"Wirf mal einen Blick zurück auf das Spiel. Erinnerst du dich an das Dialogsystem in Morrowind? Weißt du noch, wie es war, mit jemandem zu sprechen, und durch diese lange Fragenliste zu scrollen? Setz das mal jemandem vor, der gerade Skyrim beendet hat - der würde sagen: 'Was zur Hölle...?'"
Das war eine der größten Stärken in Morrowind, wurde für die heutige Generation natürlich schön entschlackt und viel zu simpel gehalten damit nicht alle anfangen rum zu heulen, nur weil sie mal ein Paar Texte lesen müssen. Kein Wegpunkt, immer im Tagebuch nachschlagen. Stattdessen gibt es jetzt neumodischerweise nen bekloppten Pfeil, der einem die Richtung anzeigt... wo ist da noch der Eifer, sein Ziel alleine und durch ein wenig Grips zu erreichen.. leider kann man solch eine Art von Komplexität nicht mehr unter das Junge Volk mischen... schade !
Ja, Questkompass ... furchtbare Erfindung! Aber wenn man in den vergangenen Jahren die Spieler nicht so konsequent zum Nicht-Denken erzogen hätte, dann könnte man sowas auch heute noch verkaufen (leider wohl nicht mehr wirklich als Triple-A Titel, aber es wäre doch schön, wenn man einige Hilfs-Funktionen in den Optionen ein- und ausschalten könnte). Ich persönlich finde es immer toll, wenn ein Spiel vom Spieler auch tatsächlich etwas verlangt, wenn man sich Erfolge selbst erarbeiten muss, mitdenken muss, anstatt alles geschenkt zu bekommen. Adventures, Rollenspiele ... früher hab ich regelmäßig mit Stift und Zettel vor dem PC gesessen, mir Notizen gemacht (ich erinnere mich an Seitenweise Formeln, um in einem alten Science Fiction Adventure ein mathematisches Rätsel zu lösen, aber so komplex muss es ja gar nicht sein).
Wenn man Dinge, wie z. B. die Navigation in der Spielwelt tatsächlich irgendwie als interessantes Gameplay-Element umsetzen würde (und nicht als Hindernis, das den Spielfluss stört, wie es oft argumentiert wird), das wäre doch schonmal ein Anfang. Man könnte z. B. bei NPCs die Möglichkeit geben, die Richtung eines bestimmten Ortes zu erfragen. Manche NPCs wissen's dann ("das ist etwa einen halben Kilometer nordwestlich von hier"), andere wissen es vielleicht nicht. NPCs, bei denen man einen schlechten Ruf hat, lügen einen dann auch schonmal an, geben falsche Hinweise. Sowas würde ich gerne mal wieder in einem Rollenspiel sehen. Es gab vor einigen Jahren ein Survival-Adventure (Miasmata), bei dem man sich per Triangulation nach und nach die Karte der Insel, auf der man sich befindet, vervollständigen musste. Überall auf der Insel gab es einzigartige Wegmarken (Felsen, Statuen, Gebäude etc.), die man dabei als Referenzpunkte genutzt hat, um die eigene Position zu bestimmen.
Klar ist sowas "Arbeit", aber wenn man es interessant gestaltet ... warum nicht? GPS-Gameplay finde ich echt öde ("Nächstes Missionsziel: Renne dem Pfeil hinterher!"). Auch bei The Witcher 3 z. B. benutze ich die Karte nur, wenn ich wirklich gar nicht mehr weiter weiß. Die meisten Orte finde ich inzwischen aber auch ohne. Macht mir viel mehr Spaß, als einfach nur der Linie/dem Pfeil auf der Minimap zu folgen oder für jede Kleinigkeit die Schnellreise zu nutzen. Da verpasst man doch die ganze schön gestaltete Spielwelt.