Der US-Markt ist mit dem deutschen eher schlecht vergleichbar.
Bei uns wäre es undenkbar, dass über 80% PayTV oder überhaupt Kabelfernsehen nutzen.
Das Fernsehprogramm wird ja in jedem Fall per GEZ finanziert. In den USA empfängt man aber ohne bezahlten Kabelanschluss so gut wie kein Programm.
Und bei denen geht Kabel dann auch so richtig in's Geld. Wer nur ein Grundpaket von 20 Programmen (und 15Mbps Internet) will zahlt schon knapp $50 im Monat. Für das Deluxe-Paket mit 200 Kanälen (inklusive ESPN und HBO) und 30Mbps bezahlt man stolze $130 monatlich.
Da ist es kein Wunder, dass immer mehr auf einen oder mehrere Streamingdienste setzen und dabei noch viel günstiger wegkommen als mit traditionellem Fernsehen.
Achso, ich nutze kein TV aber dafür Netflix und Amazon Video.
Dabei gibt es so viele Leute mit guten Ideen. Und auch wir haben fernsehtaugliche Buchreihen. Es traut sich nur keiner, die mal umzusetzen, weil die alten Sachen ja einigermaßen laufen.
Ist zum Teil auch eine Frage vom Budget. Etwas anderes zu produzieren als Krimi, Komödie oder Schnulze ist oft einfach zu teuer. Tatortreiniger zählt da auch dazu. Günstig produziert aber mit genug Witz und Humor.
Experimente wie von HBO kann/will man sich hier nicht leisten, wo eine Folge von Game of Thrones $6 Mio. kostet oder eine von Rom sogar $9 Mio. Dafür ist der Markt zu klein und die Verkaufschancen zu schlecht.
Die Weihnachtsmärchen die vom ARD neu aufgelegt wurden hatten schon ein vergleichsweise hohes Budget von €1 Mio. pro Folge. Und da steckten sogar verhältnismäßig viele Effekte drin.
Produktionen wie die Buddenbrooks, mit etwa €16 Mio., sind bei uns die absolute Ausnahme. Und das wurde von 10 Firmen und Fernsehanstalten produziert und ließ sich weltweit verkaufen.
Trotzdem ein recht langweiliger Film - eben kein Experiment.