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Valve Software: "A Company with no Direction"?

Bonkic

Großmeister/in der Spiele
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der titel wie auch alle weiteren zitate stammen aus einem artikel von joindota.com, also einer webseite, die valve bzw dota 2 zumindest prinzipiell nicht feindlich gesinnt ist. was der autor von einem studiobesuch erzählt, ist teilweise nicht wirklich neu: flache bzw nicht vorhandene hirearchien, jeder macht im großen und ganzen nur das, was er will. dennoch ist der einblick in den "arbeits-" alltag bei valve für den ein oder anderen vielleicht ganz interessant.

ein paar auszüge:

I came to Valve to find out one thing: How is the company run? How is one of the most profitable video game companies on Earth so terrible at delivering products on time? And why is it they can never seem to properly communicate with their fans?

"This is the Steam cabal," Catalyst says; every working team of employees is known internally as a cabal—the connotation giving the labyrinthine hallways of the office a somewhat cultish feel. "For everything Valve releases there is a cabal." "The upkeep of Steam rests on the shoulders of ten people?" I think to myself. "What happens if maintaining one of the world's biggest software distribution platforms no longer 'interests' them?"

I finally ask Catalyst the most pointed question: "Why does it take Valve so long to respond to fans?" - "A lot of the time I find out about what Valve is doing through the internet," Catalyst says with a small laugh. Their meaning is that, at Valve, the discrete cabals do not communicate with one another. If a product is released, there is no internal memo or message between colleagues announcing the launch. So, for example, when Underlords was released, the only people who knew about it were the people working directly on Underlords. Everyone else found out at the same time as the consumers. In other words, if employees do not know what their own colleagues are doing, then they certainly do not know how the fans feel.

When I brought up Valve time and asked whether there was any pressure on Valve to launch games and features on time, the response was curt: "No." Valve does not mind blowing by release windows to better the quality of their projects. This, as an isolated idea, is one I think very few would argue with; however, when coupled with the fact that no one at Valve communciates with consumers, it becomes a deeply frustrating notion.

This is the reason why Valve is notorious for bad communication. It is no one's job to listen to the fans or consider their opinion precisely because there are no managers. This is also the crux of why Valve releases so few original games (the last one being Half-Life 2 back in 2004) and why, instead, they only produce games that are essentially upgraded mods.

With no core ideal at the heart of Valve aside from the incredibly ambivalent notion of "bringing value to the product", there is no firm guide for Valve and its employees to act in any way aside for what they happen to find fanciful. Again, invention versus investment: when any party sells a product, there are certain expectations about performance and administration. Valve clearly does not see it this way, or—worse—they are ignorant about their responsibility as game inventors exactly because they are fundamentally no longer game inventors.

Valve's laissez-faire philosophy has resulted in a company with no unifying vision or concrete purpose at its core; it is a company with no direction.

es ist demnach wohl nicht ganz falsch zu behaupten, dass der erfolg von steam valve faul und ignorant gemacht hat. das ist einerseits zwar sogar sympathisch, weil man dort auf nichts und niemanden hört, nur sein eigenes ding durchzieht. auf der anderen seite ist das natürlich die ursache, weshalb es kein half-life 3, kein portal 3, kein l4d 3 und schon gleich gar keine wirklich spektakuläre neuentwicklung mehr gibt - und das seit jahren. und auch die potentiellen cashcows neueren datums starten nicht wirklich durch: artifact ist schon tot und auch dota underlords scheint keineswegs den weg von dota 2 oder csgo einzuschlagen, was die spielerzahlen angeht. es muss offenbar nicht immer ein böser publisher sein, der einen talentierten entwickler (vgl bioware etc) in die belanglosigkeit führt. valve scheint das, trotz quasi nicht endlicher ressourcen, ganz alleine und in eigenregie zu schaffen. :|
 
Das hab ich in der Form schon vermutet und immer den Vergleich zu 3D Realms gezogen, bei denen war es doch im Grunde auch so. Finanzieller Erfolg, Unabhängigkeit ... und das war's dann. Wenn ich als Unternehmer genug Geld, und Valve hat mit Steam deutlich, deutlich mehr als 3D Realms, keine Aktionäre oder Investoren, die hier auf die Barrikaden gehen ... warum soll ich mir dann den Stress antun?!

