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Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Boesor

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Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Offenbar doch nicht, zumindest nicht für Dejagah.

"Stein des Anstoßes war ein Artikel in der heutigen Ausgabe der "Bild"-Zeitung. In diesem wird Dejagahs Begründung, die er nach Informationen von SPIEGEL ONLINE in einem vertraulichen Gespräch mit dem DFB geäußert hat, für die Absage wie folgt zitiert: "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin." Seit der Islamischen Revolution von 1979 lehnt es Iran ab, Israel anzuerkennen und verbietet seinen Landsleuten die Einreise sowie den sportlichen Wettkampf."

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,510136,00.html

Ok, noch ist das nicht offiziell, die BILD als Quelle auch nicht immer verlässlich, eine Pressemeldung wird noch folgen.

Ich möchte da auch gar keine Sanktionen oder sonstwas fordern, aber ich finde es doch irgendwie schade, der Sport sollte eine Möglichkeit sein, sich näher zu kommen
(siehe auch Real Madrid vs. Israel/Palästinenser oder die gemeinsame Olympiamannschaft von Nord/Süd Korea)
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Und wie immer bei BILD-Meldungen lohnt sich die "Gegendarstellung" des BILDblogs:

[url=http://www.bildblog.de/2523/bild-spielt-foul schrieb:
BILDblog[/url]]Was "Bild" nicht schreibt: Ashkan Dejagah hat Verwandte, die im Iran leben; sein Bruder spielt bei Paykan Teheran. Es ist nicht auszuschließen, dass sie mit Sanktionen rechnen müssten, wenn Dejagah in Israel spielt. Er hat nicht nur einen deutschen, sondern auch einen iranischen Pass, und der Iran verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise nach Israel. Dejagah muss damit rechnen, nicht mehr in den Iran zu seiner Familie reisen zu dürfen, wenn er an dem Spiel der U21 teilnimmt.
Imao handelt Dejagah völlig verständlich, wenn er seine Familie über den Sport stellt.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Boesor am 08.10.2007 17:40 schrieb:
Ok, noch ist das nicht offiziell, die BILD als Quelle auch nicht immer verlässlich, eine Pressemeldung wird noch folgen.


das wurde schon am wochende während der buli übertragung vermeldet, wird also schon stimmen.

und verstehen kann ich das ehrlich gesagt schon.
"sein" land lebt quasi im krieg mit israel.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

bsekranker am 08.10.2007 17:45 schrieb:
Und wie immer bei BILD-Meldungen lohnt sich die "Gegendarstellung" des BILDblogs:
.
äh... hab ich da was jetzt nicht verstanden? das ist nur eine noch ausführlichere erklärung - aber was falsches hat die BLÖD in dem fall doch nicht geschrieben...?



und klar isses schade, aber was will man machen? achmanedijad (oder wie der heißt) per sniper über den haufen schiessen, damit das regime evtl. abgesetzt wird, nur damit dejagah reinen gewissens bei EINEM von noch hunderten spielen seiner karriere spielen kann, bei dem er nun halt nicht spielen kann?
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

bsekranker am 08.10.2007 17:45 schrieb:
Und wie immer bei BILD-Meldungen lohnt sich die "Gegendarstellung" des BILDblogs:

[url=http://www.bildblog.de/2523/bild-spielt-foul schrieb:
BILDblog[/url]]Was "Bild" nicht schreibt: Ashkan Dejagah hat Verwandte, die im Iran leben; sein Bruder spielt bei Paykan Teheran. Es ist nicht auszuschließen, dass sie mit Sanktionen rechnen müssten, wenn Dejagah in Israel spielt. Er hat nicht nur einen deutschen, sondern auch einen iranischen Pass, und der Iran verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise nach Israel. Dejagah muss damit rechnen, nicht mehr in den Iran zu seiner Familie reisen zu dürfen, wenn er an dem Spiel der U21 teilnimmt.
Imao handelt Dejagah völlig verständlich, wenn er seine Familie über den Sport stellt.

Wäre mal interessant ob es da schon Präzedenzfälle gibt.
Ist es eine berechtigte Angst, ist die Angst das wahre Motiv oder steckt da was anderes dahinter?
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Boesor am 08.10.2007 18:02 schrieb:
Wäre mal interessant ob es da schon Präzedenzfälle gibt.
Ist es eine berechtigte Angst, ist die Angst das wahre Motiv oder steckt da was anderes dahinter?

ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst.
er ist iraner (oder fühlt sich als solcher) und will nicht in israel spielen.
das ist alles. :-o
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Bonkic am 08.10.2007 18:06 schrieb:
Boesor am 08.10.2007 18:02 schrieb:
Wäre mal interessant ob es da schon Präzedenzfälle gibt.
Ist es eine berechtigte Angst, ist die Angst das wahre Motiv oder steckt da was anderes dahinter?

ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst.
er ist iraner (oder fühlt sich als solcher) und will nicht in israel spielen.
das ist alles. :-o

Sollte das der einzige Grund sein finde ich das schade denn Sport sollte, wie oben geschrieben, eben eher verbindend sein, statt ein Politikum.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Bonkic am 08.10.2007 18:06 schrieb:
er ist iraner (oder fühlt sich als solcher) und will nicht in israel spielen.
das ist alles. :-o

Er spielt für Deutschland und nicht für den Iran. Das hat er sich ausgesucht. Ich denke, dann sollte er aus der deutschen Nationalmannschaft zurücktreten, wenn er aus politischen Gründen nicht auf Länderspielreise kann.

LG freak

PS: Eine taktische Verletzung wie bei vielen Vereinswechseln in Europa wäre vielleicht eleganter gewesen.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

freak am 08.10.2007 18:43 schrieb:
Er spielt für Deutschland und nicht für den Iran. Das hat er sich ausgesucht. Ich denke, dann sollte er aus der deutschen Nationalmannschaft zurücktreten, wenn er aus politischen Gründen nicht auf Länderspielreise kann.

da ist irgendwo schon was wahres dran.
auch wenn der gute mann sich scheinbar nicht bewusst ist, dass er sich endgültig für deutschland (also die a- mannschaft) entschieden hat; denn kürzlich hat er noch behauptet, dass er "vielleicht doch für den iran spielen wolle".

da ist aber fast schon wieder `ne andere diskussion.
denn dass mit einbürgerung von fussballausländern nie gekannte probleme auf die nationalmannschaft zukommen werden, haben wohl einige beim dfb nicht bedacht.

noch mal konkret zum fall:
sollte es tatsächlich so sein, dass seine familie im iran durch ein antreten in israel probleme "bekommen" könnte, da ist sein verzicht sicher verständlich oder nurmehr logisch.
aber eigentlich kann er unter den vorraussetzungen kein teil einer dt. nationalmannschaft sein, da gebe ich freak recht.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Bonkic am 08.10.2007 19:15 schrieb:
aber eigentlich kann er unter den vorraussetzungen kein teil einer dt. nationalmannschaft sein, da gebe ich freak recht.


ich weiß nicht... wegen EINES spiels? zumindest ist er scheinbar ehrlich - er hätt ja auch einfach "fieber" oder ne "wadenzerrung" auf die schnelle "bekommen" können...
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Herbboy am 08.10.2007 19:19 schrieb:
ich weiß nicht... wegen EINES spiels?

wenn man konsequent wäre ja.

sicher, wenns sich um einen einzelfall handelt, und er wirklich nur aus persönlichen gründen nicht dort antreten kann, dann kann man das auch durchgehen lassen.
aber man kann ja zumindest schon mal davon ausgehen, dass er niemals in israel spielen wird.

und was ist, wenn irgendein turnier dort abgehalten wird?
oder was ist, wenn er (oder auch ein anderer) meint, auch nicht in den usa antreten zu können, weil sein land ja auch mit denen "im clinch" liegt?
und was ist, wenn dauernd ein anderer spieler mit wurzeln im ausland nicht bereit ist, in land x zu spielen, weil xyz?

schwierige entscheidung.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Herbboy am 08.10.2007 17:54 schrieb:
bsekranker am 08.10.2007 17:45 schrieb:
Und wie immer bei BILD-Meldungen lohnt sich die "Gegendarstellung" des BILDblogs:
.
äh... hab ich da was jetzt nicht verstanden? das ist nur eine noch ausführlichere erklärung - aber was falsches hat die BLÖD in dem fall doch nicht geschrieben...?
Die BILD macht daraus eine politische Entscheidung - die Faktenlage lässt aber eher auf eine persönliche Entscheidung schließen.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Bonkic am 08.10.2007 19:27 schrieb:
aber man kann ja zumindest schon mal davon ausgehen, dass er niemals in israel spielen wird.
was angesichts der zahreichen partien ISR-D ja echt ne dumme sache wäre... :-D ;)



und was ist, wenn irgendein turnier dort abgehalten wird?
oder was ist, wenn er (oder auch ein anderer) meint, auch nicht in den usa antreten zu können, weil sein land ja auch mit denen "im clinch" liegt?
und was ist, wenn dauernd ein anderer spieler mit wurzeln im ausland nicht bereit ist, in land x zu spielen, weil xyz?
es ist ja ein unterschied, ob er nur nicht will, weil es "clinch" gibt, oder ob es ein "offizielles" verbot des staates gibt, so dass man in der tat davon ausgehen muss, dass seine familie derbe sanktionen erleiden wird....

und es ist doch nicht so, dass die gesamte mannschaft über jahre nur auf diesem spieler aufgebaut werden soll...

und ein turnier in isreal, davon wüßte man lang genug im voraus


wenn einer, der seit jahren auf den profisport hinarbeitet, die entscheidung für seine familie über seine nationalelf-karriere stellt, dann muss da schon was dahinterstecken, das ist nicht nur eine leichte sorge oder gar politische meinung...
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

freak am 08.10.2007 18:43 schrieb:
Er spielt für Deutschland und nicht für den Iran. Das hat er sich ausgesucht. Ich denke, dann sollte er aus der deutschen Nationalmannschaft zurücktreten, wenn er aus politischen Gründen nicht auf Länderspielreise kann.
Finde ich auch. Politik hat im Sport nichts verloren. Seine Motive mögen ja nachvollziehbar sein, aber ich persönlich will so etwas nicht sehen. Wenn er nicht gegen Israel spielen will, dann soll er auch nicht für Deutschland spielen. So einfach ist das.

