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Arbeitsmarkt: Regierung und Konzerne haben heimliches Stillhalteabkommen bis zu Wahl

A

aph

Gast
Quelle: www.ftd.de/politik/deutschland/:Jobabbau-Kahlschlag-kommt-nach-der-Wahl/557336.html

Eine Art Stillhalteabkommen zwischen Industrie und Regierung verhindert
derzeit einen größeren Arbeitsplatzabbau in Deutschland. Der Pakt gelte
bis zur Bundestagswahl am 27. September, erfuhr die Financial Times von
mehreren Spitzenmanagern. "Deutschland ist momentan vor Veränderungen
sicher. Aber nach der Wahl wird sich die Botschaft ändern. Das ist ganz
normal", sagte Hakan Samuelsson, Vorstandschef des Münchner
Dax-Konzerns MAN.

Da kommt etwas auf uns zu. Und die Regierung lügt uns weiterhin vor, alles werde wieder gut, man müsse nur brav wählen gehen.
 
LOL

Wenn nicht unsere Regierung nicht schon jetzt für einen großen Witz halten würde, dann würde ich es vielleicht jetzt :-D :B
 
Nun, wenn da etwas dran sein sollte, wäre es natürlich skandalös. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die zukünftige CDU oder SPD Regierung dieses gut zu vertuschen weiß, zumal in der ersten Jahreshälfte 2009 bereits von den Regierungsparteien mehrfach betont wurde, dass im Herbst die Arbeitslosigkeit sprunghaft steigen würde. Falls also in der Hinsicht noch etwas nach den Bundestagswahlen aufgedeckt werden sollte, können die Parteien einfach sagen :" hey leute, wir haben euch schon im frühjahr gesagt, dass im Herbst die Arbeitslosenzahlen sprunghaft ansteigen werden. da ist also nichts im busch".
 
Das nach auslaufen der Kurzarbeit die Arbeitslosenzahlen sich dramatisch erhöhen werden,sollte niemanden mehr überraschen.
Das vor Wahlen vieles geschönt wird auch nicht.
Hier eine eher sehr düstere Zukunftsprognose von Gerald Celente: http://www.boerse-go.de/nachri...
Hoffentlich irrt sich der Mann ein zweites mal!

"Gerald Celente erwartet, dass wir derzeit den Beginn der größten
Depression aller Zeiten erleben. Diese werde schlimmer verlaufen als
die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Die USA würden im Zuge
dessen auf das Niveau eines Entwicklungslandes zurück fallen.
Spätestens im Jahr 2012, dem mutmaßlichen Höhepunkt der Krise, sei die
Lebensmittelversorgung der eigenen Familie das zentrale Problem für die
Menschen. Anders als in den 1930er Jahren seien Regierung, Unternehmen
und Bürger heute über alle Maßen verschuldet. Dies werde dazu führen,
dass die Krise weitaus schlimmere Folgen haben werde als damals."

www.youtube.com/watch

:(
 
War das nicht abzusehen?

Die Rezession, die wir bisher erlebt haben, war nur die Spitze des Kartenhauses.

Auch ohne das Thema vorher irgendwo gesehen zu haben, könntest du jeden fragen, der mich kennt, dass es ganz klar ist, dass nach der Bundestagswahl die Arbeitslosenzahl dramatisch steigen wird.
Was unter anderem auch daran liegt, dass die Arbeitslosenzahl durch die große Koalition geschönt wurde/ist/wird.

6 Monate vor den Wahlen hat man z.b. von "den Behörden" , die sich verplappert haben, schon gehört, dass es nur noch 3,6M Arbeitsuchende geben würde. Zu der Zeit waren es aber noch offiziell ca. 4,2M .
Prompt nach der Wahl ging die Zahl -nach und nach- herunter.... auf welchen Wert wohl?

3,6M!

Wir könnten ja mal wetten.

Ich sag mal, dass der Wert auf 4,3M steigt.... ;)
 
aph am 24.08.2009 10:58 schrieb:
Da kommt etwas auf uns zu.
Wer gedacht hat, dass die Weltwirtschaftskrise bei einem Exportland wie Deutschland fast unbeschadet vorbei geht, hat eh in einer Traumwelt gelebt.

Selbst die SPD ist realistisch genug zu wissen, dass es ohne Jobabbau nicht geht.

Dass das "große Gewitter" jetzt erst nach der Wahl kommen soll, hat natürlich einen faden Beigeschmack, aber richtig überraschend kommt es jetzt nicht.