Faul und ignorant trifft es wohl ziemlich gut, denn wer arbeitet denn schon gerne mehr ohne Not? Niemand. Wer verändert sein Geschäftsmodell wenn es (finanziell) erfolgreich ist? Niemand.
 
Faul und ignorant trifft es wohl ziemlich gut, denn wer arbeitet denn schon gerne mehr ohne Not? Niemand. Wer verändert sein Geschäftsmodell wenn es (finanziell) erfolgreich ist? Niemand.
Mehr arbeiten ohne Not? Doch, hab ich früher schon gemacht, weil mir der Job extrem Spass gemacht hätte. Das wäre dann doch der Idealfall. Frage mich da bei Valve, warum man da aus diesen vielen Freiheiten nicht mehr macht, als ein paar "Mobile-Titel" für den PC. Wäre in so einer Umgebung nicht was grösseres möglich? Ohne finanziellen Druck, hochmotivierte Leute zu finden, sollte doch nicht so schwierig sein.
 
Tja, und jetzt schimpfe noch mal jemand auf die pöhsen, pöhsen Manager... die sind es letztlich die Entscheidungen fällen und einen Laden am Laufen halten. Valve zeigt halt, dass es ohne gute Manager in Entscheidungsposition nicht wirklich bergauf geht.
 
(..) in die belanglosigkeit führt. valve scheint das, trotz quasi nicht endlicher ressourcen, ganz alleine und in eigenregie zu schaffen. :|

Na ja, sehen wir es doch mal so, aus dem "Entwicklungsgeschäft" haben sie sich doch schon länger halbwegs (eher drei-viertel) zurückgezogen, Artifact und Co. kommen doch eher so rüber "wir machen mal, und wenn es nichts wird, dann ist es auch egal!".

Ihr Hauptgeschäft ist Steam, fertig. Daneben wird gemacht wozu gerade Lust ist und sich genug Leute finden (VR, doch mal ein kleines Spielchen usw.) .

Für ein Half Life 3 sind die vermutlich gar nicht in der Verfassung gegenwärtig, da bräuchten die wahrscheinlich eine größere, straffer organisierte Abteilung die sich darauf konzentriert, man kann vermuten das ist gegenwärtig gar nicht vorhanden.

Der "Entwickler" Valve ist schon länger ziemlich tot würde ich sagen.
 
Na ja, sehen wir es doch mal so, aus dem "Entwicklungsgeschäft" haben sie sich doch schon länger halbwegs (eher drei-viertel) zurückgezogen, Artifact und Co. kommen doch eher so rüber "wir machen mal, und wenn es nichts wird, dann ist es auch egal!".
...
Der "Entwickler" Valve ist schon länger ziemlich tot würde ich sagen.
He!
die machen voll die hippen Games und unterstützen Linux ,mit allen Mitteln!

Das wäre das ideale Geschäftsmodell bei Star citizen.
Geld komm immer rein und man kann sich Zeit lassen, ohne Druck arbeiten.
Da sollte sich mal Gabe mit Chris zusammensetzen
:)
 
He!
die machen voll die hippen Games und unterstützen Linux ,mit allen Mitteln!

Das wäre das ideale Geschäftsmodell bei Star citizen.
Geld komm immer rein und man kann sich Zeit lassen, ohne Druck arbeiten.
Da sollte sich mal Gabe mit Chris zusammensetzen
:)

Genau so ist es ja eigentlich wirklich. Sehr schade zu sehen, dass hier eine Firma existiert, die Kohle ohne Ende, keine Aktionaersdruck und alle Zeit der Welt hat, aber leider anscheinend nicht die Leute,, die die Leidenschaft aufbringen koennen um dieses Potential auch zu nutzen. Was fuer geniale Projekte koennte man da aufziehen.

Ich kann Valve nicht wirklich boese sein fuer ihren Habitus. Es ist ihr gutes Recht mit ihren Ressourcen zu schalten und zu walten wie sie wollen, da brauche ich ihnen jetzt nicht reinreden. Aber eine verschwendete Chance ist es leider wohl schon.
 
So völlig führerlos wie beschrieben kann es dort allerdings auch nicht zugehen, sonst würden sich nicht solche Fortschritte im VR-Bereich ergeben, worin Valve wohl nicht gerade wenige Ressourcen hineinsteckt. Die App-Lösung von Steam Link wird von Update zu Update immer besser, mit Valve Index haben sie das bis dato - und stimmen die meisten Magazine voll überein - beste VR-Kit entwickelt. Herkömmliche Spiele-Entwicklung ist - oh Überraschung - längst nicht mehr deren Steckenpferd, dafür haben sie sich andere Gebiete spezialisiert.
 
