Ich habe einen SQL-Server auf Threadripper-Basis, ein 1920X, am Laufen, der läuft seit Release 24/7 stabil. Kein Absturz, nichts. Absolut ohne Probleme und Wartungsfrei.
Mein Rechner in der Kanzlei ist ein Ryzen 2700X und der läuft auch super stabil, allerdings gab es in der Initialkonfiguration eine Inkompatiblität zwischen Mainboard <> RAM. Mit einem anderen Mobo lief es sofort und das täglich von 07-18h und auch seit erscheinen der entsprechenden CPU.
Ansonsten haben meine Kollegen alle i5-CPUs, eben weil ich weiß das Intel-Prozessoren und Konfigurationen, so wie du schreibst, auch super stabil laufen. Aber ich wollte einfach mal AMD testen und ich wurde nicht enttäuscht. Wobei, doch: irgendwie ist die Virtualisierung unter Windows 2016 Server mit dem Threadripper nicht möglich.
Ich denke, es gibt schon längst keinen Grund mehr, warum nun Intel oder AMD einen Unterschied haben sollten. Früher, als man noch "experimentierte" und die Erfahrungen mit der Massenproduktion nicht so groß waren, kam es etwas häufiger vor, dass teilweise sogar ein ganzer Chipsatz problematisch sein konnte. Aber inzwischen? Für die eigentliche Qualität sind ja zudem sowieso die Boardhersteller zuständig, und die sind bei AMD und Intel identisch. D.h. WENN überhaupt, dann könnte man vlt sagen "Boards von XY unter 80€ sind eher mäßig bei der Haltbarkeit", aber selbst das ist heutzutage nicht mehr zu erwarten.
Und dass ein Chipsatz wiederum länger oder kürzer halten soll, nur weil AMD oder Intel als Referenz wegen paar Cent an dem ein oder anderen Chip spart, denke ich auch nicht. Früher gab es halt rel. oft aufgeblähte Kondensatoren, aber seit etlichen Jahren werden "gute" Kondensatoren verwenden, und es fallen Mainboards meiner Erfahrung und Recherche nach nur ganz selten aus, so dass man da nicht spezielle systematische Gründe als Ursache nennen kann, die etwas mit der Bauteil-Qualität zu tun haben. Ausfälle gibt es halt, denn jedes Art von Bauteil, selbst das edelste, hat halt eine Wahrscheinlichkeit auf einen Defekt von größer als 0%. Aber Defekte sind echt sehr selten geworden. Wenn, dann ist ein Board eher schon nach dem Kauf nicht okay - aber dass es zuerst 2-3 Jahre läuft und dann plötzlich nicht mehr, ist IMO sehr selten.
Eine ganz andere Frage ist die Software-Kompatibilität. nach einigen Jahren kann es immer vorkommen, dass ein Board X in Kombination mit Windowsupdate X dafür sorgt, dass eine Software oder eine Peripherie Z nicht mehr fehlerfrei läuft. Und weil das dann in dieser Kombination ganz selten vorkommt, weiß der Boardhersteller von dem Problem nichts bzw. es sind zu wenig Betroffene, als dass man handeln würde. Dann hat man Pech und muss umsteigen. Genau das ist mir passiert: Intel 1150-Board von Asus und eine externe Soundkarte => seit dem vorletzten großen Windowsupdate immer wieder Aussetzer und Abstürze, obwohl es für die Soundkarte neue Treiber gab - ohne Soundkarte NIE Probleme mit dem Board. Neues Board => kein Problem mehr.
Aber so was ist eben selten - ich würde deswegen NIE sagen, dass Asus schlecht sei, oder gar Intel. Und das, obwohl ich vor ca. 15 Jahren schon mal ein Asus-Board hatte, das von Anfang an nicht lief (Ebenfalls Intel, Sockel 775) und auch mit einem MSI-Board für den Sockel 1150 Probleme hatte - mit AMD aber hatte ich noch nie ein Problem technischer Natur, da war es früher lediglich manchmal etwas träge beim Beseitigen von Bugs, weil "alle" auf Intel setzten und bei Updates oder Patches keine Rücksicht auf AMD genommen wurde.