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Warum spielt ihr Spiele?

Jomak

NPC
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15.01.2012
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Hallo,

Ich wollte einfach mal fragen, weil ich zu einem gewissen Thema recherchiere: "Warum spielt ihr Spiele?", "Was reizt euch daran Spiele zu spielen?" oder andersrum, was löst bei euch immer wieder ein stöhnen aus weil etwas nicht stimmt. Ich hoffe das es viele Antworten gibt. Danke, schonmal im Vorraus!
 
Ich habe mal deinen Thread-Titel verdeutlicht. "Warum?" sagt zu wenig aus.

Ich spiele Spiele um mich geistig zu zerstreuen und abschalten zu können. In erster Linie.
 
Spiele, egal ob nun am PC oder zB Brettspiele, spiele ich, um in meiner freien Zeit Spaß zu haben und um mich zu messen, sei es mit anderen Menschen oder mit einer Herausforderung, die ein Spiel zeigt, welches ja am Ende auch Menschen entwickelt haben nach dem Motto "bist Du gut genug, um unsere Ideen zu meistern?" - der Spaß wiederum entsteht halt dadurch, dass es Aufgaben gibt, die man schaffen muss, und wenn ich sie dann schaffe, freue ich mich. Ebenso machen auch die Geschichten Spaß, die oft erzählt werden.

Und man ärgert sich natürlich auch, wenn man verliert oder eine Stelle nicht schafft - dann hat man umso mehr Spaß, wenn man es beim nächsten Versuch oder durch "Kampf" dann doch schafft bzw. das Ruder rumreisst

zB hab ich vor 3 Tagen ein "wichtiges" Rückspiel im Europokal bei Pro Evolution Soccer gehabt, Halbfinale. Das Hinspiel ging 2:2 beim Gegner aus. Im Rückspiel hatte ich dann zur Halbzeit 2:0 Rückstand, in der 70. fiel sogar das 0:3, an sich keine Chance mehr, denn da Auswärtstore mehr zählen, hilft nur noch ein Sieg für mich... doch dann: 73. MIn 1:3, 80.Min 2:3, 89.Min 3:3 und dann schon 3.Min der Nachspielzeit, ich im Angriff mit einem Pass in den freien Raum ein Spieler ist alleine frei vorm Torwart, Schuss - er wehrt den Ball zur Ecke ab! Nachspielzeit schon abgelaufen, aber noch die eine Ecke - ich bring die Ecke rein, mein Verteidiger steigt hoch, köpft den Torwart an, der fällt um und der Ball kullert ins Tor - 4:3! Spielende! Finale!

Oder anderes Beispiel: Call od Duty Multiplayer, Modus "Herrschaft": zur Erklärung: es gibt drei Stellen mit Fahnen markiert auf dem Spielfeld, die man erobern kann, und wenn die Fahne dem Team gehört, gibt es alle paar Sekunden einen Punkt dafür. Man kann die Fahnen natürlich zurückerobern => einige Sekunden an der Fahne verweilen, ohne dass ein Gegner in der Nähe ist. Das Team, das zuerst 200 Punkte hat, gewinnt.

So, jetzt war unser Team war am Anfang WEIT abgeschlagen, der Gegner hatte lange Zeit alle drei Fahnen besetzt und führte schnell 70:0, dann eroberten wir endlich mal eine Fahne, aber der Gegner hatte ja immer noch 2 Fahnen, so dass sein Vorsprung wuchs. Irgendwann hatten wir dann 2 Fahnen erobert, kurz auch mal alle 3, aber meist hatte der Gegner mind eine Fahne und der Rückstand wuchs auf irgendwas mit 170:125. Das heisst: wir mit 2 Fahnen bekommen 2 Punkte, während der Gegner gleichteitig 1 Punkt bekommt. Uns fehlen 75 Punkte, und wenn wir diese 75 bekommen, bekommt der Gegner ja gleichzeitig 37 und gewinnt, da ihm ja nur 30 fehlten... wir MUSSTEN also die dritte Fahne auch erobern. Ich schlich dann in einer "Wahnsinnsaktion" alleine zu der Fahne des Gegners, tötete dabei mit meiner Schalldämpfer-Waffe 4 Gegner, so dass ich nicht so schnell auffallen konnte, näherte mich der Fahne und sah auf unserem Teamradar, dass ca 30m entfernt um die Ecke 3-4 Gegner waren, die sich dort offenbar dort verschanzt hatten, um Gegner abzuschiessen, NICHT um die Fahne zu sichern - also reine Camper. Ich legte mich an die Fahne und fing an, sie zu erobern, wartete auf Feinde, aber ein Camper schert sich halt nicht ums Team ;) Nur kurz bevor ich fertig war, kam doch noch ein Gegner angelaufen - ich erschoss ihn echt im letzten Moment! Dann war die Fahne endlich erobert - beim Stand von 188:182 - dann erschoss ich noch einen weiteren Gegner, der die Fahne zurückerobern wollte - und dann gewannen wir 200:188 ! Natürlich auch mit etwas Glück, dass die 3 auf dem Radar gesichteten verschanzten Gegner scheinbar nur darauf aus waren, Abschüsse zu machen, und NICHT zur Fahne kamen, als ich diese eroberte :-D

