Vollkommen richtig, lieber Peter, sehr guter Artikel und genau meine Meinung! Hier im Internet gilt doch einfach: was immer man macht, man machts verkehrt
. Hätte Bethesda hier das grafische Äquivalent des experimentellen MIRV gezündet (für die Unwissenden: ein Fat Man, der 8 Mini-Atombomben auf einmal verschießt
), würde es nach Release unweigerlich Downgrade-Geflenne geben... versucht man, die andere Richtung einzuschlagen, sieht die Grafik auf einmal nicht gut genug aus?!
Mir persönlich ist eine Top-Grafik in Spielen nahezu gleichgültig (einige meiner Favoriten aus der letzten Zeit: Pillars of Eternity, The Banner Saga, und seit der Ankündigung auch wieder Fallout 3), aber ich finde das im Trailer gezeigte Material optisch eigentlich sehr ansprechend... und wer da behauptet, es würde genau so aussehen wie Teil 3, hat schlichtweg keine Augen im Kopf, da ist ganz eindeutig eine ordentliche Weiterentwicklung erkennbar. Mag wohl sein, dass technisch mehr machbar wäre, aber mir ist es lieber, wenn sich die Entwickler auf die spielerischen Qualitäten konzentrieren als zu viele Ressourcen in die Optik zu stecken.
Dass heutzutage viele Leute Spiele bereits nach dem ersten 2-Minuten-Trailer und in Abwesenheit weiterer Informationen verurteilen, finde ich ähnlich lächerlich wie diesen gesamten Grafik-Snobismus. Und dass auch bei Fallout 4 wieder vom ersten Tag an die Diskussionen in diese Richtung abgedriftet sind, sehe ich als weiteres Signal in die falsche Richtung... die Spiele-Industrie im Allgemeinen entwickelt sich seit Jahren viel zu sehr auf vergleichbare Art wie das Hollywood-Kino: immer weniger Substanz, immer flachere Story, dafür Explosionen und Spezialeffekte, CGI und sonstige optische Spielereien am laufenden Band... hat das denn zum Beispiel bei den Star Wars-Episoden 1 bis 3 automatisch dafür gesorgt, dass sie besser sind als 4 bis 6?! NEIN, hat es nicht, und funktioniert bei Spielen in aller Regel so auch nicht.