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Informationsthread: World War Z

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eX2tremiousU

Gast
Hypothetische Planspiele sorgen oftmals für fragende und ungläubige Gesichter, ganz besonders dann, wenn eines dieser Konstrukte penibel und detailliert dokumentiert den Untergang der modernen Gesellschaft behandelt. Im Regelfall analysieren primär Mediziner oder Militärs die drastischen Folgen von Pandemien oder Kriegen, sich natürlich immer der Tatsache gewahr, dass alles rein hypothetisch abläuft und es in näherer Zukunft auch keine Anzeichen für eine entsprechend dramatische Katastrophe gibt. Max Brooks, Sohn des berühmten Mel Brooks, fand ebenfalls Gefallen an solchen Planspielen, jedoch fokussierte sein bekanntes Buch „World War Z“ den menschlichen Untergang auf eine andere Art. Auf eine sich zunächst äußerst dämlich anhörende Art. Wie sieht die Zukunft der ganzen Welt wohl aus, wenn eine Zombie-Apokalypse religiöse und militärische Großmächte bedroht. Wie würden sich Länder, Menschen und gesellschaftliche Normen entwickeln? Anders als George Romero (Dead-Reihe) oder Danny Boyle (28 <Time> Later) beschreibt Max Brooks die Wandlung der ganzen Welt. Und genau dieses erschreckend detaillierte und gut recherchierte Buch wurde 2006 extrem positiv von Zombie-Fans auf der ganzen Welt angenommen. Anhand von tatsächlich existierenden Notplänen von Regierungen im Falle des Ausnahmezustands konstruierte Brooks eine fiktive Geschichte, die sich nicht auf die üblich beschränkte Sicht- und Erzählweise von einigen wenigen Überlebenden stürzt, sondern den globalen Rahmen in einer Zeitspanne von 10 Jahren intensiv beleuchtet. Besonders die Schilderungen der geopolitischen Veränderungen ziehen in den Bann. China wurde zur Demokratie, das unabhängige Tibet ist aufgrund seiner geschützten Lage relativ sicher, Iran und Syrien lieferten sich Scharmützel mit nuklearen Waffen, Deutschland wurde fast gänzlich aufgrund von unsinnigen Sicherungsmaßnahmen überrannt, und ausgerechnet Cuba entwickelte sich zur neuen Metropole der Weltwirtschaft. Die restlichen 25% der lebenden Weltbevölkerung vegitieren auf Inseln, in halbwegs gesicherten Militärzonen oder fristen ihr Dasein auf überfüllten Schiffen, die in ganzen Flotten auf den Ozeanen treiben, und einzig als wirklich sicher gelten. Was sich zugegebenermaßen reichlich abgedreht anhört, und primär aufgrund der Zombiethematik kaum glaubwürdig erscheint, wird durch die kargen und oftmals völlig sachlichen Berichte und Texte im Buch zur glaubwürdigen Zeichnung einer Realität, die uns ab 2010 erwarten könnte. Kenner attestieren diesem Buch einen ungemeinen Einfluss, da erstmalig absolut sachlich (Berichte von Überlebenden, Zeitungsartikel und Momentaufnahmen), gewaltarm (Fokus auf die Entwicklung der Welt, und nicht auf den Faktor „Gore“) und stellenweise fast schon intellektuell (wie reagieren Religionen? Wie reagieren Seuchenschutzbehörden? Wie reagiert das Militär?) eine düstere Vision geschaffen wurde, die beim Lesen einfach unglaublich fesselt.

Aufgrund dieser sehr starken schriftlichen Vorlage war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Hollywood dieser Thematik annahm. Vorbelastet durch eher gewöhnliche Splatterfilme litt das Zombie-Genre jahrelang berechtigt unter einer gewissen Ächtung, da sich Story, menschliche Schicksale und globale Entwicklungen häufig in blutigen Strömen und schlecht geschminkten Zombiehorden verliefen. Brad Pitts Produktionsfirma „Plan B“ sicherte sich nach einem Kleinkrieg mit Leonardo DiCarpios Gesellschaft die Produktionsrechte, und der durchaus bekannte Drehbuchautor und geistige Schöpfer von Babylon 5, Michael Straczynski, konnte als Schreiberling verpflichtet werden. Abgerundet wird diese illustre Runde von Regisseur Marc Foster, der zwar mit „Quantum of Solace“ eine inhaltlich eher schwache Arbeit abgeliefert hat, aber mit „Monster’s Ball“, „Stay“ und „The Kite Runner“ zeigen konnte, dass er persönliche und stark emotionale Schicksale vorzüglich auf die Leinwand bannen kann. Ein Kinostart wird für 2010 erwartet, und bisher gibt es nur grobe Informationen bezüglich des Aufbaus. Faktisch will man das Buch treu umsetzen, und besonders die verschiedenen menschlichen und politischen Schicksale beleuchten.
Dies soll nur indirekt ein Kinothread sein, sondern primär darüber informieren, dass es abseits von eher belanglosen Zombiefilmen und Inhalten auch Thematiken gibt, die sich wirklich intensiv mit menschlichen und sozialen Folgen beschäftigen.

