homann5 am 29.10.2007 12:21 schrieb:
Das Problem der Spielemagazine ist nicht der schrumpfende Zeitschriftenmarkt, die immer stärker sinkende Glaubwürdigkeit der Magazine sorgt für eine immer geringer werdende Auflage. Wenn man sich so manche/n Preview (z. B. Loki) oder Test (z. B. Gothic 3) anschaut, kann man als Käufer nur mit dem Kopf schütteln.
Das Publisher mittlerweile sehr viel Einfluss auf die Verlage haben, resultiert halt in so abenteuerlichen Bewertungen wie beim schon genannten Gothic 3 oder immer noch zu hohen Bewertungen für die meisten EA-Titel. Warum soll denn dann am Ende der Konsument ein Magazin kaufen, bei dem schon klar ist, das es nicht (mehr) objektiv bewertet.
Bevor jetzt aber jemand mit dem Argument kommt, daß aber insgesamt weniger Zeitschriften verkauft werden, möge mal einen Blick auf die erst kürzlich vorgestellten Auflagenzahlen aller Computer- und Spielemagazine werfen. Die, die mehr oder weniger seriös arbeiten, sind mit einem Plus belohnt worden.
Entschuldigung, aber diese Behauptung stimmt einfach nicht. Ohne den Kollegen der N-Zone zu nahe treten zu wollen, wage ich die Behauptung, dass deren Seriösität unsere nicht übersteigt, analoges gilt für die PC Action.
Das Glaubwürdigkeitsproblem - Gothic 3 einmal ausgenommen - würde ein nostalgiefreier Blick auf die Magazine Ende der Neunziger noch einmal richtig nach oben beschweren, was da abging, war brnachenweit nicht mehr lustig. Ich sage nicht, dass mittlerweile alles perfekt ist, aber mit der Argumentation kommt man nicht weit.
Man liest so häufig, das früher die Magazine besser und objektiver (niemand ist objektiv, wenn es um Spielspaßbewertungen geht!) waren, aber das trifft weder auf uns noch auf die Gamestar noch auf andere Wettbewerber (na gut, so viele gibt's ja nicht mehr) zu. Die Gamestar-Redakteure liefern gute Produkte ab - das man sich nicht mit jeder Bewertung identifizieren kann, geschenkt. Ist bei uns aber genau das Gleiche.
Wäre das Glaubwürdigkeitsproblem zentral, müssten die PCPP-Zahlen ja durch die Decke gegangen sein. Sind sie aber nicht.
Unsere Aufgabe als Journalisten ist es, gute, lesenswerte, ehrliche und informative Hefte zu machen, und dementsprechend ist auch klar, dass wir versuchen, gegen den Trend zu arbeiten. Nur sehe ich in punkto Glaubwürdigkeit nicht das Problem. Und dieser EA-Vorwurf wird auch nicht glaubwürdiger, weil ihn viele Leute äußern (FIFA: 74, Sims Lebensgeschichten: 69, C&C3: 85 für einen Hype-Titel sondergleichen...).