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Gärtner berechnet zu viel - was kann man tun?

Herbboy

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Gärtner berechnet zu viel - was kann man tun?

meine Eltern haben ein Problem mit einem Gärtner, der 1x im Jahr den Garten auf Vordermann bringt, und nun ein Problem mit einer Rechnung , die sie nicht akzeptieren. Folgende Streitpunkte gibt es:

1. er kam mit drei statt mit (wie die Jahre zuvor) nur zwei Kollegen, hat aber trotzdem laut Rechnung genau so lange gebraucht wie jedes Jahr, obwohl sogar weniger zu tun war (in den Vorjahren waren viele Neubepflanzungen, dieses mal nicht)
2. es wurde in der Arbeitszeit auch ein Baum bei einem Nachbarn beschnitten, angeblich nur 10Min - der Nachbar ist mit dem Gärtner auch privat befreundet, zumindest auf oberflächlicher Ebene (mal auf nen Kaffee einladen)
3. in der Rechnung steht 7:30h bis 12:00h - die Männer waren aber erst um 8h da und spätestens ab 11h nicht mehr zu sehen, und auch zwischendurch wissen meine Eltern nicht genau, ob sie wirklich durchgehend für sie gearbeitet haben.


Was kann man nun tun, bevor es nen Streit auf rechtlicher Ebene gibt? Mein Vater hat die Rechnung schon moniert, und "kulanterweise" erlässt der Gärtner uns eine Arbeitsstunde - also EINE Mannstunde, nicht 1h mal 4 Mann... Zudem weist er darauf hin, dass er nicht mal den Weg zur Entsorgungsanlage zum Häkseln des Abfalls berechnet habe. So oder so stellt sich auch die Frage: eine Anfahrt taucht nicht auf der Rechnung auf - hat er da vlt einfach die Start/Endzeit angepasst und das quasi als Anfahrt berechnet? Darf er das, ohne das auf der Rechnung genau aufzudröseln? Dürften meine Eltern die Rechnung unter Vorbehalt kürzen, ohne dass der Gärtner sofort mit einem gerichtswirksamen Mahnbescheid antanzt?

1h von der Rechung streichen, also 4 Mannstunden, würden meine Eltern sogar akzeptieren und für die Zukunft dann aushandeln, dass man das alles penibler abwickelt, z.B. dass der Gärtner auch bescheid sagt, wenn er fertig, und nicht einfach geht, sowie dass man die Ankunftszeit notiert.

Vlt weiß das ja jemand, natürlich ohne dass es rechtlich verbindlich ist. Danke!
 
Erstmal, ganz wichtig, wenn deine Eltern bezahlen, schriftlich nur unter Vorbehalt, damit sie hinterher klagen können, sonst geht später nämlich so gut wie gar nichts.
Bei einer Bezahlung mit Kürzung, unbedingt schriftlich alle Gründe anführen, dann muss die Firma nämlich erstmal gegenteiliges beweisen.
Ein Mahnbescheid kann man dann ganz locker entgegenwirken.

1.Mit wie vielen Arbeitern die Firma kommt muss ja wohl bei jedem Auftrag extra geprüft, genehmigt, gesagt werden. Was im letztem Jahr und davor passiert ist spielt keine Rolle.
Eine Firma kann nicht einfach so mit zig Man antreten und sich die bezahlen lassen. So etwas muss vorher geklärt werden.
Wenn deine Eltern da allerdings nur eine mündliche Vereinbarung haben, eine vertrauens Basis auf Grund der letzten Jahre gibt, kann man davon ausgehen, das es wie bisher laufen sollte.

2.So etwas muss dann, wenn es eine Stunden Abrechnung gibt ganz klar von abgeschrieben werden..

3.Das geht schon mal gar nicht. Allein deshalb würde ich schon erstmal nicht die volle Rechnung bezahlen, eventuell einen Abschlag, mehr nicht.

Fahrkosten müssen extra aufgelistet werden.
Wenn nicht, muss in der Rechnung gar nichts aufgelistet werden, denn dann besteht ja wohl ein Pauschalpreis für die Arbeiten. Bei einem Pauschalpreis ist es auch unerheblich wie lange oder mit wie vielen Männern die Firma angedackelt kommt.

