• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Honikpummpe unt die Rechtshreibung

Dann ist das eben so, dann muß ich damit leben. Kann ich nicht ändern. Denke an mich, wenn Du das nächstemal ein "Carl Hagenbeck-Denkmal" siehst, denke darüber nach, warum das falsch ist, vielleicht wirst Du Dich dann an mich erinnern.

diese schreibweise MUSS nicht falsch sein. ;)
 
Und möglicherweise schreiben die "Deppen" unter denen, die online sind, auch noch viel mehr, also in Relation zu ihrer Anzahl.

Irgendwie kam mir gerade die Forenliste der Top Poster hier in den Sinn.
Komisch das, weiß gar nicht warum... :O


*duck und weg* :-D
 
Rabowke applaudiert nur reflexhaft, weil er mich nicht mag. Muß man nicht ernst nehmen. Mir gefällt diese Schwarz-Weiß-Denke nicht. Ich kann doch auch meine Sprache pflegen, ohne ein Betonreaktionär zu sein. Bei Dir gibt es nur ganz oder gar nichts.

Nein nein, keine Sorge. Ich versteh deinen Standpunkt durchaus und natürlich ist eine gewisse Pflege durchaus sinnvoll (abgesehen davon: ästhetisch für mich persönlich) aber im Endeffekt muss ich beispielsweise niemanden im Internet korrigieren - generell maß ich mir das ungern an auch wenn ich könnt denn Sprache dient für mich wie gesagt zur Kommunikatio und solange ich mein Gegenüber verstehe und mein Gegenüber nicht Geld mit dem Geschreibsel verdient, solang sag ich dazu wenig. Dass ich Menschen korrigiere oder auf humorvolle Weise darauf hinweise wenn ihnen Fehler unterlaufen (neulich erst: Händler die Kingdom Come: Deliverance verführt haben, statt verfrüht ausgeliefert) ist meine Weise die Multiplikatoren auf sowas hinzuweisen, da ist die Energie dann im Zweifelsfall eh sinnvoller investiert als wenn es eine Einzelperson ist die entsprechend wenig gelesen würde.

Davon abgesehen ist Sprache aber nunmal faktisch immer im Wandel und es wird weitere Verballhornungen und Lautverschiebungen genauso geben wie Rechtschreibänderungen etc. Damit kommen wir nun auch zu Goethe...

Ich fange bei mir an, ich pflege meine Sprache, ich bin kreativen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Über solche Dinge mache ich mir einfach keine Gedanken. Ich bin nur einer von 100 Millionen Sprachnutzern des Deutschen, den Rest erledigt die berühmte "unsichtbare Hand". Niemand schreibt mehr wie Goethe, Thomas Mann oder Hermann Hesse, auch ich nicht. Über manche Dinge denkt man besser einfach gar nicht nach. Aber um beim Beispiel Goethe zu bleiben: Es ist doch toll, daß ich heute noch die "Leiden des jungen Werther" einigermaßen gut verstehen kann, oder nicht? Hätten wir in der Zeit 20 Rechtschreib- und Grammatikreformen gehabt, wüßte ich wahrscheinlich nicht einmal, wer dieser Typ überhaupt ist. Nun gehört Goethe nicht zu meinen Lieblingsschriftstellern, das soll hier nicht Thema sein, aber ich finde es gut, daß ich ihn heute noch lesen kann.

Es ist gar nicht allzu erstaunlich dass du Goethe heute noch lesen kannst denn dafür gibt es gute Gründe. Zum Einen finden Rechtschreibreformen ausgesprochen selten statt (zumindest signifikante, also nicht die von Wörterbuchausgabe zu Ausgabe variierenden wie z.B. die Schreibweise Kautsch für Couch die noch vor 60 Jahren akzeptabel war). Um genau zu sein bin ich mir - wenn ich nicht irre - dreier Reformen bewusst seit Goethe ins Gras gebissen hat. Zum Anderen ist Goethe uns im Ausdruck und der Struktur viel näher als z.B. von der Vogelweide. Ich schreib als Nächstes erstmal ohne explizite Beispiele, kann dir aber immer gern auch welche nachreichen wenn du magst, nur schonmal vorab (ich wollte nicht den Beitrag noch weiter aufblähen).

Du wirst, sofern du des Englischen mächtig bist, auch wenig Probleme haben dürfen englisches Material aus derselben Zeit lesen zu können (z.B. Daniel Defoes Robinson Crusoe) einfach weil seitdem relativ wenig Zeit vergangen ist und nicht so furcthbar viel passiert ist sprachlich.

