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flüchtling oder nicht?

Wolf-V

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flüchtling oder nicht?

bisher ging ich davon aus, dass es für die zivilbevölkerung im irak nicht gerade zum besten steht, hab aber eine flüchtlingsproblematik wohl ignoriert. aber kalr gibt es sie, aber es wird kaum darüber berichtet.

jetzt hab ich gelesen, dass die brdeutschland in 2006 angebl. von mehr als 2000 irakischen anträgen auf flüchtlingsstatus nur 189 anerkannt hat und darüber hinaus auch noch 4.200 irakern den flüchtlingsstatus entzogen hat.

insgesamt hält sich europa mit der flüchtlingsaufnahme sehr zurück und ist nicht mal bereit 20.000 irakische flüchtlinge aufzunehmen. bei derzeit monatlich rund 50.000 flüchtlingen aus dem irak und 2 mio binnenflüchtlingen hat mich dass dann doch überrascht.

unabhängig wer die situation im irak nun angefangen, fortgeführt, verschlimmert, etc. hat, fakt ist doch, dass dort ein komplettes chaos herrscht, in dem niemand sicher sein kann. fakt ist auch, dass enorm viele gelder für verschiedene aktivitäten im irak (militärisch, humanitär) u.a. von der eu bereitgestellt werden. aber flüchtlinge aufnehmen und den menschen damit vorübergehend ihr leben zu sichern, kommt wohl nicht in frage bzw. behaupten die ämter ind deutschland tatsächlich „es gibt keinen fluchtgrund aus dem irak“ aber abschieben wollen sie dieses menschen auch nicht wirklich und in europa nur zaghaft - wobei ich noch nicht rausgefunden haben, wer iraki tatsächlich aktuell abgeschoben haben soll.

irritierend finde ich auch, dass sich die öffentlichkeit für dieses thema anscheinend nicht interessiert, wenn sonst doch alles zu dem thema in aller ausführlichkeit besprochen und diskutiert wird.

mich würden andere meinungen interessieren,
ob dieses problem bekannt ist und
ob man vorübergehend irakische flüchtlinge zuflucht in europa / in deutschland gewähren sollte?
ob das nicht sogar eine pflicht ist, wenn die militärischen freunde es nicht schaffen, die zivilbevölkerung dort zu schützen

klar sollten die gewaltätigen konflikte dort möglichst eingestellt werden, dies wird aber imho nicht so schnell passieren, was also mit den menschen tun die darunter leiden und wohl nirgends wirklich hinkönnen.
 
AW: flüchtling oder nicht?

Wolf-V am 16.04.2007 13:42 schrieb:
irritierend finde ich auch, dass sich die öffentlichkeit für dieses thema anscheinend nicht interessiert, wenn sonst doch alles zu dem thema in aller ausführlichkeit besprochen und diskutiert wird.
das stimmt nicht ganz, denn diskussionen bezügl. flüchlingsstatus oder nicht gibt es immer wieder, das hat jetzt aber nichts speziell mit dem irak zu tun. ich fänd's jezttz auch sehr verlogen, wenn man plötzlich speziell über irak-flüchtlinge redet, als gäb es in zahlreichen anderen krisenregionen nciht viel mehr flüchtlinge, teils ganze völkerwanderungen wg. krieg und verfolgung.

es gibt nunmal bestimmte genaue vorgaben, wann jemand als flüchtling gilt und wann nicht, das fängt mit simplen dingen wie zB der frage, ob die region X kriegsgebiet ist oder die vorgänge dort wirklich als "verflung" gewertet werden können ode rnicht. und da kommt es oft vor, dass jemand evtl. subjektiv und moralisch gesehen ein flüchtling ist, aber eben rein von den "harten fakten" her nicht.

und es ist auch ne außenpolitische frage, denn wenn nun die ganzen staaten quasi jeden iraker, der es will, als flüchtling anerkennen würden, dann wäre das indirekt auch ein schuss vor den bug der USA, nämlich insofern, dass offiziell anerkannt der irak welten von einem halbwegs stabilen staat entfernt ist. das würde sich die USA nicht gefallen lassen, und daher "wagt" es auch keiner.
 