Solche Erlebnisse sind dann in dem Augenblick fast so toll, als hätte man grad im Lotto gewonnen ;)
 
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Kommt auf's Spiel bzw. auf's Genre an.

Adventures und Rollenspiele spiele ich um spannende Geschichten und Abenteuer zu erleben, die in der Realität unmöglich und/oder zu gefährlich wären und deren Verlauf ich am PC, im Gegensatz zum Film, selbst beeinflussen kann. Je nach Spiel liegt der Fokus mehr auf Abenteuer in einer fremden Welt (z. B. The Elder Scrolls) oder auf einer spannenden Geschichte (z. B. Mass Effect oder The Witcher).

Ältere Rollenspiele (Ultima, Baldurs Gate, Planescape Torment) spiele ich hauptsächlich wegen der Story, die teilweise ähnlich wie ein spannender Roman mit Seitenweise Texten und Dialogen erzählt wird. Manchmal auch einfach aus Nostalgiegründen.

Rennspiele spiele ich, da mir leider das Geld für echte Supersportwagen fehlt. Und selbst wenn ich das Geld hätte: In der Realität kann (bzw. sollte) man einfach nicht so rumheizen wie es in einem Rennspiel geht. Bei echten Rennen mit PS starken Autos kann man zwar ordentlich auf's Gas treten, aber der Zug ist bei mir schon längst abgefahren.

Wenn ich Shooter spiele (in den letzten Jahren eher selten), dann suche ich mir Shooter aus, die ähnlich wie Rollenspiele eine dichte Atmosphäre und viel Entscheidungsfreiheit bieten, was das Vorgehen betrifft (z. B. Deus Ex und Stalker). Ums Ballern geht's mir weniger, ich bin eher jemand, der heimlich und vorsichtig vorgeht, das macht mir einfach mehr Spaß.

Simulationen (Flugsimulationen wie FSX und IL-2 oder taktische Simulationen wie Operation Flashpoint und ArmA 1 & 2) spiele ich, weil mir das authentische Gefühl einfach Spaß macht. Ich fliege zwar auch ab und zu in echten Flugzeugen (nur kleine Maschinen), aber ich habe selbst keinen Schein dafür (kann ich nicht machen wg. Rot-Grün Blindheit) und es ist halt relativ teuer, wenn man nicht nur Segler und UL fliegen will.

Punkte, die mir weniger wichtig sind: Herausforderung, mich mit anderen messen, möglichst viel Action. Beim Spielen will ich mich entspannen. Wenn Spiele zum Dauerstress werden (ist bei mir z. B. bei Call of Duty u. ä. der Fall), dann macht es mir keinen Spaß. Ab und zu sind intensive, actionreiche Momente zwar ok (und sicher auch nötig, um ein Spiel spannend zu halten), aber nicht das ganze Spiel hindurch.

Aber der wichtigste Grund, warum ich all diese Spiele spiele: Weil es mir Spaß macht.
 
