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Rockstar Games: Studio ändert Arbeitsbedigungen nach Shitstorm

Darkmoon76

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Zum Artikel: Rockstar Games: Studio ändert Arbeitsbedigungen nach Shitstorm
 
"Optional", lol. Das waren sie auch vorher schon. Gemacht werden sie ja oft nur, weil sich der Mitarbeiter vor unausgesprochenen Konsequenzen fürchtet. Und wenn es einer macht, machen es auch die meisten anderen mit, schon um nicht als der letzte "Faule" dazustehen.

Aber nun wird ja bezahlt. In ein paar Monaten stellt man dann "überrascht" fest, das alles viel teurer geworden ist, Projekte ja viel mehr Zeit verschlingen (= Geld) als gedacht. Schließlich gehörten Überstunden bisher zum unbezahlten Projektbudget. Da das (fehlgeplante) Renditeziel verfehlt werden wird (inakzeptabel natürlich), muss man entweder den Preis erhöhen (spielt der Kunde nicht mit, Lootbox-Drama wtf) oder müssen die Kosten wieder gesenkt werden. Und da schaut man wieder auf die gleichen.

Und dann gibt es Arbeitnehmer die ihre Zeiterfassung für den Tag beenden und weiterarbeiten. Da braucht es keine Bezahlung, die nicht genommen wird, sondern eine Kultur bei der man auf die Mitarbeiter acht gibt, möglichst einen normalen Arbeitsrhythmus vorlebt. Ich vermute das geht in solchen AAA-Projekten gar nicht.
 
"Optional", lol. Das waren sie auch vorher schon. Gemacht werden sie ja oft nur, weil sich der Mitarbeiter vor unausgesprochenen Konsequenzen fürchtet. Und wenn es einer macht, machen es auch die meisten anderen mit, schon um nicht als der letzte "Faule" dazustehen.

Es soll auch Menschen geben, die nicht nur des Geldes wegen arbeiten. 3 100h-Wochen treiben einen nicht an die Grenzen des körperlich und psychisch möglichen. Wenn man an etwas arbeiten darf, was von vielen Menschen geschätzt wird, kann und wird der Ansporn auch daran liegen.
 
Auf jeden Fall, hab ich auch schon selbst gemacht und stehe auch dazu als persönliches Engagement.
Aber man sollte nicht den Druck unterschätzen, der auf alle anderen ausgeübt wird, wenn solche Ausreißer zur Norm werden. Schließlich wurde mein Einsatz auch immer belohnt und es entsteht der Eindruck, das müsste man machen, um es auch "zu schaffen". Da sagt kein Chef was.
Und es gibt eben auch Menschen die vom Arbeitspensum krank geworden sind. Kann sein, dass sie es gar nicht gemerkt haben oder empfanden es nicht als so kritisch, schließe ich gar nicht aus. Aber ich denke manche muss man vor sich selbst schützen und kann sie nicht schulterzuckend laufen lassen, bis sie umfallen (oder auch "nur" innerlich kündigen). Da fehlt mir eine Kultur, kein Bezahlmodell.
 
Auf jeden Fall, hab ich auch schon selbst gemacht und stehe auch dazu als persönliches Engagement.
Aber man sollte nicht den Druck unterschätzen, der auf alle anderen ausgeübt wird, wenn solche Ausreißer zur Norm werden. Schließlich wurde mein Einsatz auch immer belohnt und es entsteht der Eindruck, das müsste man machen, um es auch "zu schaffen". Da sagt kein Chef was.
Und es gibt eben auch Menschen die vom Arbeitspensum krank geworden sind. Kann sein, dass sie es gar nicht gemerkt haben oder empfanden es nicht als so kritisch, schließe ich gar nicht aus. Aber ich denke manche muss man vor sich selbst schützen und kann sie nicht schulterzuckend laufen lassen, bis sie umfallen (oder auch "nur" innerlich kündigen). Da fehlt mir eine Kultur, kein Bezahlmodell.

Das stimmt natürlich. Die Frage ist dann eher, wie man das erreicht. Ein erster Ansatz ist natürlich, dass man das es als internes Statement bekanntgibt. Letztendlich spielt dann aber doch wieder das persönliche Empfinden mit ein, dass man ja nicht als „faul“ dastehen will. Gleichzeitig kann man aber auch nicht jene „bestrafen“ die sich der Aufgabe widmen wollen.