Genau so ist es ja eigentlich wirklich. Sehr schade zu sehen, dass hier eine Firma existiert, die Kohle ohne Ende, keine Aktionaersdruck und alle Zeit der Welt hat, aber leider anscheinend nicht die Leute,, die die Leidenschaft aufbringen koennen um dieses Potential auch zu nutzen. Was fuer geniale Projekte koennte man da aufziehen.

Ich kann Valve nicht wirklich boese sein fuer ihren Habitus. Es ist ihr gutes Recht mit ihren Ressourcen zu schalten und zu walten wie sie wollen, da brauche ich ihnen jetzt nicht reinreden. Aber eine verschwendete Chance ist es leider wohl schon.

hätte es nicht besser ausdrücken können. :top:

es ist einfach traurig, dass von einem der wohl fraglos talentiertesten studios rund um die jahrtausendwende quasi von heute auf morgen nix vernünftiges mehr kam. nach portal 2 war ja mehr oder weniger schluss, und das ist inzwischen 8 jahre her! vorwerfen kann man valve das natürlich kaum. lediglich, dass sie die half-life-fangemeinde jahrelang über den abschluss der reihe im dunkeln gelassen haben, kann man ihnen imo schon ankreiden. hätten sie auch gleich sagen können, dass da nix mehr kommt. aber das ist inzwischen wirklich schnee von vorgestern. :]
 
So völlig führerlos wie beschrieben kann es dort allerdings auch nicht zugehen, sonst würden sich nicht solche Fortschritte im VR-Bereich ergeben, worin Valve wohl nicht gerade wenige Ressourcen hineinsteckt. Die App-Lösung von Steam Link wird von Update zu Update immer besser, mit Valve Index haben sie das bis dato - und stimmen die meisten Magazine voll überein - beste VR-Kit entwickelt. Herkömmliche Spiele-Entwicklung ist - oh Überraschung - längst nicht mehr deren Steckenpferd, dafür haben sie sich andere Gebiete spezialisiert.

Naja, weiss ich nicht. Im Grunde passt das fuer mich schon ganz gut zusammen. Valve macht ziemlich viele recht unterschiedliche und kleine Projekte. Das passt ziemlich gut zu der beschriebenen "Struktur" mit den ganzen kleinen unabhaengigen Cabal Teams.
Selbst um so etwas wie die Index zu entwickeln braucht man glaube ich jetzt kein riesiges Team sondern eher ein kleine Gruppe von Experten, die da einen ordentlichen Prototypen entwickeln koennen, den man dann ja auch extern produzieren kann (und die Stueckzahlen scheinen ja auch nicht so hoch gewesen zu sein, das Ding war ja in ungefaehr einer Minute ausverkauft).

Im Prinzip finde ich so eine Unternehmensstruktur eigentlich auch ganz cool, nur dass anscheinend fast gar keine Kommunikation zwischen den Teams stattfindet ist halt bloed. Das erklaert aber auch, wieso Valve die Index zum Beispiel einfach mal wieder recht sang- und klanglos auf den Markt geworfen hat, ohne die Chance zu nutzen und gleich noch einen coolen Titel dafuer zu liefern, der auch zeigt, was das Ding alles kann - aehnlich wie z.B. Oculus das gerne tut, wie mit Lone Echo fuer die Rift Weiterentwicklung damals, Robo Recall fuer die Touch Controller und jetzt Vader Immortal fuer die Quest.
Valve dagegen hat irgendeine Ansammlung an kleinen Mini Spielchen rausgehauen, obwohl sie die zur Zeit mit Abstand technisch beste VR Brille mit den derzeit besten Controllern entwickelt haben. Am Geld wird's nicht gelegen haben, also ist das mMn schon ein Anzeichen fuer fehlende Koordination.

