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Mafia 3: 2K-Chef nennt niedrige Wertungen "Anomalien", sagt: "Wichtigste Tester liebten es!"

Und wenn die Anzeigenabteilung kommt und einem sagt, "du, Publisher X gibt uns 100.000 für eine Anzeigenkampagne, teste mal deren Spiele mit viel Wohlwollen" oder "du kannst dem Spiel keine 60 Prozent geben, die haben gerade 20.000 für Anzeigen hingelegt", dann werden aus den 60 eben mal 75, dann macht der Redakteur das oder er kann sich alsbald einen neuen Job suchen. So sieht es nämlich aus!

Gut erklärt. So richtig unabhängig ist niemand, vermutlich nicht einmal Peter Bathge. ;) Ich bin auch mal zufällig mit einem Redakteur der "TV Spielfilm" ins Gespräch gekommen und habe ihn gefragt, wie es denn kommt, daß in dieser Zeitung ständig der letzte Müll so gnädig besprochen wird. Da meinte er zu mir, "TV Spielfilm" oder "TV Movie" sei für einen Fernsehredakteur schon das Paradies, da dürfe man noch kritisch schreiben, was bei quasi allen anderen Zeitungen völlig unmöglich sei. Er meinte, kritische Worte seien erlaubt, aber im Zweifel müsse er so schreiben, daß der Text immer noch irgendwie spannend klinge. (Das war jetzt korrekte indirekte Rede im Konjunktiv I, sorry dafür.) Der wollte viel kritischer schreiben, aber nicht einmal er durfte das.

Dann kommt natürlich noch Loyalität ins Spiel. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich fühle mich eigentlich immer dem Kunden gegenüber loyal, für den ich gerade arbeite. Ich säge doch nicht an dem Ast, auf dem ich sitze. Wenn ich mich mit einem Unternehmen so gar nicht identifizieren kann, dann muß ich halt mittelfristig gehen. Man sieht die ganzen Mitarbeiter, mag sie vielleicht auch, und will doch auch, daß sie ihren Liebsten zu Weihnachten was schenken können. Da wird man kaum irgendwelche Einzelgänge durchziehen, die dem Ansehen des Unternehmens schaden könnten. Das wäre unkollegial.

Niemand ist eine Insel. Man muß auch immer ein Stück weit mit den Wölfen heulen. Wer immer nur "Mist, Dummfug, Schwachsinn, Kernschrott" schreibt, der kann sich darauf einstellen, daß ihm irgendwann der Strom abgestellt wird. ;)
 
Du reisst da ziemlich viel aus dem Zusammenhang.
Wüsste wirklich nicht, wo da was aus dem Zusammenhang gerissen wäre. Ganz im Gegenteil sollten sich einige Leute hier einfach mal darum bemühen, größere Zusammenhänge überhaupt mal wahrzunehmen, z.B. die Tatsache, dass der Umgang mit und Konsum von Computerspielen sich in der breiten Masse völlig anders vollzieht als das bei einem Großteil derjenigen (stets perfekt informierten) Leute geschieht, die ständig in irgendwelchen Computerspielforen posten - und die anscheinend weder willens noch in der Lage sind, das Konsumverhalten der Leute "da draußen" zu verstehen. Das muss man ja auch nicht, aber dann sollte man auch mit Urteilen vorsichtig sein - das sind dann nämlich einfach nur Vorurteile, die außer dem eigenen Weltbild absolut nichts widerspiegeln.
Es geht auch nicht darum, dass EIN Vorbesteller sein Verhälten ändert (oder nicht) sondern es geht darum, dass die breite Masse ohne zu überlegen selbst die übelsten Gurken vorbestellt, obwohl vielfach absehbar ist, dass die Spiele Schrott sind.
So wie solche Aussagen über die "breite Masse", die einfach komplett an den Haaren herbei gezogen sind. Woher weißt Du, dass die Leute nicht überlegen? Vielleicht stehen ihnen einfach weniger Fakten zur Verfügung. Oder andere. Oder sie interpretieren die Fakten anders als Du und sehen ein besseres Spiel. Oder sie interpretieren sie gleich, hoffen aber trotzdem auf ein gutes Spiel. Oder sie stehen einfach wahnsinnig auf das Genre. Oder es ist ihnen einfach egal, weil sie Computerspiele bei Amazon oder Steam in den Einkaufskorb legen wie Du und ich eine Tüte Milch im Supermarkt. Und? Macht sie das jetzt zu dummen Menschen? Oder zu schlechten? Wer unbedingt an dem Konsumverhalten anderer Leute rumnörgeln möchte, sollte sich wirklich um ganz andere Dinge kümmern, wie das Zerstören lokaler Märkte in Entwicklungsländern, Fair Trade, Kinderarbeit, exzessiver Pestizid- und Giftstoffeinsatz usw. - anstatt Leute für das Vorbestellen von Computerspielen zu verurteilen.

