AW: Special - Brutal trotz USK-Logo: Fragwürdige Entscheidungen - wann ist Gewalt auch für Erwachsene unzumutbar?
Die grundsätzliche Idee der USK finde ich in Ordnung. Ich bin kürzlich selbst erst 18 geworden, und ja, manchmal regt man sich auf, wenn man mit 17 kein Borderlands oder ähnliches kaufen darf. Allerdings habe ich diesen Umstand immer akzeptiert, da Spiele wie Dead Space einfach nicht in Kinderhände gehören.
Was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, warum manche Spiele beschnitten werden, andere dagegen überhaupt nicht. Ich mache das mal am Beispiel Borderlands/Dead Space fest:
Dead Space kommt ohne Jugendfreigabe ungeschnitten in den Handel. Ziel des Spiels ist, den Gegnern durch gezielte Schüsse Kopf, Arme und Beine abzutrennen, um sie unschädlich zu machen. Auch Borderlands ist mit dem "ohne Jugendfreigabe" Siegel gekennzeichnet, wurde aber beschnitten: Uncut explodieren Köpfe bei tödlichen Kopftreffern, überfahrene Gegner zerplatzen und manchmal werden bei tödlichen Treffern Gliedmaßen abgetrennt.
Warum wird jetzt aber ein Spiel, dessen ausgesprochenes Ziel es ist, die Gegner zu verkrüppeln, nicht geschnitten, dies jedoch aus einem anderen, "ganz normalen" Ballerspiel, wo dies praktisch als (realistischer) "Nebeneffekt" auftritt, komplett herausgeschnitten?
Ich will auf keinen Fall sagen, das Dead Space geschnitten werden soll, sondern einfach feststellen, dass anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird - und das verstehe ich einfach nicht.
Und sollte es heißen, dass ungeschnittene, brutale Spiele die Gewaltbereitschaft jugendlicher steigern: In Österreich gelangen alle (oder bis auf wenige Ausnahmen, bin nicht ganz sicher) Spiele ungeschnitten auf den Markt. Gibt es dort mehr Amokläufe, Schießereien oder sonstiges?
Warum manche Spiele in diesem freien Land jedoch indiziert werden, sorgt bei mir wiederum für Kopfzerbrechen. Freiheit in Bild, Wort und Computerspiel sind doch versprochen, und sollte das Spiel einen hohen Gewaltgrad aufweisen, zack, ohne Jugendfreigabe und schon kann jeder erwachsene, mündige Mensch für sich selbst entscheiden ob er sich das antun will oder nicht.