Meinung
Quellen: SONY und X - ehemals Twitter
CONCORD, sein katastrophaler Launch und das Buzzword „Hass“
Während Sonys neuer Heroshooter in der Atmosphäre verglühte, schien das Internet eine regelrechte Schadenfreudeparty zu feiern. Doch warum war das so? Und war das wirklich alles „Hass“? - Versuch einer Einordnung
Vorwort:
Eigentlich hatte ich das schreiben über Gaming und anderen Kram schon aufgegeben, aber dann...
Quellen: SONY und X - ehemals Twitter
CONCORD, sein katastrophaler Launch und das Buzzword „Hass“
Während Sonys neuer Heroshooter in der Atmosphäre verglühte, schien das Internet eine regelrechte Schadenfreudeparty zu feiern. Doch warum war das so? Und war das wirklich alles „Hass“? - Versuch einer Einordnung
Vorwort:
Eigentlich hatte ich das schreiben über Gaming und anderen Kram schon aufgegeben, aber dann...
Eigentlich mag ich Blogbereiche in Foren. Die sind klein, kuschelig, es ist notfalls Personal da das moderiert und eine zwar eher kleine, aber safe anwesende Community die eventuell einen Kommentar dalässt. Außerdem muss ich mich nicht wie bei Wordpress um alles selber kümmern, mich wie bei Tumblr mit den immer schwachsinniger werdenden Designentscheidungen herumärgern oder wie bei GoogleBlogger davor fürchten, dass das Ding vielleicht schon morgen abgeschaltet wird, weil es veraltet ist wie Sau und kaum noch jemand angeblich nutzt.
Ich hatte früher in einem recht kleinen, aber aktiven Forum einen Forenblog, der lief gut. Dann als dieses Forum kaputtging und wir gemeinsam ein neues aufbauten, hatte ich wieder einen Forenblog und es war nett. Als dieses Forum dann aber kaputt ging, probierte ich die oben erwähnten Real-Alternativen und fand sie alle miteinander grausam. Dann war die Luft lange raus und ich habe diesbezüglich nichts mehr gemacht…
Bis mir irgendwann hier auf PCGames der Blogbereich auffiel. Leer, lange ungenutzt, verlassen und scheinbar vergessen vom Gaminggott und der Welt. „GEIL! MEINS!“ - Dachte ein Teil in meinem Kopf. Aber dann, wie es halt gerne mal so ist, kamen immer wieder andere Alltagssachen dazwischen und es wurde immer nichts draus. Aber irgendwo, tief in einer hinteren Ecke in meinem verdrehten Gehirn, da blieb diese „Idee“ den PCG-Blogbereich als Spielplatz für meine schriftlichen Ergüsse zu nutzen präsent. Doch da viele andere Dinge wichtiger waren, schob ich eine dicke Trennwand vor diese „Idee“ und ignorierte das ganze.
Dann allerdings erblickte CONCORD für kurze Zeit das Licht der Welt und Spielemagazine weltweit konnten es nicht lassen, zum einen das Buzzword „Hass“ zu spammen und zum anderen nicht gerade selten „Diesen ganzen Hatern“, also geschätzt 80% aller Gamer mehr oder weniger die Schuld für das Scheitern dieses Spiels in die Schuhe zu schieben. Und obendrauf dann auch noch als „Gravedancer“ zu framen, weil die Internet-Öffentlichkeit nun mal so ist wie sie eben ist. Derweil ich in unzähligen Kommentaren egal wo sehr viele sehr reflektierte "Hater" und deren Argumente und Diskussionen erlebte. Ich war genervt davon. Speziell von jener Doppelmoral, Outcalling zu betreiben, aber CONCORD das ja angeblich „gar nicht so schlecht ist, wie behauptet“ als Fachpresse gleichzeitig auf Metacritic mit einer 62er Bewertung selber in den Staub zu treten.
Das Fass zum Überlaufen hat bei mir schließlich der Testartikel der GAMESWELT gebracht, als man erstens titelte: „DIESES SPIEL HAT EUREN HASS NICHT VERDIENT“ und auf der anderen Seite nicht in der Lage war, seine Argumente richtig zu formulieren:
Quelle: https://www.gameswelt.de/concord/test/test-das-spiel-hat-euren-hass-nicht-verdient-327616
All das triggerte bei mir kein Ragequitting, sondern RAGEACTIONING, wenn man so will. Der unten folgende Text entstand an einem Abend und machte wirklich Laune zu schreiben. Das ganze und einigen anderen Kram schickte ich dann der Gameswelt per Email zu. Natürlich in der Gewissheit, dass dort keiner jemals drauf reagieren würde. Schließlich weiß man dort ja selber nicht, was man von CONCORD halten will oder soll oder auch nicht. Aber das war mir relativ egal, ich hatte meinem Ärger in dem Moment Luft gemacht und wollte mich wieder um andere Dinge kümmern.
Dann aber holte mein Gehirn wieder den verwaisten Blogbereich von PCG aus dem Keller und obwohl ich das „eigentlich nicht mehr machen will“, mache ich es jetzt doch wieder. Was ich davon halten soll, weiß ich allerdings noch nicht. Geschweige denn, wer das alles lesen soll oder will. Weshalb ich das hier jetzt einfach mal in überarbeiteter Form posten und gucken werde, wie das so ankommt.
Aber sagen wir es mal so: Sollte dieser Beitrag innerhalb einer Woche mehr Klicks aufweisen, als CONCORD an maximalem Playerpeak auf Steam geschafft hat, denke ich noch mal darüber nach, ob ich nicht doch wieder mit der Forenbloggerei anfange.
