Attentat auf Trump

[Game_Master]

Ein freundliches Moin in die Runde!

Am Wochenende gab es ein Attentatsversuch auf Trump. Hier alle bisher bekannten Infos:

Was über das Attentat auf Trump bekannt ist

Ex-US-Präsident Trump ist nur knapp einem Mordanschlag entgangen. Das Attentat wurde kurz vor dem Nominierungsparteitag der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur verübt. Was ist passiert - und wie ist die aktuelle Lage?

www.tagesschau.de

Wie es scheint hat ein 20-jähriger (Thomas Matthew Crooks) vom einem etwa 140-Meter entferntem Dach mehrere Schüsse auf Trump abgegeben. Dabei wurde Trump leicht am Ohr verletzt, es gab aber leider auch ein Todesopfer. Corey Comperatore, einen Feuerwehrmann.

Natürlich gibt es alle möglichen Spekulationen: Von Inside-Job bis göttliche (oder teuflische) Fügung. Ich persönlich glaube einfach, dass der junge Mann einfach fest davon überzeugt war, dass es in Ordnung wäre Trump auszuschalten.

Was mich persönlich am meisten überrascht ist das offensichtlich lückenhafte Sicherheitskonzept. Und selbst wenn der Secret Service da etwas seltsam arbeitet, hat Trump keinen eigenen Sicherheitsdienst?

Wie sind eure Gedanken zu dem Thema?

 

[TheRattlesnake]

Wie sind eure Gedanken zu dem Thema?

Wenn seine Gegner aus den Medien, Politik oder der Bevölkerung die Leute so gegen ihn aufhetzen dann braucht sich auch keiner wundern wenn irgendwann jemand durchdreht.
Würde mich auch nicht überraschen wenn hier bei uns sowas passiert. Kleinere Angriffe gegen Politiker gab es ja schon wenn ich das richtig mitbekommen habe. Da wird schlimmeres vielleicht nur noch durch die Waffengesetze verhindert.
Hat mit Demokratie schon lange nichts mehr zu tun. Aber man zeigt mit dem Finger ja immer auf die anderen und nennt sie Demokratiefeindlich.

 

[MatSch]

Wenn seine Gegner aus den Medien, Politik oder der Bevölkerung die Leute so gegen ihn aufhetzen dann braucht sich auch keiner wundern wenn irgendwann jemand durchdreht.
Würde mich auch nicht überraschen wenn hier bei uns sowas passiert. Kleinere Angriffe gegen Politiker gab es ja schon wenn ich das richtig mitbekommen habe. Da wird schlimmeres vielleicht nur noch durch die Waffengesetze verhindert.
Hat mit Demokratie schon lange nichts mehr zu tun. Aber man zeigt mit dem Finger ja immer auf die anderen und nennt sie Demokratiefeindlich.

Durch sein Verhalten sorgt er schon selbst dafür, dass die Leute aufgestachelt werden. Irgendwie werden wir auch weitere 4 Jahre Trump überstehen. Die Alternative ist logischerweise nicht wählbar.
Das politische Geschehen in Amerika würde ich wohlwollend als "Kasperletheater" bezeichnen - das in Deutschland seid einigen Jahren als "Versagen auf ganzer Linie" (auch wohlwollend)

 

[SethWinterstein]

Ich bin ehrlich gesagt nicht ein Mal sicher, ob das irgendein Ergebnis irgendeiner Aufschaukelung ist. Angriffe auf Politiker gab es schon immer. Zuletzt erst Abe in Japan. Dass die Stimmung an sich vermutlich extremer geworden ist, würde ich subjektiv auch so sagen aber gerade Trump ist da in seiner Rhetorik ja nicht unschuldig, sondern Motor. Er ist derjenige der anderen Spitznamen wie Sleepy Joe gibt, der mit Ad hominem kommt, der Leute als "Vermin" Ungeziefer bezeichnet, Wahlen nicht anerkennt, wenn er sie nicht gewinnt, Menschen zum Umsturz aufhetzt und beeinflusst und so weiter und so fort.

Es ist sicherlich möglich, dass der Schütze durch diese Radikalisierung auf allen Seiten beeinflusst ist, die ihren Anfang wohl in der Tea Party Bewegung gefunden hat und mit Trump dann zum System wurde. Und da der Schütze zumindest eingetragener Republikaner war, ist das gut möglich. Aber wer weiß, ob am Ende nicht was ganz anderes wie bei Abe dahintersteckt.

In jedem Fall ist es eine ziemlich üble Sache, vor allem auch mit Bezug auf den Familienvater und Feuerwehrmann der getötet wurde und zwei weitere Zuschauer, die schwer verletzt wurden. Mein Mitgefühl an alle Opfer dieses Ereignisses. Um die Gefahr zu reduzieren, dass es so weitergeht hilft es nur, rhetorisch abzubauen und wieder zivilisierten Diskurs zu führen.