@Neawoulf: das mit den Rennspielen versteh ich nicht - was hat das denn damit zu tun, dass man sich in der Realität keinen Sportwagen leisten kann und nicht schnell fahren sollte? Das, was Du im Rollenspiel oder shooter machst, kannst Du doch erst Recht nicht in der Realität tun...? ^^
 
ich verstehe deine frage herbboy, hatte auch einen ähnlichen gedankengang aber ist sie nicht "irreführend" gestellt? so nach dem motto alle menschen in nrw leben in deutschland, aber nicht alle deutsche leben in nrw? wenn "a" "x" impliziert, bedeutet es ja nicht zwangsläufig, dass "x" auch "a" impliziert.
also, ich hab neawoulf so verstanden, dass er die begründung "geht in der realität nicht" auf rennspiele bezogen hat. nur weil das bei shootern, dem gesunden menschenverstand folgernd, natürlich auch als argument herhalten kann, heißt das ja nicht, dass es für ihn der grund ist shooter zu spielen. er schreibt ja, dass er shooter spielt, weil er "dichte Atmosphäre und viel Entscheidungsfreiheit" schätzt und weil er es mag "heimlich und vorsichtig" vorzugehen. zum beispiel aus dem grund, überlegt vorzugehen, weil es vorteile verspricht und ihm das letzendlich spaß macht.

ps:immer wieder super, wie ich um die uhrzeit gründe finde, um mich von der arbeit abzuhalten:B

edit: ach ja, warum ich spiele: zum beispiel rennspiele wegen der herausforderung, einen wagen irgendwann vielleicht annähernd perfekt kontrollieren zu können.

bei rollenspiele spiele ich nur diejenigen, die eine egoperspektive haben, weil ich mich dann einfach am besten in die welt hinein denken kann. der grund, warum ich sie spiele ist bei mir ganz einfach, weil ich spaß daran habe eine welt zu entdecken und dabei abenteuer zu erleben (klassisches jäger- und sammlersyndrom:P). sowas mag ich halt auch gerne im echten leben, wälder und seen z.b. in schweden "auf eigene faust" für sich zu erkunden und zeit in der natur zu verbringen. (gleiches gilt für shooter mit rollenspielelementen).

andere shooter, aber auch strategiespiele wie age of empires zum beispiel, weil mich kriege, kriegerische konflikte und geschichte im allgemienen (deswegen studier ich es ja auch) sehr interessieren, aber natürlich auch, um sich wie bei battlefield online mit anderen zu messen, quasi aus rein sportlichem ehrgeiz. aber auch weil shooter irgendwie auf die gleiche art und weise spaß machen, wie es als kind spaß gemacht hat mit spielzeugpistolen und vielen freunden räuber und gendarm zu spielen.

der grund gute geschichten in spielen zu erleben ist bei mir seit jahren immer weiter in den hintergrund gerückt. hab schon ewig keine wirklich gute story mehr gesehen in den von mir bevorzugten genres. max payne fand ich klasse, gta 4 ganz gut, weil ich es sehr amüsant fand. silent hill fand ich damals noch klasse, aber warscheinlich auch nur, weils für mich damals was neues war. heute würd mich so eine geschichte warscheinlich nicht mehr vom hocker reißen.

und wie mothman schon geschrieben hat, einfach um zerstreuung zu finden.
 
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Interessante Frage :)

Also generell spiele ich auch unter dem Aspekt, einfach mal von der Realität abzuschalten, in eine Welt einzutauchen, in der ich mich wohl fühle und eine schöne Zeit verbringen kann. Aber wie bei vielen hängt das auch stark vom Genre ab:

Rennspiele finden den Weg zu mir, da ich selbst keinen Führerschein machen darf und bis auf 4 Fahrstunden noch nie selbst ein Auto gelenkt habe, so hab ich - bei manchen Spielen - wenigstens im ANSATZ das Erlebnis, wie es sich real evt.?! anfühlt.

RPG's hingegen spiele ich gerne um wie oben schon erwähnt in eine spannende, aufregende Welt einzutauchen, Abenteuer zu erleben, Dialoge zu führen, Mythen zu erforschen usw...etc..pp. Bei manchen Genreperlen leid ich richtiggehend mit diversen Charakteren mit.

Shooter zocke ich zwar generell weniger, aber wenn dem so ist dann eher um Stress abzubauen bzw. meine Laune zu heben, wenn ich einen schlechten Tag hatte. (dass derart Spiele Gewalt/Aggressionspotential inne haben sollen kann ich so gar nicht nachvollziehen, bei mir zielt das eher auf das Gegenteil ab!)

