Quelle - Der muslimische Schriftsteller Imad ad-Din al-Asfahani berichtet als Augenzeuge, wie Saladin die christlichen Fürsten [nach der für die Christen fatalen
Schlacht bei Hattin] empfängt.
Den König forderte er auf, sich zu setzen und lässt Renaud, als er eintrifft, ebenfalls Platz nehmen. Saladin hält ihm seine Missetaten vor, woraus Renaud durch einen Dolmetscher geantwortet haben soll: "Alle Könige haben sich zu allen Zeiten ebenso verhalten, ich habe nichts anderes getan." "Währenddessen", so fährt al-Asfahani in seiner Chronik fort, "hechelte Guy vor Durst, wackelte mit dem Kopf, als sei er betrunken, und sein Gesicht verriet große Furcht. Saladin sprach beruhigende Worte zu ihm, ließ gekühltes Wasser kommen und bot es ihm an. Der König trank und reichte dann den Rest Arnat [Renaud de Chatillon], der ebenfalls trank. Da sprach der Sultan zu Guy: "Du hast mich nicht um Erlaubnis gefragt, ob du ihm zu trinken geben darfst, ich bin also nicht verpflichtet, ihm Gnade zuteil werden zu lassen. Nach diesen Worten verließ der Sultan das Zelt, stieg auf sein Pferd, ritt davon und überließ die Gefangenen ihrer Angst. Er überwachte die Rückkehr der Truppen, dann ritt er zum Zelt zurück, ließ Arnat kommen, ging mit gezücktem Säbel auf ihn zu und schlug ihm zwischen Hals und Schulterblatt. Arnat fiel zu Boden und man hieb ihm den Kopf ab, dann schleifte man den Körper an den Füßen vor den König, der zu zittern begann. Aber als der Sultan ihn so vor Furcht geschüttelt sah, sprach er beschwichtigend zu ihm: Dieser Mann musste nur wegen seiner Missetaten und seiner Treulosigkeit sterben."