[Edit]: Guuuut, dann eben die Hälfte vom maximalen Playerpeak - Notfalls nehm ich auch nen Viertel
[Edit 2]: Inhaltliche Richtigstellungen
-AMANDA KIEFER ist nicht die Hauptverantwortliche hinter den Characterdesigns. Sie ist SENIOR CONCEPT ARTIST, hat also die Entwürfe gemacht, aber nicht die finalen Designs. Insofern trifft es ohnehin nicht zu, dass "Ihre Designs" verunstaltet wurden, weil sie nur für die Grundlagen zuständig war.
-Die Charaktere wie wir sie kennen wurden weitestgehend vom LEAD CHARACTER DESIGNER JOHN WEISNEWSKI entworfen. Welcher auf X dem Vorwurf eines anderen Users, dass alle Weißen als Rassisten darzustellen genau dasselbe ist wie alle Schwarzen als Faul zu bezeichnen geantwortet hat: "Whites must aknowledge theyr privilegd position, and than actively work for equality. It will be hard and confronting work, but if we don`t we`re complicit. And complicity allowes systematic racism to persist" - Hat er zwar durchaus nen Punkt, nur leider greift auch hier wieder das Problem mit dem "Es nicht hinbekommen zu wissen, dass Socialmedia der öffentlichste Ort ist den es gibt". Woher also die ganzen gepushten Vorwürfe kommen, das Spiel sei "Woke Propaganda", sollte damit klar sein.
-Laut den Aussagen eines Firewalk-Mitarbeiters auf Discord war CONCORD nicht 8 oder 6 Jahre in developement. Erst seit 2019 wurde aktiv an dem Spiel gearbeitet. Davor sollen die Devs ausschließlich in alle erdenklichen Richtungen "herumprobiert haben".
Am Anfang freuten sich die Leute noch - Auf ein Singleplayerspiel mit Onlinemodus
Also ja, ich gebe es ohne jede Scham zu: Auch ich bin einer dieser „Grabtänzer“, wie all die Schaulustigen unter anderem von der Spielefachpresse genannt werden, welche zehn mal am Tag bei Steam nachgeschaut haben, wie weit die Spielerzahlen von CONCORD wohl jetzt wieder gefallen sind. Und nun, wo Sony das Spiel (vorerst) gänzlich vom Netz genommen hat, ist die Dramaturgie dahinter noch einmal sichtlich gewachsen. Dazu, wie es zu dieser grotesken Faszination um das kolossale Scheitern von CONCORD kommt, meinte jemand in einem Diskussionsforum: „Es ist als würde man der Hindenburg ein zweites mal beim abbrennen zusehen. Man weiß dass es falsch und unmoralisch ist. Aber mehr als sein Handy zu zücken und mit offenem Mund dazustehen kann man einfach nicht“.
Dabei sah es für CONCORD im allerersten Augenblick noch halbwegs gut aus. Denn der erste Trailer zeichnete gekonnt, oder eventuell auch ungekonnt ein Bild, welches man durchaus falsch verstehen konnte. Wir bekommen das Schiff zu sehen, einen coolen Planeten und eine Frauenstimme erzählt uns was davon, wie es ist ein „Freegunner“ zu sein. Dann werden uns genau FÜNF CHARAKTERE mit Namen vorgestellt: VALE die Scharfschützin, LENNOX der Echsen-Cowboy, HAYMAR die Feuermagierin, STAR CHILD der Muskelprotz und 1-OFF der Staubsaugerroboter. Dann gibt es einiges wuchtiges Gameplay zu bestaunen und am Ende des Trailers sehen wir VALE und 1-OFF noch einmal kurz in einer Filmsequenz zusammen mit einem weiteren, unbekannten Mann im Schiff.
Quelle: Twitch - Spielernamen unkenntlich gemacht - Kanalname leider nicht notiert
Dass es sich hierbei um einen reinen 5-vs-5 Onlineshooter handeln würde, kam scheinbar nicht bei jedem sofort an. Diverse Leute freuten sich auf einen Guardians of the Galaxy Klon, mit verrückten Charakteren, einem vielleicht 10 bis 20 Stunden Singleplayer in dem man diese kennenlernt, und einem kompetenten Onlinemodus obendrauf. Ein paar gänzlich Unbedarfte freuten sich angeblich sogar auf einen reinen Singleplayer. Als dann jedoch klar war, dass es sich um einen reinen 5-vs-5 Heldenshooter handeln würden, waren die Sargnägel für dieses Spiel bereits so gut wie eingeschlagen. Denn ein Großteil der Leute winkte dankend ab, derweil die fest eingeschworenen Fangemeinden der Konkurrenzspiele eventuell nicht einmal mitbekommen haben, dass da ein weiterer, neuer Heroshooter der auch noch 40 Euro kostete passieren wollte.
Auf Steam hat jemand der sich „Mac“ nennt eine Art Statement verfasst, welches im Grunde alles aussagt, was man zu einem der größten Grundprobleme von Concord wissen muss:
„To the devs! As a future dev myself.
Just a strong reminder that me (and it seems many others) loved the cinematic presentation and were hyped IF this was a campaign game. But everything went downhill when it was presented as another live service PvP shooter, on a way oversaturated market.
I think you had gold in your hands if this was a "Mass Effect" type of game, with its own universe, races, characters. Which the gaming community is craving for.