Puzzledinger a la Portal/Braid (jaja mehr J&R)/Q.U.B.E etc....zock ich liebend gern, wenn ich die grauen Zellen mal wieder ein wenig ankurbeln will, ich bin einfach kein Sudoku fan ;)

Sportspiele fallen bei mir unter die Rubrik Rennspiele. Da ich selbst kaum bzw. sehr wenig Sport treiben kann, find ich mich in diversen Sportspielen in einer virtuellen "Halbrealität" für mich wieder, in der ich das machen kann, was real nicht geht :)

so long!
 
@Neawoulf: das mit den Rennspielen versteh ich nicht - was hat das denn damit zu tun, dass man sich in der Realität keinen Sportwagen leisten kann und nicht schnell fahren sollte? Das, was Du im Rollenspiel oder shooter machst, kannst Du doch erst Recht nicht in der Realität tun...? ^^

Ich versuche gerade den Zusammenhang zu verstehen.

Ich spiele halt Rennspiele, weil ich dort meinen Porsche/Ferrari/Pagani, was auch immer habe und ohne Reue gasgeben kann, was ich in der Realiät halt nicht kann bzw. darf und aus Sicherheitsgründen auch gar nicht will. Erstens würde ich weder mein Leben/das Leben anderer, noch meine sündhaft teuren Autos in Gefahr bringen wollen.

Was RPGs und Shooter angeht: Natürlich kann ich das, was ich in der Rollenspielen oder Shootern mache (z. B. Orks jagen, Drachen töten, Grabkammern leerräumen, Leute erschießen und gegen Aliens kämpfen), nicht in der Realität machen. Mir geht es halt um das virtuelle, gefahrlose Abenteuer, das es in der Realität nicht gibt (und das ich auch nicht haben wollte, selbst wenn es gefahrlos wäre). Wenn ich mir einen Horrorfilm anschaue, dann mache ich das ja auch nicht, weil ich in der Realität von einer Horde Zombies gefressen oder von einem rachsüchtigen Geist verflucht werden will. Die schaue ich mir an, weil ich gefahrlosen Nervenkitzel am Bildschirm erleben will.

Abgesehen vom Spielspaß spiele ich RPGs/Shooter aus völlig anderen Gründen als Rennspiele, darum habe ich den Genres ja auch jeweils eigene Absätze spendiert.
 
@Neawoulf: ich hab das völlig falsch gelesen, ich hatte aus unerfindlichen Gründen gelesen, dass Du KEINE Rennspiele spielst - vor allem der Satz "Bei echten Rennen mit PS starken Autos kann man zwar ordentlich auf's Gas treten, aber der Zug ist bei mir schon längst abgefahren" hatte mich dann zu der Interpretation verleitet, dass Du quasi frustriert beim Spielen wärst, da Du das "in echt" nicht machen kannst, und daher Rennspiele lieber meidest... :B :-D
 
Die Frage ist so allgemein gestellt - "Warum?". Da ist es ja kein Wunder, dass die Antworten ebenso allgemein ausfallen - "Weil es Spaß macht".
Das kann man auch noch in zwei bis drei weiteren Absätzen ausführen, aber ob es nun mehr Spaß macht virtuell einen Sportwagen schrottreif zu fahren oder Leuten in den Kopf zu schießen ist gehüpft wie gesprungen.

Ich glaube die Reize die Computerspiele ausüben sind ziemlich vielfältig.
"Instant gratification" ist ja ein Begriff den man in letzter Zeit öfter liest, und Computerspiele spielen natürlich stark auf sowas an. Ist auch sehr schön zu erkennen an der Achievement Pest in den letzten Jahren, die dazu beiträgt den Spielern möglichst im Minutentakt irgendeine Form der Bestätigung zu geben. In "Duty Calls", diesem Bulletstorm Promo Spiel, wurde das lustig parodiert mit "Rank up! Very Important Master Seargent Shooter Person!" oder so, alle 30 Sekunden.

