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Investor sichert
Jobs bei Ascaron
In Gütersloh werden weiter Computerspiele entwickelt
Gütersloh (ost). Für den Entwicklungsbetrieb der insolventen Firma Ascaron, namhafter Hersteller von Computerspielen, ist eine Lösung gefunden. Die Fima Kalypso aus Worms, hat Teile des Unternehmens gekauft. Nahezu alle Arbeitsplätze in Gütersloh bleiben erhalten, sagte Ascaron-Geschäftsführer Heiko tom Felde gestern.
Da sich das Computerspiel „Sacred 2“, seit wenigen Wochen auch für Xbox 360 auf Playstation 3 auf dem Markt, ausgezeichnet verkaufe, sehe es danach aus, dass alle Gläubiger befriedigt werden können, „und zwar in voller Höhe“, so tom Felde. Die Konsolen-Versionnen von „Sacred 2“ haben sich sowohl in den USA als auch in Deutschlands auf Platz eins der Verkaufscharts gesetzt. Die PC-Version war bereits letztes Jahr im Oktober in den Handel gekommen und wurde nach mehreren Wochen auf Platz eins der Charts weltweit bereits über 500.000 Mal verkauft. Die Verzögerung bei der Entwicklung der Konsolenversionen – vier Jahre hatte allein die PC-Entwicklung in Anspruch genommen – hatte Ascaron in Liquiditätsschwierigkeiten gebracht.
Der Geschäftsführer sprach von einem „Asset deal“. Es sei gelungen, dem Investor Kalypso die in Gütersloh entwickelten Marken („Anstoß“, „Patrizier“, „Port Royale“ etc.) zu verkaufen, außerdem übernehme er 90 Prozent der Gütersloher Mitarbeiter. Rund 15 Arbeitsplätze blieben damit erhalten. Zugleich sichere Kalypso zu, in Gütersloh einen siebenstelligen Betrag in die Weiterentwicklung des neuen Unternehmens und der Spiele zu entwickeln.
Kalypso sei ein solides, seit Jahren erfolgreich am Markt tätiges Unternehmen und somit ein ausgezeichneter Investor. Tom Felde bedankte sich bei den Gesellschaftern (zu ihnen zählen der ehemalige Bertelsmann-Vorstand Gunter Thielen, der als Privatperson eingestiegen war, und der Gründer der Medienfabrik, Heino Nollmann) sowie bei Insolvenzverwalter Frank Welsch, die dieses Ergebnis im Sinne der Mitarbeiter möglich gemacht hätten.
Zuversichtlich seien er und Welsch auch, was das Studio2 in Aachen (circa 30 Mitarbeiter, Hauptprodukt „Sacred“) betrifft. „Auch dort bahnt sich eine Lösung an“, hieß es.
Die Ascaron Entertainment GmbH, so tom Felde, bleibe als Gesellschaft ohne Mitarbeiter zurück, ihr flössen aber die Erlöse aus dem Verkauf der unter Ascaron entwickelten Spiele zu, und sie sei auf diesem Weg in der Lage, Altschulden abzubauen und Gläubiger zu bedienen. „Das ist eine Lösung, mit der alle zufrieden sind“, sagte tom Felde.