Ich finde es wird hjier alles ein wenig zu "ach die armen die so etwas tun" schön geredet.
Keiner den ich kenne (und mit Sicherheit keiner von euch) hatte ein einfaches Leben. Jeder Mensch den ich in meinem Leben begegnet bin hatte sein Päckchen zu tragen, manche ein größeres, manche ein kleineres, aber für alle hatte es Folgen.
Hm, also ich habe meiner Meinung nach schon ein einfaches Leben. Natürlich gab es Phasen, in denen es mir mal schlechter ging, aber im Vergleich zu den Schicksalen anderer Menschen, war das eher banal.
Ich habe keine Existenzängste, ich habe keine Probleme mit meiner Familie oder im Job, ich gestalte mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen, unabhängig von anderen.
zB in der Phase, in der mein Vater mit Mitte 50 einen Herzinfarkt hatte: ich hatte unheimliche Angst, aber es waren Menschen da, die das auffingen, an meinem Arbeitsplatz hatte ich die totale Unterstützung. Das war großes Glück. Menschen, die alleine im Leben stehen, haben es da schon schwieriger und werden eventuell auch anfälliger. Ich kann aber zB nicht sagen, was passiert wäre, wenn mein Vater damals gestorben wäre. Vielleicht hätte mich das auch in eine Sucht getrieben, wer kann das schon sagen?
Ich finde das ganze, auch von Dir gepostete Neawoulf, hört sich zu sehr danach an dass die armen "schwachen" doch nichts dafür können. Das sehe ich nicht so. Für das was man mit seinem Leben anfängt und wie man es bewältigt ist einzig und allein einem selber überlassen, da haben äußerliche Faktoren keinen Einfluss drauf. Diese können einen nur in eine Richtung "drängen", aber was man selbst tut ist einem selber überlassen.
Ich sehe das anders. Meiner Meinung nach spielen zB Sozialisierung und Gesellschaft, der Umgang der Menschen untereinander, schon eine Rolle und behindern/ fördern häufig die Entwicklung des Menschen und seine Fähigkeit, Probleme zu bewältigen.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber es hinterlässt Spuren und die können mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sein.
Wieso haben wir alle die ein "Päckchen" oder zwei zu tragen haben nicht einfach "aufgegeben" und uns dem Leben gewidmet in dem wir weniger Verantwortung haben? Weil wir alle so stark sind? Das bezweifle ich.
Nein, weil wir einfach nicht so "schwach" waren/sind wie andere. Weil wir vielleicht besser gelernt haben, damit umzugehen, zB von Vorbildern oder weil wir mehr Rückhalt haben, den andere nicht besitzen. Da gibt es soviele Faktoren.
Und dann gerade bei Drogenabhängigen. Klar, sollte man harte Drogen gar nicht erst anrühren und sich da nichts aufdrängen lassen, aber manche Menschen denken sich, dass sie stark genug sind, es einmal auszuprobieren und enden später als Abhängige.
Und in diesem speziellen Fall scheint Crack mit von der Partie gewesen zu sein, was extrem schnell und heftig abhängig macht.
Gut, nun kann man sagen: selbst Schuld, aber ich mag dennoch nicht über diese Menschen urteilen. Es ist natürlich ein Unterschied, ob jemand etwas mitverschuldet, oder gar nichts zu seinem Unglück beigetragen hat, aber irgendwie kann ich ein gewisses "Mitleid" für beide Varianten aufbringen.
Das liest sich nun alles etwas krass gutmütig. Es gibt natürlich viele Menschen, für die ich gar kein Verständnis aufbringen kann. Rentner, die mich mit ihren Einkaufswagen in der Schlange an der Supermarktkasse schubsen zB.