Fortsetzung Review "Catwoman":
Ok, genug des Lobes... sonst hält am Ende noch jemand "Catwoman" für ein Meisterwerk
. Wenden wir uns also den (zahlreich vorhandenen) Schwächen des Films zu. Zuerst das Offensichtlichste: Das Kostüm ist absolut lächerlich. "Weniger ist mehr", war da wohl Devise... leider ist jedoch an ihrem Kostüm nicht WENIGER Stoff, sondern praktisch GAR KEIN STOFF mehr dran... so dass es nicht mehr sexy, sondern einfach nur billig wirkt. Wie in der Inhaltsangabe und auch weiter oben schon erwähnt, konnte mich auch Benjamin Bratt überhaupt nicht begeistern. Er stellt eigentlich den ganzen Film über den gleichen Gesichtsausdruck zur Schau, und glänzt vor nicht vorhandenem Charisma und Ausstrahlung. Für mich eine absolute Fehlbesetzung. Ebenfalls weniger überzeugen können teilweise die Effekte, die wieder einmal einen aktuellen Trend aus Hollywood (siehe "Van Helsing" und Konsorten) bestätigt: Ob es REALISTISCH aussieht, ist eigentlich egal, so lang es nur COOL aussieht. Nicht, dass die CGI-Effekte den ganzen Film über wie aus einem PC-Spiel aussehen würden... aber insbesondere die "Catwoman fällt meterweit in die Tiefe, dreht sich in der Luft geschmeidig um und landet auf ihren Füßen"-Szenen sehen mehr schlecht als recht aus... etwas mehr Qualität und dafür weniger Quantität, liebe Filmemacher, wenn ich bitten darf!!!
Doch die oben erwähnten Schwächen sind eigentlich nur Peanuts gegenüber den 2 größten Problemen des Films: Denn leider hatten die Macher bei der Entwicklung des Films ein paar saudämliche Ideen, die man nicht mal mehr wirklich mit der noch relativ schmeichelhaften Bezeichnung "trashig" versehen kann. Ziemlich allgegenwärtig ist Catwoman's katzenähnliches Verhalten. Sie schnurrt, sie faucht, sie miaut, sie landet immer auf ihren Füßen, sie schwingt eine Peitsche (wie, was, wollt ihr sagen, ihr habt noch nie eine Katze eine Peitsche schwingen sehen? Sowas... komisch... ok, dann streichen wir diesen Punkt)... sie liebt Milch, kann Hunde nicht ausstehen, und Regen hasst sie noch viel mehr... ehrlich, wenn Halle Berry irgendwann mitten im Film ein Fellknäuel ausgespuckt hätte, es hätte mich nicht gewundert. Diese Momente sollen wohl humorvoll sein, schaffen das aber nicht... wenn sie jemanden zum Schmunzeln oder Lachen anregen, dann nur, da die entsprechenden Szenen so dämlich sind, und ich weiß nicht, ob man DAS dem Film gerade zu gute halten kann. Jedenfalls gehört das katzenähnliche Verhalten eindeutig zu den dümmsten Ideen bzw. Entscheidungen der Macher... ist aber, wie ich bedaure vermelden zu müssen, bei weitem noch nicht der dümmste Einfall, mit dem dieser Film aufwarten kann.
Denn wirklich NICHTS könnte die absolut glorreiche Idee schlagen, mit der die Macher versucht haben, eine würdige Gegenspielerin für Catwoman aufzubauen. Dass "Beauline" abhängig macht und, besonders wenn man sie absetzt, einige schlimme Nebenwirkungen wie z.B. den völligen Zerfall des Gesichts zur Folge hat, darauf habe ich ja schon hingewiesen. Aber man stelle sich mal vor, was passiert, wenn man die Creme laufend und durchaus verschwenderisch konsumiert: Dann wird die Haut nämlich mit der Zeit, ich zitiere, "so hart wie Marmor".... Ja, ihr habt richtig gelesen, und nein, das ist definitiv KEIN Scherz, sondern mein voller Ernst: Die große Gegenspielerin von Catwoman in diesem Film hat praktisch eine Haut, die so hart ist wie Stein, weshalb sie Catwoman natürlich weder kratzen noch beißen noch mit Peitsche oder sonst wie verletzten könnte... ok, Leute, und jetzt beantwortet mir bitte 2 Fragen. 1. Wer zum Teufel kommt auf solch eine bescheuerte Idee? Und 2. Wie kann es sein, dass von den unzähligen Menschen, die an so einem Film mitarbeiten, kein einziger auf die Idee kommt, dass dieser Einfall eventuell ein bisschen... nun ja... LÄCHERLICH wirken könnte und die Verantwortlichen mit einem "Is' das nicht a bissl dämlitsch?" zur Rede stellt und zum Umdenken bewegt? Jedenfalls, wer immer diese Idee verbrochen hat, gehört meiner Ansicht nach mittels Arschtritt auf Lebenszeit aus Hollywood verbannt...
Fazit: Abschließend muss bei aller berechtigter Kritik folgendes festgestellt werden: "Catwoman" ist sicher nicht DIE filmische Katastrophe, als die er allgemein gescholten wird. Ja, die Produktion leidet unter einigen wirklich dämlichen Ideen und Entscheidungen (das billige Kostüm, das katzenähnliche Verhalten, teilweise erschreckend schlechte CGI, und natürlich Miss Marmorhaut), die einen dazu zwingen sich vor Ungläubigkeit an den Kopf zu fassen und die Zurechnungsfähigkeit der beteiligten Personen anzuzweifeln... doch die Action ist im Großen und Ganzen gut inszeniert, man wird mit einigen schönen Bildern und Einstellungen verwöhnt, die Choreographie ist wirklich gelungen und die eine oder andere witzige Szene ist auch dabei. Ja, "Catwoman" ist weit davon entfernt, als guter Film durchzugehen... doch eines muss ich ihm durchaus attestieren: Er wurde nie langweilig und hat es eigentlich durchgehend geschafft, mich zu unterhalten. Und das ist mehr, als man von so einigen anderen Filmen sagen kann.
Wertung: 4/10