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junkiexxl
Gast
Erst gestern haben wir über den Beitrag bei Frontal 21 berichtet, liefert letzten Abend das Zweite Deutsche Fernsehen neuen Zündstoff. In der Talkshow Johannes B. Kerner sprachen Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und "Heute"-Moderatorin Petra Gerster über Pisa und Erziehung. Eigentlich waren hier vollständige Auszüge aus dem Gespräch geplant, auf Grund der Fülle aber nun an dieser Stelle nur ausgewählte Zitate der Sendung.
JBK: Wenn Sie Familienministerin wären, was würden Sie als erstes ändern?
Gerster: [...] Aber vor allem würde ich eins, wenn wir schon dabei sind: Gestern abend war im ZDF ein sehr interessanter Bericht in Frontal 21 über die Verdummung der Kinder durch diese Computerspiele zu sehen. - Diese Computersucht muss man fast sagen, der vor allem Jungs, ich weiß das aus eigener Erfahrung, gern erliegen und stundenlang davorsitzen.
JBK: Ihrer ist Elf?
Gerster: Ja, aber die PlayStation ist schon verschwunden (lacht überlegen) nach dem Nachlassen der Leistungen in der Schule. Die Ballern stundenlang rum und alles was sie am Vormittag gelernt haben, wird überlagert durch diese Computerspiele, mit denen sie sich am Nachmittag die volle Dröhnung geben. Und vor allem wissen wir ja alle, wie gefährlich die Ballerspiele sein können. Im Extremfall - Erfurt sag ich da nur.
Und deswegen denke ich, die müsste man wirklich verbieten. Wir reagieren superempfindlich wenn wir giftige Lebensmittel finden, aber das lassen wir zu. [...]
JBK: Und dann sagt Frau Gerster doch aus persönlicher Erfahrung, dass das vormittags erlernte, nachmittags weggeballert wird. (Sie nickt heftig)
Schmidt: Eine Reihe von Computerspielen sind Gott sei Dank verboten und indiziert. Doch das ändert natürlich nichts daran, dass man sich einen Teil davon wieder aus dem internationalen Internet herunterladen kann. Und da endet dann die Möglichkeit von nationaler Gesetzgebung.
Wir haben ja Gott sei Dank einen neuen Jugendmedienschutz auf den Weg gebracht und können auch manche Dinge verbieten. (der Blick lässt ahnen, dass Frau Gerster auch die letzte Sendung von Frontal 21 gesehen hat)
Dieses Erfurter Spiel ist verboten, aber wir können natürlich nicht sämtliche Computerspiele verbieten. Das geht natürlich nicht und es wäre auch ziemlich sinnlos, weil es diese Spiele nun einmal gibt. Aber man muss mit diesen Dingen nun einmal vernüftig umgehen [...]
JBK: Nehmen wir doch die Familie Gerster mal als Beispiel - mit einer berufstätigen Mutter, einem berufstätigen Mann (auch wenn er nicht von morgens um Neun bis abends um sechs außer Haus sein muss), mit zwei Kindern im Alter von 11 und 14 Jahren. Eine Standardfamilie: Mama, Papa, Kind, Kind. Es klappt nicht! Der Sohn lässt sich auch tyrannisieren von irgendwelchen Computerspielen.
Schmidt: Doch, sie hat doch die PlayStation aus dem Zimmer verbannt!
Gerster: Also es klappt nur wirklicher Reglimentieren, mit knallhartem Eingreifen, Kontrolle, Passwörtern für PCs und Fernsehen im Notfall auch.
Gerster: Ich glaube man muss die Eltern auch darüber aufklären, Frau Schmidt hat dieses wunderbare Wort gesagt - ich zitiere sie immer bei unseren Lesungen (schleim): Ein Fernsehapperat im Kinderzimmer ist eine andere Form von Kindesmisshandlung. Das find ich sehr gut.
Schmidt: Ist Körperverletzung!
Gerster: Oder Körperverletzung, ja gut. Ich denke wir müssen die Eltern darüber aufklären, dass es naiv ist, dass Kinder medienkompetent werden, wenn sie so einen Computer in ihrem Zimmer haben. Also in einem gewissen Alter, wo das einfach noch nicht nötig ist. Und ich glaube auch in den Schulen wird der Computer eindeutig überschätzt. Wir haben ja diese Bücher geschrieben, als die Diskussion aufkam "Jede Schule soll ans Netz", "Alle Schüler sollen einen Laptop bekommen" usw. Es wird völlig überschätzt!
Es ist viel wichtiger dass Kinder kreativ sind, dass sie lesen, dass sie Schach spielen, dass sie rauskommen und dass sie so was machen - dass sie Musikinstrumente lernen. (wirft sie eifrig im Beifall hinterher)
Frau Gerster würde ihre Kindern auch "Deutschland sucht den Superstar" zu verbieten - "wie in einer römischen Arena" geht es nur um "Daumen hoch oder Daumen runter", es "werden voyeuristische Gelüste geweckt" und "andere fertig gemacht". Deswegen hat sie es mit den Kindern zusammen geschaut, um sie auf diese Misstände hinzuweisen.
