AW: News - PC Games: Ich wähle keine Spielekiller: Landtagsvizepräsident Gantzer (SPD) antwortet einem PC-Games-Leser
"An meinen beiden Söhnen, die jetzt gerade volljährig sind, habe ich die Wirkung nicht nur von Killerspielen kennenlernen müssen. Immer dann, wenn sie Gewaltspiele gespielt hatten, waren sie sehr aggressiv, obwohl sie sonst normalerweise friedliche Bürger waren.
a) sicher, daß die Söhne auch dann noch so "friedliche"(im Gegensatz zu dem "aggressiv") Bürger sind, wenn sie mal nicht gerade von ihrem Vater beobachtet werden?
b) "Immer dann, wenn sie Gewaltspiele gespielt hatten" - wann jetzt genau:
-
während sie die "Gewaltspiele" spielen,
- noch Stunden
nachdem sie diese Spiele spielten oder generell
-
seit sie das erste Mal "Gewaltspiele" gespielt hatten ... ?
Diese drei Bedeutungsmöglichkeiten von "wenn" sind nämlich grundverschieden.
c) Was sind denn konkret "Gewaltspiele"?
"Bei mir zu Hause gab es deswegen Freigabe nur dann, wenn die Spiele für Jugendliche geeignet waren."
d) und die Söhne haben natürlich kein Spiel auf ihrem Rechner installiert, von denen ihr Vater nichts weiß ...?
"Ich bin allerdings weiter der Meinung, dass bestimmte Killerspiele auch für Erwachsene nicht freigeschaltet werden sollten. "
... weil?
Oder besser anders gefragt:
[q=Grundgesetz Artikel 5]
(1)
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3)
Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. [/quote]
Wieso soll dieser zitierte Artikel für "Gewaltspiele" plötzlich nicht mehr gelten?
Bedenke: es geht um Erwachsene, mündige Bürger. Daß es Spiele gibt, die nicht in Kinderhände gehören, versteht sich von selbst und ist ein ganz anderer Fall.
"Wenn ich sehe, dass es Killerspiele gibt, wo man in die Rolle eines Rechtsverbrechers schlüpft und besondere Noten dann erhält, wenn man Polizisten umbringt, habe ich dafür kein Verständnis."
Wenn ich sehe, daß Nazis irgendwo eine Demo veranstalten, die sie ordnungsgemäß angemeldet haben, habe ich dafür auch kein Verständnis, aber trotzdem haben die das Recht, ihre Meinung frei zu äußern.
Wie wir alle, Spieledesigner inbegriffen.