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Das seltsame Wirtschaftswissen der Politiker

Trancemaster

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Alle Politiker sind sich einig, hohe Arbeitslosigkeit ist das Produkt einer schwachen Konjunktur. Menschen die kein Geld ausgeben, oder kein Geld haben was sie ausgeben können, sind schlecht für den Wirtschaftskreislauf.

Alle Politiker sind sich einig - alle? Nein, ein paar haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Unwissen über Kapitalismus und Marktwirtschaft der ganzen Welt zugänglich zu machen.

Neuerdings sagen Minister, man solle auf den Urlaub verzichten - soweit dieser Urlaub im Ausland verbracht wird -ein zumindest noch verständlicher Vorschlag. Sobald der Urlaub allerdings innerhalb des Landes verbracht wird, wird es schwer, denn auch hierzulande leben Millionen Menschen von den Touristen.

Aber das geht nicht weit genug: CSU "Wirtschaftsexperte" Söder ist nun der Auffassung, die Deutschen sollen auch auf ein neues Auto verzichten. Sehe ich vollkommen ein - einen Neuwagen werde ich mir Aufgrund seines exessiven Werteverlustes niemals kaufen - aber ich kaufe gebrauchte Fahrzeuge von Leuten, die unbedingt eine neue Kutsche haben wollen - und die sollen das nicht mehr machen? Unfair! Der deutschen Autoindustrie geht es allerdings so gut, dass sie eigentlich auch keine neuen Autos verkaufen muss. I-wo.

Da stellt sich mir doch abermals die Frage: Womit haben wir das verdient?! In Erwartung aller Steuererhöhungen 2007 wird 2006 ein wirtschaftlich gutes Jahr - vielleicht sinkt auch die Arbeitslosenzahl ein wenig - nur um im nächsten Jahr - und das ist bald - in die Höhe zu schnellen, und die 5 Mio Marke dauerhaft zu durchbrechen. Denn wenn wohl eines feststeht wie das "Amen" in der Kirche, dann das die Deutschen dieses Jahr wann immer sie können alle Anschaffungen tätigen werden, und im nächsten Jahr die Wirtschaft in ein tiefes Loch fallen wird...

Oder gibt es Argumente dagegen?
 
Trancemaster am 25.08.2006 14:42 schrieb:
Aber das geht nicht weit genug: CSU "Wirtschaftsexperte" Söder ist nun der Auffassung, die Deutschen sollen auch auf ein neues Auto verzichten.

Mich würde interesieren in welchem Zusammenhang er das gesagt hat? evtl. mit Quelle?

Jeder Politiker, der den Leuten vorschreiben will was und wann sie etwas zu konsumieren haben bildet sich entweder ein zuviel Macht zu haben oder er hält diese Äußerung für so bedeutungslos, dass sie ohnehin keiner befolgen würde

Denn wenn wohl eines feststeht wie das "Amen" in der Kirche, dann das die Deutschen dieses Jahr wann immer sie können alle Anschaffungen tätigen werden, und im nächsten Jahr die Wirtschaft in ein tiefes Loch fallen wird...

Oder gibt es Argumente dagegen?

für soo tiel halte ich das Loch allerdings nicht. Die Leute werden spätestens im Februar merken dass die kaufbaren Sachen immernoch irgendwie bezahlbar sind und weiter konsumieren. So wie sie auch nach der Ökosteuer noch kräftig Auto fahren...
 
Am schlimmsten finde ich die "Experten", die immer neue Schreckensszenarien für die deutsche Wirtschaft vorraussagen.
Wenn man den Leuten mal solche Meldungen vorenthalten würde, würde sie wahrscheinlich mehr konsumieren, da sie keine Angst vor der 100. Wirtschaftskrise haben.


MfG
 
mor0711 am 25.08.2006 15:09 schrieb:
Am schlimmsten finde ich die "Experten", die immer neue Schreckensszenarien für die deutsche Wirtschaft vorraussagen.
Wenn man den Leuten mal solche Meldungen vorenthalten würde, würde sie wahrscheinlich mehr konsumieren, da sie keine Angst vor der 100. Wirtschaftskrise haben.


