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Die verlorene deutsche Identität.

Moe79

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Die verlorene deutsche Identität.

Wer heutzutage durch Deutschlands Großstädte läuft, wird mit einer Nachkriegsarchitektur konfrontiert, die größtenteils mit der historischen Bebauung, die jahrhundertelang die Städte geprägt hat, nichts mehr gemein hat. Die Städte wie sie einst von berühmten deutschen Dichtern und Denkern gesehen wurden, sind für unsere Generation auf Grund des nationalsozialistischem Größenwahns verloren. Aber noch immer werden übrig gebliebene historischen Bauten von skrupellosen Städteplannern einfach abgerissen um Platz für hässliche Neubauten oder Strassen zu machen (z.B. "Märchenhaus" in Leipzig).
Mit der ganzen Zerstörung im Krieg und der Abrissorgie der Nachkriegszeit ist im Prinzip ein Großteil deutscher Identität ausgelöscht worden.
Mittlerweile ist in verschiedene Städten geplant (Frankfurt/Main ehemalige Altstadt z.B.), grobe Bausünden der Nachkriegszeit wieder einzureißen um Teile alten Glanzes zu rekonstruieren (z.B. das "Zur Goldenen Waage" Gebäude
http://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Zur_Goldenen_Waage ). In Berlin ist ja auch der Wiederaufbau des Stadtschlosses geplant.
Wie seht ihr das? Kann die Rekonstruktion geschichtsträchtiger Bauten ein Stück deutsche Identität zurückholen und den Deutschen dabei helfen sich wieder wohler in ihrer Haut zu fühlen, oder sollte man die Geschichte Geschichte sein lassen und die moderne Architektur als Architektur unserer Epoche annehmen, auch auf Kosten historischer Bausubstanz?
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Moe79 am 26.01.2009 06:49 schrieb:
Wer heutzutage durch Deutschlands Großstädte läuft, wird mit einer Nachkriegsarchitektur konfrontiert, die größtenteils mit der historischen Bebauung, die jahrhundertelang die Städte geprägt hat, nichts mehr gemein hat. Die Städte wie sie einst von berühmten deutschen Dichtern und Denkern gesehen wurden, sind für unsere Generation auf Grund des nationalsozialistischem Größenwahns verloren. Aber noch immer werden übrig gebliebene historischen Bauten von skrupellosen Städteplannern einfach abgerissen um Platz für hässliche Neubauten oder Strassen zu machen (z.B. "Märchenhaus" in Leipzig).
Mit der ganzen Zerstörung im Krieg und der Abrissorgie der Nachkriegszeit ist im Prinzip ein Großteil deutscher Identität ausgelöscht worden.
Mittlerweile ist in verschiedene Städten geplant (Frankfurt/Main ehemalige Altstadt z.B.), grobe Bausünden der Nachkriegszeit wieder einzureißen um Teile alten Glanzes zu rekonstruieren (z.B. das "Zur Goldenen Waage" Gebäude
http://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Zur_Goldenen_Waage ). In Berlin ist ja auch der Wiederaufbau des Stadtschlosses geplant.
Wie seht ihr das? Kann die Rekonstruktion geschichtsträchtiger Bauten ein Stück deutsche Identität zurückholen und den Deutschen dabei helfen sich wieder wohler in ihrer Haut zu fühlen, oder sollte man die Geschichte Geschichte sein lassen und die moderne Architektur als Architektur unserer Epoche annehmen, auch auf Kosten historischer Bausubstanz?

Historische Gebäude sollte imo so belassen werden wie sie sind, eine Restaurierung eines solchen Gebäudes kostet zwar zum Teil mehr als ein neues hinzubauen, aber durch die Originalität eines alten Gebäudes bleibt der Flair erhalten, die Eindrücke wie man damals gelebt hat und was in diesem Gebäude geschehen ist das alles kann kein "Neubau" ersetzen. %)
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Find ich auch sehr wichtig die Vergangenheit zu erhalten, hier bei mir in Nürnberg haben sie die Altstadt fast komplett wieder aufgebaut (die Altstadt lag nach dem Zweiten Weltkrieg zu mehr als 90% in Schutt und Asche).

Für interressierte hier mal ein Link KLICK.