Mir scheint es auch nicht wirklich lösbar. Der Druck ist heute so hoch wie noch nie. Damit meine ich den Druck durch Konsumenten und auch Investoren. Man erwartet eben, dass ein Produkt so schnell und gut wie möglich auf den Markt kommt.

Entweder man plant direkt nach erreichen des Gold Status eine Ruhepause für jene Mitarbeiter oder Abteilungen ein oder jene Mitarbeiter müssen das Unternehmen auf eigene Faust verlassen. Für jene wäre es sicherlich das Optimum - um Arbeitslosigkeit muss man sich da wahrscheinlich nicht fürchten.
 
Es soll auch Menschen geben, die nicht nur des Geldes wegen arbeiten. 3 100h-Wochen treiben einen nicht an die Grenzen des körperlich und psychisch möglichen. Wenn man an etwas arbeiten darf, was von vielen Menschen geschätzt wird, kann und wird der Ansporn auch daran liegen.

Ich hoffe das meinst du jetzt nicht ernst... 14 h pro Tag bei einer 7 Tage Woche werden dich mit ABSOLUTER SICHERHEIT an den Rand der Belastbarkeit führen.

Aussagen, wie diesen ist es zu verdanken, dass Arbeitnehmerrechte für die jahrzentelang gekämpft wurde, sukzessive wieder abgebaut werden. Klassische Beispiele für das Nichteinhalten dieser Regelungen sind meist der Niedriglohnbereich und Dienstleister. Kannst ja mal hier die Kollegen von der PCG fragen, wie die zu deiner Aussage stehen. Bzw, aufgrund der möglichen Repressalien seitens Computech kannst du dich mal an die Exkollegen wenden. Die haben sicherlich lustige Dinge zu erzählen.

Wahnsinn echt.
 
Ich hoffe das meinst du jetzt nicht ernst... 14 h pro Tag bei einer 7 Tage Woche werden dich mit ABSOLUTER SICHERHEIT an den Rand der Belastbarkeit führen.

Aussagen, wie diesen ist es zu verdanken, dass Arbeitnehmerrechte für die jahrzentelang gekämpft wurde, sukzessive wieder abgebaut werden. Klassische Beispiele für das Nichteinhalten dieser Regelungen sind meist der Niedriglohnbereich und Dienstleister. Kannst ja mal hier die Kollegen von der PCG fragen, wie die zu deiner Aussage stehen. Bzw, aufgrund der möglichen Repressalien seitens Computech kannst du dich mal an die Exkollegen wenden. Die haben sicherlich lustige Dinge zu erzählen.

Wahnsinn echt.

Witzig wie du am Thema vorbeiredest bzw. eventuell nicht aufmerksam lesen kannst.

1. Reden wir hier von zumindest objektiv freiwilligen Arbeitseinheiten - in der Theorie also 21x14. Wohlgemerkt in einer Branche in der der Arbeitsplatzwechsel, bei Nichtgefallen, scheinbar ohne Probleme gewechselt werden kann. Arbeitsplätze sollte es in dieser Branche genug geben. Weiterhin reden wir gerade bei RDR II von ca. 416 Wochen. Da sind 3 Wochen Crunchtime zu verkraften - ist einfach so.

2. Wir sind hier nicht auf welt(Punkt)de. Thema ist die Unterhaltungsindustrie und nichts anderen.

Übrigens: Wir haben uns hier gerade schön sachlich unterhalten - was du scheinbar nicht kannst.
 
Witzig wie du am Thema vorbeiredest bzw. eventuell nicht aufmerksam lesen kannst.

1. Reden wir hier von zumindest objektiv freiwilligen Arbeitseinheiten - in der Theorie also 21x14. Wohlgemerkt in einer Branche in der der Arbeitsplatzwechsel, bei Nichtgefallen, scheinbar ohne Probleme gewechselt werden kann. Arbeitsplätze sollte es in dieser Branche genug geben. Weiterhin reden wir gerade bei RDR II von ca. 416 Wochen. Da sind 3 Wochen Crunchtime zu verkraften - ist einfach so.

2. Wir sind hier nicht auf welt(Punkt)de. Thema ist die Unterhaltungsindustrie und nichts anderen.

Übrigens: Wir haben uns hier gerade schön sachlich unterhalten - was du scheinbar nicht kannst.

Ich glaube aber auch nicht, dass 3x 100 Stunden-Wochen keine Spuren hinterlassen. Klar, es ist eine sehr begrenzte Zeit, aber ich glaube, danach kann man und sollte man sich erstmal 2 Wochen Urlaub nehmen und nichts tun. Und gerade wenn man weiß, dass etwas unbedingt bis dato fertig sein muss, kann das schon ganz schön stressen. Du unterschätzt diesen begrenzten Zeitrahmen ganz gewaltig.
 