The universe is solid and it seems interesting and creative. The 2 main characters had great chemistry on the cinematic.
I know a lot of people are "bashing", but know that a lot of us (even the ones bashing) get actually sad when we see so much effort, passion and money being thrown away on the wrong target when the right target was right at its side. It could be a "Mass effect" game style.“
https://steamcommunity.com/app/2443720/discussions/0/4515505180234976076/
Angriff der C&A-Mutanten und andere schlechte Entscheidungen
So schaffte es bereits der erste Trailer zum Spiel, dass die Dislikes genauso schnell wuchsen, wie die Kommentare darüber, was an CONCORD alles falsch, schlimm, zu langsam, hässlich oder angeblich "woke" sein soll. Wobei mit die lautstärkste Ablehnung kaum letzterem, sondern vor allem dem Aussehen und den Outfits der Figuren zugewendet wurde. Während man LENNOX noch halbwegs für cool erachtete, und auch HAYMAR Sympathiepunkte abstauben konnte, gingen beim Rest die Mundwinkel schneller runter, als die Spielerzahlen auf Steam.
Und als schließlich jemand ein Video veröffentlichte, in dem alle Outfits zu sehen waren, hielten sich manche Gamer nur noch schmerzerfüllt die Augen zu. Auf Socialmedia macht seit dem ein Bild die Runde, welches manche für einen AI Deepfake halten, aber tatsächlich ein Reales Legendary-Outfit für die Sniperin ist. Da man sich nicht einmal auf passende, fiese Spitznamen festlegen konnte, weil niemand in der Lage war zu identifizieren, WAS das da sein soll, einigte man sich auf Namen wie: „Mutanten-Kermit“ oder „Ein Albtraum in Grün“. Eine Person kommentierte in einem Forum das ganze damit, dass die Designer von CONCORD das Spiel wirklich hassen müssen.
Quelle: Gefunden auf NeoGaf und dort von der Community gefunden auf X - ehemals Twitter
Jemand anderes erinnerte an das „Senfdosen-Outfit“ von Misses Freeze aus Suicide Squad, und war sich sicher: Die moderne AAA-Spieleindustrie hat inzwischen gänzlich den Bezug zu den Spielern verloren. Anstatt cooler Charaktere mit spannenden Hintergrundgeschichten, gibt es entweder Identitätspolitik oder man wird von „C&A-Mutanten“ überrannt. Weil Publisher und Studios sich wie besessen an diese „Modern Audience“ klammern, ohne überhaupt zu wissen wer das ist, und was diese Leute wollen. Eventuell wollte man sie aber auch mit Absicht verschrecken. Ich bin mir da mittlerweile gar nicht mehr so sicher.
Denkt ihr nicht auch?
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Aber auch sonst ernteten die Designentscheidungen viel Kritik. So kommt immer wieder die Frage auf, warum man sich die Mühe macht, ein möglichst exotisches Sci-Fi-Setting zu erfinden, wenn viele der Figuren entweder Menschen sind, oder von den paar wirklichen Aliens ein Großteil so aussieht wie Menschen, die als Lowbudget-Cosplayer arbeiten.
Quelle: Überall im Internet
Zumal einige Gamer Aliendame IT-Z als regelrecht „unheimlich“ empfanden. Eine Userin meinte in einem Kommentar sinngemäß: „IT-Z sieht aus wie das Monster, von dem ich als Kind überzeugt war, dass es unter meinem Bett wohnt und darauf wartet mich zu fressen. Alleine diese Augen. Furchtbar“. Man hat es also nicht nur effektiv geschafft, den Figuren mit ihren teils völlig überdrehten Outfits praktisch jegliche, optische Attraktivität zu nehmen, sondern obendrein auch noch dafür zu sorgen, dass manche Gamer sich sogar vor ihnen fürchten.
Aber immerhin kann man der Aliendame -WARUM AUCH IMMER - Wollknäuel an den Schwanz machen. Oder Klingelglöckchen. Oder was auch immer die anderen Items sein sollen. Wirkt dann doch gleich halb so gruselig, oder?
Quelle: Twitch - Name des Kanals nicht notiert
Sicher, über Geschmack kann man streiten, und da sich selbst ein Auto wie der Fiat Multipla einst verkaufte und bis heute eine kleine, aber feste Fangemeinde hat, darf man davon ausgehen, dass es auch Leute gibt, die dem Cast von CONCORD positiv gegenüberstehen. Doch scheint dieser Teil der Gamerschaft extrem klein zu sein. Und da wir es hier nicht mit einem künstlerisch sehr selbstbewussten Indiespiel zu tun haben, sondern mit einem gedachten AAA-Servicespiel, welches sich im großen Stil rentieren soll, waren die meisten der Designs ein gewaltiger Fehlgriff. Denn was nützt einem ein technisch einwandfreier, gut durchdachter und von Fachleuten zusammengebauter Ferrari, wenn das Teil aussieht wie der bereits erwähnte Fiat Multipla - Und obendrauf auch noch in knallblau, mülltonnengelb und bundeswehrolive lackiert ist. Dann können Hersteller und Fachpresse noch so sehr betonen, wie eigentlich sehr gut dieses Gefährt doch ist. Die potentielle Kundschaft wird dennoch kreischend aus dem Verkaufsraum flüchten.