Desweiteren erlauben Spiele, sowohl das eigene Idealbild als auch Machtfantasien auszuleben. Eskapismus eben. Der Reiz von Spielen wie Skyrim liegt sicher zu nicht unwesentlichen Teilen darin, dass man dort quasi in die Haut der Figur schlüpfen kann die man sich wünscht zu sein. Und die gesamte Spielwelt ist darauf ausgelegt, die Fantasie des Spielers zu bestätigen und ihn zum Held zu machen.
Dabei muss man sich mal überlegen: Die Welten von Fantasy RPGs wie Skyrim sind in der Regel nichts weiter als immer neue Aufgüsse der Herr der Ringe Welt, mit Elfen, Zwergen, Orks, Drachen, Magie usw. Skyrim bezieht seine Mythologie auch zu großen Teilen aus HdR, genauso wie z.B. Dragon Age.
Dass man in solchen Spielen der große Held ist wird wie selbstverständlich erwartet, als gäbe es überhaupt keine andere Möglichkeit. Und dabei ist eigentlich genau das der größte Bruch mit der Vorlage, denn in HdR ist die zentrale Figur ein schmächtiger Hobbit der vom Kämpfen überhaupt keinen Schimmer hat.
Ich finde es schon bezeichnend, dass Fantasyspiele sich so stark bei Tolkien bedienen, aber dabei den Spieler trotzdem jedes mal in die Rolle derjenigen stecken die in HdR Nebenfiguren waren, weil sie eher dem Idealbild vieler Spieler entsprechen. Dass man genau hier von der Vorlage abweicht zeigt, was für ein zentraler Punkt es sein muss, dass der Spieler im Mittelpunkt des Geschehens steht.
 
Dachte erst ich hätte mich verlesen, aber die Frage - so einfach diese auch klingt - ist nicht zwingend mit einer ebenso leichten Antwort zu klären.

Wie ein Film oder ein Buch ist ein PC-Spiel für mich ein reines Unterhaltungsmedium, mit dem einzigen Unterschied, dass man eine aktive Rolle spielt, während man bei Film / Buch als passiver Beobachter mit jeder Seite / Minute der Geschichte folgt.
Darüber hinaus sind Videospiele (je nach Genre) eine schöne Herausforderung für den eigenen Geist, die persönlichen Reaktionsfähigkeiten, allgemein für die Auffassungsgabe und Konzentration.
In vielen Dingen ist ein richtig gutes Spiel reizvoller als ein guter Film, weil letzterer nach gut 2 Stunden auch schon wieder vorbei ist. Ein Spiel dagegen kann nachhaltiger und längerfristig unterhalten.

Als ich mit PC-Spielen angefangen habe (muss so mit 13 oder 14 damit angefangen haben, davor waren C64 und Gameboy meine virtuellen Spielplätze), war es eigentlich nur eine reine Spielerei, ohne Hintergedanken an Qualität und Originalität. Habe damals so ziemlich alles gezockt was man so bekommen bzw. von Freunden leihen konnte. Darunter auch jede Menge Schrott.

Mit der Jahrtausendwende hat sich meine Einstellung bzw. mein Betrachtungswinkel dazu geändert. Man hat, wenn man es so sagen kann, ein geschultes Auge für hoch- und minderwertige Titel entwickelt. Die Blendung durch High-End-Grafik ist kein Hauptschlagargument mehr, auf das man schnell reinfällt, vielmehr werden / sind mittlerweile Spielmechanik, Umfang und das Storytelling wesentlich mehr in den Vordergrund zu stellen. Ich bewundere den Mut und den Weg vieler Entwickler, die versuchen, ihre Spiele auf die erzählerischer Ebene guter Filme zu hieven, sei es nun die Bild-Regie, die musikalische Untermalung oder die Dialogmasse. Komplexe Geschichten und neuartige Plotideen reizten mich zuletzt mehr als irgendwelche Sportgames oder dümmlich gestrickte Actionorgien.
Klassische Adventures (mein absolutes Fav-Genre), die mit den erstern 2000er Jahren fast ausgestorben waren, sind wieder vermehrt im Umlauf und haben oftmals sehr anspruchsvoll, humorvolle oder schlicht und einfach spannende Handlungen zu bieten. Im Moment fühle ich mich mit Top-Games so gut versorgt wie in den goldenen 90ern.
Auch Action-Adventures haben eine starke Wandlung erfahren. Gab es zu "Tom Raider"-Zeiten nur das ständig lineare Gehüpfe und Geklettere mit wenig Story, ist das in heutigen Zeiten von "Assassins Creed" und Co. kaum noch denkbar. Viele starke Marken haben sich etabliert und neue Impulse im jeweiligen Genre gegeben.
Mein Interesse an Sportspielen und simpler Actionballerei á la CoD hat dagegen stark nachgelassen, hier bin ich mehr an Indie-Arcarde-Racer wie "Trackmania" und anspruchsvollen Shootern wie "Crysis", "Call of Juarez" und "Half-Life 2" hängengebeglieben, die entweder mit hohen Funfaktor oder tollen Gameplay-Einfällen überzeugen können.
Auch Genre-Mixes kamen bei mir zuletzt gut an, wie z.B. "Fahrenheit", "Alpha Protocol", "Limbo" o.ä.
Was mich allerdings ein wenig verwundert, wenn nicht gar fast erschreckt ist das zur Zeit gänzlich fehlende Interesse an Echtzeit--Strategie. Früher habe ich "Dune 2", "C&C", "WarCraft" und Konsorten geliebt und bis zum Vergasen gezockt, heute rühre sowas gar nicht mehr an. Schätze irgendwann war das Genre mit soviel Titeln übersättigt, dass es mich nicht mehr gereizt, sondern mehr in Richtung anderer Genren gelenkt hat.

