Das Gefühl habe ich nicht nur bei Prügelspielen.
Mir fiel das nur extrem auf, da kurz vorher Dead or Alive 6 (allerdings von jemand anderem) getestet wurde (auch 8 von 10) und dort der Story-Modus ein riesiger Kritikpunkt war, der denke ich zu einiger Abwertung führte.
Und ja es stimmt, der DoA 6 Storymode ist nicht das gelbe vom Ei, er ist "nur" drei bis vier Stunden lang und besteht aus einem komischen "Tree", den man recht durcheinander spielt. Die Aufteilung des Trees ist nach Reihe, also 1. Kapitel, 2. Kapitel etc. und dann nach Spalte, eine Spalte ist ein zusammenhängender Story-Strang. Nur spielt man halt nicht nach Spalte sondern mehr oder minder komplett durcheinander, weil die Sachen komisch freigeschaltet werden. Wobei eben die Hauptstory ist Spalte 1, dann gibt es eine Nebenstory die beschäftigt sich mit dem DoA Turnier und die restlichen Spalten sind halt so kleine Charakter-Storys. Dadurch ist das Gesamtbild halt einfach unglaublich konfus und es ist denke ich auch inhaltlich der schlechteste Story-Mode seit Jahren.
Nur das ändert nichts daran, dass das halt immer eine nette Zugabe ist, in den meisten Prügelspielen ist die Story ja nicht sonderlich lang oder gar "intelligent". Der Hauptfokus liegt schon bei Arcade und Online und da ist DoA 6 fantastisch. Nur was macht das jetzt aus Mortal Kombat 11, wenn das außer dem Storymode kaum noch was spannendes zu bieten hat, weil das Kampfsystem ohnehin eines der schwächsten im Bereich Prügelspiele ist?
Ansonsten, den besten Storymode hat Soul Calibur 6 (auch 8 von 10), eigentlich hat der sogar 2. Die werden zwar nur in stilistischen, gezeichneten Standbildern erzählt allerdings kann man bei einem seinen eigenen Charakter erstellen (das ist genial, der Editor ist super) und fängt bei Level 1 an, dann geht es über eine Karte und das Ganze ist aufgezogen wie ein Rollenspiel. Man kann bei Händlern Nahrung (gibt diverse Boni im Kampf) und bessere Waffen kaufen, Quests erledigen und so langsam hochleveln (unter anderem macht man mehr Schaden und erhält mehr Lebenspunkte) und dann der Hauptstory folgen. Das ist durchaus mal innovativ im Bereich Prügelspiele.
Kleines Edit, gerade noch mal den Test von SC VI durchgelesen. Er ist mir ehrlich gesagt auch viel zu oberflächlich (wie eigentlich alle drei Tests). So wird z.B. nicht auf das teils schlechte Balancing der einzelnen Charaktere eingegangen. Gaststar Geralt von Riva ist übermächtig, mit dem kommt selbst ein Einsteiger auf höheren Schwierigkeitsgeraden problemlos durch, dem konträr ist z.B. Ivy, wer die nicht richtig gut beherrscht sieht selbst auf leichten Schwierigkeitsgeraden kein Land.
Etwas unfair finde ich die Kritisierung des Story Modus, es wird im Test selbst gesagt, dass er unheimlich Spaß macht aber eben gleichzeitig kritisiert, dass man hier keine tollen CGI Zwischensequenzen etc. hat. Nun muss ich mich fragen, wer hätte die bezahlen sollen? Der Story-Modus geht unglaublich lange, es ist halt ein quasi RPG und Prügelspiele verkaufen sich inzwischen ja nicht mehr sonderlich gut (mit Ausnahme von, leider, Mortal Kombat, Gewaltexzesse ziehen halt besser als Gameplay).