Also hast du nichts gegen reißerische Schlagzeilen und Methoden von etwa der BILD-Zeitung?
nein, meine Antwort bezog sich nur darauf, dass selbst dann, wenn die Bild "hochseriöse" Schlagzeilen hätte, es genug dumme Leute gibt die News missverstehen oder sich einen falschen Kern daraus herauspicken, aber dass solche Leute meistens irrelevant sind und mit ihrer falschen Auffassung niemandem schaden.
Es sollen auch nicht alle Fakten untergebracht werden, das habe ich explizit gesagt: "Natürlich kann man nicht alle wichtigen Fakten immer in die Überschrift bringen. Wenn das ginge, sollte man sich auch fragen, ob das Thema überhaupt einen Artikel bei so wenig Informationen wert ist. Aber Tatsachen zu verdrehen ist für mich definitiv keine Alternative.
was wird denn da bitte verdreht? ^^ Da steht, was er gemacht hat, und im Artikel dann die Details, so dass sich jeder seine Meinung dazu bilden kann, ob es nun ein Scherz war und wenn ja: ob nicht allein die Tatsache DASS er Leute "volkverhetzend" durch die Gegend laufen ließ ein absolutes NoGo ist. Wenn jetzt ein Journalist z.b. Kinderpornos anbietet, nur um zu schauen, ob die einer kauft, und dann kauft sie einer, dann ist das auch nicht o.k. - und auch da wäre dann eine Schlagzeile "Journalist verkaufte Kinderpornos" völlig in Ordnung, nicht Tatsachen verdrehend und schon gar nicht reißerisch wie eine Bild-Schlagzeile ^^
Natürlich wird das Negative an der Aktion dann als "Aufhänger" genommen, weil die Redaktion die Aktion ja eben NICHT gut findet. Wenn Köln in Mainz 0:6 verliert durch nen Hattrick von Muto, dann steht hier in Köln "Schwarzer Tag in Mainz - Muto bricht Köln das Genick", und zwar ohne dass Muto was böses getan hat. Und in Mainz steht "Mit Superleistung zum Kantersieg - Muto der Held des Tages!" - die Überschrift hängt halt oft auch etwas von der Sichtweise ab. Die normalen Tageszeitungen schreiben "nur noch 300 Flüchtlinge pro Tag an den deutschen Erstaufnahmestellen", die AfD-Pressestelle "immer noch jeden Tag 300 neue Flüchtlinge nach Deutschland" usw.
Ich bin kein Redakteur, aber besser wäre in meinen Augen etwas, das klarstellt, dass es sich bei der Situation um einen nicht ernst gemeinten Scherz handelt. Kritisieren darf man das selbstverständlich trotzdem.
Das, was in der Überschrift noch mehrere mögliche Szenarien ergeben kann, wird ja dann im Artikel klargestellt. Wo ist denn überhaupt das Problem? Glaubst du ernsthaft, dass da nun Leute, deren Meinung auch relevant ist, NUR die Schlagzeile lesen und nun freudig rumerzählen "PewDiePie ist ein Antisemit!", oder dass Leute erschrocken auf den Artikel klicken und beim Lesen des Artikels dann enttäuscht sind, dass deren vlt. zuerst geschockte Szenario über das Ereignis entschärft wird, oder wo ist das Problem? Ich versteht es ehrlich gesagt nicht.
Wenn andere meckern, dass die Bezeichnung "Scherz" eine Verhamlosung sei, dann sind sie schlichtweg im Unrecht, denn die Aktion war ein Scherz von PewDiePie, der ausdrücklich nicht ernst zu nehmen ist, das ist Fakt.
Nicht die "Bezeichnung" Scherz würde man kritisieren, aber wenn in der Überschrift schon von einem Scherz die Rede ist und man in der Kürze der Worte nicht klarmachen kann, dass man NICHT meint "nur ein Scherz", könnte man durchaus sagen, dass das zu harmlos formuliert sei. Und wenn du es wiederum ausführlicher machst, hast du irgendwann nicht mehr nur eine "Überschrift", sondern eine komplette Einleitung...
