19-Jähriger gesteht Tötung eines Obdachlosen
Ein Computerspiel hat einen 19-Jährigen nach eigenen Angaben dazu animiert, einen Menschen zu töten. Der Mann malträtierte einen Obdachlosen, bis dieser starb. Nun muss er sich vor dem Landgericht Cottbus verantworten.
Cottbus - Er habe Aktionen aus einem Computerspiel imitiert, sagte der 19-Jährige zum Prozessauftakt vor dem Landgericht. Er habe das spätere Opfer, einen Obdachlosen, im Juli an einer Straßenbahnhaltestelle in Cottbus getroffen. Mit Tritten und Schlägen malträtierte er den Mann. Erst dann habe er gesehen, dass dieser tot sei.
Als Gründe, warum er so ausrastete, nannte er seinen Ärger über eine vorangegangene Polizeikontrolle sowie Niederlagen in einem Computerspiel. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 19-Jährigen Mord aus Heimtücke vor.
Der Beschuldigte hatte nach eigenen Angaben viel Bier getrunken, als er sein späteres Opfer traf. Er sei dann aggressiv geworden. "Da kamen die Bilder von dem Computerspiel mit Fußtritten und Faustschlägen in mir hoch, und ich wollte das nachmachen", gab er vor der Jugendstrafkammer an. Er habe den Mann aber nicht töten, sondern nur seinen Frust abreagieren wollen. Das Computerspiel soll bei der Beweisaufnahme am kommenden Montag im Gerichtssaal vorgespielt werden.
jjc/dpa