Quelle: Discord
Doch damit nicht genug: Obendrauf verpasste es beispielsweise der bereits erwähnte, erste Trailer zum einen deutlich klarzumachen, WAS CONCORD genau ist, WARUM CONCORD anders ist als alle anderen seines Schlages und vor allem auch, WELCHE Spielmodi einen erwarten. Denn nur einen kleinen, coolen Cast an Charakteren zeigen (Weil man eventuell doch wusste, dass der Rest der Truppe optisch alles andere als gut aussieht?), wuchtige Kampfszenen präsentieren und eine Story vortäuschen, welche es nur auf Textlogs gibt die keiner liest, war nicht die beste Art sein Spiel, an dem man so lange herumgewerkelt hat zu präsentieren.
Quelle in Screenshot eingebaut
Den allerletzten Sargnagel schlug jedoch die Entscheidung ein, das Spiel 40€ kosten zu lassen. In unzähligen Kommentaren egal wo, wird nicht zu Unrecht argumentiert, dass für einen generischen, weiteren Heldenshooter in einem langsam vor sich hinwelkenden und weitestgehend verbrauchten Genre 40€ zu verlangen praktisch Selbstmord ist. Und ja, da ist etwas dran. Denn es ist am Ende egal, wie „FAIR“ das Geschäftsmodell deines Spieles ist, und wie ehrlich du als Studio es mit den paywall- und microtransactions-geplagten Gamern auch meinst. Die Konkurrenz ist UMSONST, sie ist ETABLIERT und vor allem ist sie ANSEHNLICHER. Das haben Sony und Firewalk in all ihrer Fairness offenbar übersehen.
Quelle: X - ehemals Twitter
CONCORD sollte DAS NEUE, GROßE DING im Servicegamehimmel werden. Gemacht von einem Studio bestehend aus Branchenveteranen, von denen man dachte „Die kriegen das schon hin! Die kennen sich aus! Die wissen was sie tun!“ - Teuer eingekauft, teuer unterstützt und mit durchaus respektablen Marketing, sogar einem eigenen Designercontroller UND anfangs noch viel Selbstbewusstsein präsentiert. Man ignorierte die alles andere als gut verlaufene Beta und dachte dennoch, die Spieler werden die Serverstruktur schon wegen Überlastung zum Zusammenbrechen bringen. Wenn nicht gleich auf dem PC, dann aber immerhin auf der Playstation!
Und so feuerten vor allem Playstationmagazine natürlich aus allen Marketingrohren, auf dass der Community die Highscores, Kugeln und Freegunner um die Ohren fliegen!
Screenshot: PUSH SQUARE während der ersten Beta
Blöd nur, dass auch dort kaum jemand interessiert, sogar eher genervt von Servicegames war.
Weil recht viele lieber gute Singleplayer wollten.
Quelle: https://www.pushsquare.com/features/poll-are-you-playing-concord
Die unbeholfene Töffeligkeit überforderter Entwickler*innen
Aber damit noch nicht genug. Denn auch Firewalk selber betätigen sich seit Release immer wieder als professionelle Fettnäpfchensucher*innen, indem sie den entstandenen Schaden entweder mit töffeligen Schnellschussaktionen einzudämmen versuchen, oder nach wie vor immer wieder selber neuen anrichten.
So macht beispielsweise ein Screenshot von Elon Musks Meinungsjauchegrube (Auch bekannt als X) die Runde, in dem ein Freelancer, der kurzzeitig an CONCORD mitgearbeitet hat mal eben alle beleidigt, die das Spiel nicht wie er selber in den Himmel heben. Am Anfang feiert er noch stolz den Release des Spiels, wird dann von anderen -OHNE BELEIDIGUNGEN ODER HATE- mit der wenig schönen Realität konfrontiert, und nennt daraufhin alle Gamer die das Spiel nicht mögen verärgert „Talentlose Freaks“.Ups!
Quelle: X - ehemals Twitter
Nebenbei kursieren sehr alte Conceptarts von CONCORD auf Socialmedia, welche beweisen (sollen), dass man mal coole Figuren hatte. Sie aber dann aus irgendwelchen Gründen immer weiter verändert wurden, bis sie schließlich als das endeten, was wir halt zu sehen bekamen.
Quelle: X - ehemals Twitter
Derweil die hauptverantwortliche Designerin hinter den Charakteren und deren Outfits auf X (unter ihrem Realnamen -Amanda Kiefer- zu finden) von vielen Leuten anfangs noch regelrecht bemitleidet wurde, weil nicht wenige sie und ihre Arbeiten als Opfer von mal „Woker“, mal „Modern Audience“ und mal schlicht gottenschlechter Entscheidungen übergeordneter Leute wähnten. Bis die Dame schließlich selber in Ungnade fiel, weil:
Quelle: X - Ehemals Twitter
Zwar müsste man an dieser Stelle nun den Kontext anführen WESHALB, wegen welchem Tweet und gegen WEN GENAU sie diesen Kommentar geschrieben hat, doch damit war weiterer, großer Schaden bereits angerichtet. Denn ob dieser Kommentar nun absichtlich ohne seinen Kontext verbreitet wurde oder mit, kümmerte dann auch schon niemanden mehr. Die allermeisten lasen daraus eine persönliche Beleidigung und vor allem MAXIMALE ÜBERHEBLICHKEIT heraus. Dass die Angestellten bei Firewalk gerade mit einem der wohl größten Videospielflops jemals zu kämpfen haben UND "Terrified about the Future sind", wie Frau Kiefer es beschreibt, weil sie nicht wissen was SONY mit ihnen anstellen wird und ob sie morgen noch einen Job haben werden... Das alles geht in all dem Chaos rund um CONCORD und im postfaktischen Zeitalter allgemein halt allzugerne sehr schnell unter.