PS: Eine taktische Verletzung wie bei vielen Vereinswechseln in Europa wäre vielleicht eleganter gewesen.
Das sehe ich anders. Wenigstens ist er ehrlich, das muss man ihm zugute halten. Hashemian z.B. war ja "verletzt" als die Bayern vor ein paar Jahren ein CL-Spiel in Israel hatten. Das ist so durchschaubar, dass es einfach nur peinlich wirkt. Da ist mir die ehrliche Variante schon lieber.

SSA
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

der fall schlägt scheinbar doch einige wellen...

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,510136,00.html

...und wirft dabei neue fragen auf.
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Bonkic am 09.10.2007 09:14 schrieb:
der fall schlägt scheinbar doch einige wellen...

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,510136,00.html

...und wirft dabei neue fragen auf.


also, dass er nicht in israel speilen will, weil er keine juden mag oder so, ist doch überhaupt nicht erwiesen, die gründe sind wohl viel eher, zbw. KÖNNTEN viel eher sein, dass er angst davor hat, nicht mehr in den iran reisen zu dürgen und somit seine familie nicht wieder sehen zu können, da der iran seinen bürgern (und dejahga wird vom iran als iraner betrachtet) die einreise nach israel untersagt - da finde ich es eine absolute frechheit vom auffällig oft beim kleinsten EVENTUELLEN antisemitischem vorfall direkt rumkrakelenden zentralrat, sich so anzumaßen und ihm direkt antisemitismus als GRUND vorzuwerfen und von einem skandal usw. zu sprechen... :hop: "judenboykott" vorzuwerfen, echt ne frechheit, wenn man nicht weiß, ob es wirklich einer ist, oder ob es nur eine aktion aus privater sorge vor EXTERNEN politischen maßnahmen ist.

sicher, der zentralrat wurde bestimmt von medien befragt und hat nicht selber das mal aufgerissen, und daher müssen was sagen, aber dann gefälligst nicht so einseitig, wenn die gründe nicht 100% klar sind. :hop:


und wenn dejahga nicht NUR aus angst handeln sollte, dann für ihn natürlich ein :hop: :finger2: :hop:
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

Herbboy am 09.10.2007 14:55 schrieb:
Herb, du Nazi! :B

Ja, so ist er halt, der Zentralrat. Ich find diesen Generalverdacht auch nicht gut, aber in der Sache an sich muss ich schon zustimmen (siehe mein anderes Posting). Es wirft kein gutes Licht auf den DFB wenn er zulässt, dass Politik in den Sport gebracht wird. Das ist hier nun mal eindeutig der Fall, unabhängig davon, ob Dejagah etwas dafür kann oder nicht. So hart es klingt: Das hätte er sich vorher überlegen müssen! Wenn er für Deutschland spielen will, dann muss er sich auch der Konsequenzen bewusst sein, und bei so einem wichtigen Thema hätte er einfach im Voraus nachdenken müssen.

SSA
 
AW: Sport - Eine völkerverbindende Sache?

SoSchautsAus am 09.10.2007 15:04 schrieb:
Herbboy am 09.10.2007 14:55 schrieb:
Herb, du Nazi! :B

Ja, so ist er halt, der Zentralrat. Ich find diesen Generalverdacht auch nicht gut, aber in der Sache an sich muss ich schon zustimmen (siehe mein anderes Posting). Es wirft kein gutes Licht auf den DFB wenn er zulässt, dass Politik in den Sport gebracht wird.
naja, es sind ja rein private gründe, keine politischen. nun könnte der DFB natürlich dejagah für immer streichen, nur: das würde dann dejagah für eine rein private entscheidung bestrafen und den iran indirekt "gewinnen" lassen...

eben im ZDF kam was drüber, da hat dejagah betont, dass er reine private gründe wegen repressalien sind und es nicht als zeichen zu verstehen ist oder seiner weltanschauung entspricht.



Das ist hier nun mal eindeutig der Fall, unabhängig davon, ob Dejagah etwas dafür kann oder nicht. So hart es klingt: Das hätte er sich vorher überlegen müssen! Wenn er für Deutschland spielen will, dann muss er sich auch der Konsequenzen bewusst sein, und bei so einem wichtigen Thema hätte er einfach im Voraus nachdenken müssen.

SSA
naja, dass er ausgerechnet in insreal spielen muss - wer konnte er das ahnen ;) ggf. wußte er auch bis vor kurzem gar nix von diesem "verbot" für iranische sportler...
 
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