Kenne mich in der Szene nicht aus, aber ich glaube, dass da wesentlich mehr dahinter steckt. DIe Rassismusvorwürfe sind sicherlich nur ein Vorwand. Geht bestimmt ums Geld, wie immer.
Eher nicht, nein, denn die WWE hat jetzt ein Problem zu lösen - Hulk Hogan war zuletzt als Juror in der Reality-Serie "Tough Enough" zu sehen wo, ähnlich einem DSDS, Nachwuchswrestler/innen gesucht werden. Da diese Sendung aufgrund der Anrufer etc. live übertragen werden muss / wird, brauchen sie nun dringend ein neues Zugpferd (neben den beiden unveränderten Juroren). Zwar ging es in der Vergangenheit durchaus schonmal um Geld (und kreative Freiheit), dieses Kriegsbeil war nun aber schon ein paar Jahre begraben. Die WWE geht seit einigen Jahren den Weg altgedienten Darstellern Verträge im sogenannten "WWE Legends" Programm anzubieten. Sie erhalten dabei Geld um gelegentlich für Promotion zur Verfügung zu stehen oder eben sich auch mal als Juroren etc. bereitzuerklären. Eigentlich eine ganz schöne Sache, denn ganz sicher ist da nicht jeder diese Summe "wert" im reinen Geschäftssinn. Das ist ein Luxus den die WWE sich erst seit ein paar Jahren leistet, seitdem ist allerdings der Popularitätsgewinn auch durchaus gestiegen.
Allerdings ist es, wie ich schon schrieb, für die WWE unhaltbar jemanden zu beschäftigen der nachweislich rassistische Äußerungen getroffen hat. Es gibt zwar einen kontroversen Fall (Ultimate Warrior) bei dem trotz homophober Aussagen nicht gehandelt wurde, dabei spielen dann aber sicherlich zwei andere Punkte mit hinein (der Warrior ist verstorben und eine posthume "Entehrung" ist für die WWE kaum denkbar, zudem war er auch hinter den Kulissen bei den hohen Tieren ziemlich beliebt, etwas was bei Hogan deutlich problematischer war). Daher ist die Toleranz hier gewiss nicht über dem "Standardniveau" - und dieses liegt bei der WWE ohnehin bei "null" bei diesem Thema.
Man darf nicht vergessen dass, egal wie sehr es hierzulande ein Randphänomen sein mag, in den USA ist die WWE das mitnichten - von Kooperationen zu Filmreleases (Terminator Genisys z.B.), ausverkauften Stadien (12.7m USD Einnahmen durch die letzte Wrestlemania), ein eigenes VoD-Netzwerk (WWE Network) etc. hin bis zu Auftritten in Talkshows oder Kooperationen mit z.B. Jerry Springer. Vergleichbares gibt es hier nicht wirklich (die Bundesliga wäre einen kleinen Tick zu "groß" für den Vergleich, entspräche eher der NFL oder NBA - der Rest im Sportsegment wesentlich zu klein).
Ums Geld wird es mMn auch deshalb nicht gegangen sein weil die WWE nun auch jdwedes Merchandising zu Hogan entfernt hat, etwas womit sie nach wie vor ziemlich gut verdient haben dürften. Eher eine Mischung aus 90% Fauxpas-den-sie-nicht-tolerieren-dürfen-ohne-in-Ungnade-zu-fallen, 5% Schwermut-wegen-Einnahmen und 5% Endlich-ein-Vorwand.