Wenn es weitere verifizierte Informationen gibt, so werde ich diese hier anführen.

Wer übrigens das Buch gerne lesen möchte, der kann sich bei gängigen Buchhändlern das amerikanische Original „World War Z“ oder die deutsche Fassung mit dem peinlichen Namen „Wer länger lebt, ist später tot: Operation Zombie“ bestellen.

Regards, eX!
 
Sehr schön, ich habe gerade den Zombie Survival Guide durch und binn bei "operation Zombie, wer länger lebt..." gerade in der Mitte angekommen. Durch Left 4 Dead binn ich wieder auf die Zombie.-Schiene gekommen. Ich bin jedoch der Meinung, das das komplette Szenario dadurch dass die Zombies nur "schlurfen" können, komplett unrealistisch wird. Jeder Spaziergänger könnte laut Brooks und auch Romero's "Dawn Of The Dead" in aller Ruhe den Zombies davonspazieren. Ergo würde es nicht soviele Infizierte geben, oder sie wären wirklich leicht zu töten, da ein Paar Leute tausende Zombies umlegen könnten.
Wie im Survival Guide von Brooks beschrieben, würde es reichen sich mit 2-3 Schützen auf einen Pickup zu legen, langsam vor der Zombie Masse her zu fahren und "Zack" in aller Ruhe umzulegen. Macht man das mit mehreren Fahrzeugen reichen 30 Leute und eine komplette infizierte Stadt kann ohne grössere Probleme gesäubert werden.

Spannender sieht die Sache natürlich aus wenn "Zack" wie bei dem Remake von "Dawn Of The Dead" oder 28 rennen kann....das macht die Sache weitaus ungemütlicher und gefährlicher.


Egal, ich freu mich auf jeden Fall auf einen neuen und auch mal wieder halbwegs gescheiten Zombie film. Zuviele C Movies haben dem Genre nicht gerade Gut getan.

Anmerkung: Der Zombiemeister himself Romero hat mit "Diary of the Dead" einen neuen Zombi teil gedreht, der mit Dawn of the Dead zu vergleichen ist. Leider ist der Film in Deutschland noch nicht zu bekommen...
:hop:
 
Beetlejuice666 am 17.11.2008 14:40 schrieb:
Spannender sieht die Sache natürlich aus wenn "Zack" wie bei dem Remake von "Dawn Of The Dead" oder 28 rennen kann....das macht die Sache weitaus ungemütlicher und gefährlicher.
Der Umstand macht zudem die schnelle Ausrottung vieler Städte durch flotte Zombiehorden begreiflich.

Wenn ich mir aber so angucke, wie überfordert z.B. deutsche Polizisten mit komplett passiven und sitzenden Demonstranten beim Atomtransport nach Gorleben waren, dann kann ich schon verstehen, wenn langsame Zombies teilweise eine derbe Bedrohung darstellen. *g* :B
Egal, ich freu mich auf jeden Fall auf einen neuen und auch mal wieder halbwegs gescheiten Zombie film. Zuviele C Movies haben dem Genre nicht gerade Gut getan.
Das freie Remake von "Day of the Dead" war auch nicht gerade der Knüller. Ich hoffe daher auch, dass WWZ was wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Marc Foster bekommen hätten, wenn das ein billiges Splatterprojekt ist.
Anmerkung: Der Zombiemeister himself Romero hat mit "Diary of the Dead" einen neuen Zombi teil gedreht, der mit Dawn of the Dead zu vergleichen ist. Leider ist der Film in Deutschland noch nicht zu bekommen... :hop:
Darauf warte ich auch. Für 2009 ist ja schon "Island of the Dead" von Romero angekündigt. "28 Months later" liegt ja auch noch in der Schwebe.

Für Material ist also gesorgt.

Regards, eX!
 
eX2tremiousU am 17.11.2008 15:00 schrieb:
Wenn ich mir aber so angucke, wie überfordert z.B. deutsche Polizisten mit komplett passiven und sitzenden Demonstranten beim Atomtransport nach Gorleben waren, dann kann ich schon verstehen, wenn langsame Zombies teilweise eine derbe Bedrohung darstellen. *g* :B

Regards, eX!

Wenn man auf Demonstranten einfach so ballern könnte, wie auf Zombies, wäre das kein großes Problem...
:B
 
Als großer Fan der Zombie-Thematik muss ich mir das Buch natürlich zulegen. Danke für den Tipp, eX!
 
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