Von Vorbestellern profitieren letztlich alle Publisher. Klar kommt einem das mal mehr, mal weniger gerecht vor und, wie gesagt, ich mache das grundsätzlich auch nicht. Aber für Dich ist es doch auch gut, wenn jemand die Spiele derjenigen Entwickler und Publisher vorbestellt, die Du magst und die Du gerne spielst. Wenn so jemand zusätzlich auch mal die eine oder andere Gurke beim Vorbestellen erwischt (deren Gurkigkeit im Vorfeld auch längst nicht immer so offensichtlich ist), was ist denn daran so schlimm? Der Durchschnittsspieler dürfte von einem solchen Vielvorbesteller deutlich mehr profitieren als dass er ihm schadet.

Glaubst Du echt, dass das gesamte Geschäftsmodell der Computerspieleindustrie darauf beruht, permanent Schrott zu produzieren, den man dann an uninformierte Vorbesteller vertickt? Oder dass Vorbesteller sich ganz bewusst nur die schlechtesten Spiele zum Vorbestellen aussuchen, um ganz gezielt den miesesten Softwareschmieden die größten Gewinne zu bescheren? Wenn Deine Antwort auf beide Fragen Nein lautet, dann erkläre mir doch bitte mal, warum der durchschnittliche Vorbesteller der Branche (und auch den anderen Spielern) mehr schaden als nutzen sollte.
Es ist ein Unterschied, ob man jedes Jahr das neue Fifa vorbestellt, wo klar ist, dass die Qualität nicht abnimmt, oder ob man sowas wie Mafia vorbestellt, wo schon der zweite Teil lange nicht mehr an die Qualität des Erstlings rankam, und wo man dann doch vielleicht erst mal abwarten sollte, ob die Entwickler nicht vielleicht ein wenig überfordert sind.
Ich habe 2013 beide Mafia-Spiele zum ersten Mal gespielt und hatte mit dem zweiten Teil genauso viel Spaß wie mit dem ersten. Dass Du einen Titel nicht magst (und dementsprechend auch eine Vorbestellung bereuen würdest), heißt noch lange nicht, dass es anderen ebenso gehen muss. Das gilt übrigens auch für Mafia III. Ein Metacritic-Schnitt von 60 bis 70 muss noch lange nicht bedeuten, dass damit niemand Spaß hat und dass jetzt alle Vorbesteller heulend und zähneknirschend in der Ecke sitzen.
Davon ab, ich habe natürlich nicht mehr diese Peergroup, wo man dann gleich nach Erscheinen mit seinen Kumpels über den brandheißen Scheiß diskutiert "hast du schon das und das gesehen". Von daher verstehe ich Vorbestellen oder früh kaufen in Zeiten von Patches und DLCs etc. ohnehin nicht, da ich von der Industrie darauf getrimmt wurde zu warten, bis bestätigt ist, dass das Spiel fertig gepatcht und alle Inhalte veröffentlicht sind, damit ich ein möglichst rundes Produkt erhalte und somit den meisten Genuss aus einem Spiel ziehen kann.
Davon ab, was bringt Vorbestellen in Zeiten von unendlicher, sofortiger Verfügbarkeit von Spielen etwas? Ich kann auch erst am Releasetag entscheiden, ob das Spiel gut genug ist, nachdem die Embargos gefallen und die ersten Tests veröffentlich sind. Und hier auch, lernen, wie die Industrie funktioniert, Vorabtests mit überschwenglichen Wertungen gibt es zuhauf, erst NACH Release kommen die richtigen Tests, die auch mal kritischere Meinungen beherbergen.
Das sehe ich 100% genau so, aber an meinem (bzw. unserem) Wesen muss ja nicht unbedingt die Welt genesen ...
Meiner Erfahrung nach ist die Redaktion für den Verlag mit das unwichtigste und unbedeutendste, der Dreck, den man durchschleifen muss, weil man ja auch irgendwelche Inhalte haben muss. Und wenn die Anzeigenabteilung kommt und einem sagt, "du, Publisher X gibt uns 100.000 für eine Anzeigenkampagne, teste mal deren Spiele mit viel Wohlwollen" oder "du kannst dem Spiel keine 60 Prozent geben, die haben gerade 20.000 für Anzeigen hingelegt", dann werden aus den 60 eben mal 75, dann macht der Redakteur das oder er kann sich alsbald einen neuen Job suchen. So sieht es nämlich aus!
Aber das ist doch nur ein Grund mehr, sich sein eigenes Bild von einem (dann eventuell auch vorbestellten oder am Erscheinungstag gekauften) Spiel zu machen. Wenn viele Reviews eh gekauft oder gleich geschaltet sind, warum soll ich dann darauf warten? Insbesondere wenn ich in der Vergangenheit bereits die Erfahrung gemacht habe, dass ich persönlich Spiele völlig anders beurteile als viele Reviewer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du anderen "Bashing" etc. unterstellst, solltest du in Zukunft vl. besser auf deine Argumentation achten.

