Ich kann diesen unterschwelligen Vorwurf, Spiele würden "nichts neu" machen nicht mehr hören. Was erwarten Redakteure da? Niemand kommt auf die Idee, beim MS Flugsimulator "Altbekanntes im schicken Gewand" zu schreiben. Oder beim neuen Formel 1 2020. Diese Spiele setzen bekannte und beliebte Konzepte um, Änderungen erfolgen an Details. Letzten Endes ist der Anspruch, ein Spiel müsste etwas ganz Neues machen (denn das ist doch der ewige Hinweis "Das Spiel erfindet das Rad nicht neu") nicht nur unrealistisch, sondern auch gar nicht im Sinne der Spieler, wage ich zu behaupten. Wenn ein Studio ein 3rd-Person-Action-Adventure ankündigt dann kann ich mir darunter etwas vorstellen und habe eine Erwartung, das Genre ist definiert.
Now guess what: 3rd-Person-Action-Adventures - dazu gehören Nah- und Fernkampf, Stealth, vielleicht ein rudimentäres Craft-, Survival, Skill- oder Itemsystem (irgendeine Art der Progression), ne Story und Quests. An dieser Stelle von mangelnder Innovation zu schreiben ist Humbug. Erst die genaue Umsetzung der einzelnen Elemente, wie gut das funktioniert, ob es Spaß macht, ob es sinnvoll ineinander greift - daran misst sich schlussendlich die Qualität.