Ich weiß jetzt nicht um welchen Unterschied bei der Gesamt Summe es sich handelt, wenn diese aber extrem Hoch sein sollte bleibt ein gang zum Rechtsanwalt wohl nicht erspart.

Erste schnell Hilfe biete die Verbraucherzentrale und in diesem Fall auch die Handwerkskammer.

PS: Hätte ich fast vergessen. Wenn eine langjährige Vertrauens Basis besteht, geht man auch davon aus, das die Firma bei Kostenänderungen, mehr Lohnkosten, Anfahrtskosten, u.s.w. dem Auftraggeber (Deine Eltern) davon vorher benachrichtigen und nicht erst bei Ausschreibung der Rechnung.
 
Erstmal, ganz wichtig, wenn deine Eltern bezahlen, schriftlich nur unter Vorbehalt, damit sie hinterher klagen können, sonst geht später nämlich so gut wie gar nichts.
Bei einer Bezahlung mit Kürzung, unbedingt schriftlich alle Gründe anführen, dann muss die Firma nämlich erstmal gegenteiliges beweisen.
Ein Mahnbescheid kann man dann ganz locker entgegenwirken.

1.Mit wie vielen Arbeitern die Firma kommt muss ja wohl bei jedem Auftrag extra geprüft, genehmigt, gesagt werden. Was im letztem Jahr und davor passiert ist spielt keine Rolle.
Eine Firma kann nicht einfach so mit zig Man antreten und sich die bezahlen lassen. So etwas muss vorher geklärt werden.
Wenn deine Eltern da allerdings nur eine mündliche Vereinbarung haben, eine vertrauens Basis auf Grund der letzten Jahre gibt, kann man davon ausgehen, das es wie bisher laufen sollte.
es gab keine genaue vorige Vereinbarung, nur so was wie "wir bräuchten mal wieder das jährliche Groß-Gartepflege-Programm" - aber die Vorjahre waren es immer nur Chef + 2 Mann.

2.So etwas muss dann, wenn es eine Stunden Abrechnung gibt ganz klar von abgeschrieben werden..
dazu hat der Gärtner handschriflich bei einer zweiten Rechnung (bei der er EINE Mannstunde weniger draufhatte) auf einem Zettel beigelegt, dass er dafür die Fahrt zum Häckseln nicht berechnet habe.

3.Das geht schon mal gar nicht. Allein deshalb würde ich schon erstmal nicht die volle Rechnung bezahlen, eventuell einen Abschlag, mehr nicht.

Fahrkosten müssen extra aufgelistet werden.
Wenn nicht, muss in der Rechnung gar nichts aufgelistet werden, denn dann besteht ja wohl ein Pauschalpreis für die Arbeiten. Bei einem Pauschalpreis ist es auch unerheblich wie lange oder mit wie vielen Männern die Firma angedackelt kommt.
es stehen keine Fahrtkosten drin, aber Arbeitsstunden, keine Pauschale. Vermutlich weil er entweder sowieso den ganzen Tag immer in der gleichen Gegend ist und die Fahrt gar nicht berechnet, sondern als Fixkosten in die Stundenlöhne umrechnet, oder weil er es nicht genau ausweist und die Fahrtzeit in die Arbeitsstunden reinrechnet, also zB 30Min für die Anfahrt.

Ich weiß jetzt nicht um welchen Unterschied bei der Gesamt Summe es sich handelt, wenn diese aber extrem Hoch sein sollte bleibt ein gang zum Rechtsanwalt wohl nicht erspart. [/QUOTE]
Die Rechnung ist ca. 150€ höher als früher, und 150€ wäre auch ziemlich genau die eine Arbeitsstunde mal vier Mann. ABER es sind 150€ mehr, OBWOHL in den Vorjahren noch 50-100€ für neue Pflanzen dazukamen.


PS: Hätte ich fast vergessen. Wenn eine langjährige Vertrauens Basis besteht, geht man auch davon aus, das die Firma bei Kostenänderungen, mehr Lohnkosten, Anfahrtskosten, u.s.w. dem Auftraggeber (Deine Eltern) davon vorher benachrichtigen und nicht erst bei Ausschreibung der Rechnung.
ja, finde ich auch - es kann höchstens sein, dass er vlt. den vierten Mann seit einer Weile eh immer dabei hat und sich gar nicht mehr bewusst war, dass meine Eltern davon nix wissen. Zudem: meine Eltern hätten da auch nix gegen, wenn der vierte Mann dann dafür sorgt, dass die Arbeiten schneller fertig sind - aber obwohl an sich weniger anfiel als zuvor, hat es angeblich genau so lange gedauert.