Und ich stelle fest, dass ich auch nach 20 Jahren ein ewig treuer PCler geblieben bin. Was ich mit Vorliebe spiele, ist zu 95% für den PC zu bekommen. Ganz wenige Ausnahme-Titel wie "Heavy Rain" oder "Red Dead Redemption" hätten es mir zwar sehr angetan, aber nach reichlicher Überlegung und Überzeugungsgedanken würde sich eine Konsole für mich einfach nicht lohnen.

Spiele sind ein wunderbarer Zeitvertreib, der mal einfach, mal tiefgründiger sein kann. Hängt immer vom jeweiligen Spiel ab. Aber man sollte es nicht zum einzigen Hobby werden lassen. Gute Filme, gute Bücher, Gesellschaftsspiele oder allgemein gesellige Unternehmungen dürfen nicht zu stark vernachlässigt werden.
 
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Danke

Hi,

Ich wollte mich nochmal bedanken für die ganzen, ausführlichen Antworten ich habe diese Fragen in mehreren Foren gestellt und nirgends (bzw. sehr selten) verwertbare Antworten bekommen, nur hier habe ich wirklich gute bekommen.
 
@Neawoulf: ich hab das völlig falsch gelesen, ich hatte aus unerfindlichen Gründen gelesen, dass Du KEINE Rennspiele spielst - vor allem der Satz "Bei echten Rennen mit PS starken Autos kann man zwar ordentlich auf's Gas treten, aber der Zug ist bei mir schon längst abgefahren" hatte mich dann zu der Interpretation verleitet, dass Du quasi frustriert beim Spielen wärst, da Du das "in echt" nicht machen kannst, und daher Rennspiele lieber meidest... :B :-D

Dann waren wir beide verwirrt, das gleicht sich dann wieder aus :-D

Wenn ich aus Frust keine Spiele mit Inhalten spielen würde, die ich nicht auch in der Realität hätte, dann dürfte ich ja nur noch Büro Simulator 2012 (+ Überstunden-DLC, der die 8 Stunden Spielzeit im Hauptspiel um 2 bis 3 Stunden verlängert, aber keine neuen Inhalte liefert) spielen :-D
 
Das sind viele Gründe, warum man spielt: Zum Entspannen, gute Geschichten erleben, fremde visuelle Welten zu erkunden.

Beispiel Skyrim: Es ist unheimlich faszinierend in einer freibegehbaren, ausgedachten Spielwelt herumzulaufen. Dort Abenteuer zu erleben, die ganzen Städte, Dörfer, Höhlen und Ruinen zu erkunden. Einfach mit der Spielwelt zu interagieren, mit computergesteuerten Figuren Gespräche führen oder auch actionreiche Kämpfe zu erleben.

Anders als bei einem Buch oder einem Film kann man die Handlung bei einem Computerspiel auch in gewissem Maße mitbestimmen. Durch diverse Entscheidungen, die man im Spiel getätigt hat, entscheidend den Fraktionen den man sich angeschlossen hat, ändern sich bestimmte Dinge im Spiel. Manche Spiele haben gar unterschiedliche Enden.

Und gerade die Interaktion ist das große Alleinstellungsmerkmal eines Computerspieles. Bei einem Buch oder Film prasselt einfach alles auf einen drauf, aber man kann es nicht beeinflußen, sondern konsumiert einfach. Bei mir ist es z.B. so, dass ich nur noch sehr wenig fern sehe und wenn, dann passiert es mir oft, dass ich dabei einpenne *g* Einfach weil ich das "aktiv sein" und "interagieren" so gewohnt bin. Deswegen find' ich ein Computerspiel viel faszinierender als einen Film oder ein Buch.

