Mein erstes TES war Daggerfall, mein letztes wird wohl vermutlich Skyrim bleiben (das ich noch gerne mochte, es ist aber halt auch zehn Jahre her). Aber Bethesda zeigen tendenziell auch klar mit ihren anderen Games seither, wohin die Reise geht langfristig geht. Diese Geschichte ist eigentlich schnell erzählt:
Man nehme ein gerade in den Anfangsjahren geradezu revolutionäres Spielkonzept und mache sowohl Einstieg als auch generelles Spielerlebnis immer leichter zugänglich (zu Lasten von mechanischer Spieltiefe). Zugegeben, das kürzt ein bisschen raus, dass Bethesda auch ziemlich gut darin sind, Vergnügungspark-Open-Worlds zu bauen, in denen es an jeder Ecke was zum Finden und zum Bespaßen gibt.
Aber dass die Verkaufszahlen mit abnehmender (RPG-)Komplexität zunahmen, ist kein Zufall -- und auch so gewollt. Die einen mögens, ein paar Versprengte vermissen zusehends ein bisschen was (manch Webseite berichtete schon 2011 über Skyrim, es sei so groß wie der Ozean, aber so tief wie eine Pfütze -- über die letzten Fallouts besteht da ja ziemlicher Konsens). Aber so ist der Lauf der Dinge. Westwood versuchten bereits mit ihren Lands-Of-Lore-Sequels in den 90ern, mechanisch abzubauen, weil sie (durchaus nicht unberechtigt) analysiert hatten, dass man für damals gängige RPGs halt auch mal ein Handbuch wälzen musste -- was die Zielgruppe einschränkte.
Mechanisch komplexere RPGs sind mittlerweile vor allem ein Metier von Indies, Kickstartern und anderen tapferen Recken. Mal sehen, ob BG3 hier eine Brücke bauen wird -- das ist auch ziemlich Big Budget mit Hundertschaften dahinter -- aber mechanisch immer noch recht komplex.
edit: Gerade erst gesehen, dass der Artikel alt ist und den Thread ein Vorposter aus der Versenkunge geholt hatte.
Dachte, er wäre aktuell, weil Skyrim ja gerade in Neuedition veröffentlich wird.