Meine Eltern wollten auch ggf. zu einem Anwalt - eine Erstberatung wäre vom Rechtsschutz abgesichert. Was die sich fragen ist halt auch, ob der nur schlampig bei der Abrechnung ist oder ob es Absicht ist...
 
Ich nehme mal an, dass der Betrag erheblich von dem abweicht, was Deine Eltern bislang zahlen mussten, richtig?

Gab es einen Kostenvoranschlag, oder haben Deine Eltern dem Gärtner einfach gesagt, er soll alle anfallenden Arbeiten erledigen, in dem Glauben, das wäre ähnlich wie jedes Jahr? Gab es ein Kostendach?
 
Das ist halt das Dumme: meine Eltern hatten vor Jahren mal gefragt, wie teuer das wird, und seitdem wird quasi stillschweigend das erledigt, was zu tun ist, und auch bezahlt. Und es war an sich immer ähnlich viel, vor allem wenn man die Kosten für zB Pflanzen rausrechnet - aber dieses Mal war es eben dann doch effektiv ca 20-25% teurer und die Arbeitszeit die gleiche, obwohl ein Mann mehr dabei war. Also an sich war es von den Kosten so, als wäre der eine mit dabei gewesen und hätte einfach nur rumgestanden...
 
Hört sich ein bischen nach Abzocke an. Also ich würde da erstmal auf jeden Fall Rechtsbeistand konsultieren, falls sich die Firma da quer stellt.
Denn was wir hier für einleuchtend halten muss ja noch lange nicht im Gesetzbuch so stehen.
Leider wird dann wohl auch nächstes Jahr eine andere Firma die arbeiten erledigen müssen. Aber das ist ja wohl das kleinste Problem.
 
Das ist halt das Dumme: meine Eltern hatten vor Jahren mal gefragt, wie teuer das wird, und seitdem wird quasi stillschweigend das erledigt, was zu tun ist, und auch bezahlt. Und es war an sich immer ähnlich viel, vor allem wenn man die Kosten für zB Pflanzen rausrechnet - aber dieses Mal war es eben dann doch effektiv ca 20-25% teurer und die Arbeitszeit die gleiche, obwohl ein Mann mehr dabei war. Also an sich war es von den Kosten so, als wäre der eine mit dabei gewesen und hätte einfach nur rumgestanden...

Das ist sicherlich dumm gelaufen, aber ich glaube nicht, dass Deine Eltern überhaupt rechtliche Handhabe gegen den Gärtner haben.

Vermutlich ist die Kulanzregelung wirklich das Beste, was sie rausholen können.

Ich würde dem Gärtner aber klipp und klar sagen, dass er mit dieser Aktion auf ewig das Vertrauensverhältnis zerstört hat und er mich in Zukunft als Kunden abschreiben kann. Manchmal wirkt so eine Drohung Wunder. (einmal 150 € "abgezockt" vs. Verlust langjähriger Stammkunden) ;)
 
Also, was halt definitiv der Fall ist: die sind 30 Min später erst dagewesen als es in der Rechnung steht und schon um 11h (Rechnung: 12h) schon weggewesen. Da kann man es in Sachen "klare Vereinbarung fehlt" drehen und wenden, wie man will: dagegen müssen die sich ja irgendwie wehren können.

Natürlich könnten die wiederum behaupten, dass die z.B. in Wahrheit doch zB um 11:30h noch gearbeitet haben, aber außer Sichtweite...
 
Ich würde dem Gärtner aber klipp und klar sagen, dass er mit dieser Aktion auf ewig das Vertrauensverhältnis zerstört hat und er mich in Zukunft als Kunden abschreiben kann. Manchmal wirkt so eine Drohung Wunder. (einmal 150 € "abgezockt" vs. Verlust langjähriger Stammkunden) ;)

Würds genauso machen. Da sind vor allem kleinere Unternehmen (wird ja keine "Gärtner-Kette" sein wenn der Chef mitarbeitet) oft gleich unter Druck und wollen die Stammkundschaft nicht verlieren. Wenn er sich doch quer stellt halt einfach einen neuen Gärtner suchen. Rechtsanwalt kann man ja mal aufsuchen, im Zweifelsfall wird der Gärtner Rabatt gewähren bevors zu einem Prozess o.Ä. kommt, dann muss man sich aber genauso einen neuen Gärtner suchen^^