AW: flüchtling oder nicht?

Wolf-V am 16.04.2007 13:42 schrieb:
mich würden andere meinungen interessieren,
ob dieses problem bekannt ist und
ob man vorübergehend irakische flüchtlinge zuflucht in europa / in deutschland gewähren sollte?
ob das nicht sogar eine pflicht ist, wenn die militärischen freunde es nicht schaffen, die zivilbevölkerung dort zu schützen

Das Problem war mir irgendwie unterbewußt bekannt, aber so richtig medial aufbereit habe ich es noch nicht gesehen. Dass eine Menge Iraker in Sicherheit flüchten wollen, war aber irgendwie klar.

Flüchlinge aufzunehmen ist zweifellos human und eine gute Sache, aber auch ein Risiko, gerade heute, denn die genauen Umstände sind nicht überprüfbar, da niemand direkt verfolgt wird, sondern durch die allg. Situation vor Ort generell gefährdet ist - in manchen Regionen halt mehr als in anderen, aber zivile Tote gibts dort täglich. Damit steht man vor dem Problem, dass man nicht feststellen kann, ob der Flüchlting ein einfacher Wirtschaftsflüchtling, wirklich bedroht oder ein potentieller Terrorist ist. Letzteres ist vermutlich der Hauptgrund, warum man hier nichts tut.

Das Aufnehmen von Flüchtlingen sehe ich persönlich nicht als Pflicht an, aber grundsätzlich ist es wünschenswert. Man weiß schließlich nie, ob man nicht selbst auch einmal in eine vergleichbare Situation kommt und dann wäre man froh, wenn man irgendwo aufgenommen wird.
 
AW: flüchtling oder nicht?

Herbboy am 16.04.2007 14:53 schrieb:
das stimmt nicht ganz, denn diskussionen bezügl. flüchlingsstatus oder nicht gibt es immer wieder, das hat jetzt aber nichts speziell mit dem irak zu tun. ich fänd's jezttz auch sehr verlogen, wenn man plötzlich speziell über irak-flüchtlinge redet, als gäb es in zahlreichen anderen krisenregionen nciht viel mehr flüchtlinge, teils ganze völkerwanderungen wg. krieg und verfolgung.

es gibt nunmal bestimmte genaue vorgaben, wann jemand als flüchtling gilt und wann nicht, das fängt mit simplen dingen wie zB der frage, ob die region X kriegsgebiet ist oder die vorgänge dort wirklich als "verflung" gewertet werden können ode rnicht. und da kommt es oft vor, dass jemand evtl. subjektiv und moralisch gesehen ein flüchtling ist, aber eben rein von den "harten fakten" her nicht.

und es ist auch ne außenpolitische frage, denn wenn nun die ganzen staaten quasi jeden iraker, der es will, als flüchtling anerkennen würden, dann wäre das indirekt auch ein schuss vor den bug der USA, nämlich insofern, dass offiziell anerkannt der irak welten von einem halbwegs stabilen staat entfernt ist. das würde sich die USA nicht gefallen lassen, und daher "wagt" es auch keiner.
richtig ist, dass es auf der welt schlimmere situationen für die menschen gibt als im irak. der steht aber nun mal im mittelpunkt. verlogen ist das allemal - aber das ist ein anderes thema. im gegensatz zu den täglichen massenmorden z.b. in afrika wurde die irak problematik direkt durch die westlichen staaten geschaffen.

wenn ich aber mal in die vergangenheit schaue auf das thema vietnam, da waren die umstände für die zivilbevölkerung im grunde genommen ähnlich und es gab letztendlich einer große solidarität diesen flüchtlingen sicherheit zu bieten.

das der irak instabil ist, ist ja nun selbst in den usa nicht mehr umstritten.

was tun mit den menschen, sie ihrem schicksal überlassen und besser nicht drum kümmern?
 