Es ist jedoch, egal aus welchem Grund auch immer sowas zustande kommt, stets aufs neue faszinierend, wie viele Leute da draußen nach wie vor nicht in der Lage sind, auf SOCIAL MEDIA, einem ÖFFENTLICHEN ORT DER FÜR ALLE EINSEHBAR IST, ihre primitivsten Impulse unter Kontrolle zu halten. Zumal, wenn man wie diese Dame hier noch kurz zuvor meinte, dass Selbstvermarktung auf Socialmedia extrem wichtig ist, um in dieser Branche voran zu kommen.
Doppelups!!
Weitaus bedenklicher ist jedoch eine andere Geschichte, welche auf diversen Diskussionsforen die Runde machte. Auf Steam können Spieler und Verkäufer/Entwickler sogenannte GAME TAGS für ihren Titel auswählen. Diese sollen in einzelnen Begriffen kurz und bündig aufzeigen, um was es sich bei einem Spiel handelt. Bei Silent Hill 2 wären dies beispielsweise: „Psychological Horror“, „Darkness“ und „Logical Puzzles“. Steam erklärt, dass auch Spieler diese Tags auswählen können, und sich so die Zusammenfassung auch abseits der Auswahl der Verkäufer/Entwickler verändern kann. So kam es also, dass bei CONCORD durch die User an oberster Stelle der Tag „LGBTQ+“ landete. Doch bis dato war dies eher eine kleine Randnotiz als wirklich eine große Sache. Aber plötzlich entschied jemand der Zugriff auf das Concord-Steamkonto besaß, den Tag „LGBTQ+“ und ein paar andere, welche offenbar ein Dorn im Auge waren, still und heimlich zu löschen. Aber wie erwartet, fiel das natürlich auf. Vor allem negativ.
Quelle: https://steamcommunity.com/app/2443720/discussions/0/4426562616037950476/
https://steamcommunity.com/app/2443720/discussions/0/4763206964693930130/
Die selbsternannten Woknessjäger flippten aus, weil sie sich erstens bestätigt fühlten, zweitens als Sieger wähnten und obendrauf, weil sie seit dem denken, sie hätten Firewalk und Sony als Heuchler enttarnt. Und das tragische dabei ist, letzteres denken nun scheinbar auch jene Gamer*innen, welche der LGBTQ+-Community angehören. Denn diese sahen den Game Tag als etwas Positives und haben ihn offenbar mit hochgepusht. Somit muss man als kritischer Mensch an dieser Stelle durchaus die Frage stellen dürfen, was man sich bei Firewalk/Sony dabei gedacht hat. War Sony oder Firewalk dieser erstplatzierte Game Tag tatsächlich so peinlich? Aber warum gibt es dann Roboter, wie auch Menschen mit gemischten Pronomen im Spiel? Ja gar den Gastauftritt einer transsexuellen Musikerin? Und warum brüstet man sich bei Firewalk damit modern, weltoffen und Inklusiv zu sein, wenn man sich anschließend dafür entscheidet, den LGBTQ+ Tag zu löschen? Warum hat man diesen Tag nicht als Auszeichnung verstanden, sondern diesen ganz schnell unter den Teppich zu kehren versucht? Jetzt steht immerhin noch der Game Tag „Farbenfroh“ an erster Stelle auf Steam. Das klingt wohl schlicht unverfänglicher.
Für weiteren Schaden mussten und müssen die vielen „Hater“ ohnehin nicht sorgen, das schafften die Firewalk-Mitarbeiter, das Marketing und Sony auch ziemlich gut alleine. Wenn beispielsweise in einem offiziellen Twitchstream ein Streamer zwei Stunden lang das Spiel bewerben sollte, aber ausschließlich mit der immer selben Spielfigur unterwegs war. Oder wenn nicht mal eine Woche nach Release bereits der Ruf der wenigen Spieler nach Bots laut wurde, damit man nicht angeblich bis zu 8 Minuten im Matchmaking hing. Und nach den neuesten Ereignissen ist das Kind nicht mehr nur in den Brunnen gefallen, sondern der Brunnen ist auch gleich noch laut krachend eingestürzt. Armer, kleiner Timmi.
Quelle: NeoGaf
Schon vor dem finalen Armageddon welches nun über die Servicespiel-Landschaft gefegt ist, sah es somit ziemlich düster um CONCORD aus. Und egal wie cool auch der CONCORD-Designcontroller sein mag, egal wie viel Werbung man irgendwo platzierte oder bunte Animationsfilmchen man auf Youtube hochlud, es half nichts. Die stetig sinkenden Zahlen auf Steam oder die neuesten Memes über „DEN PROFESSOR“ auf Socialmedia waren um ein vielfaches spannender und unterhaltsamer als alles, was das Marketing aufbieten konnte.
Quelle in Screenshot verbaut
Es war wie der Versuch einer Crew mit ihrem viel zu langsamen Raumschiff vor der unablässigen Sogwirkung eines gigantischen, schwarzen Loches zu flüchten, das sich immer weiter ausbreitet. Eine Aktion so zunehmend verzweifelt, wie zum Scheitern verurteilt. Und tragisch obendrauf, weil man sich doch selber in diese Situation gebracht hat.