Übrigens, aph, manchmal ist es unvermeidlich Kosten einzusparen damit ein Unternehmen wieder profitabel arbeitet und sich am Markt messen kann. Einer der größten Kostenfaktoren sind nunmal die Lohnkosten. ;)
 
Übrigens, aph, manchmal ist es unvermeidlich Kosten einzusparen damit ein Unternehmen wieder profitabel arbeitet und sich am Markt messen kann. Einer der größten Kostenfaktoren sind nunmal die Lohnkosten. ;)
Da muss ich Dir leider widersprechen, denn das ist so nicht ganz richtig.
Bei Dienstleistungsunternehmen mag das zutreffend sein, jedoch nicht in der produzierenden Industrie.
Dort ist der Einkauf der größte Kostenfaktor, häufig dicht gefolgt von den Energiekosten.

Die Personalkosten bei produzierenden Unternehmen machen i.d. R. weniger als 20% des Gesamtkostenanteils aus.

Quelle:

www.igmetall.de/cps/rde/xbcr/SID-0A456501-5C02B79E/internet/M3_Einkommen_0019748.pdf


Nicht umsonst werden sog. "supply-chain.management" Spezialisten immer wichtiger, weil auch hierzulande langsam erkannt wird, dass Einsparungen beim Personal u. U. mittel- bis langfristig dem eigenen Unternehmen eher schaden, als nutzen können...
 
Spassbremse am 25.08.2009 08:20 schrieb:
Da muss ich Dir leider widersprechen, denn das ist so nicht ganz richtig.
Ich hab ja auch nicht gesagt das es für alle Unternehmen zutreffend ist.

Bei Dienstleistungsunternehmen mag das zutreffend sein, jedoch nicht in der produzierenden Industrie.
Wie hat sich denn die Unternehmenskultur in Deutschland verändert? Vergleich doch einfach über Jahre bzw. Jahrzehnte die Verschiebung von "produzierend" zu "dienstleistend".

Dort ist der Einkauf der größte Kostenfaktor, häufig dicht gefolgt von den Energiekosten.
Bei einem normalen Handwerksunternehmen sind die "Einkäufe", das schließt auch Fremdleistungen ( Dienstleistungen ), bei ca. 50%, der Rest verteilt sich auf Lohn- & Nebenkosten. D.h. dieser Umstand ist mir sehr wohl bewusst, trotzdem ist der einfachste Weg an der Lohn- & Gehaltsschraube anzusetzen.

Der Einkauf ist auch nur gegrenzt 'drückfähig', d.h. immer mehr Firmen holen sich Fremdpersonal, sei es nun durch andere Firmen und Outsourcing etc.

Nicht umsonst werden sog. "supply-chain.management" Spezialisten immer wichtiger, weil auch hierzulande langsam erkannt wird, dass Einsparungen beim Personal u. U. mittel- bis langfristig dem eigenen Unternehmen eher schaden, als nutzen können...
Siehe oben. Die Rohstoffpreise bzw. Einkaufspreise für Material etc. lässt sich nicht so stark senken wie z.B. das Beschäftigen von Subunternehmern, die bei weitem einen niedrigen Stundenlohn haben als größere Firmen. Sowas ist einfach der größe der Unternehmen geschuldet.

Das es langfristig nie gut für ein Unternehmen ist auf Fremdpersonal zu setzen ist wohl allen klar, aber es bietet die Möglichkeit kurzfristig und verdammt einfach die Kosten zu senken um temporäre "Krisen" zu umschiffen.
 
...aber es bietet die Möglichkeit kurzfristig und verdammt einfach die Kosten zu senken um temporäre "Krisen" zu umschiffen.

Ich weiß, das führt letztlich zu einer Grundsatzdiskussion, aber genau dort liegt meines Erachtens der Hund begraben.
Ich habe den Eindruck, Manager denken und handeln heutzutage viel zu kurzfristig, immer nur die Quartalsbilanzen im Blick habend. Mittel- oder gar langfristige strategische Entscheidungen werden verschoben oder ganz ausgeblendet. Bei uns hat sich eine Hire-and Fire-Mentalität breitgemacht, wo man in den USA bereits wieder am Umschwenken ist.

Immer mehr gut ausgebildete Spezialisten kehren Deutschland den Rücken, weil man ja, um kurzfristig Kosten einzusparen, lieber auf Spitzenkräfte verzichtet.
Das rächt sich irgendwann.