Eigentlich reicht dieser eine Satz: "Das ist aber nicht Schuld des BWlers sondern dann tatsächlich des Konzerns und deren Eigentümer.", um zu sehen, dass du "selbst Null Plan hast, aber meinst mal was "Cooles" abzuseiern, weil du nach Zustimmung heischt."

Besteht die Führungsriege bei GM aus Putzfrauen? In der Regel werden Firmen von Menschen mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung geführt oder zumindest müssen sie betriebsw. Wissen anwenden, kurzum BWLer. Denk jetzt nochmal über deinen Satz nach, vl. erkennst du dann, warum er eigentlich keinen Sinn ergibt.

Es war auch nicht unbedingt böse gemeint, als ich unterstellte, dies sei typisch BWL. Maximaler Gewinn bei minimalem Aufwand bringt es eben mit sich, mal "Scheiße als Gold" zu verkaufen. Ich hätte es aber ein wenig genauer schreiben sollen. Fehler nicht zu geben zu wollen ist bestimmt "typisch menschlich", diese dann allerdings als "Features oder Gewinne" zu verkaufen fällt unter "typisch Geschäftsmann/BWLer".

Zum Atomstrom-Beispiel: Ich habe nur ein Beispiel für einen negativen externen Effekt geliefert und nie behauptet, sie hätten es falsch gemacht. Klar haben sie betriebswirtschaftlich alles richtig gemacht, ändert nichts daran, dass diese egozentrische Weltsicht zu Fehlentscheidung (wegen falscher Informationen) und hohen Kosten für die Allgemeinheit führt.
 
wenn die wertungen passen, sprich 80+, wird damit geworben.
wenn sie nicht passen, sind sie "anomal".
peinlich.
 
Im übrigen komme ich selbst aus der Medienbranche und habe schon für viele Verlage gearbeitet, und wie auch letztens in einem Podcast, ich glaube es war Hooked mit irgend einem Gaststar, der früher selbst Spieletester war, und der hat mal eben der gesamten Spieletester-Industrie dreistes Lügen bzw. mindestens Schönreden unterstellt, wenn sie (oder einzelne Redakteure in der Öffentlichkeit) behaupten, es gibt keine Beeinflussung und die Redaktion ist vollkommen unabhängig (er nannte sogar einen (anderen ehem. Redakteur beim Namen). Da stimme ich ihm vorbehaltlos zu. Meiner Erfahrung nach ist die Redaktion für den Verlag mit das unwichtigste und unbedeutendste, der Dreck, den man durchschleifen muss, weil man ja auch irgendwelche Inhalte haben muss. Und wenn die Anzeigenabteilung kommt und einem sagt, "du, Publisher X gibt uns 100.000 für eine Anzeigenkampagne, teste mal deren Spiele mit viel Wohlwollen" oder "du kannst dem Spiel keine 60 Prozent geben, die haben gerade 20.000 für Anzeigen hingelegt", dann werden aus den 60 eben mal 75, dann macht der Redakteur das oder er kann sich alsbald einen neuen Job suchen. So sieht es nämlich aus!
Da muss man ganz vorsichtig sein und viel zwischen den Zeilen lesen bei Tests und nicht nur auf die Wertungen schauen.
Nur darf man so etwas nicht zur Sprache bringen. Dann setzt es gleich Rote Daumen und Abmahnungen oder der liebste Spruch, wir müssen ja auch sehen wie wir unser Brot verdienen.
 
wenn die wertungen passen, sprich 80+, wird damit geworben.
wenn sie nicht passen, sind sie "anomal".
peinlich.

Brauchen die Publisher überhaupt noch ne Wertung? Sie zeichnen sich doch für "Blaupausen" auf den Messen doch mit Preisen aus ;-P
 
Das Schlimme ist, dass mich derartig ignorante und unverschämte Äußerungen aus den Reihen der Publisher gar nicht mehr verwundern.
 
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