Ich habe bei Oblivion gute vier Jahre gebraucht, bevor ich die Hauptstory abgeschlossen hatte (und die war Quälerei) und dennoch etliche 100 Stunden in dem Spiel verbracht. 90 Prozent der Zeit habe ich mit Mods rumgespielt. Elder Scrolls ist für mich ein virtuelles Puppenhaus, in dem ich eigene Geschichten erleben kann. Gleiches gilt für Skyrim und Fallout 3 (F4 habe ich noch nicht). Damit sind das absolute Ausnahmespiele, normalerweise kann ich mit Open World nichts anfangen, bzw. langweilt sie mich.
Dann hast du es ja schon selbst erkannt: TES besticht nicht durch gute Quests oder gute Geschichten. Im Endeffekt sind diese Spiele auch kaum mehr als mittelprächtig und leben lediglich durch ihren vorbildlichen Mod-Support weiter.
Weiß aber nicht, woher die Illusion kommt, in TES "eigene Geschichten" erleben zu können. Das sind alles vorgegebene Quests und Inhalte, die man abklappert. Noch dazu in unsäglich platte Dialoge verpackt. TES macht Spaß, aber keinesfalls, weil man da irgendwelche tollen, ob nun eigene oder andere, Geschichten erleben kann.
Mein Problem an TES war ohnehin seit jeher dieses stumpfe "Alles abklappern, machen und das ohne jede Konsequenz für den Spieler oder für die Spielwelt".
Und nichts langweilt mich mehr als Dinge doppelt zu machen, etwa eben bei einem zweiten Durchlauf. Wenn ein Spiel komplett anders wäre, also sagen wir, einmal ein strahlender Held mit eigener Geschichte und 100 Prozent eigenen Quests und einmal als Bösewicht mit 100 Prozent eigenem Themeninhalt und nur die Gegend ist gleich, dann ist das was anderes.
Wenn z.B. eine Nebenquest einen anderen Verlauf nimmt, weil du dich beim 2. Durchgang anders entschieden hast, machst du es doch nicht doppelt.
Aber ich kann z.B. auch sowas wie Diablo 3 nicht nach dem Durchspielen der Kampagne weiter zocken, ich spiele das einmal durch und dann kenne ich alles und sehe keinen Sinn darin noch weiter in dem Spiel zu verweilen.
Ähnlich wäre es bei mir auch bei Resident Evil 2, einmal mit einem Charakter durchspielen würde mir reichen, die Unterschiede zwischen Claire und Leon sind mir zu gering.
Da hilft auch übrigens keine andere Charakterklasse, weil der Rest eben komplett gleich bleibt und ob Magier oder Krieger macht da keinen Unterschied am Spielinhalt.
Resi2 ist n schlechtes Beispiel, weil der Fokus dort sowieso woanders liegt. Aber du kennst ja eben nicht alles, wenn du in Diablo 3 einmal als Barbar spielst. Du kennst die Skills der anderen Klassen nicht, du kennst die anderen Klassen generell nicht, weißt auch vlt. nicht, was der Abenteuer-Modus alles beinhaltet und bietet, kennst die Set-Items nicht usw. Genauso wenig, wie du alles kennst, wenn du z.B. The Witcher 2 einmal durch spielst. Ob dich der Inhalt beim 2. Durchgang nun interessiert oder nicht, spielt dabei ja erstmal überhaupt keine Rolle. Kennen tust du nach einem Durchgang in der Regel nicht alles, wenn es um RPGs geht.
Ich hab z.B. Bloodborne mittlerweile 3x durch und kenne nach wie vor noch nicht alles und bin überrascht, was ich manchmal nach genauerem Hinsehen noch so entdecke.