planet, von NPC zu NPC.
In diese Sammelaufgaben flechte ich alles ein, was mir in den Weg kommt.
Andere Miniquests, Zufallsbosse, öffentliche Events. Scheißegal.
Hauptsache es geht schnell und verspricht mir eine Belohnung.
Diese Aufträge aus dem Zufallsgenerator werden zusammengehalten von dem guten und direkten Shootergefühl.
Außerdem ist das Spiel so schön gefällig und anspruchslos. Mittlerweile kenne ich gefühlt jeden Winkel des Universums.
Während ich Dutzende Aufgaben erledige, habe ich auf dem zweiten Bildschirm wirklich interessante Dinge laufen.
Da höre ich mit einem Ohr zu. Ich kann aber auch jederzeit das Spiel ignorieren. Meist kostet mich das nicht mal mein virtuelles Leben.
Sterben hat in der Regel eh keine Konsquenzen, da ich einfach respawnen kann.
Casual to the fullest.
Selbst wenn ich eigentlich schon vor einer Stunde hätte ins Bett gehen sollen, starte ich Destiny.
Noch schnell ein paar Daily Quests erledigen, bevor sie nicht mehr verfügbar sind.
Zwei Stunden später gehe ich dann schlafen. Immerhin habe ich es noch geschafft, ein paar NPCs zu Leveln!
Einige Abende später kommt auch Julian zurück und wir beenden gemeinsam die Story.
Diese spitzt sich nach gefühlt insgesamt 3 Missionen dimmer weiter zu. Ungläubig fragen wir uns, ob das Spiel hier tatsächlich enden wird.
In der Story ist uns doch nur eine der vielen und teilweise billig remodelten Alienrassen so wirklich begegnet.
Doch tatsächlich: Nach einer zugegebenermaßen schön strukturierten letzten Mission treten wir zum finalen Bosskampf an.
Der sehr enttäuschend ist und uninspiriert wirkt.
Die grellen Schreie des Antagonisten werden nur noch von unserem Gelächter übertönt.
Nachdem die Story beendet ist, scheint eine Sperre aufgehoben zu werden.
Auf einmal bietet sich wieder Progression bei den Gegenständen.
Wir steigern unser Powerlevel weiter und spielen hier und da auch mal einen Strike. Die sind etwas fordernder, aber immer noch nicht der Rede wert.
Allein spiele ich das Spiel wohl aber immer noch am liebsten.
Hirn aus, Spiel an.
Kill, Loot, Level, Repeat.
Das dumme System habe ich durchschaut und eigentlich für schlecht befunden.
Aber die System funktionieren halt, weil sie funktionieren.
Mal schauen, wie lange ich diesen Loop noch aushalte oder ob ich ihn durchbrechen kann. Vielleicht kaufe ich ja sogar Forsaken. Die Anleger würde es freuen.
Falls nicht, könnte ich die enstandende Leere ja mit einem neuen vielversprechenden Anwärter füllen: ANTHEM.
Grafisch noch besser! Spieldesigntechnisch mindestens genauso schlecht?