Nürnberg währe ohne seine wunderschöne Burg und Altstadt nur ein schatten seiner selbst. Ich würde mich hier auch glaub ich gar nicht so wohl fühlen ohne das historische Flair.

MfG
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

naja
ich würde zu erstmal nicht so tun als ob alle Städte und Dörfer kaputt währen wenn man sich am Ende doch nur mehr de Großstädte meint und auch nicht das die Deutsche Identität nur aus Architektur besteht

und so generell eine Aussage über bestimmte bauten aus der Nachkriegszeit treffen ist immer schlecht, wie so alles was man generell geklärt wissen will

allerdings, diese Beton-Plattenbauten wird sicher niemans vermissen wenn die Endlich abgerissen würden
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Naja, ohne frech werden zu wollen: Wenn das unser gröstes Probelm in Deutschland is, gehts uns verdammt gut :)

GGF. falsches Forum ?
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

hier in köln isses so, dass durch die fast komplette zerstörung der stadt im WK2 alles sehr "eng" ist. ich vermisse hier manchmal schon großzügigere abschnitte in der stadt mit repräsentativeren bauten. selbst beim rathaus ist der nächste gebäueblock keine 30-40m entfernt... ich weiß gar nicht, wo die ganzen leute hinsollen, wenn der FC die meisterschaft auf dem rathausbalkon feiern will :P

man hat aber zu 90% 0815-wohnblöcke aus den 50ern, wobei in den letzten jahren ne menge davon saniert wurden und optisch inzwischen durchaus ansehlich sind.

dafür hat köln aber rel viel grün für ne großstadt, vor allem ca. 4-5km um den stadtkern herum ist im westen ein sehr breiter grünstreifen mit dem ein oder anderen künstlichen see, und das ganze ist zudem nicht als reiner "park" aufgemacht, sondern ne mischung aus park und wald, sehr natürlich.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Beetlejuice666 am 26.01.2009 14:21 schrieb:
Naja, ohne frech werden zu wollen: Wenn das unser gröstes Probelm in Deutschland is, gehts uns verdammt gut :)

GGF. falsches Forum ?
Naja wenn man das so sieht dürften wir uns hier nur noch über die Weltwirtschaftskrise und den Klimawandel unterhalten, obwohl der Klimawandel ist seit der Krise ja auch schon wieder out. :-D
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

lenymo am 26.01.2009 15:32 schrieb:
Beetlejuice666 am 26.01.2009 14:21 schrieb:
Naja, ohne frech werden zu wollen: Wenn das unser gröstes Probelm in Deutschland is, gehts uns verdammt gut :)

GGF. falsches Forum ?
Naja wenn man das so sieht dürften wir uns hier nur noch über die Weltwirtschaftskrise und den Klimawandel unterhalten, obwohl der Klimawandel ist seit der Krise ja auch schon wieder out. :-D

Klimawandel? Was soll man sich da denn für Gedanken machen?
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Damaskus am 26.01.2009 15:40 schrieb:
Klimawandel? Was soll man sich da denn für Gedanken machen?

Genau wie die angebliche Weltwirtschaftskrise.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Beetlejuice666 am 26.01.2009 14:21 schrieb:
Naja, ohne frech werden zu wollen: Wenn das unser gröstes Probelm in Deutschland is, gehts uns verdammt gut :)

GGF. falsches Forum ?

Man muss auch nicht immer so tun, als ob alles am Arsch wäre und man an nix anderes denke dürfe, als an das Problem, dass uns die Medien servieren oder von dem man Individuell betroffen ist.
Aber ich verstehe schon was du meinst, wenn ich Hartz 4 Empfänger (Berlin) wäre, würde ich ich mir auch keinen Armani Anzug (Stadtschloss) kaufen, allerdings wenn ich es denn doch tun würde, hätte ich vielleicht durch schickeres Auftreten bessere Chancen auf einen neuen Job.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Enisra am 26.01.2009 13:47 schrieb:
naja
ich würde zu erstmal nicht so tun als ob alle Städte und Dörfer kaputt währen wenn man sich am Ende doch nur mehr de Großstädte meint und auch nicht das die Deutsche Identität nur aus Architektur besteht

und so generell eine Aussage über bestimmte bauten aus der Nachkriegszeit treffen ist immer schlecht, wie so alles was man generell geklärt wissen will

allerdings, diese Beton-Plattenbauten wird sicher niemans vermissen wenn die Endlich abgerissen würden