Die Spielefachpresse und das Buzzword „Hass“
Genauso wenig hilfreich verhält sich nicht selten die Spielefachpresse weltweit. In unzähligen Artikeln wird sich über den „Hass“ und das „Gravedancing“ empört oder die redundante Floskel „So schlecht ist Concord gar nicht!“ ins Internet gepostet.
https://www.pushsquare.com/previews...good-ps5-shooter-we-cant-wait-to-play-more-of
https://kotaku.com/concord-ps5-toxic-haters-heroes-shutdown-1851646309
https://www.gameswelt.de/concord/test/test-das-spiel-hat-euren-hass-nicht-verdient-327616
https://www.metacritic.com/game/concord/
Rühmliche Ausnahmen gibt es jedoch ebenfalls:
https://www.4p.de/specials/kolumne/concords-scheitern-kam-mit-ansage-kolumne/3260293
Der größte PS5-Flop des Jahres - Wie konnte das nur passieren, Sony?
Endlich wieder ein konsolenexklusives Spiel für die PlayStation 5 und doch steht es um den Hero-Shooter Concord bereits schlecht.
www.pcgames.de
Interessant dabei ist jedoch, dass CONCORD auf Metacritic auch deshalb mit einer tiefgelben 62 herumkrebst und keinerlei Kaufgrund aufbieten kann/konnte, weil die Spielefachpresse es so bewertet hat. Doch auch jene Kleingartengemeinschaft, welche das Spiel auf Steam noch gezockt hat, bewertete es langsam aber sicher immer weiter herunter. Aufmerksame „Gravedancer“ bemerkten recht bald, dass der Smiley neben den Userbewertungen immer trauriger dreinschaute.
Ein Paradebeispiel dafür, wie sehr sich Teile der Spielefachpresse bei CONCORD in ihrem Verteidigungsreflex verbissen haben, nur um am Ende darüber zu stolpern, stellt das Magazin PC GAMER zur Schau. Erst schimpfte ein Redakteur: „The eargerness to grave dance on unpopular games has become a bad habid“
The eagerness to grave dance on unpopular games has become a bad habit
Concord's low turnout has led to the usual jubilation over the prospect of seeing a big game fail.
www.pcgamer.com
- Nur damit dann eine Kollegin, welche den finalen Spieltest übernahm, CONCORD lausige 45% zugestand. Im Infokasten zum Spiel schreibt sie dazu, was CONCORD ist: „An underbaked, overpriced, and dated hero shooter.“ - Schaut man sich ganz unten das Profil der Autorin Nova Smith an, liest und sieht man eine Person, welche im Grunde genommen exakt das Klischee dieser „Modern Audience“ sein müsste, für die dieses Spiel angeblich gemacht wurde. Aber stattdessen stampft die Dame das Spiel so brutal in den Boden, wie es mancher Hater nicht besser könnte:
Quelle:https://www.pcgamer.com/games/fps/concord-review/
Auf Diskussionsforen wie NeoGaf oder unter den Artikeln von Push Square finden sich zahlreiche Kommentare, welche weniger „Hass“ gegen das Spiel ausbreiten, sondern durchaus valide Kritikpunkte haben. Speziell dass man einen Heroshooter mit optisch wenig attraktiven Figuren, eher lahmen Gameplay, lieblos draufgeklatschter Diversität und ansonsten wenig wirklich spürbaren Eigenheiten für 40€ auf den Free-to-Play Markt wirft. Oder bis zu 95€, wenn man die ganz spezielle Deluxe Edition kauft. Wo dann 16 weitere grenzwertige Skins drin sind, und sonst nicht viel mehr.
Doch JA: Dazwischen findet man selbstverständlich auch die tobsüchtigen Antiwokisten, denen mittlerweile schon die Hutschnur reißt, wenn auch nur eine einzige Figur mal bunte Haare hat. Oder irgendwo jemand rosa Turnschuhe trägt. Und JA: Diese Leute übertreiben nicht selten maßlos. Hat das Gaming ein Problem mit Sexismus und Toxischen Verhaltensweisen, speziell gegen Minderheiten? JA hat es. Sollten diese Leute auch weiterhin mit rosahaarigen, eventuell nonbinären Charakteren und starken Frauenfiguren konfrontiert werden? JA, sollten sie.
Quelle: NeoGaf
Jedoch kommt es wie bei allem immer darauf an, WIE man Diversität einbaut. Und nicht gerade selten geht genau das reichlich schief. Siehe Suicide Squad mit Misses Freeze und Youngster-Joker oder Dustborn als aktuelle Beispiele. Und versetzt so zunehmend auch liberale Gamer in Wut und Ablehnung, die mittlerweile nur noch genervt sind, und von all dem gar nichts mehr sehen und hören wollen. Dass anschließend genau jene Gruppen doppelt darunter zu leiden haben, die doch eigentlich eine stärkere Stimme bekommen sollen, liegt leider in der Natur der handwerklich schlecht umgesetzten Sache.
Quelle: X - ehemals Twitter
Auf CONCORD bezogen regen sich einige Stimmen darüber auf, dass man in einem kunterbunten Sci-Fi-Setting mit den exotischten Alienrassen die man basteln konnte, ausgerechnet ROBOTERN he/she-Pronomen geben musste. Wir haben im Spiel sogar ein Alien, das praktisch aus Fungi, also Pilzen besteht. Und beim Heilen nicht sagt „Ich heile mich!“, sondern „Ich RESTAURIERE meinen Körper!“. War da also wirklich kein Platz frei in all dieser Überkreativität im Figurendesign, wirklich sinnvoll, ja vielleicht sogar als Spezialfähigkeit etwas mit Diversität zu verbauen?
