Hallo,
ich habe ein Logitech G27 und einen ausreichend schnellen Rechner (Core i7/ AMD7850) zum Spielen verwendet.
Mein Eindruck:
1.) Die Einstellmöglichkeiten lassen zu wünschen übrig. So kann man z.B. die ForceFeedBack Stärke zwar einstellen, diese aber nicht von den Umwelt Effekten trennen. Das heißt in der Praxis: Knallen und Rumpeln in maximaler Stärke. Das ist ein Problem, wenn man nachts zockt, weil es dann massive Schläge auf die Tischplatte und damit zum Nachbarn gibt.
In Dirt 3 z.B. kann man volles ForceFeedBack ohne oder mit reduzierten Kies und Mauerkontakt haben. Damit hat man realistisches Lenken ohne Lärm
2.) die Farhzeuge schlittern eher wie Autoscooter um Haarnadelkurven. Was wohl völlig vergessen wurde ist eine Längsachsen Bewegung der Fahrzeuge. Fährt ein Auto um die Kurve, so kippt es um die Längsachse nach aussen. Damit wird das äussere Federbein gestaucht, das innere gestreckt. Bei WRC 3 bleibt das Fahrzeug wie festgesaugt parallel zur Fahrbahn. Das sieht nicht nur seltsam aus, wiederspricht auch deutlich der Physik und zeigt sich auch im Fahrverhalten. Das muss dringend gelöst werden, so kann man nicht eng um die Kurven "schaukeln".
3) Der Replay Modus ist graphisch eine Zumutung. Zwar lassen sich im SnapShotMode die Kameraperspektiven frei definieren, im Film zeigt sich aber eine inakzeptable Schwäche: die Konfokal Ebene zwischen Fahrzeug und Landschaft differieren stark. Das heißt: das Fahrzeug ist immer scharf, die Landschaft aber nur in einem engen Bereich. Es entsteht ein Effekt, den man von Telekom Werbungen kennt und der an Makroaufnahmen in Spielzeuglandschaften errinnert. Es passiert des öfteren, das ein scharfgestelltes Fahrzeug in einer unscharfen Landschaft fährt und das auch noch auf den Boden fest gesaugt.
4) Das Schadensmodell ist optisch sehr bescheiden. Man kann mit den Fahrzeugen eine Leitplanke entlangschlittern und der Lack ist perfekt. Das wünscht man sich zwar für sein eigenes, reales Auto, aber nicht im Ralley Spiel. Dreck und Schmutz ist auch eher selten am Lack. En Ralleywagen nach dem Rennen ist nunmal staubig und verschmutzt.
5) Wenn man in die Böschung oder den Seitenrand fährt, fliegt kein Dreck, kein Staub, kein Gras oder Kies. Dadurch geht eine wichtige Komponente für die Realität verloren.
6) Fährt man nahe an die Bäume, sieht man, dass sie rechteckige Stämme haben. Kenne ich jedenfalls in der Realität nicht.
Schade eigentlich, die Strecken sind wirklich gut gemacht, abwechslungsreich und herausfordernd. Leider stimmt werder das Handling, noch die Physik oder die Optik.
Meiner Einschätzung nach, wird mit dem nächsten Dirt Release, das wieder ein Ralley Spiel sein soll, WRC 3 wohl erneut deutlich überholt werden.
Auch wenn Dirt 3 durch die überpresänten Gymkhana Wettbewerbe teilweise schwehr zu ertragen ist, in Punkto Graphics und Physics, sowie Einstellbarkeit war schon Dirt 2 diesem Spiel um Längen voraus.
Zum Artikel: WRC 3 im Test: Ein Fest für Rallye-Fans
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