MfG


Naja, die sog. Experten haben auch vor einem Börsencrash im Jahre 2001 gewarnt.
Außerdem kann man exakterweise nicht mehr von der Deutschen Wirtschaft reden., denn dafür ist diese schon zu stark mit der Weltwirtschaft verflochten.
Wenn es knallt, dann als erstes in den USA und dann schwappt das rüber.
Es gibt genug Indizen, die eine bevorstehende Weltwirtschaftskrise als recht wahrscheinlich erachten.
Wenn die Politiker mal nen bißchen was über Wirtschaft lernen wollen, dann sollte man mal das Buch von Wilhelm Röpke "Lehre der Wirtschaft" lesen.
Besser kann man gar nicht die Mechanismen erklären.
Du darfst aber auch nicht vergessen, worauf der Konsum z.B. in Amerika fußt, nämlich auf riesigen Krediten.
Jetzt wo der Irakkrieg nen riesiges Loch in die Haushaltskassen der USA gerissen hat, sind solche Schulden natürlich sehr sehr belastend.
Denn diese Schulden verursachen eine Dollarentwertung. Man meint das die Währung stabil bleiben könnte, doch seitdem man das Papiergeld vom Goldstandard "entkoppelt" hat,ist dem leider nicht mehr so.
Man kann also soviel Geld drucken wie man möchte.
Was glaubst du warum Rußland jetzt massiv Gold einkauft?
Rußland will seine Währung stärken und vermutlich sogar den Dollar als Reservewährung ablösen, da dieser eh schon fast "wertlos" ist, durch die obengenannten Gründe.
Wenn man jetzt im Zuge der Verschuldung wieder Geld druckt, darf man ja machen, dann könnte man den Schuldenberg besser abbauen, doch damit wäre vielzuviel Geld im Umlauf, was die Kaufkraft dieser Währung nicht gut tun würde. Somit müßte man vielmehr Dollar aufbringen um z.B. einen Euro zu bekommen. Eingeführte Güter würden sich demnach auch verteuern, da ja nicht automatisch die Löhne mitangezogen werden.
Dummerweise wird ja das meiste Geld ja dann für die Abzahlung der Kredite benutzt, weil die Zinsen wieder so schmerzhaft steigen. Somit bleibt das Geld für den Konsum aus, ein Teufelskreis würde ich mal sagen.
Und außerdem ist es mal wieder soweit, daß es zu einer Krise kommen muß, Stichwort Kondatrieff-Zyklus.
Warum der Goldpreis so abgegangen ist, brauch ich ja wohl nicht erklären.
Das zu deinen "Experten".

Was der Söder da vom Stapel gelassen hat, ist einfach nur dumm und populistisches Getue.
Und was der Herr Riester zum Besten gab, ist auch nicht sehr rühmlich.
Bei aller Lieber des Fachwissens, sollte man doch wohl realistisch bleiben und nicht im nüchternen Zustand solch abstrusen Gedanken äußern.
 
smashheiser am 26.08.2006 01:18 schrieb:
Und außerdem ist es mal wieder soweit, daß es zu einer Krise kommen muß, Stichwort Kondatrieff-Zyklus.

Ich glaub wenn man eines sagen kann das ist es dass nichts muß, aber alles kann.

Dieser Zyklus ist ja ganz nett, allerdings kein Gesetz. Der ist nur "nützlich" wenn man die Vergangenheit beschreiben will, aber man kann keine Aussagen über die Zukunft treffen.
 
TBrain am 26.08.2006 17:53 schrieb:
smashheiser am 26.08.2006 01:18 schrieb:
Und außerdem ist es mal wieder soweit, daß es zu einer Krise kommen muß, Stichwort Kondatrieff-Zyklus.

Ich glaub wenn man eines sagen kann das ist es dass nichts muß, aber alles kann.

Dieser Zyklus ist ja ganz nett, allerdings kein Gesetz. Der ist nur "nützlich" wenn man die Vergangenheit beschreiben will, aber man kann keine Aussagen über die Zukunft treffen.

Das ist richtig.
Man kann jedoch Tendenzen erkennen und extrapolieren.
 
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