Immerhin, das rechnen wir der guten Frau hoch an, hat sie ihre Kritik nicht auf den Computer allein beschränkt, sondern setzt an zum großen Rundumschlag. Und vielleicht ist das Fernsehverbot ja wirklich schon bald Realität.
stream zur sendung: Johannes B. Kerner
quelle: gaming-universe.de
besonders gefallen hat mir der satz "dieses erfurter spiel ist verboten".
zeigt doch, dass sie sich sehr gut informiert hat, über das, was die da gesprochen hat
JBK: Wenn Sie Familienministerin wären, was würden Sie als erstes ändern?
Gerster: [...] Aber vor allem würde ich eins, wenn wir schon dabei sind: Gestern abend war im ZDF ein sehr interessanter Bericht in Frontal 21 über die Verdummung der Kinder durch diese Computerspiele zu sehen. - Diese Computersucht muss man fast sagen, der vor allem Jungs, ich weiß das aus eigener Erfahrung, gern erliegen und stundenlang davorsitzen.
JBK: Ihrer ist Elf?
Gerster: Ja, aber die PlayStation ist schon verschwunden (lacht überlegen) nach dem Nachlassen der Leistungen in der Schule. Die Ballern stundenlang rum und alles was sie am Vormittag gelernt haben, wird überlagert durch diese Computerspiele, mit denen sie sich am Nachmittag die volle Dröhnung geben. Und vor allem wissen wir ja alle, wie gefährlich die Ballerspiele sein können. Im Extremfall - Erfurt sag ich da nur.
Und deswegen denke ich, die müsste man wirklich verbieten. Wir reagieren superempfindlich wenn wir giftige Lebensmittel finden, aber das lassen wir zu. [...]
JBK: Und dann sagt Frau Gerster doch aus persönlicher Erfahrung, dass das vormittags erlernte, nachmittags weggeballert wird. (Sie nickt heftig)
Schmidt: Eine Reihe von Computerspielen sind Gott sei Dank verboten und indiziert. Doch das ändert natürlich nichts daran, dass man sich einen Teil davon wieder aus dem internationalen Internet herunterladen kann. Und da endet dann die Möglichkeit von nationaler Gesetzgebung.
Wir haben ja Gott sei Dank einen neuen Jugendmedienschutz auf den Weg gebracht und können auch manche Dinge verbieten. (der Blick lässt ahnen, dass Frau Gerster auch die letzte Sendung von Frontal 21 gesehen hat)
Dieses Erfurter Spiel ist verboten, aber wir können natürlich nicht sämtliche Computerspiele verbieten. Das geht natürlich nicht und es wäre auch ziemlich sinnlos, weil es diese Spiele nun einmal gibt. Aber man muss mit diesen Dingen nun einmal vernüftig umgehen [...]
JBK: Nehmen wir doch die Familie Gerster mal als Beispiel - mit einer berufstätigen Mutter, einem berufstätigen Mann (auch wenn er nicht von morgens um Neun bis abends um sechs außer Haus sein muss), mit zwei Kindern im Alter von 11 und 14 Jahren. Eine Standardfamilie: Mama, Papa, Kind, Kind. Es klappt nicht! Der Sohn lässt sich auch tyrannisieren von irgendwelchen Computerspielen.
Schmidt: Doch, sie hat doch die PlayStation aus dem Zimmer verbannt!
Gerster: Also es klappt nur wirklicher Reglimentieren, mit knallhartem Eingreifen, Kontrolle, Passwörtern für PCs und Fernsehen im Notfall auch.
Gerster: Ich glaube man muss die Eltern auch darüber aufklären, Frau Schmidt hat dieses wunderbare Wort gesagt - ich zitiere sie immer bei unseren Lesungen (schleim): Ein Fernsehapperat im Kinderzimmer ist eine andere Form von Kindesmisshandlung. Das find ich sehr gut.
Schmidt: Ist Körperverletzung!
Gerster: Oder Körperverletzung, ja gut. Ich denke wir müssen die Eltern darüber aufklären, dass es naiv ist, dass Kinder medienkompetent werden, wenn sie so einen Computer in ihrem Zimmer haben. Also in einem gewissen Alter, wo das einfach noch nicht nötig ist. Und ich glaube auch in den Schulen wird der Computer eindeutig überschätzt. Wir haben ja diese Bücher geschrieben, als die Diskussion aufkam "Jede Schule soll ans Netz", "Alle Schüler sollen einen Laptop bekommen" usw. Es wird völlig überschätzt!
Es ist viel wichtiger dass Kinder kreativ sind, dass sie lesen, dass sie Schach spielen, dass sie rauskommen und dass sie so was machen - dass sie Musikinstrumente lernen. (wirft sie eifrig im Beifall hinterher)
Frau Gerster würde ihre Kindern auch "Deutschland sucht den Superstar" zu verbieten - "wie in einer römischen Arena" geht es nur um "Daumen hoch oder Daumen runter", es "werden voyeuristische Gelüste geweckt" und "andere fertig gemacht". Deswegen hat sie es mit den Kindern zusammen geschaut, um sie auf diese Misstände hinzuweisen.
Immerhin, das rechnen wir der guten Frau hoch an, hat sie ihre Kritik nicht auf den Computer allein beschränkt, sondern setzt an zum großen Rundumschlag. Und vielleicht ist das Fernsehverbot ja wirklich schon bald Realität.
stream zur sendung: Johannes B. Kerner
quelle: gaming-universe.de
besonders gefallen hat mir der satz "dieses erfurter spiel ist verboten".
zeigt doch, dass sie sich sehr gut informiert hat, über das, was die da gesprochen hat