Hast schon recht, es gibt natürlich auch noch kleinere erhaltene Städte mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten (Lübeck z..B.) und Architektur ist immer auch eine persönliche Geschmackssache, aber wenn ich mir so die Entwicklung der deutschen Großstädte seit Kriegsende ansehe ist das schon ein Trauerspiel, oder ziehst du beispielsweise die Frankfurter Neubauten der ehemaligen Altstadt vor (Hier mit Vergleichsbildern):
http://www.stadtbild-deutschland.de/staedte-und-orte/8/index.html
Ich glaube an diesen Beispiel wird ganz gut deutlich, was ich mit der "verlorenen Identität" meine.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

In den meisten ostdeutschen Städten gibt es noch jede Menge Bausubstanz aus der Gründerzeit, die (größtenteils aus Geldmangel in der DDR) nicht abgerissen wurde. Nach und nach werden jetzt ganze Straßenzüge restauriert.

In Magdeburg gibt es da ziemlich beeindruckende Straßen, aber auch in Leipzig, Halle oder Erfurt. Zwar stehen hier und dort noch unrenovierte Gebäude dazwischen oder auch ein Plattenbau, wo tatsächlich mal ein altes Gebäude abgerissen wurde, aber wie die Städte vor dem Krieg aussahen lässt sich teilweise noch gut erkennen.
So wurde Halle (Saale) im Weltkrieg nicht nennenswert zerstört, weshalb der größte Teil der Innenstadt über 100 Jahre alt ist.

In Dresden sieht man zum Beispiel am Altmarkt (um die Frauenkirche) wie eine optische Rekonstruktion aussieht. Die Gebäude sind zwar keine alte Bausubstanz, wurden aber so "angemalt".

In Städten, wo sich das so ergeben hat, oder historisch äußerst wünschenswert ist, kann man rekonstruieren, aber unbedingt rückbauen und wieder "alte" Gebäude hinstellen muss jetzt nicht krampfhaft sein. Man kann sich auch weiterentwickeln, auch moderne Architektur kann gut aussehen.

Ein paar Bausünden sind aber tatsächlich wert, abgerissen zu werden. Ist auch egal was hinkommt. In Siegen zum Beispiel wurde der Fluss der durch die Stadt fließt fast komplett in den Untergrund verbannt, Parkplätze waren wichiger. Naja.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Es gibt viele "typisch Deutsche" Eindrücke, wie z.B. die verlorene Identität, den "deutschen Sonderweg" oder was auch immer. Das meiste davon halte ich für Unsinn, aber kommen wir zum Thema...

Identität. Kann sie wirklich nur aus ein paar Gebäuden bestehen? Ich glaube kaum.

Vielmehr denke ich, dass die Identität eines Landes immer von den Individuen her rührt, die in ihm Leben. Wenn sich die Individuen ändern, ändert sich auch die Identität eines Landes.
Und so wie Jacke, Hose, usw. ein Individuum nur kleiden, nicht jedoch definieren, so sind auch die Gebäude eines Landes nichts weiter als Verkleidung.

Es bleibt übrig festzustellen, dass das, was dem einen gut stehen mag, dem anderen deshalb lange nicht passen muss. Deshalb kann es eigentlich auch keine deutsche Identität geben, da es zu viele unterschiedliche Individuen in einem Land gibt, die sich nicht mal eben unter einen Hut bringen lassen. Ein solches Vorhaben wäre nur schädlich, da die eine Identität zu Gunsten einer anderen unterdrückt würde.


Deshalb mein Fazit:

Die Bürger müssen sich in ihrem Land wohlfühlen.

Die Identität kommt dann ganz von alleine. ;)
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

LordTerror270 am 27.01.2009 01:02 schrieb:
Deshalb mein Fazit:

Die Bürger müssen sich in ihrem Land wohlfühlen.