Wenn du nun aber ein wenig weiter zurückgehst triffst duim 15. Jahrhundert (statt dem 18./19.) auf Sebastian Brants "Narrenschiff" respektive John Skelton und da wirds dann schon schwieriger. Wieso ich konsequent das Englische mit ins Boot nehme? Weil es eine andere Sprache ist und dir zeigen soll dass Veränderungen überall allenthalben passieren und es Menschen in zweihundert Jahren vermutlich ziemlich schwerfallen wird Goethe im Original zu lesen aus demselben Grund aus dem Viele sich heute mit Brant oder Skelton schwer täten, ganz zu schweigen von Chaucer (Canterbury Tales) oder von der Vogelweide.

Der Grund ist einfach die Veränderung der Sprache die auf viele Arten passiert. Heute sind es das Internet und effizienzbasierte Kommunikationsmittel (SMS, MMS, Emojis etc.) genauso wie Memes und Anglizismen die unsere Sprache bewegen. Das ist nicht wirklich viel anders als zu Zeiten als wir aus dem Französischen gemopst haben und davon stark geprägt wurden. Du kannst, wenn du zukunfstsicher sein willst, ja vielleicht schonmal schauen welche Sprache als nächstes die Trendsettersprache (fieser Anglizismus mit voller Absicht) sein wird - wer löst die USA ab an der Machtpoleposition? Das wird dann die nächste Influencersprache.

Du kannst also gerne die Sprache pflegen, das bedeutet aber auch zu akzeptieren dass sie sich ändern wird, denn ansonsten wäre sie faktisch tot. Die Rechtschreibreform beispielsweise wird gerne völlig irrational aufgebläht. Ja, es war eine Veränderung. Aber ehrlich gesagt ging sie nichtmal im Ansatz weit genug sondern wurde zu einer skurrilen Halblösung. Wenn unser Ziel war die deutsche Sprache zu vereinfachen, ja vielleicht sogar leichter erlernbar zu machen muss ich sagen: wir haben auf voller Linie versagt. Da gibt es noch so unermesslich viel zu tun, theoretisch. Ob das nun unser Ziel sein sollte/müsste ist eine ganz andere Frage. Dennoch: zu sagen die Reform war Satans Ausgeburt und wasweißich ist Unfug, der wahre Killer ist das was wir ansonsten damit anstellen und - und das ist die Moral der Geschicht' - immer schon angestellt haben. Deshalb wird es in zweihundert Jahren schwierig sein Goethe zu lesen :)

EDIT: Im übrigen paßt Dein sarkastischer Unterton nicht zum Inhalt Deines Beitrags. Ich habe ohne jegliche Aversionen geschrieben, also, um mich mal gewählt auszudrücken, woher rührt seine Kratzbürstigkeit?

Das lag an dem "hätte ich nicht gedacht"-Part. Das kam überheblich rüber und ich hab kein Problem mit Retouren :)
 
Du wirst, sofern du des Englischen mächtig bist, auch wenig Probleme haben dürfen englisches Material aus derselben Zeit lesen zu können (z.B. Daniel Defoes Robinson Crusoe) einfach weil seitdem relativ wenig Zeit vergangen ist und nicht so furcthbar viel passiert ist sprachlich.

An meiner (US) Uni durften wir auch Shakespeare durcharbeiten. Lustigerweise hatten die Kommilitonen damit weitaus mehr Schwierigkeiten als ich. Mir wurde gesagt, dass dieses alte Englisch von der Struktur viele Gemeinsamkeiten mit dem Deutschen hatte.

Aber damit, alte Schriften zu verstehen sieht es bei uns trotzdem düster aus. Bei Sprachen wie Isländisch und Chinesisch finde ich es faszinierend, dass die hunderte, tausende Jahre alte Schriften noch problemlos lesen können. Weil sie sich über die Jahre kaum veränderten. Bei mir scheitert es schon mit den lateinischen Schriften in unseren Kirchen. ;)

Die Rechtschreibreform beispielsweise wird gerne völlig irrational aufgebläht. Ja, es war eine Veränderung. Aber ehrlich gesagt ging sie nichtmal im Ansatz weit genug sondern wurde zu einer skurrilen Halblösung.

Für eine echte Reform hätte es sich vielleicht nicht nur auf die Schrift beschränken dürfen. Stichwort der/die/das? Aber eine generelle Sprachreform hätte man wohl kaum verkaufen können. Schreibregeln kann man übernehmen oder ignorieren. Aber eine phonetische Änderung?
 
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