AW: flüchtling oder nicht?

find schon, dass man flüchtlinge aufnehmen sollte, ABER nur so lange, bis sich die lage im heimatland beruhigt :top:
bei uns im dorf sind derzeit etwa 10 iraner untergebracht, sind ganz ok, aber jetzt kommens mit der forderung, warums keinen internetanschluss und kein sateliten-tv in ihrer gemeindewohnung haben :B
jetzt schauns grad, dass von unserem dorf nach wien übersiedeln dürfen, weils meinen, dass bei uns keine integration möglich ist, weil im unserem dorf sonst keine iraner sind und die sich daher ausgeschlossen fühlen :B
da verschmilzt die grenze dann schon wirklich zwischen hilfsbedürftigen flüchtlingen und ausnutzern :-o
 
AW: flüchtling oder nicht?

Auch solle man nicht vergessen, dass wenn extrem viele Leute aus dem Irak abhaun dort nie ruhe einkehen wird, da die Extremisten bleibn und somit schnell wieder ne starke Oberhand gewinnen können.

Aber das ist typisch, weil im Irak grad Krieg ist und darüber berichtet wird stehen die Flüchtlinge von dort im Fokus der Medien.

Aber wen interessieren wie Herb schon richtig sagte Flüchtlinge aus Afrika aus Ländern von denen wir 0 wissen, nicht mal wissen das es Krieg gibt, weil es dort eh dauernd unruhen hat und die Medien nicht mehr interessiert.
 
AW: flüchtling oder nicht?

mega28 am 17.04.2007 13:21 schrieb:
find schon, dass man flüchtlinge aufnehmen sollte, ABER nur so lange, bis sich die lage im heimatland beruhigt

Das ist ja richtig. Aus Jugoslawien sind auch noch viele hier, auch wenn es dort schon Frieden gibt. Wenn die Lage besser ist, sollten die Flüchtlinge zurück und ihr Land aufbauen.
 
AW: flüchtling oder nicht?

Ich find vor allem lustig das einen Thred zu der Flüchtlingproblematik der Iraker gibt und auch in den Medien darüber gerdet wird, aber niemand redet über Flüchtlinge aus Darfur oder die dortige Problematik

Ansonsten würde ich Iraker als Flüchtlinge anerkennen. Eine Frage hab ich noch zum Startpost; inwieweit angagiert sich die EU militärisch im Irak? also als EU ?
 
AW: flüchtling oder nicht?

Viper0 am 17.04.2007 20:14 schrieb:
Ich find vor allem lustig das einen Thred zu der Flüchtlingproblematik der Iraker gibt und auch in den Medien darüber gerdet wird, aber niemand redet über Flüchtlinge aus Darfur oder die dortige Problematik

Ansonsten würde ich Iraker als Flüchtlinge anerkennen. Eine Frage hab ich noch zum Startpost; inwieweit angagiert sich die EU militärisch im Irak? also als EU ?
in den medien höre ich halt recht wenig davon. und die frage weshlab afrika, südamerika u.a. nicht interessieren irak schon ist ja eine grundsätzliche. ein amokläufer in bagdad bring 80 menschen um, einer in usa 33 - weshalb ist der mit 33 seit tagen in der presse??

und die afrika flüchltlinge hält die eu ha mit stromzäunen ab oder lässt die meisten aus see ertrinken u.ä. ...

weshalb die eu sich engagiert? spanien? italien? uk? - sind alles eu mitglieder oder nicht. ebenso engagiert sich deutschland im irak, zwar nicht direkt, weil aufklärung ja nicht wichtig ist. jetzt kann man sagen, die eu hat offiziell gar kein militär, das ist genauso richtig wie das die nato keine politik macht.
 
AW: flüchtling oder nicht?

Wolf-V am 19.04.2007 11:44 schrieb:
in den medien höre ich halt recht wenig davon. und die frage weshlab afrika, südamerika u.a. nicht interessieren irak schon ist ja eine grundsätzliche. ein amokläufer in bagdad bring 80 menschen um, einer in usa 33 - weshalb ist der mit 33 seit tagen in der presse??

Vermutlich weil die lage im irak nichts neues mehr ist, ein Amoklauf hingegen nicht so oft vorkommt
 
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