Andere Gründe sind auch noch, dass man dort Dinge tun kann, die man im Leben, u.a. wegen mangelndem Talentes, eben nicht kann. Zum Beispiel in FIFA oder Pro Evolution Soccer mit seinen Lieblingsstars spielen. In Simulationen mit den neuesten Helikoptern und Flugzeugen fliegen.

Das zum Einspielerbereich...im Mehrspielerbereich kann man diese Spiele dann ja auch mit mehreren spielen. Entweder im Coop eine Einzelspielerkampagne zusammen spielen oder man spielt allein oder in Teams dann gegeneinander. Da kommt der Faktor Herausforderung und Wettbewerb dazu. Sich mit anderen zu messen und zu sehen, wie gut man in einem Spiel schon ist oder ob man nicht doch erst im Einzelspieler noch etwas üben muss ;)

Jedenfalls im Gesamten gesagt, hat dieses Hobby schon immer eine unglaubliche Faszination auf mich ausgewirkt, deswegen spiel ich leidenschaftlich gerne. Ich bin auch jemand der sich alle seine Spiele mit Verpackung kauft und schön ins Regal stellt. Ich sammele alle und verkaufe nie irgendwelche Spiele :)
 
Gute kurze Frage - dazu kann man nicht kurz antworten.

Was soll ich sagen? Als ich vor 22 Jahren damit anfing wars pure Faszination (damals noch auf dem C64 meines Bruders). Wenn du mit gerade mal 5 Jahren sowas siehst, dann ist halt das Interesse da und du willst es probieren.
Mittlerweile bin ich fast 27 und spiele aus Unterhaltung, Frustabbau, Langeweile, Begeisterung und weils Spass macht. Sich nen zweistündigen Film reinzuziehen ist durchaus auch toll, aber sich hinzusetzen und stattdessen zwei Stunden ein richtig gutes Game zu spielen macht mehr Spass (wenns nur bei zwei Stunden bliebe...). Kane & Lynch 2 z.B. war ein super Spiel, das mir persönlich nur zu kurz war, da nach knappen 4 Stunden der Abspann lief. Aber das interaktive, dass du dir deine eigene Geschichte "erspielst", sei es auch bei einer linearen Story, hat mehr Faszination als wenn du dich hinhockst und nen Film schaust.
Bei RPGs dagegen hast du ja mittlerweile vollste Freiheiten. Alleine Oblivion oder Skyrim. Kein Mensch rennt herum und macht nur die Hauptquests. Du eierst stundenlang umher, suchst neue Quests, neue Abenteuer um DEIN Spiel zu erleben und evtl. Gegenstände zu finden, die kein anderer zuvor entdeckt hat (- Diablo).

Zumal ich finde, dass mittlerweile das Ideenreichtum für Filme in Hollywood zu Ende gehen. Immer mehr alte Comics werden verfilmt, für 2014 soll glaube ich sogar ein neuer MacGyverFilm kommen, Die Hard 5, nur noch Fortsetzungen und wirklich gute Filme werden immer seltener. Klar, den Trend kann man durchaus auch auf PC-Spiele ansetzen, aber da machen die Entwickler doch desöfteren wieder Neuerungen für ein besseres Spielgefühl, sei es Grafik, abwechslungsreichere Ideen (man denke an das erste Guitar Hero) oder überraschen mit komplett neuen Settings (Call of Juarez). Es gibt zig Spiele, die im zweiten Weltkriegs-Szenario angesiedelt sind oder in der Zukunft, aber das Wild West Szenario z.B. hat man eher selten. Gut, Desperados fällt mir noch ein. Oder wieder mal was Piratenmäßiges ("Du kämpfst wie ein dummer Bauer") wäre mal was.
Unterm Strich machen mir Spiele eher Spass als so en Film, da ich der Regisseur bin und meine Darsteller steuern kann (benutze kettensäge mit Chuck der fleischfressenden Pflanze - das geht so nicht) ;) ;)
 
Das sind viele Gründe, warum man spielt: Zum Entspannen, gute Geschichten erleben, fremde visuelle Welten zu erkunden.
Nicht zu vergessen das Gameplay.

Bei Tower Defense, Toki Tori und ähnlichen Strategiespielen finde ich den "Rätsel lösen" Aspekt noch nennenswert.
 
