Ok, sie haben also keine Ordentliche Kartenfunktion eingebaut und sind stolz drauf?
Mal ganz im Ernst, Orientierungspunkte in der Spielwelt zu nutzen ist doch ganz normal, wenn man keine Karte hat, das macht man doch automatisch so. Der einzige Grund wieso es weniger Wichtig geworden ist, ist weil seit ungefaehr 20 Jahren jedes Spiel eine Karte (meist mitsamt minimap) bereitstellt. Aber wenn man die nicht staendig nutzen will, dann sucht man sich natuerlich Orientierungspunkte in der Welt, man koennte sogar asgen, dafuer ist die Welt (oder zumindest markante Punkte) ja da, in jedem open world Spiel.
"Sie sagen dann 'Oh, jetzt bin ich auf der anderen Seite des Sees'" Ach ne, man kann also in der Spielwelt um einen See spazieren und merkt das dann auch noch. Was fuer eine Aussage.
Kommt auf das Spiel an. Strandet man irgendwo ohne Hilfsmittel auf einer unbekannten Insel oder einem unbekannten Planeten finde ich es sogar höchst real sich zu verlaufen. Alles andere (wie bereits alle Fixpunkte/Stationen, Infrastruktur, Wege, Straßen, Städte/Dörfer etc. von vorn herein bekannt) wäre hingegen totaler Blödsinn. Das zerstört bei manchen Spielen sogar etwas die Immersion. Wenn ich z.B. bei Farcry 1/3/4 irgendwie auf einer fremden Insel oder im Himalaya whatever strande woher weiß ich denn wo auf der Südinsel oder auf welchem Sektor die Camps liegen oder wo die Funktürme stehen ? Wenn ich in feindlichen Camps z.B. Karten auf denen sich die Straßen, Camps und Waffenlager eingezeichnet befinden finden würde, die dann wie ein Puzzle diese Stellen schrittweise aufdecken und durch eigene Beobachtungen sich vorhandene Informationslücken weiter füllen ist es ja wieder etwas anderes. Aber gleich von vorn herein ?? Really?
Daß man sich in so einer Lage erst mit der Zeit anhand von selbst geschaffenen Orientierungspunkten sich ein eigenes Leitsystem aufbaut wäre da in Spielform umgesetzt deutlich realistischer. Eventuell daß man sich später mit gebauten Werkzeugen z.B. aus Schrottteilen einen Kompaß baut, vielleicht nach dem Kennenlernen von NPC eventuell ein GPS-Gerät kaufen kann, was die Orientierung erleichtert u.s.w. Das wäre mal ein Teilansatz für ein Survival Game. Irgendwo auf unbekannter Insel/Areal stranden/hängenbleiben und sich selbst mit primitiven Hilsmitteln (einer selbst gezeichneten Karte, einem Selbstbau-Kompaß etc.) so weit bringen, daß sich die Orientierung immer mehr verbessert und neue Gebiete erschlossen werden, die auch die eigenen Möglichkeiten der Orientierung/des Überlebens verbessern. Z.B. neue Geräte/Waffen, fertige Teilkarten die die eigenen Kritzeleien ersetzen und korrekter sind u.s.w.
Auch bei Operation Flashpoint auf realistisch gibt es z.B. keinerlei Positionsanzeige von einem selbst. Da sollte man Karte und Kompaß lesen können. Ansonsten war es das. Wie im realen Leben. Einige Gamer sind echt schon zu verwöhnt.
Etwas mehr Realismus täte in einigen Situationen im Spiel richtig gut.
Hat man aber ein Raumschiff mit Steuerungssystem, Kartographie etc. ist diese Ausrede in einen bereits bestens kartographierten Teil des Weltraums selbst natürlich irgendwo totaler Blödsinn und wäre tatsächlich Unfähigkeit der Entwickler. Da erwarte ich eine normale Navigationsmöglichkeit. Es sei denn wieder man landet auf einem unbekannten, nicht kartographierten Planeten. Wenn man den nicht erforscht hat, kann ja keine Karte vorhanden sein. Demzufolge ist ein Verlaufen auf diesem irgendwo zwangsläufig. Ebenso wenn man in ein bislang unkartographiertes Gebiet des Weltraums fliegt. Alles eine Frage der Gesamtumstände.
Außerdem wären 30 Minuten bei einer ansprechenden Gesamtspieldauer echt vernachlässigbar.
Aber bei einem Game wie No Mans Sky, wo das Format Sandbox als oberste Priorität steht und es in dem Sinne keine wirkliche Story gibt sind solche Dinge, wie z.B. Aufbau der eigenen Orientierung für eine Langzeitmotivation für mich immanent. Weil ich da Dinge/eine Substitution brauche, die mir ein Ziel und Zwischenziele setzen um die fehlenden Storykomponenten irgendwie zu kompensieren. Und wenn es z.B. das Zwischenziel ist, den Planeten XZ oder den Sektor zu kartographieren. Denn dort hinkommen und alles ist bereits kartographiert, ich verlaufe mich nicht,. finde gleich die Minen und müßte nur noch die Erze abbauen wäre für mich sinnfrei. Dann erfüllt das Spiel für mich keinen wirklichen Zweck und das Game würde dann angespielt in irgendeiner Ecke verrotten.
Und wenn es eben die Kartographierung der Planeten oder Raumsektoren ist, die als Ziele herhalten. Solange es spannend gemacht ist, sich vielleicht auch Infohappen ergeben, die eine Art Hintergrundstory anteasern und sich die Art der Kartographierung nicht 100 Mio mal wiederholt.... Wenn die Story schon keine Punkte/Verlauf vorgibt. Wobei ich auch für Story-Games mit nicht linearen Verlauf bin. Sandbox ohne jeglichen Sinn wird mir persönlich irgendwann langweilig. Das merke ich selbst schon bei einem Spiel wie Just Cause 2. Irgendwann nervt es einfach nur die feindlichen Stellungen einzunehmen. Weil es davon nur 4-5 Grundtypen gibt und es im Prinzip immer wieder das gleiche ist. Rein ins Camp. Möglichst die schwere MG so schnell als bald erreichen, demontieren und dann steht dem Camp/Fahrzeugen zerlegen nichts entgegen. Sehr kreativ....
Oder die Entschärfung der Bomben an den Rohrsystemen per QTE, Einnahme der Radarstationen etc. pp. Sandbox hin oder her. Aber irgend wann ödet das ganze massiv an. Weil ich da den Eindruck gewinne, daß die Entwickler keine richtige Lust hatten und zur Füllung diese Elemente eingebaut haben, weil die eigentliche Story strunzkurz ist.