Sorry, aber den Nachsatz hast du dir durch deine - selbst zugegebene - Schludrigkeit verdient. Weil so wie dein Comment dasteht, wirkt es wie eine unangebrachte Judikativkritik.
es ist allerdings schon dreist einem vorzuwerfen, man sei bekloppt, nur weil man etwas einfach nur nicht weiß (was Du ja durch meinen Fauxpas denken musstest). Bekloppt und (vermeintliche) Unwissenheit über die Trennung Judikative und Legislative sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ich hab ja nicht geschrieben "diese Dreckrichter sollte man aufhängen" oder so was wirklich beklopptes...
Auch die Kritik am Verbraucherschutz kann ich nicht nachvollziehen. Hier wird die Einhaltung von geltendem Recht gefordert. Und zwar im Sinne des Verbrauchers. Worum es am Ende geht , ob Smartphone für Geeks oder whatever, ist dabei völlig unerheblich. Prinzipsache. Auch WER bestellt ist am Ende vor dem Gesetz egal. Ob der Geek das Risiko eingeht, seine Ware erst zu einem unbekannten Zeitpunkt zu erhalten, ist schön für ihn. In 99,99% der Fälle dürfte der Kunde schon wenigstens grob wissen, wann er mit Erfüllung rechnen darf.
Bei vielen Dingen ja, aber warum nehmen die ausgerechnet so ein Beispiel? Ich kann es Dir sagen: PR. Wenn es denen nur um die Rechte ginge, hätten die sich einen von vielen anderen Fällen raussuchen können, der wirklich ärgerlich für Verbraucher ist. Was mich ärgert ist die Pedanterie, in SO einem Fall zu klagen. Nicht immer ist es eine tolle Sache, das Recht Buchstabe für Buchstabe prinzipienreiterhaft einzufordern. Genau wie man nicht immer auf seine Vorfahrt pocht oder darauf, dass die Hecke des Nachbarn exakt die Maximalhöhe einhält.
Ich sage ja nicht, dass der VS kein "Recht" dazu hätte, zu klagen - aber der Fall riecht mir nach purer PR, oder vlt hat auch ein ranghohes Mitglied der VS ein Samsung S6 bestellt und keinen Schimmer davon, dass es erst in 3 Monaten rauskommen würde und ein "bald" als "in 5 Tagen" interpretiert und war dann sauer.
Sollte der MM-Fall nur einer von Dutzenden gewesen sein und lediglich der, der von den Medien einfach nur am meisten Beachtung fand, nehme ich alles zurück.
Was deine Einzelfälle angeht: Ein Gesetz kann keine individuellen Einzelfälle beachten. Ein Gesetz regelt eine Vielzahl unbestimmter Einzelfälle, es wirkt abstrakt-generell. Man kann natürlich Ausnahmen einbauen. Man kann´s aber auch lassen.
Und wenn das Gesetz keine Ausnahmen zulässt, kann auch das Gericht nicht sagen, dass in diesem speziellen Einzelfall vielleicht eine abweichende Handhabung in Ordnung sei.
Es gibt doch immer wieder Fälle, in denen Gerichte durchaus nach Einzelfall entscheiden. Da ich das genaue Gesetz nicht kenne, konnte ich es hier nicht beurteilen, ob es möglich war, "milde" zu urteilen - daher ja auch mein Hinweis, dass man dem Gesetzgeber raten könnte, das Gesetz anzupassen. Das wird schließlich ja auch immer wieder getan.
Gerade bei VORbestellungen macht es nämlich wenig Sinn, dass sich ein Shop unbedingt festlegen muss außer zuzusichern, dass es zu Release da sein wird. Die Leute, die etwas vorbestellen, wollen es bei Release haben - egal wann der dann ist. Klar: wenn dann ein offizielles Darum feststeht, sollte man es eintragen, wobei man auch hier nicht zu streng sein sollte. Es gibt ja nicht nur Samsung-Handys, sondern viele andere Artikel - da kann selbst MM nicht bei jedem Produkt jeden Tag checken, ob es inzwischen einen offiziellen Termin gibt.
Deswegen ist deine Kritik am Gericht und am Verbraucherschutz irgendwo daneben. Beide drängen nur auf Umsetzung von geltendem Recht.
Nein, gedrängt hat nur der VS. Das Gericht entscheidet dann einfach nur auf Basis von Fakten und Recht, es muss sich damit befassen, selbst wenn es den Fall vlt selber für blödsinnig hält (wie es ja zB bei etlichen Nachbarschaftsstreitigkeiten der Fall ist
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) . Was mich nervt ist das der VS meiner Wahrnehmung nach oft übertrieben agiert, nur damit man mal wieder in der Presse ist. Mit Samsung und MediaMarkt lässt sich halt super Presse machen. Viele Dinge sind toll, die der VS aufdeckt oder bemängelt, aber ziemlich oft sind auch sehr korinthenkackerische Dinge zu bestauben, die sie kritisieren, z.B. so zu tun, als könnten Kunden beim Kauf eines 10er-Packs Maggi-Brühwürfels für 2,5l Hühnersuppe zu einem Preis von 1,19 Euro erwarten, dass da wirklich ein ganzes Suppenhuhn verwendet wurde, oder dass Kunden ernsthaft glauben könnten, in einem 300g-Jogurth für 29 Cent seien 5 Erdbeeren drin, nur weil auf dem Deckel 5 Erdbeeren zu sehen sind....
"dass "Fans" es so bald wie möglich vorbestellen wollen und der Händler unmöglich einen Zeitrahmen nennen kann"
Dann müssen sich Fans und Händler halt entweder ein klein wenig mehr gedulden und/oder der Hersteller/Produzent muss präziser planen und sich festlegen können. Wenn er das nicht kann, tja... dann müssen sich halt alle etwas mehr gedulden. Sobald der Hersteller ein Zeitfenster nennen kann (steht sogar im Artikel, dass bspw. auch Quartale gehen), dann ist doch alles im Lot. Nur unpräzise und vage Begrifflichkeiten haben bei Käufen nix zu suchen.
Sobald er es nennen kann ist natürlich alles in Ordnung. Die Frage ist halt, wie lange "in Kürze" oder "bald" denn online stehenblieb obwohl es einen genaueren Termin gab.