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    Vielen Dank

Währungen, Wechselkurse etc....

J

Joker2u

Gast
Währungen, Wechselkurse etc....

Hallo

kann mir vielleicht jemand sagen, wie Wechselkurse von Währungen entstehen oder zu berechnen seien (sei es auch nur in einem fiktiven Beispiel der Verständnis halber)? Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Wirtschaftspolitik und da dürfen Währungen und wie sie in andere getauscht werden, nicht fehlen. Nun möchte ich wissen, wie diese Kurse entstehen oder zu rechnen sind. Es soll mit Devisen zu tun haben, erfuhr ich. Nur wie es funktioniert, das verstehe ich nicht. Ich wäre jedem dankbar.

Ein Dank im Vorraus,
euer Joker
 
AW: Währungen, Wechselkurse etc....

devisen nennt man allgemein ausländische währung, devisenkurse sind halt die umrechnungskurse, zu denen du währung A in B umtauschen kannst.


die kurse kommen zustande wie aktienkurse an der börse, d.h. die werden genauso an den börsen gehandelt wie aktien, und je nach wirtschaftlicher entwicklung, zinsniveau, inflation usw. eines landes wird die währung dann bewertet.

zB wenn in den USA die leitzinsen erhöht werden, dann heißt das, dass sparen in den USA "belohnt" wird, weil du für angelegte US dollar dann mehr prozent bekommst als zuvor. andererseits werden investitionen in echte güter, zB in firmen, gebäude usw. weniger attraktiv, da du ja durch die hohen spar-zinsen eine sichere rendite hast.

mal krass gesagt: du hast ne millionen und könntest die in den stadionbau einer US-stadt investieren, erwartest dann als rendite durch beteiligung an den einnahmen es stadions der nächsten 10 jahre im schnitt 4% zinsen. wenn du aber von den banken 8% bekommen kannst, weil der leitzins auf 8% festgelegt wurde, dann wirst du die millionen lieber auf die bank tun - und viele andere leute mit geld werden das ebenfalls tun, dafür fehlt das geld dann für das wirtschaftwachstum, zB weil das stadion mangels investoren nicht gebaut werden kann...

die börsen bewerten das dann, genau wie sie ein einzelunternehmen bewerten, und dadurch kommen die kurse zustande.

viele finanzmanager machen ihr geld auch durch devisen-spekulationen stat druch aktien-spekulationen.
 
AW: Währungen, Wechselkurse etc....

viele finanzmanager machen ihr geld auch durch devisen-spekulationen stat druch aktien-spekulationen.

Was dabei rumkommt hat man ja in der Asienkrise 97 gesehn.
Und ein George Soros ist vielen auch noch im Ohr.

hinzufügend zu herby.

Geld funktioniert fast wie ein Gegenstand dessen Preis sich nach Angebot und Nachfrage orientiert.
Nehmen wir mal als Beispiel die Währungsreserven von China die sich ja auf mehr als eine Billion Dollar belaufen.
Angenommen man würde diese enorme Summe auf den Markt werfen, dann würde dadurch so ein Überangebot an Dollar enstehen, daß die Währung abrutscht und vermutlich so manch andere Währungen mit sich reißt.
Die meisten Währungen sind nämlich durch den Greenback gedeckt, daher wird sie in vielen Staaten als Reservewährung verwendet.
Wichtig ist noch zu erwähnen, daß durch enorme Geldausweitung, der Wert des Geldes aufgrund der hohen Menge sich immer weiter gegenüber anderen Währungen verringert.
Schulden und Kredite sorgen z.B. dafür, daß die Währung auch an Konsistenz verliert.
Damit man die Währung überhaupt irgendwie festgemacht werden kann, hat man früher den Goldstandard eingeführt, wonach es möglich war Geld gegen Gold und Gold gegen Geld einzutauschen und beide als Zahlungsmittel anerkannt wurden.
Unser heutiges Geldsystem basiert vielmehr auf dem Vertrauen, daß die Schulden wieder zurückgezahlt werden. Jeder weiß, daß das nicht möglich ist doch wenn alle mitziehen, dann funktioniert das System so lange bis irgendein einschneidendes Ereignis diesen Vertrauensprozeß zerstört.
Die Saudis haben z.B. durch den massiven Dollarverlust Millioneneinbußen in dreistellliger Höhe eingefahren und wollen aufgrund dessen ihre Abrechnungen in Euro umswitchen.
Das Problem was sich z.B. daraus ergibt, ist daß wenn die Wechselkurse durch ständiges spekulieren schwanken, es für eine Wirtschaft schwer wird über einen längeren Zeitraum Finanzplanungen durchzführen.
Was massive Spekulationen mit der Währung anrichten können, daß hat man schön an der 97er Asienrkise gesehen. Stichwort LTCM-Hedge-Fond
Je mehr auf das Boot der Devisenspekulationen aufspringen, desto unberechenbarer wird der Wechselkurs und führt zwangsläufig zu massiven wirtschaftlichen Diskrepanzen.