Gut, jetzt in der Wirtschaftskrise wird man um Entlassungen nicht umhin kommen, *wenn* dadurch das Unternehmen selbst überleben kann.

Aber einmal ehrlich, meistens steht das Überleben gar nicht zur Debatte, sondern es gilt vielmehr, den "Shareholder Value" hoch zu halten.

Außerdem sollte man nie vergessen, dass gefeuerte Arbeitnehmer, die arbeitslos bleiben, auch einen Kundenverlust bedeuten.
 
Übrigens, aph, manchmal ist es unvermeidlich Kosten einzusparen damit ein Unternehmen wieder profitabel arbeitet und sich am Markt messen kann. Einer der größten Kostenfaktoren sind nunmal die Lohnkosten. ;)
Damit habe ich kein Problem. Massive Arbeitslosigkeit aufgrund einer übersättigten Marktwirtschaft würde den Leuten ja die Augen öffnen, dass hier etwas ganz massiv nicht stimmt. Aber dann würden die ja nicht mehr die Merkel-Union wählen, die uns angeblich "so erfolgreich" durch die Krise führt.

Und das ist, womit ich ein Problem habe: Dass die Regierung und die Unternehmen heimlich ein Abkommen schließen, dem Wähler die Wahrheit vorzuenthalten und so zu tun, als sei die Krise schon vorbei. Die Unternehmen erhoffen sich davon natürlich eine Mitte-Rechts-Regierung, die sie weiterhin nicht zur Verantwortung für die Kosten zieht, und die Union selbst klebt halt an ihren Stühlen.

Mittlerweile hat auch heise.de und die Süddeutsche online darüber berichtet, auf SpOn oder gar BILD dringt eine solch skandalöse Nachricht natürlich nicht vor.

Dabei war der Beitrag auf der FT Deutschland schon beschönigend, im englischen Original der FT wird deutlich gemacht, worauf die Unternehmen hoffen:

The situation conjures up memories of the 2005 federal elections,
where – just like this time – job security played a dominant role. One
day after those elections, Siemens, Europe’s largest engineering group,
cut thousands of jobs.Business fears a left-leaning government would increase the burden on companies.Henning
Gebhardt, head of equities at DWS, the German institutional investor,
said: “There has been a tacit agreement not to slash jobs, which will
be dissolved after the elections.”
Quelle: http://www.ft.com/cms/s/0/0beb772a-900b-11de-bc59-00144feabdc0.html
 
Bin ich der Einzige dem schon länger bewusst war auch durch Aussagen der Politik dass gegen Ende des Jahres die Quote hochgehen wird ? Ist doch irgendwo logisch wenn man das ganze noch in Verbindung mit der Kurzarbeit setzt. Schließlich laufen dann schon die ersten Anträge aus.....
 
Bin ich der Einzige dem schon länger bewusst war auch durch Aussagen der Politik dass gegen Ende des Jahres die Quote hochgehen wird ? Ist doch irgendwo logisch wenn man das ganze noch in Verbindung mit der Kurzarbeit setzt. Schließlich laufen dann schon die ersten Anträge aus.....
Ohne das Stillhalteabkommen wäre das jetzt schon der Fall. Aber durch diesen Pakt lässt sich die Arbeitslosenzahl schönrechnen. Die Regierung spendiert der Wirtschaft die Kurzarbeit, die revanchiert sich als ob sie so tut als ob es nicht so schlimm kommen wird.

Das ist die Crux an der Sache. Weder volkswirtschaftlich noch politisch ist das Vorgehen zum Nutzen der Bevölkerung. Es dient lediglich dem Machterhalt der Merkel sowie dem Schutz der Konzerngewinne.
 
Das ist die Crux an der Sache. Weder volkswirtschaftlich noch politisch ist das Vorgehen zum Nutzen der Bevölkerung. Es dient lediglich dem Machterhalt der Merkel sowie dem Schutz der Konzerngewinne.