Zur Entspannung und/oder um ein wenig Spass zu haben.
Ich hab gestern Abend endlich LA Noir durchgespielt. In den letzten fünf Jahren habe ich wohl nur drei oder vier Spiele durchgespielt ( u.a. Batman:AA ), d.h. in dieser elitären Gesellschaft fühlt sich LA Noir pudelwohl.

LA Noir erzählt eine tolle Geschichte im LA der 40'er Jahre. Vorallem wird die Geschichte und die Charaktere glaubhaft dargestellt & ich muss sagen, mir fällt ad hoc kein anderes Spiel ein, wo die Charaktere so ausgeleuchtet und implementiert wurden.

Das ich Mad Men Fan bin, ist der Sache sicherlich förderlich, aber ich bin wirklich 'traurig' das das Spiel vorbei ist. :| ;)
 
Ich hab jetzt keine Vorposter gelesen um wirklich nur mein Gefühl niederzuschreiben ;)

Es hat mehrere Gründe:

1. Weil ich ein Spielkind bin. Mir hat es schon mein ganzes Leben Spaß gemacht zu spielen, egal ob beim Sport, Brettspiele, Snooker oder eben beim Computer. Wenn man einmal kapiert hat daß das einzige was im Leben definitiv der Tod ist, einem bewusst ist daß alles was man in seiner Zeit macht ansich nur "Spielkram" ist dann kann man wahrlich behaupten ein Spielkind zu sein. Ja, ich sehe alles im Leben als Spiel an, denn so wichtig sind wir als Individuum. Und nein, ich bin kein "Kiddie". Ich bin 35 und bin in meinem Beruf, den ich liebe, erfolgreich.

2. Weil ich ein Tüftler bin. Seit dem ich meinen ersten C64 hatte schraube ich schon en meinen Rechnern rum, hab damit früher auch Geld verdient. Ich finde es fast so "spannend", ein Spiel daß nicht laufen will, doch zum laufen zu kriegen. Dann denke ich immer an das Forum hier und ... *facepalm*

3. Ich arbeite den ganzen Tag, gehe 1-2 mal die Woche zum Sport. Wenn ich dann zu Hause bin freue ich mich einfach mal abschalten zu können; die Gedanken vom Alltag (der eigentlich schön war) wegzulenken und einfach zu entspannen. Andere gucken sich Soaps an, ich spiele eben und lese echte Bücher ( ;) ).

4. Ich finde es faszinierend dieses "neue" Medium zu beherrschen. Ja, ich bin seit 12 dabei (ca. 1989), habe sehr viel miterlebt, habe gesehen wie die Spielebranche sich verändert hat - aus einzelnen Firmen die in Kellern angesiedelt waren wurden globale Multimillionendollarkonzerne. Es ist echt spannend.

5. Ich war noch nie ein reiner Zuschauer. Ich kann es nicht ab nur zuzuschauen. Ich habe mir noch so gut wie nie ein Sportspiel bei einer Übertragung angeschaut - lächerlich. Dann lieber selber machen. Bei TV geht es mir ganu so. Bei Filmen ähnlich. Selbst top Filme würde ich mir nie nüchtern anschauen - zu langweilig. Fernsehen ist die Kastration der eighenen Fantasie. "Nüchtern" würde ich nur daddeln oder lesen, nie TV schauen. Daddeln hat früher als alle Spiele so aussahen wie Minecraft auch die Fantasie gefördert. Ganz wenige Filme bestätigen die Ausnahme ;)

6. In den letzten Jahren tendiere ich dazu vermehrt im MMO (Bsp. WOW, Trackmania, TOR) Bereich anwesend zu sein da die Interaktion mit Menschen durch nichts zu ersetzen ist. Allerdings sind ab und an Single-Player Spiele auch was feines, das tue ich mir dann an der Geschichte wegen (siehe Gothic, Mass Effect, Dragon Age), wie Bücher halt.

Wie viel ich spiele? In einer Woche? 10-20 Stunden wenn eine neuer Titel der mich reizt raus kommt. In xxtremen Situationen (Skyrim Release) gingen schon mal 17 Stunden am Stück flöten. Wenn gerade nix gutes da ist eher so 1-3 Stunden die Woche. Im Sommer wenn das Wetter gut ist auch eher unter 5 Stunden die Woche.
 
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