"selbst freunde die man fragt, wo bisten grad- keine ahnung irgend wo. is dunkel weis net-"
- ist schon schwer den text zu lesen, der einem beim laden eines neuen levelabschnitts angezeigt wird; von den diversen pda-logs, -videos und -emails mal abgesehen.
- bei den meisten leuten kann ich die enttäuschung über doom 3, diesem ach-so-hochgehypten-und-total-langweiligen-FP-SHOOTER(!!! - kein adventure, kein rollenspiel) überhaupt nicht nachvollziehen.
doom 3 schafft meiner ansicht nach, was bisher kein anderer shooter (zumindest bei mir, von lightweight-avp2-systemshock2-grusel mal abgesehen) geschafft hat: eine atmosphäre und umgebung der
angst.
ich hatte auch zuerst bedenken: mist, doom 3 vorbestellt, und jetzt sollen auf einmal die levels total öde sein? na toll.
trotzdem habe ich die bestellung nicht gekündigt und mir doom 3 zugelegt.
von der ach-so-schlimmen ödnis konnte ich bisher keine vorfinden: überall riesige maschinen, pulsierende, organische gebilde, wabernde lavaseen, die die luft flimmern und dinge in der ferne verzerren lassen, schlachthausähnliche szenerien, monorailstationen, versorgungstunnels, gelegentliche kurze abstecher an die marsoberfläche um zwischen gebäuden zu wechseln, reaktoren, teleporter, ganz selten schwerverletzte überlebende, alptraumhafte gegner (ich hätte niemals mit fliegenden, biomechanischen babies gerechnet), ein großes waffenarsenal, super texturqualität dank bumpmapping (oder doch mit "b"?), super sound. okay, vielleicht stört ja die allgegenwärtige schwärze der dunkelheit ^^
man läuft tatsächlich oft durch struktur-oder designmäßig ähnliche tunnel, korridore oder lüftungsschächte, lobbies oder labore; aber wo ist das problem? das ganze doom3-setting ist
in einer high-tech-forschungsanstalt der zukunft angesiedelt - was erwartet ihr denn von einer solchen institution? bunte patchwork-teppiche, blumenkübel mit dem grünen daumen, rezeptionisten von kevin allein in ny, pools und einen mitarbeiterparkplatz, möglichst noch jeden raum in anderen farben mit neuen tapetenmustern gestaltet, ikea-mäßige abwechslung in sterilen forschungslaboren? in einem anderen setting, bspw. auf der erde oder einem luxusliner im orbit des mars hätte ich für diese 'ödnis-heulerei' ja noch verständnis und würde diese punkte auch anprangern, aber wenn es um eine futuristische forschungsanstalt eines gigantischen konzerns der zukunft geht, sind diese forderungen (meiner ansicht nach) völlig unrealistisch und überzogen. vielmehr hat id dieses kalte, sterile flair, dass ich mir von einer solchen story oder diesem setting verspreche, sehr gut umgesetzt.
auch die orientierungsprobleme, von denen ich bisher regelmäßig gelesen habe, konnte ich bisher nicht erleben. und die suche nach goodies - via pda's, die ungewissheit was genau los ist (wenn ich nicht die ganzen artikel von mags wie pcg über die story gelesen hätte, wüsste ich auch nach der lektüre des kleinen handbuchs nur wenig über die richtige story), gags wie die schränke von martianbuddy, dass suchen von versteckten waffen - ist zwar keinesfalls anspruchsvoll, macht aber trotzdem spaß und lockert das ganze etwas auf.
und zur story - mir gefällt sie ziemlich gut. nein, sie ist wirklich nicht sehr komplex, wie bspw. die von deus ex & co, aber ist sie denn wirklich so schlecht? was ist denn (als beispiel) mit der hl-story? war diese wirklich um so vieles besser?
ein fehlgeschlagenes experiment (oh wunder
), portale in eine andere welt voller aliens (wonders never cease), militärs, die das ganze vertuschen wollen ( =] ), chaos, tod und verderben, und natürlich ein held, der allen einen gewaltigen tritt in den hintern verpasst.
was ich damit sagen möchte ist, dass doom 3 von anfang an darauf ausgelegt war, unterhaltung, action und eine portion grusel zu bieten - von einer mörderstory mit verschwörungstheorien, illuminaten und korrupten taxifahrern oder gigantischen kombinationsrätseln á la myst und außenwelten wie bf vietnam war nie die rede, genausowenig wie davon, dass das element des tötens von vielen gegnern nur eingesetzt werden sollte, um ab und zu für spannung zu sorgen. doom 3 ist ein fps, und sonst nichts - und als fps ist es ein super spiel.
daher finde ich es auch ein wenig unfair, doom 3 jetzt genau die dinge als schwachstellen oder mängel vorzuwerfen, bei denen von vornherein klar war, dass diese keine beachtung oder große umsetzung finden würden. wem so etwas, also der mangel an rätseln und anderen sachen (die ich durchaus toll finde, aber bei doom eben nicht vermisse) nicht gefällt, der soll sich doom 3 nicht kaufen; tut er's doch - selber schuld.
sind aber sicherlich auch die ansprüche, die der einzelne hat; ich würde mich über eine komplexere story mit anderen ausgängen, handlungen des spielers die sich auf den spielverlauf auswirken, wirklich freuen, aber ich vermisse sie auch nicht. vielleicht finde ich die ganze gruselei auch deswegen so toll, weil ich nie spiele wie residentiv evil oder silent hill gespielt habe, und de facto nicht bagebrüht bin - who knows`? aber bestimmte dinge kann man doom nicht vorwerfen. s.o.
M U H ! !! 1123 *keyboardglüh*
ciao