Ich verstehe jetzt die Aufregung nicht.
War denn bis Bekanntwerden dieses "Paktes" nicht bekannt, dass die Parteien auf Machterhalt aus sind und große Unternehmen dabei massiv helfen können? Ich hatte eigentlich nichts anderes erwartet als solche und ähnliche Absprachen. Genaugenommen gehe ich eigentlich schon davon aus, dass seit langer Zeit unsere Politik so funktioniert.
Ist im Grunde ja auch einfache Mathematik: Jede beteiligte Gruppe hat ein Ziel und ein gewisses Machtpotenzial, dieses Ziel durchzusetzen. Unternehmen haben ein klares Ziel: Gewinn und Shareholder Value. Und wirklich massive Machtpotenziale, die allerdings nur indirekt wirken können, meist über die Politik. Und Politiker haben ebenfalls ein Ziel: Machtgewinn und -erhalt. Das Machtpotenzial ist relativ niedrig, kann aber zB durch Unternehmen massiv gesteigert werden - eine perfekte Symbiosenumgebung. Andere beteiligte Gruppen am "Politikprozess" haben vergleichsweise nur sehr geringe Machtpotenziale und können ihre Ziele kaum durchsetzen.
(Wem hier jetzt das Wahlvieh fehlt: Hier hat jeder einzelne nur ein extrem geringes Machtpotenzial und niemand wird es schaffen, hier genug davon zu akkumulieren, um auch nur an die anderen genannten Mengen heranzukommen.)
 
Solche Verschwörungstheorien gibt es doch vor jeder Bundestagswahl. Mag auch sein, dass einige tatsächlich in dieser Hinsicht strategisch handeln. Aber ein wirklich breites Abkommen zwischen "der Wirtschaft" und Merkel ist doch lächerlich.

Andererseits geben so Merkels Gegner indirekt zu, dass sie sich eine höhe Arbeitslosigkeit wünschen, da sie davon profitieren könnten... :B
 
Solche Verschwörungstheorien gibt es doch vor jeder Bundestagswahl. Mag auch sein, dass einige tatsächlich in dieser Hinsicht strategisch handeln. Aber ein wirklich breites Abkommen zwischen "der Wirtschaft" und Merkel ist doch lächerlich.

Andererseits geben so Merkels Gegner indirekt zu, dass sie sich eine höhe Arbeitslosigkeit wünschen, da sie davon profitieren könnten... :B
Netter Avatar.
 
Andererseits geben so Merkels Gegner indirekt zu, dass sie sich eine höhe Arbeitslosigkeit wünschen, da sie davon profitieren könnten... :B
Wie sollen sie denn NACH der Wahl davon profitieren? Dann ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.

@skicu: Wenn das alles so klar ist, dann ließe sich daraus schlussfolgern, dass diejenigen Parteien, denen die Wirtschaft mit diesem Pakt zu einem Wahlsieg verhelfen will, besser nicht gewählt werden sollten, wenn man nicht eine Regierung bekommen will, die eher Politik für Großkonzerne statt für den normalen Bürger macht.
 
Andererseits geben so Merkels Gegner indirekt zu, dass sie sich eine höhe Arbeitslosigkeit wünschen, da sie davon profitieren könnten... :B
Wie sollen sie denn NACH der Wahl davon profitieren? Dann ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.

@skicu: Wenn das alles so klar ist, dann ließe sich daraus schlussfolgern, dass diejenigen Parteien, denen die Wirtschaft mit diesem Pakt zu einem Wahlsieg verhelfen will, besser nicht gewählt werden sollten, wenn man nicht eine Regierung bekommen will, die eher Politik für Großkonzerne statt für den normalen Bürger macht.
Sieh dir doch den Durchschnittswähler an. Liest Bild-"Zeitung", schimpft über "die da oben" am Stammtisch, setzt aber sein Kreuz bei der nächsten Wahl trotzdem wieder an der Stelle. Schon allein, weil die Bild keine Alternativen benennt.

Bin ja mal gespannt, ob wir nicht wenigstens die Piratenpartei auf roundabout 4% kriegen. Die haben zwar absolut keine wirtschaftliche Kompetenz, aber schlechter als die anderen kriegen die das auch nicht hin.
 
Sieh dir doch den Durchschnittswähler an. Liest Bild-"Zeitung", schimpft über "die da oben" am Stammtisch, setzt aber sein Kreuz bei der nächsten Wahl trotzdem wieder an der Stelle. Schon allein, weil die Bild keine Alternativen benennt.

Bin ja mal gespannt, ob wir nicht wenigstens die Piratenpartei auf roundabout 4% kriegen. Die haben zwar absolut keine wirtschaftliche Kompetenz, aber schlechter als die anderen kriegen die das auch nicht hin.
Machen wir es uns aber nicht zu einfach. Die BILD Zeitung mag zwar gewicht in unserem land haben, aber bei über 60 Mio Wahlberechtigten sind die auch nur ein Faktor unter vielen.
 
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