Ich persönlich würd ihm die Meinung geigen, hoffen dass ers billiger macht, wenn nicht ihm noch mehr die Meinung geigen, bezahlen und mich nie wieder blicken lassen bei dem. Rechtsanwalt, Prozess, usw. der Aufwand wären mir die 150 € mehr nicht wert. ggf würd ich mich sogar aufs Niveau vom Gärtner herunter lassen und mir selbst einen "Skonto" gewähren, also einfach die 150€ weniger überweisen und schauen was er macht. ^^
 
Also, was halt definitiv der Fall ist: die sind 30 Min später erst dagewesen als es in der Rechnung steht und schon um 11h (Rechnung: 12h) schon weggewesen. Da kann man es in Sachen "klare Vereinbarung fehlt" drehen und wenden, wie man will: dagegen müssen die sich ja irgendwie wehren können.

Natürlich könnten die wiederum behaupten, dass die z.B. in Wahrheit doch zB um 11:30h noch gearbeitet haben, aber außer Sichtweite...

Die Abweichung der aufgeschriebenen Stunden und der tatsächlichen Arbeitszeit solltet ihr dem Unternehmer auf jeden Fall unter die Nase reiben
und die Rechnung entsprechend kürzen.
Das sind immerhin 6 Mannstunden zusammen.
Auch der Hinweis gleiche Arbeit mit 4 Mann statt wie sonst mit 3 Mann.
Da muß er sich zu äußern (passt aber auch zu den falschen Stunden, sie waren ja schneller, nur nicht auf der Rechnung).

Erkundig dich mal, ich es gibt bei der Handwerkskammer auch so was wie einen Ombudsmann bzw. eine Vermittlungsstelle.
Die könnte evtl. auch helfen, dann braucht ihr vielleicht nicht zum Rechtsanwalt.
Es wäre ja gut möglich, daß es schon mehr Beschwerden von Kunden gibt.
 
Meine Eltern haben inzwischen den Betrag selber erst mal gekürzt und dies auch in einem Brief erklärt - bisher gab es noch keine Rückmeldung.
 
^ Wenn der Fall so abgelaufen ist, evtl. Rechnung zahlen ( unter Vorbehalt) und einen neuen Gärtner suchen, da das Vertrauensverhältnis dauerhaft gestört sein dürfte. Schon allein die falsche oder gar "gefälschte" Kalkulation der Arbeitszeit würde mich auf die Palme bringen...
 
Über was füür nmen Betrag reden wir den? Ich würde es wohl mehr oder minder (nach Abzug der Zeiten wo sie garantiert weg waren) zahlen und mir einen neuen Gärtner suchen.
 
Über was füür nmen Betrag reden wir den? Ich würde es wohl mehr oder minder (nach Abzug der Zeiten wo sie garantiert weg waren) zahlen und mir einen neuen Gärtner suchen.

Ich sollte Deine (Lese-)Faulheit ja nicht unterstützen, aber nun gut:

Herbboy schrieb:
Die Rechnung ist ca. 150€ höher als früher, und 150€ wäre auch ziemlich genau die eine Arbeitsstunde mal vier Mann. ABER es sind 150€ mehr, OBWOHL in den Vorjahren noch 50-100€ für neue Pflanzen dazukamen.


:finger:
 
Wir hatten mal ein ähnliches Problem und haben es dann folgendermaßen (da auch hier leider ungenaue Absprachen vorlagen) gelöst. Wir haben den Anbieter auf unsere Zweifel an den Kosten hingewiesen, dennoch aber angeboten den geforderten Betrag so zu zahlen - ebenso aber angekündigt, dass wir uns in diesem Fall aber auf jeden Fall einen neuen Anbieter suchen werden.
Daraufhin wurde dann der übliche Betrag in Rechnung gestellt und seither jeweils ein genauer Kostenvoranschlag unterbreitet. ;)
 
Das ist sicherlich die bessere Lösung, so ist man auf der sicheren Seite.
 
Also, nur als Update: bisher hat sich da nix neues ergeben, d.h. scheinbar akzeptiert der Gärtner die gekürzte Zahlung.
 
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