Würde jetzt z.B. China seine 1 Billion Dollar verbrennen, dann würde automatisch der Wert des Dollars steigen, weil eine Verknappung des "Gutes" Dollar die Folge ist.

Dann gibt es aber auch noch die Währung Gold, hört sich vielleicht etwas merkwürdig an, doch Gold ist unterm Strich auch eine Währung, weil mit diesem überall auf der Welt gezahlt werden kann.

Deswegen ist z.B. der Schweizer Franken so eine beliebte Ausweichwährung um sein Vermögen gegen Wechselkursschwankungen und Inflationen zu schützen, doch auch das hat sich geändert als die Schweizer Zentralbank beschloß anfang der 90er die Hälfte ihres Goldes auf den Markt zu werfen.
Was daraus resultierte sieht man an deren Schulden die im Zuge dessen entstanden.
Werfen wir einen Blick mal auf Rußland, Rußland hat in den letzten Jahren massive Goldeinkäufte getätigt um den Rubel zu stützen, dies deutet jetzt schon darauf hin, daß Rußland sich auf eine wachsende Wirtschaft vorbereitet.
Denn nur eine sehr stabile Währung gebietet die Sicherheit auch in diese zu investieren und sein Geld darin anzulegen.
Denn es wäre nur logisch, wenn man seine Währung zu einem sehr großen Teil in Gold hinterlegt und nicht wie es heutzutage üblich ist nur noch 10% der sich im Umlauf befindlichen Währung in Gold hält oder gar soweit geht, daß gar kein Gold notwendig sei um die Währung zu stützen.
Was sich darin schon widerlegen läßt, daß der Rubel die wertstabilste Währung im letzten Jahr war und sogar an Wert gewann, hingegen Dollar und
Euro an Wert verloren.
Da paßt also das alte sprichwort: "Der Rubel rollt wieder"

Wenn du noch mehr über Währungen wissen möchtest schreib mir ne Omail oder ich schreibsel es hier rein
 
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smashheiser am 04.02.2007 14:24 schrieb:

Du kannst dich auch gerne hier noch ein bisschen auslassen. Ich finde das auch sehr interresant.
Würde es eigentlich helfen, wenn man nur noch eine Währung verwenden würde? :confused:
 
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Herbboy am 04.02.2007 02:02 schrieb:
zB wenn in den USA die leitzinsen erhöht werden, dann heißt das, dass sparen in den USA "belohnt" wird, weil du für angelegte US dollar dann mehr prozent bekommst als zuvor. andererseits werden investitionen in echte güter, zB in firmen, gebäude usw. weniger attraktiv, da du ja durch die hohen spar-zinsen eine sichere rendite hast.
Das ist nur die eine Seite: Die Alternative "Sparen = Geld zu Bank bringen und Zinsen abstauben" wird vergleichsweise attraktiver als das risikoreichere Investitiionsprojekt.
Die andere Seite ist, dass die steigenden Zinsen auch die Refinanzierungsseite betrifft, sprich, Kredite werden teurer. Teurere Kredite zur Finanzierung von Investitionsvorhaben bedeuten, dass die erwartete Rendite entsprechend hoch sein muss, damit man sich dafür entscheidet.
 
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Nurgler am 04.02.2007 14:37 schrieb:
smashheiser am 04.02.2007 14:24 schrieb:

Du kannst dich auch gerne hier noch ein bisschen auslassen. Ich finde das auch sehr interresant.
Würde es eigentlich helfen, wenn man nur noch eine Währung verwenden würde? :confused:

Wenn es nur noch eine Währung geben würde dann gäbe es keine Wechselkurse mehr. Ergo auch keine Schwankungen.
 