@Bonkic: Jo, wobei man zum leidigen Thema HL3 ja oefter schon gehoert hat, dass sie immer mal wieder mit was angefangen haben, aber nie so richtig gluecklich damit waren. Ich glaube sie wussten (und vielleicht wissen) selbst nicht, dass da nix mehr kommt. :B

@Thread: Ich musste da uebrigens auch wieder daran denken, dass das alles ja eigentlich auch genauso im Valve Handbuch fuer neue Mitarbeiter drinsteht, dass mal irgendwann einer ins Internet gestellt het:
https://steamcdn-a.akamaihd.net/apps/valve/Valve_NewEmployeeHandbook.pdf
Sie machen also wirklich kein Geheimnis aus ihrem Mangel an Organisation.. :)
 
So völlig führerlos wie beschrieben kann es dort allerdings auch nicht zugehen, sonst würden sich nicht solche Fortschritte im VR-Bereich ergeben, worin Valve wohl nicht gerade wenige Ressourcen hineinsteckt. Die App-Lösung von Steam Link wird von Update zu Update immer besser, mit Valve Index haben sie das bis dato - und stimmen die meisten Magazine voll überein - beste VR-Kit entwickelt. Herkömmliche Spiele-Entwicklung ist - oh Überraschung - längst nicht mehr deren Steckenpferd, dafür haben sie sich andere Gebiete spezialisiert.

Dafür hat sich im Unternehmen wohl eine "kritische Masse" entwickelt an Leuten, die sich organisieren konnten vermute ich mal (und das Willen der Oberen das auch zu finanzieren). Genau das ist ja gemeint mit einem Unternehmen "ohne Richtung", das wirkt irgendwie alles nicht "gesteuert", sondern als ob das von "innen heraus" sich manchmal so entwickeln würde.
Jedenfalls für einen Außenstehenden.

es ist einfach traurig, dass von einem der wohl fraglos talentiertesten studios rund um die jahrtausendwende quasi von heute auf morgen nix vernünftiges mehr kam. nach portal 2 war ja mehr oder weniger schluss, und das ist inzwischen 8 jahre her! vorwerfen kann man valve das natürlich kaum. lediglich, dass sie die half-life-fangemeinde jahrelang über den abschluss der reihe im dunkeln gelassen haben, kann man ihnen imo schon ankreiden. hätten sie auch gleich sagen können, dass da nix mehr kommt. aber das ist inzwischen wirklich schnee von vorgestern. :]

Ich glaube die konnten lange Zeit nix sagen weil sie selber nicht wussten, dass da nix mehr kommen würde. Ab irgendeinem Punkt haben die es vermutlich auch geahnt und gewusst, aber da war es wahrscheinlich schon so spät dass "sie" (wer eigentlich genau? Gabe? Nicht mal das für mich klar wer im Spiele-Bereich jetzt da die Kommunikation macht) dass auch nicht mehr extra betonen wollten.

Ferner traue ich denen zu dass sie sich denken dass irgendwann doch schon mal was kommen wird... also lässt man sich das offen. Jetzt kann man ohnehin bezüglich Erwartungen usw. eh nur noch alles falsch machen. Da man kein Aktienunternehmen ist schuldet man eh keinem Erklärung insofern lässt man halt alles im Unbestimmten.

Die haben halt momentan keinen Druck, da kann man entspannt auch buchstäblich 1-2 Jahrzehnte abwarten bis man sich mal vielleicht doch zu einem konkreteren Statement hinreißen lässt.

Eventuell auch gut möglich dass man erst wieder mehr von Valve hört, wenn es dem Unternehmen mal nicht mehr so gut geht oder doch mal in andere Hände übergeht.. irgendwann wird ja was passieren müssen, nichts ist für ewig.

Und dann wird man sich vielleicht wieder seiner Vergangenheit besinnen.. aber das wird dann eher ein Neustart sein, denn die Truppe aus Half-Life Zeiten ist ja vermutlich schon lange in alle Winde zerstreut und das Unternehmen als solches dürfte ja ein ganz anderes sein heutzutage.
 
fud1974 schrieb:
Ich glaube die konnten lange Zeit nix sagen weil sie selber nicht wussten, dass da nix mehr kommen würde. Ab irgendeinem Punkt haben die es vermutlich auch geahnt und gewusst, aber da war es wahrscheinlich schon so spät dass "sie" (wer eigentlich genau? Gabe? Nicht mal das für mich klar wer im Spiele-Bereich jetzt da die Kommunikation macht) dass auch nicht mehr extra betonen wollten.

das merkwürdige war ja, was auch erst jahre später rauskam, dass die entwicklung der folgeepisoden bereits an externe studios (ua arkane, junction point iirc) vergeben wurde. offenbar hatte valve schon damals keinen "bock" mehr, die half-life-saga selbst zu ende zu bringen.
 
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