Ich denke auch, das lässt sich kaum lösen. Wo allerdings 40h Wochen auch keine produktiven 40h sind, sind 60+ im Verhältnis noch schlechter meine ich. Meine 90+ über doch schon lange Zeiträume waren rückblickend eigentlich eher ineffizient. Aber wer stellt schon 2 ein, bei den Schnittstellen und der Frage, was mache ich mit einem der beiden nach dem Projekt.
Oft wird man aber auch über Anwesenheit bewertet, was zusätzlich ein Anreiz ist, die Stunden hinauszuzögern. Wenn man so sieht was die Leute während der Arbeitszeit im Internet alles so machen und dann über zuviel Arbeit klagen oder das sie immer als letzte gehen... Auch Extremfälle, so wie die 100h aus Leidenschaft aber die größere Mitte ist ja mit im Topf.
Wahrscheinlich gut, das sowas immer mal wieder thematisiert wird. Grundsätzlich aber glaube ich die Mitarbeiter zucken beim "optional" + Bezahlung nur mit den Schultern und machen weiter wie gehabt und die Chefs werden das auch so weiter leben, gehört quasi dazu. Ich glaube ein Jobwechsel bringt da nichts, das ist in anderen Firmen nicht anders zu erwarten und Rockstar hat zumindest sehr gute, stabile Zukunftsaussichten. Je nach Familienstand geht ein Wechsel ja auch nicht unbedingt einfach.
Es hängt am Chef, der muss auf seine Mitarbeiter "aufpassen". Tatsächlich wäre zu vermuten, dass bei Rockstar die Leute bei den geschilderten Arbeitsbedingungen bleiben, weil es nicht so arg ist wie geschildert, mangels Alternative kann ich mir nicht vorstellen. Gegen einen Internet-Shitstorm musste dann schnell etwas Aktivität gezeigt werden. Mich hat das "Überstunden optional" zum lachen gebracht, alles schon oft gehört, so meinen tut das keiner (imho).
 
Aber nun wird ja bezahlt. In ein paar Monaten stellt man dann "überrascht" fest, das alles viel teurer geworden ist, Projekte ja viel mehr Zeit verschlingen (= Geld) als gedacht.
Red Dead Redemption 2 wird seit 8 Jahren entwickelt. Die Crunchtime soll nur drei Wochen lang 100h betragen haben.

Also waren bisher 8 x 52 Wochen = 416 Wochen nötig.
Mit dem Verteilen der Crunchtime auf sechs Wochen = 50h/w würde man 419 Wochen brauchen.

Das wäre nicht mal ein Prozent mehr Zeit. Selbst, wenn man die erste Hälfte nur konzeptionell gearbeitet hat und es nur 4 Jahre Arbeit mit einem kompletten Team erfordert hätte, wären es gerade mal 1,5% und selbst, wenn man das Spiel in 2 Jahren aus dem Boden gestampft hätte, wären es gerade mal 3%.

3% von ~60 Euro Verkaufspreis - das würde eine Preissteigerung von gerade mal 1,80 Euro rechtfertigen... oder für 8 Jahre Entwicklungszeit knapp 50 Cent ...
 
Wenn es "nur" 100h über einmalig 3 Wochen sind, klar. Ich gehen von mehrfach und auch dauerhaft übertretenen 40h aus, was eine Kostenerhöhung von 10-20% erwarten ließe. Also diese Überlegung ging meiner Aussage voraus. Da lese ich vielleicht mehr (zuviel) zwischen den Zeilen als da ist. Gemischt mit eigenen Erfahrungen aus Büros in Deutschland, 4 Jahren in den USA, mit Wochenendarbeit über Jahre und zuhause, glaube ich kommt sowas nicht ohne Grund hoch. Zumal ich glaube, dass das zu der Unterhaltungsindustrie dazugehört. Ich werfe der Industrie gar nicht die Arbeitszeiten vor, sondern den Umgang damit : Ab jetzt haben wir es gesagt, wir erwarten es nicht, es ist optional, AUSSER wenn angekündigt und verlangt. Dann auf jeden Fall... yeah ... right... :)
 
1. Reden wir hier von zumindest objektiv freiwilligen Arbeitseinheiten - in der Theorie also 21x14. Wohlgemerkt in einer Branche in der der Arbeitsplatzwechsel, bei Nichtgefallen, scheinbar ohne Probleme gewechselt werden kann. Arbeitsplätze sollte es in dieser Branche genug geben. Weiterhin reden wir gerade bei RDR II von ca. 416 Wochen. Da sind 3 Wochen Crunchtime zu verkraften - ist einfach so.
Die Kernaussage ist also 250% Arbeitsleistung "freiwillig" sind völlig OK, solange es nur ein abgesteckter Zeitraum ist, und wem das nicht passt kann ja kündigen? Genau das war ja letztlich die Denkweise des Management und die fällt ihnen gerade auf die Füße.

