Ich nur hat die Herr der Ringe Serie das Problem, zu stark von der Vorlage abzuweichen ohne es wirklich nötig zu haben. Die Vorlage selbst ist gut und kann spannend erzählt werden, stattdessen gibt es aber nur Fanfiction.
Naja, als echter "Fan" würde ich sagen, daß man da alle drei Bücher (für sich selbst zur "Auffrischung") immer gleich zusammenmitnimmt. Eben alle paar Jahre. "Neuerdings" kann man sich die Dinger ja auch Dank der Neuerung "Internet" auch vorlesen lassen, früher halt selber lesen, was eh mehr bringt und entspannt.
"Silmarillion" als Einstieg und eh Grundlage für das Herr der Ringe Universum, dann "die kleine Hobitze" und dann eben "Herr der Ringe". Wobei eben der Einstieg (Silmarillion) eher einem Regelwerk für ein Rollenspiel entspricht. Die Verflechtungen und Erzählstränge sind massig vorhanden, auch die Qualität, wenn man es gut umsetzen will. Tolkin hat hier tief in die keltische und germanische Trickkiste (Anlehnung an die Mythologie, Abschau der Esoterik usw. usw.) gegriffen und allerhand Überlieferungen weitergesponnen, da brauchst halt auch entsprechende Vorstellungskraft und Bildungstand, um das nachvollziehen zu können.
Man muß allerdings sagen, als Dauerleser (Jahrzehnten), nun auch seit einigen Jahren Dauerhöhrer, der ich bin, daß sich das "Silmarillion" doch dann irgendwann wiederholt. Es ist irgendwie, als hätte man nach der Hälfte alles schon mal gehört und Tolkin macht halt noch frech ein paar hundert Seiten weiter. Die erzählerische Grundstruktur (Grundlagen, Grundideen etc.) bekommen wir dann in "Herr der Ringe" einfach geiler zusammengefaßt bzw. aufgearbeitet.
Nichtsdestotrotz muß man eben das Thema richtig angehen. Du hast das Franchise, Du hast die Ressourcen, man muß dann absolute Geilheit liefern. Das muß die Leute umfönen (die Kritiker, die Fans, die Hater, die Ahnungslosen, die Beifallsklatscher, was auch immer), alles andere ist Mist.
Und das fängt eben als Mischung aus spannender Erzählung, der Vermittlung des Tolkinstoffes und der Machbarkeit an. Um das Umzusetzen kommst Du in der ersten Staffel eigentlich gerade so aus der "überirdischen Welt" heraus, hast den Zuschauer verklickert was abgeht bei Tolkin, bzw. die Enthusiasten sitzen nickend da, und führst die ersten Teile der Geschichte in Valinor auf. Da ist schon so viel Zeug, Action, Spannungsbögen, und auch Freiräume etc., drin, daß sich das kommerziell und machbar geilst umsetzen ließe.
Ob man nun Deppen und Geschmeißlinge eines eingehenden Hellywoodsystems hingesetzt hat, diese frech mit tausenden, zehntausenden oder gar hunderttausenden Dollar durchfüttert, um ein Franchise zu einem Franshize zu machen, das weiß ich nicht, ich habe es nicht gesehen. Es würde jedoch in das Bild passen, welches das System aktuell vermittelt.