Aber Moment! Man hat doch einen transsexuellen Gaststar mit im Spiel! Man erkennt diese Person zwar in keinster Weise mehr, aber immerhin: Wir haben einen Checklistpoint abgearbeitet!
Quelle: NeoGaf
Ich möchte behaupten: Viele Gamer sind liberaler als man denkt, doch sie merken auch sehr gut, wann man ihnen kompletten Schwachsinn oder genauer gesagt „Checklist-Diversity“ auftischen will. Die nur drin ist, weil Sweet Baby Inc. oder die Marketingabteilung gesagt haben, dass das mit drin sein muss, damit man diese oder jene potentielle Zielgruppe auch noch abgreifen kann. Nur um dann wenig später auf Steam den Game Tag „LGBTQ+“ zu löschen, und die Regenbogengemeinde damit vor den Kopf zu stoßen.
Quelle: NeoGaf
Man könnte an dieser Stelle nun auch noch das „Spiderman-Fass“ aufmachen, wo ja ebenfalls in den westlichen Versionen Regenbogen- und Ukraineflaggen, Gendersprache und vieles andere verbaut wurde – Nur um es in Versionen für Länder mit, nennen wir es mal höflich: „weniger modernen Sichtweisen“ restlos und klammheimlich wieder zu entfernen. Was gegenüber den dortigen unterdrückten, verfolgten und teilweise mit Todesstrafen bedrohten Minderheiten sicherlich besonders solidarisch ist… Um es gehässig auszudrücken.
Quelle: x - ehemals Twitter
Wer sich tiefer damit befassen möchte, kann sich hier durchlesen oder einfach "Spiderman 2 deleted pride flags" googeln.
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Aber das wäre eine Thematik für ein eventuell anderes mal.
CONCORD als Boxsack und Megaphon verärgerter, genervter und besorgter Gamer
Abseits davon ist es allerdings schon eine interessante Sache, wie hoch das Interesse daran ist, CONCORD beim Niedergang zuzusehen. Was die Gründe dafür sein könnten, fragen sich derweil auch manche Gamer. Auf NeoGaf wurde sogar ein eigener Thread dafür erstellt, in dem der Verfasser die These in den Raum stellt, dass CONCORD schlicht im aktuell herrschenden „Culture War“ zwischen die Fronten geraten ist. Und während die üblichen Antiwokisten laut „JAWOHL!!!“ brüllen, argumentieren andere ähnlich wie Nova Smith von PC GAMER: Das Spiel ist zu spät, zu teuer, auf Dauer zu langweilig, und schlicht belanglos. Außerdem scheint es vielen, dass CONCORD dort, wo es hätte kreativ und mutig sein müssen es nicht ist, und andersherum:
https://www.neogaf.com/threads/is-concord-being-sacrificed-in-the-current-culture-wars.1674531/
Liest man sich auf Push Square oder Play3 geduldig die vielen Kommentare durch, merkt man schnell, dass hier noch etwas anderes im Busch ist. Denn Sony-Fans machen sich große Sorgen darüber, dass ihre geliebte Marke und deren Manager in eine Strategie verrennen, welche am Ende nur Verlierer hinterlässt.
Quelle: PushSquare
Dieser Run auf Servicespiele kommt häufig gar nicht gut an. Immer wieder ist zu lesen, wie viele kleinere Indiespiele oder welch ein episches Singlepayerspiel man hätte mit dem was CONCORD verschluckt hat, aus dem Boden stampfen können!
Quelle: PushSquare
Aber stattdessen schickt man GaaS-Game um GaaS-Game in den sicheren Tod, in der bloßen Hoffnung, dass zumindest eines des Servicegame-Jackpot knackt, und dem Publisher einen langen Geldsegen verschafft.
Quelle: https://x.com/SynthPotato/status/1831015663097307513
Auf dem Gamingblog AFTERMATH schreibt Autor Nathan Grayson in einem Beitrag inklusive Podcast darüber, warum heute nicht mehr sicher ist, dass große Spieleprojekte zu Erfolgen werden, derweil winzig kleine Spiele zu großen Welthits mutieren können. Eventuell ist da mehr dran, als viele in der Spieleindustrie glauben wollen:
https://aftermath.site/aftermath-hours-podcast-concord-failure-sony-steam
Der deutsche Literaturwissenschaftler Moritz Baßler derweil hat dafür in seinem Sachbuch „POPULÄRER REALISMUS“ (Inhaltlich sehr komplexes, aber extrem interessantes Buch) für all das, was mit CONCORD passiert sogar einen passenden Begriff: DAS PRINZIP DER RÜCKKOPPLUNG.
Zitat aus Seite 117:
"Populäre Kultur ist, so betrachtet, in ihrem Herzen Attraktionskultur"
-Unzwar ganz egal wie die Sache am Ende für den Lieferanten des Produktes am Ende auch ausgeht.
DAS PRINZIP DER RÜCKKOPPLUNG funktioniert an sich ganz einfach: Jemand oder ein Unternehmen wirft ein Produkt oder eine Meinung in die Öffentlichkeit. Ab dann wirft dieses „Etwas“ Wellen, wie ein Stein im Wasser. Hat man Glück, kommen diese als Gegenreaktionen zurück. Hat man noch mehr Glück, werden sie positiv aufgenommen und kommen genauso zurück. Hat man jedoch Pech, gibt es auf die Fresse. Oder wie im Falle von CONCORD: Erst passiert gar keine Rückkopplung, dann kommen nur einzelne, negative Versatzstücke der geworfenen Wellen bei den Leuten an, und dann gibt es auf die Fresse. Und wo keine positive Opposition, da überwiegt das Negative.