2. Wir sind hier nicht auf welt(Punkt)de. Thema ist die Unterhaltungsindustrie und nichts anderen.
Der Witz an der Sache ist, dass man bereits bei 60 Stunden in der Woche von Ausbeuterbetrieben spricht und du verteidigst gerade 100h die Woche. Crunchtime hin oder her, 14 Stunden Tage fast einen Monat am Stück sind ein absolutes Nogo, egal in welcher Branche. Zum einen kommt da nur Mist raus, zum anderen spielt man bewusst (denn jedem ist klar das das viel zu viel ist) mit der Gesundheit der Mitarbeiter. Auch warum die Unterhaltungsindustrie für dich als Argument hinreicht ist absolut nicht nachvollziehbar. Das kann ich mir nur so erklären, dass du schon der Meinung bist, dass es in diesem Industriezweig zur Normalität gehört, womit es noch absurder wird diese Zustände zu verteidigen.

Übrigens: Wir haben uns hier gerade schön sachlich unterhalten
Ich weiß nicht ob es eine sachliche Unterhaltung ist, wenn zwei Leute behaupten etwas vergleichbares ebenfalls gemacht zu habe. Das ist letztlich nur ein sehr kleines empirisches Ergebnis, aus dem - zumindest aus meiner Sicht - das falsche Ergebnis gezogen wurde, weil man es ja selbst ertragen hat, es allgemein vertretbar ist.
 
Die Kernaussage ist also 250% Arbeitsleistung "freiwillig" sind völlig OK, solange es nur ein abgesteckter Zeitraum ist, und wem das nicht passt kann ja kündigen? Genau das war ja letztlich die Denkweise des Management und die fällt ihnen gerade auf die Füße.


Der Witz an der Sache ist, dass man bereits bei 60 Stunden in der Woche von Ausbeuterbetrieben spricht und du verteidigst gerade 100h die Woche. Crunchtime hin oder her, 14 Stunden Tage fast einen Monat am Stück sind ein absolutes Nogo, egal in welcher Branche. Zum einen kommt da nur Mist raus, zum anderen spielt man bewusst (denn jedem ist klar das das viel zu viel ist) mit der Gesundheit der Mitarbeiter. Auch warum die Unterhaltungsindustrie für dich als Argument hinreicht ist absolut nicht nachvollziehbar. Das kann ich mir nur so erklären, dass du schon der Meinung bist, dass es in diesem Industriezweig zur Normalität gehört, womit es noch absurder wird diese Zustände zu verteidigen.


Ich weiß nicht ob es eine sachliche Unterhaltung ist, wenn zwei Leute behaupten etwas vergleichbares ebenfalls gemacht zu habe. Das ist letztlich nur ein sehr kleines empirisches Ergebnis, aus dem - zumindest aus meiner Sicht - das falsche Ergebnis gezogen wurde, weil man es ja selbst ertragen hat, es allgemein vertretbar ist.

Der Punkt mit der Kündigung war darauf bezogen, dass man das Unternehmen verlassen sollte, wenn man sich dem nicht gewachsen fühlt, eine freiwillige Mehrarbeit abzulehnen, weil man denkt sonst als faul dazustehen.

Zum Thema „Ausbeuterbetrieben“: Wie bei sovielen juristischen Sachverhalten kommt es auf eine Regelmäßigkeit an. Die sehe ich hier absolut nicht.

Die Sachlichkeit der Unterhaltung beruht eher darauf, dass man nüchtern schreiben kann. Also ohne Ausdrücke wie „WAHNSINN“ oder „wegen Menschen wie Dir“.
 