 

[McTrevor]

Trump hat sich auch hier wieder als Soziopath vor dem Herrn erwiesen, da er lieber Golf gespielt hat, anstatt den Opfern dieses fehlgeschlagenen Attentats sein Mitgefühl auszudrücken. Der Typ ist ein absoluter Egomane (und Vollidiot).

Ich bezweifle, dass diese lang anhaltende Vergiftung des politischen Diskurses in den USA noch reversibel ist. Und dieselbe Verrohung ist hier dank AFD-Rhetorik leider ebenfalls zu beobachten. Einfach nur zum Kotzen, was derzeit in der Welt abläuft.

 

[Game_Master]

Ich habe das Gefühl, dass in den USA der Ton sowieso etwas rauer ist und die Politiker da viel härter miteinander umgehen als hier bei uns. Ich würde das ungerne vergleichen.

Man mag von Trump halten was man will, aber ich persönlich würde ihm auf keinen Fall eine Mitschuld geben. Er wird ziemlich dämonisert und alle sagen, dass die Demokratie stirbt wenn er (wieder) Präsident wird. Durch solche Aussagen gegen ihn, fühlen sich sicherlich auch einige legitimsiert und denken: "Wenn ich Trump erledige, bin ich ein Held."

Nach dieser Logik kann man auch sagen, eine Frau ist selber Schuld wenn sie im Rock durch entsprechende Gegenden läuft und dort vergewaltigt wird, weil sie hat es ja provoziert. Gewalt ist immer schlecht und ich finde es sehr schade wie verroht und menschenfeindlich die Politik geworden ist. Am Ende sollte es doch allen um dasselbe gehen und jeder sollte "vernünftige" Politik anstreben.

Auf X, ehemals Twitter, gibt es wohl einen größeren linken Account namens El Hotzo. Der hatte sich so geäußert, dass er es schade findet, dass Trump nicht erwischt wurde, dafür gab es auch viele Tausend Likes. Aber natürlich auch einen großen Shitstorm + er hat seinen Job verloren (ich glaube er war beim RBB angestellt).

Findet ihr das richtig oder denkt ihr, dass der Typ sagen darf, was er will? Verfolgt den vielleicht sogar jemand hier?

 

[Bonkic]

Er wird ziemlich dämonisert und alle sagen, dass die Demokratie stirbt wenn er (wieder) Präsident wird.

es ist sein erklärtes ziel, die demokratie abzuschaffen. das hat nichts mit "dämonisieren" zu tun.

 

[TheRattlesnake]

Auf X, ehemals Twitter, gibt es wohl einen größeren linken Account namens El Hotzo. Der hatte sich so geäußert, dass er es schade findet, dass Trump nicht erwischt wurde, dafür gab es auch viele Tausend Likes. Aber natürlich auch einen großen Shitstorm + er hat seinen Job verloren (ich glaube er war beim RBB angestellt).

Findet ihr das richtig oder denkt ihr, dass der Typ sagen darf, was er will? Verfolgt den vielleicht sogar jemand hier?

Ich kenne diesen Typen zwar nur vom Namen und habe von dieser Sache auch nichts mitbekommen aber wenn es so ist wie du sagst dann finde ich es auf jeden Fall richtig dass er seinen Job verloren hat.
Diese Aussage an sich ist da für mich erstmal kein Problem. Von mir aus kann jeder sagen was er will. Aber zu sagen dass man es schade findet dass ein Präsidentschaftskandidat nicht getötet wurde? Und das von einer Person die für das Öffentlich Rechtliche arbeitet? Für den Mist zahlen wir alle und damit auch den Lohn von solchen Typen. Sowas hat im öffentlich Rechtlichen wo man sich doch angeblich so für die Demokratie einsetzt nichts verloren.
Wobei ich auch glaube dass der Punkt dass er den Job verloren hat weniger mit der Aussage sondern mehr mit dem Shitstorm zu tun hat. Hat diesmal vielleicht zu viel Aufmerksamkeit erzeugt? Sonst hätte man solche Spacken wie den Böhmermann auch längst vor die Tür setzen müssen.

 

[McTrevor]

Das tragischste ist, dass es die Toten bei dem Attentat nicht gegeben hätte, wenn Amerika ein echter Rechtsstaat wäre. Dann säße Trump nämlich im Knast.

 

[TheRattlesnake]

Dann säße Trump nämlich im Knast.

Wegen was? Scheinbar hat man da ja nichts Strafrelevantes gefunden. Und das hat man ja in den letzten Jahren mit aller Macht versucht.