Im Nachhinein ist man immer schlauer, da hätte man es vlt anders formuliert, wenn man ahnt, dass so viele Leute die Überschrift irreführend finden und nicht in der Lage sind zu merken, dass hinter dem Satz mit den Fakten viele mögliche Gründe liegen können. Aber sachlich gesehen finde ich die Überschrift überhaupt nicht "Tatsachen verdrehend" und schon gar nicht reißerisch - was soll denn daran reißerisch sein? Der Satz ist total nüchtern formuliert und beschreibt, was passiert ist. Da verstehe ich auch doomkeeper echt Null. Wenn da stünde "Riesenskandal um YouTube-Star: PewDiePie dreht komplett durch - ist er ein Volksverhetzer und Antisemit?" oder so, DAS wäre Tatsachen verdrehend und reißerisch.
Ich wiederhole mich, jeder hat das Recht, diesen Scherz zu kritisieren, aber ein Scherz bleibt es in jedem Fall, ob angebracht oder nicht.
Du weißt doch genau, was ich mit dem Beispiel meinte... sobald du in der Überschrift was von "Scherz" schreiben würdest, würden andere Leute wiederum sagen, dass diese Überschrift viel zu harmlos sei, weil es vielleicht nach "nur ein Scherz - hahaha!" klingt. Ob die damit Recht haben, steht dabei gar nicht zur Debatte. Aber wenn Leute die Überschrift HIER "Tatsachen verdrehend" finden, dann wird 100pro auch andere Leute allein das Worrt "Scherz" stören, weil sie es als Verharmlosung deuten.
Wie gesagt, ich erwarte keine langweilige, vollkommen neutrale Überschrift. Was ich erwarte, ist, dass nichts aus dem Kontext gerissen wird, sodass etwas ganz anders vermittelt wird, als es eigentlich ist.
Das sehe ich eben überhaupt nicht so - dann hast du eine völlig andere Wahrnehmung, da kann man nichts machen. ich hätte ehrlich gesagt, wenn ich zb nen News-Blog oder so hätte, eine sehr ähnliche Formulierung verwendet OHNE damit auch nur den Hauch von "Verdrehen" oder gar "clickbait" als Hintergedanken zu haben.
Selbst wenn PewDiePie selber Jude wäre und zB vor der iranischen Botschaft als Protestaktion eine Demo veranstaltet hätte, bei der er auch einige bezahlte Leute mit absichtlich provokativ antisemitischen Plakaten rumlaufen zu laufen, um die Iraner an den Pranger zu stellen, wäre die Überschrift "PewDiePie bezahlt Leute für volksverhetzende Plakate" oder so was IMHO passend, wenn ich seine Aktion kritisieren will - und das ist ja der Fall, denn der "Scherz" ist nun mal daneben. WENN man genug Platz hat, schreibt man halt noch "für eine Protestaktion" dazu, aber ob das was nutzt? Oder "für eine satiritsch gemeinte Protestaktion"...? Selbst dann wird es viele Leute geben, die das in den falschen Hals bekommen und denken, man würde PewDiePie Antisemitismus vorwerfen und nicht nur Dummheit, so eine Aktion wirklich zu machen.
Wenn man die Aktion super findet, schreibt man natürlich "PewDiePie: Protest gegen Antisemiten mit ironischem Judenhass", aber die Aktion wird ja eben NICHT gelobt, sondern kritisiert. Da darf, nein: MUSS man vor allem das schon in der Überschrift nennen, was daneben war.
Ich habe den Redakteuren niemals etwas unterstellt, was nicht heißen soll, dass mir diese Art von Artikel gefällt, das tut es nicht. .
ich redete nicht von Dir, sondern allgemein von den Flachnasen, die echt bei JEDEM Scheiß direkt antanzen "clickbait clickbait blablabla!!!", nur weil sie DIESE eine News eigentlich uninteressant finden und trotzdem drauf klickten...
@XNomAnorx: ich hab keinen separaten Charity-Artikel gefunden, aber hier steht zB auch was darüber, dass er sich sehr engagiert inkl der einen großen Aktion
http://www.pcgames.de/Youtube-Thema-163920/News/PewDiePie-Verdienst-1163950/