Der Punkt mit der Kündigung war darauf bezogen, dass man das Unternehmen verlassen sollte, wenn man sich dem nicht gewachsen fühlt, eine freiwillige Mehrarbeit abzulehnen, weil man denkt sonst als faul dazustehen.
Dieser Punkt mag für einen jungen, ungebundenen Menschen stimmen. Konstruieren wir aber weiter und machen daraus einen Hausbesitzer, Familienvater mit 3 Kindern und noch 200k$ Schulden Studienkredit, dann ist kündige doch eigentlich keine gangbare Alternative.

Zum Thema „Ausbeuterbetrieben“: Wie bei sovielen juristischen Sachverhalten kommt es auf eine Regelmäßigkeit an. Die sehe ich hier absolut nicht.
Aus dem vorher geschriebenen gehe ich davon aus, dass ihr in der selben oder, so wie ich, in einer vergleichbaren Branche arbeitet. Demnach gehe ich davon aus das ihr wisst wie Roadmaps, Meilensteine, Releases und SOPs funktionieren und das es eben nicht normal ist, dass man kurz vor Schluss ganz überraschend mehr als das doppelte ableisten muss. Bei einem guten PM weiß man sowas bereits Monate im voraus. Jurisitsch ist es bei uns übrigens fast egal, ob ich dauerhaft 60 Stunden abverlange oder einmal 100 Stunden. In beiden Fällen hätte man gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen. Dieses erlaubt kurzzeitig bis zu 60 Stunden die Woche, wenn gleichzeitig Freizeitausgleich erfolgt. Nach eben diesem Gesetz ist weder dauerhaft 60 Stunden erlaubt, noch kurzfristig 100 Stunden. Klar gilt das deutsche Recht nicht für Rockstar Games, aber selbst dieses Gesetz ist mittlerweile schon antiquiert, da nach den aktuellen Studien eigentlich die 40 Stunden Woche schon zu lang und gesundheitsschädigend ist.

Die Sachlichkeit der Unterhaltung beruht eher darauf, dass man nüchtern schreiben kann. Also ohne Ausdrücke wie „WAHNSINN“ oder „wegen Menschen wie Dir“.
Da hast du natürlich recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das schon höre "Allerdings seien einige Überstunden bezahlt worden" könnte ich kotzen. Jede Stunde hat bezahlt zu werden und nicht weniger. glaube kaum das die Firma ohne zu murren ihr Produkt an jemanden verkauft, der sich weigern würde dieses zu bezahlen. das ist bei Arbeitszeit nichts anderes. Man verkauft seine Arbeitsleistung der Firma und bekommt dafür Lohn. Lernst man in BWL im ersten Semester! Eigentlich müsste man gleich das Spiel aus Protest abbestellen, aber ich bin einfach zu geil da drauf und würde über Leichen gehen =D
 
Dieses erlaubt kurzzeitig bis zu 60 Stunden die Woche, wenn gleichzeitig Freizeitausgleich erfolgt.

Ich hoffe auch inständig, dass Rockstar dann auch eine würdige Auszeit gewährt. In anderen Spieleschmieden ist das jedenfalls so.

Da werde ich direkt auch mal schauen, wie die Räumlichkeiten bei R* so ausschauen. Bei Blizzard kenne ich es, dass das HQ teilweise einem Familienresort gleichkommt.

Ich will hier gleich nochmal anmerken, dass Überstunden in anderen Kulturkreisen auch eine gewisse Ehre sind. (Japan)

Aber ok, das ist eine andere Kultur. Damit wollte ich jetzt nichts rechtfertigen.
 
Ich will hier gleich nochmal anmerken, dass Überstunden in anderen Kulturkreisen auch eine gewisse Ehre sind. (Japan).
Wobei man da dann nicht vernachlässigen sollte, dass eben Japan auch eine der wenigen Kulturen ist die mittlerweile ein Wort für Tod durch Überarbeitung (Karōshi) haben. Wenn man dafür extra ein Wort braucht, dann passiert es definitiv zu oft.
 
[...] zwei Leute behaupten etwas vergleichbares ebenfalls gemacht zu habe. Das ist letztlich nur ein sehr kleines empirisches Ergebnis, aus dem - zumindest aus meiner Sicht - das falsche Ergebnis gezogen wurde, weil man es ja selbst ertragen hat, es allgemein vertretbar ist.