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TBrain am 04.02.2007 15:12 schrieb:
Nurgler am 04.02.2007 14:37 schrieb:
smashheiser am 04.02.2007 14:24 schrieb:

Du kannst dich auch gerne hier noch ein bisschen auslassen. Ich finde das auch sehr interresant.
Würde es eigentlich helfen, wenn man nur noch eine Währung verwenden würde? :confused:

Wenn es nur noch eine Währung geben würde dann gäbe es keine Wechselkurse mehr. Ergo auch keine Schwankungen.
das bringt aber halt ganz probleme mit sich... inflation in schwachen weltregionen ziehen die kaufkraft der währung insgesamt dann mit runter. daher gbt es zB auch für den euro strenge kriterien, wenn man "euro-land" werden wollte.

und im endffekt würd das mit einer einheitlichen währung auch nicht unbedingt viel bringen, außer DASS man sich das tauschen sparen kann. die unterschiede zwischen vorlksirtschaften, die normalerweise auch durch wechselkurse zeigen, würden sich dann halt ganz anders etablieren.

ein wichtiger grund GEGEN eine einheitswährung wäre: normalerweise ist "eine währung" dann auch "eine zollregion", d.h. es dürfte im grunde keinen zoll mehr geben, aber zoll ist immens wichtig, um das eigene land gegen äußere handelseinflüsse zu schützen. man ganz platt gesagt: ohne zoll könnte zB die USA deutschland mit billig-mais überschwemmen und alle dt. maisbauern wären arbeitslos... ;) ne eigene währung granz ein land also auch vor ggf. schlechten äußeren wirtschaftseinflüssen ab.
 
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Herbboy am 04.02.2007 19:09 schrieb:
und im endffekt würd das mit einer einheitlichen währung auch nicht unbedingt viel bringen, außer DASS man sich das tauschen sparen kann. die unterschiede zwischen vorlksirtschaften, die normalerweise auch durch wechselkurse zeigen, würden sich dann halt ganz anders etablieren.

genau. Man könnte sich halt den bürokratischen Aufwand für das Umtauschen und die Zentralbankinterventionen sparen, die Einfluss auf die Wechselkurse nehmen sollen. Sonst gibt es eben weiterhin Ungleichgewichte zwischen verschiedenen Regionen. Die äußern sich eben etwas anders (regionale Preisunterschiede etc)

ein wichtiger grund GEGEN eine einheitswährung wäre: normalerweise ist "eine währung" dann auch "eine zollregion", d.h. es dürfte im grunde keinen zoll mehr geben, aber zoll ist immens wichtig, um das eigene land gegen äußere handelseinflüsse zu schützen. man ganz platt gesagt: ohne zoll könnte zB die USA deutschland mit billig-mais überschwemmen und alle dt. maisbauern wären arbeitslos... ;) ne eigene währung granz ein land also auch vor ggf. schlechten äußeren wirtschaftseinflüssen ab.

so lange es noch nationale Grenzen gibt könnte man das trotzdem kontrollieren wenn man es wollte. Wenn du den Zoll umgehen willst musst du eine Ware schmuggeln. In welcher Währung das Geschäft dann abläuft ist ja eigentlich egal.
 
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Wo wir schon beim Thema sind: Natürlich ist das Spekulieren mit Währungen nicht immer gut - meißtens sogar schlecht, wie Aktuell in Japan.. Sowas beugt eine einheitliche Weltwährung vor (auch wenn eine einheitliche Währung auf der Ganzen Welt genauso unrealistisch ist wie der Weltfrieden. Aber zumindest in einer Währung unter den 20-30 Stärksten Wirtschaftsmächten liegt die Zukunft.
 
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Maulwurf2005 am 07.02.2007 14:06 schrieb:
Wo wir schon beim Thema sind: Natürlich ist das Spekulieren mit Währungen nicht immer gut - meißtens sogar schlecht, wie Aktuell in Japan..

Währungsskepulation ist allerdings auch nicht immer schlecht. Man kann durch Derivate (v.a. Wahrungs-Swaps) von bestimmten Kursentwicklungen profitieren ohne jemals die andere Währung kaufen zu müssen. Muss man sie nicht kaufen, beeinflusst man auch selbst nicht Angebot und Nachfrage nach ihr.