In diesem Fall kamen die negativen Servicegame-Wellen bei Leuten an, die genervt von Servicespielen sind.
Kamen gar keine Wellen bei den Overwatch/Sonstigen GaaSgames-Spielern an.
Kamen die verfehlten Diversity-Wellen bei allen an, die vom Kulturkampf mittlerweile nur noch genervt sind.
Kamen die „Woke“-Wellen bei allen an, die schon beim geringsten Pronomen die Wände hochgehen.
Kamen die Geldgier-Wellen bei allen Sony-Fans an, die mit dieser Strategie überhaupt nicht einverstanden sind.
Kamen die unansehnlichen Design-Wellen bei allen an, die finden dass der Fiat Multipla ein hässliches Auto ist.
Und kamen schließlich die „Hindenburg“-Wellen bei allen an, die auf daily Internet Drama stehen.
Was nicht ankam, waren die „Ja aber die Technik und die Grundmechaniken sind sehr gut und machen Spaß“-Wellen, welche die Spielefachpresse gerne plakatiert. Nur um ihre eigenen Aussagen dann auf Metacritic mit einer 62 in sonnenblumengelb zu sabotieren. Entweder CONCORD ist eine grüne 80er Bewertung würdig und ein gutes Spiel, oder es ist nur ne 60 und eine verschrumpelte Rosine, die aber immerhin ganz nett schmeckt.
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CONCORD wurde unfreiwillig zum Abziehbild von allem und somit für alles, was Gamer aller Coleur aktuell stört, verärgert oder besorgt. Firewalk wollten ein Spiel machen, das möglichst ALLEN gefällt, und haben aus Versehen etwas geschaffen, das die Hauptzielgruppe gar nicht kümmert, dafür aber alle anderen Gruppen erfolgreich triggert.
Letzten Endes bemerkte auch auf NeoGaf jemand diese merkwürdige Zusammenkunft der Gaminggemeinde bezüglich CONCORD. Selten wurde in einer derartigen Einigkeit auf so vielen Ebenen diskutiert, was alles in der modernen Spieleindustrie schief zu laufen scheint: „Wow Leute! Das fühlt sich ja fast wie eine übergroße Gruppentherapie an! Final können wir immerhin sagen, CONCORD hat uns alle wieder ein kleines bisschen näher zusammengebracht!“ schrieb jemand beinahe schon fröhlich.
Quelle: PushSquare
Das scheint an sich erst mal ganz nett zu sein, hilft jedoch weder den LGBTQ+-Leuten die sich jetzt gleich doppelt verarscht vorkommen, allen anderen Minderheiten, noch allen Käufern von CONCORD oder sonst wem. Im Grunde genommen gibt es nur Verlierer bei dieser Vollkatastrophe.
Quelle: Reddit
Interessant ist jedoch, wie SONY seit dem Abschalten von CONCORD das Spiel fast schon aus dem kollektiven Gedächtnis zu fegen versucht. Erst, einen Tag nach Abschalten wohlgemerkt, kam ASTRO BOT. Ein riesen Erfolg! Alle reden darüber! Jetzt die neue Playstation Pro! Geil aber teuer! Alle reden darüber! Niemand redet (HOFFENTLICH) mehr über dieses eine „Servicespiel“ das mal passieren wollte. Und jetzt sagen die ersten Quellen im Internet, dass auch diese eine Streamingfolge auf Amazon angeblich gestrichen wurde. Fast könnte man meinen, Sony hätten all das genauso im Voraus geplant. Damit man im Falle, dass CONCORD ein Flop wird, die Öffentlichkeit ganz schnell wieder mit coolen Sachen zuwerfen und diesen Misserfolg schnell hinterm Wohnzimmerschrank verschwinden lassen kann.
https://kotaku.com/sony-removes-failed-hero-shooter-concord-from-everyones-1851644418
Jetzt bleibt abzuwarten, was als nächstes passiert. Werden Firewalk CONCORD doch noch mal in überarbeiteter Form und Free-to-Play releasen dürfen? Wird das was bringen? Oder ist das Spiel bereits lost, wie viele andere gescheiterte Titel seines Schlages? Und wenn dem so sein sollte, was wird dann aus Firewalk?
Sicher ist aktuell nur eines: Nämlich dass mit FAIRGAME$ schon der nächste potentielle GaaS-Bauchklatscher in den Startlöchern steht. Der offizielle Trailer auf Youtube hat Stand jetzt: 4051 Likes und 46.777 Dislikes.
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Und über MARATHON wollen wir am besten gar nicht erst anfangen, sondern einfach nur hoffen, dass das schon irgendwie klappen wird.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Recherchelinks:
https://x.com/SynthPotato/status/1831015663097307513
https://x.com/jasonschreier/status/1831005817702670526
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https://www.neogaf.com/threads/conc...september-6-purchases-refunded.1674546/page-9
https://www.neogaf.com/threads/conc...h-less-than-1k-players-on-launch-day.1674218/
https://www.neogaf.com/threads/is-concord-being-sacrificed-in-the-current-culture-wars.1674531/
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https://www.pushsquare.com/features/poll-are-you-playing-concord
https://aftermath.site/aftermath-hours-podcast-concord-failure-sony-steam
https://www.metacritic.com/game/concord/
https://www.pcgamer.com/games/fps/concord-review/
https://gamerant.com/thread/why-is-concord-flopping-concords-failure/
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