Eine Legitimation war das nicht, eher eine andere Sichtweise warum solche Situationen auch entstehen können. Ist ja nachvollziehbar, das man sich so in sein Baby/ Projekt verliebt (Geschäftsführer hoffentlich sowieso), das er die Zeit vergisst und dann viel länger als gesund arbeitet. Wie Solo-Joe sagte, steckt halt nicht in jedem Fall Zwang dahinter. Die Feststellung ist aber keine Rechtfertigung oder Verteidigung.
Ich sehe die Streuwirkung auf alle Kollegen oder noch schlimmer auf die Mitarbeiter, wenn es der Vorgesetzter ist, der Wochenende immer da ist. Ausgangspunkt war die hier präsentierte News, mit der "Lösung", die ich für unrealistisch halte und nur die Käufer beruhigen soll (denen das am Ende wohl egal sein könnte). Das Problem wird nicht gelöst, weil es vielleicht nicht geht(?), bzw das Projektmanagement wie Du schon sagst, schlichtweg versagt. WENN das zur Industrie "gehört", dann würde ich erwarten das es mal jemand sagt.
Oder etwas zur Kultur bei Rockstar, bei der Enthusiasmus gefeiert wird (möglicherweise), jeder mit egal welcher Arbeitszeit gleich behandelt wird und alle Crunchies im Anschluss 2+ Wochen Urlaub bekommen. Aber wenn die Lösung ist, es gab ein Missverständnis und Überstunden sind optional (außer wenn angeordnet) und würden bezahlt, hört es sich eher als business-as-usual an, alles nur falsch verstanden. Und es wären nur 45-47h im Durchschnitt ... sagt der Vorstand. Heißt das es ist die "normale" Arbeitszeit und ok? Hört sich so an. Wird dann auch bezahlt...in Zukunft. Schöne neue Welt.
 
muss man entweder den Preis erhöhen (spielt der Kunde nicht mit, Lootbox-Drama wtf)

Mal gesehen was Take 2 mit dem Shark Cards vom GTA 5 verdient? Die könnten die Spiele kostenlos verteilen und würden es nicht einmal bemerken ^^

Im Fiskaljahr 2017 haben die fast 1 Mrd. $ Umsatz gemacht, davon waren 26% RCS (Recurrent Consumer Spendings), also Shark Cards und NBA Mikrotransaktionen usw. , 2018 waren es 1,13 Mrd $ und davon waren 42% RCS. Quelle

Ich bin ganz sicher das RDR2 sowas wie Shark Cards haben wird und damit werden sie noch mehr Geld machen ... es ist nicht so das Rockstar nicht genug Geld hätte um ihre Leute gut und auch für Überstunden zu bezahlen.

Das es mal zu Crunch kommen kann ist ja ok, dann kann es ja auch mal sein das einige 1-2 Wochen bis zu 100 Stunden arbeiten (müssen). Wenn das Projekt durch ist gibt es ja auch in der Regel Urlaub (oder man wird gefeuert ^^) und wenn die Überstunden bezahlt werden, dann kann sicherlich auch die Familie damit leben. Wenn das 1-2 im Jahr vorkommt ist das sicherlich machbar. Es sollte eben nur kein Dauerzustand sein.
 
Das es mal zu Crunch kommen kann ist ja ok, dann kann es ja auch mal sein das einige 1-2 Wochen bis zu 100 Stunden arbeiten (müssen). Wenn das Projekt durch ist gibt es ja auch in der Regel Urlaub (oder man wird gefeuert ^^) und wenn die Überstunden bezahlt werden, dann kann sicherlich auch die Familie damit leben. Wenn das 1-2 im Jahr vorkommt ist das sicherlich machbar. Es sollte eben nur kein Dauerzustand sein.
Also ich kann mich noch an meine Zeiten als Dev und die Crunchtimes erinnern. Da hatte man dann auch seine 250 Stunden im Monat gerissen weil es sein musste. Aber das waren dann immer noch keine 100 Stunden die Woche, ich war jung und dennoch ist das erschöpfend gewesen. Es kommt auch stark darauf an, welche Rolle in einem Projekt man erfüllt. Wenn ich jetzt nur PM in einem Projekt mache, dann stören mich 60 Stunden-Wochen praktisch gar nicht, da vieles davon einfach nur Besprechungen und Redezeit ist. Als Dev allerdings sind 60 Stunden reale Arbeit mit sehr viel Kopfleistung verbunden und es ist nicht ansatzweise vergleichbar. Um ein körperliches Äquivalent zu bilden, einer macht den Fahrer für die anderen und bringt die Werkzeuge zu den Baustellen, der andere arbeitet überkopf und bringt Deckenlatten an. Ersteres kann man Problemlos auch 10 Stunden am Tag über Wochen machen, ohne das man zugrunde geht. Der Andere fällt wahrscheinlich nach einer Woche wegen Rücken aus.
 
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