Die Identität kommt dann ganz von alleine. ;)
Zu diesem Land zählt auch meine Stadt, und da fühle ich mich leider ganz und garnicht wohl.
Die Stadt (Ludwigshafen) wurde durch die hier ansässige Chemieindustrie im Krieg zu fast 90% zerstört. Der Wiederaufbau kam hier durch die Besatzungspolitik nur sehr schleppend in Gang, was zu einem so großen Wohnraummangel geführt hat, dass hier noch billiger und hässlicher gebaut wurde als in den meisten anderen deutschen Städten.

Ich würde mir oft wünschen das unsere Innenstadt aus ein paar schönen Gebäuden gestehen würde und nicht nur aus häßlichen Kästen.

Und ich finde dass sich hübsche alte Steingebäude wunderbar mit modernen Stahl und Glas Gebäuden verbinden, wie man es z.b. in London oft zu sehen bekommt.
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

BlackKnight87 am 27.01.2009 18:35 schrieb:
[...]
Und ich finde dass sich hübsche alte Steingebäude wunderbar mit modernen Stahl und Glas Gebäuden verbinden, wie man es z.b. in London oft zu sehen bekommt.
Daran hab ich aber so meine Zweifel: Viel zu oft entstehen, wenn man Beton, Stahl und Glas an alte bzw. historische Bausubstanz anbringt oder diese dadurch zu ergänzen sucht, unästhetische Architektur- Ungeheuer. Aktuell z.B. wieder sehr schön in Bonn zu sehen, wo das Bonner Münster durch den Neubau des anschließenden sog. Münster-Foyers für meine Begriffe fast schon entstellt wurde (zum Glück sieht man das Foyer nicht von allen Blickwinkeln auf das Münster).
Vor allem bei Sakralbauten bin ich äußert skeptisch, ob Stahl und Beton eine passende Ergänzung darstellen können bzw. eine Ergänzung überhaupt notwendig ist, wobei ich aber zugebe, dass mir die Architektur ab den 50ern generell sehr selten zusagt, gleich ob im Profan- oder Sakralbau.

Edit: Vor einiger Zeit hat eine Regionalzeitung Luftaufnahmen der Region Köln-Bonn aus den späten 30er Jahren gegen solche von 2007 gestellt. Da konnte man das Ausmaß des Verlusts an historischer Bausubstanz und Kultur mal so richtig sehen. Traurig! :|
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

BlackKnight87 am 27.01.2009 18:35 schrieb:
Zu diesem Land zählt auch meine Stadt, und da fühle ich mich leider ganz und garnicht wohl.
Die Stadt (Ludwigshafen) wurde durch die hier ansässige Chemieindustrie im Krieg zu fast 90% zerstört. .

naja
deswegen wurde ja auch die durchgängige Autobahnbrücke gebaut
damit man das Elend nimmer sehn muss :B

nein, aber solche Automobiltechnischen Baumaßnahmen sind sicher das schlimmste was man den Städten Antun kann, bei so nem Haus hast den Vorteil, das des wenigsten schnell abbrechen kannst, das geht mit ner Autobahn halt nicht
 
AW: Die verlorene deutsche Identität.

Moe79 am 26.01.2009 06:49 schrieb:
Wie seht ihr das? Kann die Rekonstruktion geschichtsträchtiger Bauten ein Stück deutsche Identität zurückholen und den Deutschen dabei helfen sich wieder wohler in ihrer Haut zu fühlen, oder sollte man die Geschichte Geschichte sein lassen und die moderne Architektur als Architektur unserer Epoche annehmen, auch auf Kosten historischer Bausubstanz?
es scheint eine tradition zu sein, dass "die deutschen" sich nur wohlfühlen, wenn sie sich nicht wohlfühlen. davon abgesehen, gibt es sicherlich bausünden, aber wer weiß wie die in 100 jahren gesehen werden. gehört jja auch zur idendität, wenn es soclhe plattenbauten gibt...

und wie weit will man zurück? zu den germanischen dörfern und städten die eher alle sämtlich verschwunden sind? zum mittelalter? volk und land wächst und ändert sich, da geht keine identität verloren sondern dadurch wird sie geschaffen.

man muß nicht alles zerstören, oder sollte es nicht, ob es sehr alte gebäude sind oder bauten aus den 1960er jahren, alles ist historisch was existiert hat.
 
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