Auslöser der "Ungleichgewichte" die in dem Artikel angesprochen werden ist aber nicht Währungsspekulation, sondern simple Ausnutzung von Zinsunterschieden auf verschiedenen Märkten:

Für einen Yen-Kredit müssen die Investoren am Geldmarkt in Japan aktuell nur etwa 0,5 Prozent Zinsen zahlen. Viele Anleger steckten das so aufgenommene Geld zuletzt in bestimmte amerikanische, australische oder neuseeländische Staatsanleihen, die rund 5 Prozent Rendite und mehr abwerfen.

Schuld ist: die Zinspolitik. Es ist klar dass sich diese Unterschiede in einem freien Markt andersweitig wieder ausgleichen müssen. In dem Fall über die Währung.
 
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TBrain am 07.02.2007 14:50 schrieb:
Für einen Yen-Kredit müssen die Investoren am Geldmarkt in Japan aktuell nur etwa 0,5 Prozent Zinsen zahlen. Viele Anleger steckten das so aufgenommene Geld zuletzt in bestimmte amerikanische, australische oder neuseeländische Staatsanleihen, die rund 5 Prozent Rendite und mehr abwerfen.

Schuld ist: die Zinspolitik. Es ist klar dass sich diese Unterschiede in einem freien Markt andersweitig wieder ausgleichen müssen. In dem Fall über die Währung.

japan erhofft sich durch einen so kleinen zins natürlich, dass "der kleine mann" auch über kredite den konsum innerhalb von J antreibt, und natürlich auch, dass firmen per billigem kredit in projekte mit einer unsicheren erwartungsrendite, zB von 2 BIS 10% investieren. würde der kredit 8% kosten, dann wäre es ein immenses risiko, da man selbst im idealfal nur 2% gewinnt. kostet der kredit nur 0,5%, dann gewinnt man durch die investition auch im schlimmsten fall immer noch 1,5%, und da die möglichkeit von "bis zu 10%" besteht investiert man auch lieber darin als in ein neuseeländisches festzinspapier...

aber wie das dann im endeffekt wirklich abläuft, das zeigt sich erst - es ist halt nicht vorhersehbar, denn sonst gäb es ja keine aktien/währungspekulationen ;)
 
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TBrain am 07.02.2007 14:50 schrieb:
Für einen Yen-Kredit müssen die Investoren am Geldmarkt in Japan aktuell nur etwa 0,5 Prozent Zinsen zahlen. Viele Anleger steckten das so aufgenommene Geld zuletzt in bestimmte amerikanische, australische oder neuseeländische Staatsanleihen, die rund 5 Prozent Rendite und mehr abwerfen.

Schuld ist: die Zinspolitik. Es ist klar dass sich diese Unterschiede in einem freien Markt andersweitig wieder ausgleichen müssen. In dem Fall über die Währung.

Es hat ja auch lange Jahre gut geklapt. Immerhin zählt Japan zu den Wirtschaftsmächten, und dass, ohne massig Rohstoffe wie z.B. die USA zu besitzen. Daran hätte sich Deutschland auch mal orientieren können. Aber dann die Kredite mit 0.5 % Zinsen halt nur unter bestimmten Auflagen ausstellen. Theoretisch müsste DAS die Wirtschaft enorm ankurbeln. Wie gesagt, nur theoretisch. Wäre mal was für ein Wirtschaftsloch, dass ich persönlich in 5-10 Jahren erwarte....

Das wäre auch ein großer Vorteil bei einer einheitlichen Währung. Sowas ist nicht mehr möglich und selbst wenn kleine, wirtschaftlich Schwache Länder Nicht diese Währung hätten, wäre das kein Problem. Denn ich würde nicht in eine sehr schwache Währung aus z.B. Tansania oder dem Kongo investieren wollen.
 
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man darf auch nicht vergessen, dass devisen insbesondere für münchen sehr wichtig sind, wie roberto blanco passenderweise klargestellt hat ;) :-D

http://tvtotal.prosieben.de/imperia/md/video/tv-total/alte_videos/downloads/0014.zip

"was ist münchen oh ohn one oh on... ohne devisen?"
 
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