 

[Martin1979]

Ich habe eine interessante Liste gesehen. Anschlagsversuche gab es fast schon auf jeden US-Präsidenten. Ist also nicht mal was Neues. Wäre schon fast eher erwähnenswert, wenn es einen mal nicht trifft.
Übrigens auch nicht der erste Anschlagsversuch in Trumps Richtung. Bereits 2016 hatte das schonmal so ein Incel versucht.

Donald Trump: Mann wollte Trump bei Wahlkampfveranstaltung töten

Er wollte ihn um ein Autogramm bitten und dann erschießen: Ein junger Mann soll Donald Trump in Las Vegas nach dem Leben getrachtet haben. Die Tatwaffe versuchte er einem Sicherheitsbeamten zu entwenden.

www.spiegel.de

-> Interessant ist nur, dass damals kaum darüber berichtet und gesprochen wurde. Die Macht der Bilder bestimmt letztlich, was wir konsumieren und was nicht - auch im Rahmen von Nachrichten. Schade.

 

[SethWinterstein]

Ich habe das Gefühl, dass in den USA der Ton sowieso etwas rauer ist und die Politiker da viel härter miteinander umgehen als hier bei uns. Ich würde das ungerne vergleichen.

Dann schau dir mal die Videos früherer TV Duelle an und vergleiche sie mit Trump.

Man mag von Trump halten was man will, aber ich persönlich würde ihm auf keinen Fall eine Mitschuld geben. Er wird ziemlich dämonisert und alle sagen, dass die Demokratie stirbt wenn er (wieder) Präsident wird.

Ein Präsidentschaftskandidat der Wahlen nicht anerkennt, Anhänger zum Umsturz aufhetzt und Politiker anruft im Versuch die Wahl zu beeinflussen, wird nicht dämonisiert, sondern ist eine sehr reale Gefahr für die Demokratie und hat bereits versucht diese zu stürzen.

(...)
Nach dieser Logik kann man auch sagen, eine Frau ist selber Schuld wenn sie im Rock durch entsprechende Gegenden läuft und dort vergewaltigt wird, weil sie hat es ja provoziert.

Nein, kann man nicht. Die Behauptung, dass eine Frau eine Vergewaltigung provoziert ist eine klare Lüge. Es impliziert nämlich, ein Mann hätte bei einem Rock keine Möglichkeit sich zurückzuhalten. Das ist allerdings nicht zutreffend. Diese Aussage ist eine ganz klassische, frauenfeindliche Lüge, die obendrein vollkommen die Motivation hinter sexuellen Gewalttaten ignoriert. Dabei geht es nämlich kaum um Lust.

Entsprechend funktioniert es hier nicht im Vergleich. Trump hat faktisch den Diskurs entgleist, durch eine Rhetorik die darauf abzielt, andere Personen zu diffamieren, entwerten. Trump macht sich über Behinderte lustig, attackiert Veteranen, es gibt ganze wissenschaftliche Arbeiten über seine Rhetorik:

“We’re led by stupid people”: Exploring Trump’s use of denigrating and deprecating speech to promote hatred and violence - Crime, Law and Social Change

In response to a call for criminologists to consider the impact of former President Donald Trump’s presumed criminality, we analyze verbal-textual hostility (VTH) in Trump’s campaign speeches. Politicians have particular power and reach with their speech and their use of VTH is an important part...

link.springer.com

Wie ich schon schrieb, Trump ist hier nicht allein und isoliert aber er hat einen Einfluss auf den politischen Diskurs. Ob dieser Diskurs seinerseits den Schützen beeinflusst hat? Keine Ahnung aber Trump hat zumindest schon ein Mal Menschen zu einem Umsturzversuch geleitet.

Zu El Hotzo:
El Hetzer passt mehr zu der Person.

 

[Athrun]

Auf X, ehemals Twitter, gibt es wohl einen größeren linken Account namens El Hotzo. Der hatte sich so geäußert, dass er es schade findet, dass Trump nicht erwischt wurde, dafür gab es auch viele Tausend Likes. Aber natürlich auch einen großen Shitstorm + er hat seinen Job verloren (ich glaube er war beim RBB angestellt).

Findet ihr das richtig oder denkt ihr, dass der Typ sagen darf, was er will? Verfolgt den vielleicht sogar jemand hier?

Da er für einen öffentlichen Rundfunk gearbeitet hat sollte er wissen, das er sich besser zurückhalten sollte. Aber das gleiche ist in den USA auch passiert: viele Angestellte, die öffentlich getweetet oder auf Facebook Nachrichten geschrieben haben, das es schade ist, das der Schütze nicht getroffen hat, wurden aus ihren Jobs rausgeschmissen. Das passiert halt, wenn man denkt, das Cancel Culture einen selber nie treffen kann aber vorher fröhlich unterstützt haben