Ich hoffe, dass sich CDPR mit Cyberpunk 2077 nicht verhebt, befürchte aber, sie wachsen zu schnell. Vielleicht vergleichbar mit Crytek? Witcher 1 war ein Nischenspiel, der zweite Teil war deutlich polierter, aber der ganz große Wurf wurde es doch nicht. Finanziell werden sich beide Teile so weit rentiert haben, aber ein Vermögen kam dabei sicher nicht zustande. Ich war lange skeptisch, ob sie sich nicht schon mit The Witcher 3 verheben werden; wenn sie bisher noch nicht den Dreh raus hatten, wie sollten sie das dann hinbekommen, wenn es auch noch Open World in Übergröße, gleichzeitig mit Anspruch an Storytelling und Entscheidungsfreiheit daher kommen soll? Sie haben es hinbekommen, kein Frage! TW3 ist für mich eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Natürlich nährt das die Hoffnung: auch der nächste Titel wird ein ganz großer Knaller! Nur: Was ich bisher vom Gameplay gesehen habe sah zwar nicht abschreckend aus, aber irgendwie auch nicht vom Hocker reißend. Geschmackssache, klar. Für CDPR gibt es hier aber viel Neues: First-Person, Shooter, nicht mehr auf einer Romanreihe basierend usw., nichts davon konnten sie in vorherigen Titeln (wie bei TW3) erproben. Vor zwei Jahren haben viele Leute erwartet, Metro Exodus würde ein ganz großes Brett werden. Und es wurde kein schlechter Titel, aber kam längst nicht an die hohen Erwartungen heran. Cyberpunk 2077 wird mit solchem Aufwand entwickelt, es MUSS eines der Spiele des Jahres werden, um sich zu rentieren. Andere Entwickler, die Spiele dieser Größe stemmen haben mehrere IPs und viel regelmäßigere Veröffentlichungen (Ubisoft, EA), oder zumindest eine GaS-Monetarisierung (Rockstar) um laufende Einnahmen zu generieren. Was hat CDPR in der Hinterhand, falls ihrem Spiel das Schicksal von Anthem zustößt? GoG und Gwent jedenfalls werden das nicht ausgleichen können...